Re: Die Suche nach mir selbst

#166
Im Moment geht es mir nicht so gut. Wir haben wieder neue Leute bekommen auf der Station und innerhalb der nächsten 13 Tage gehen dann gleich 3 Leute nach Hause, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe. Sie haben es mir auch einfacher gemacht mich hier wohl zu fühlen und ich verbinde mit jedem eine schöne Erinnerung.

Und dann wären wir auch schon beim nächsten Thema. Ich habe von meiner Therapeutin die Hausübung bekommen, schöne Erlebnisse aufzuschreiben um mich wieder daran zu erinnern. Ich habe das gestern versucht, doch irgendwie kommt dann auch ein trauriges Gefühl hoch.
Ich habe viele schöne Erinnerungen doch sie machen mich auch sehr traurig, zu einem weil viele mit meiner verstorbenen Oma zusammenhängen und zweitens, weil es so viele Dinge gegeben hat, die ich mit meiner älteren Schwester getan habe, die mir sehr viel Spass gemacht haben und ja... wie soll ich das Gefühl beschreiben? Als wir das zusammen das letzte mal gemacht haben, hat keiner von uns beiden damit gerechnet, dass es das letzte mal sein würde. Es hat ganz einfach aufgehört. Man wird erwachsen und beginnt sein eigenes Leben zu leben und all die Erinnerungen die bleiben verblassen mit der Zeit... Schon irgendwie komsich. Ich war meiner Schwester immer so nah, und jetzt ist alles anders. Ich weiss, dass das der Verlauf der Zeit ist, aber es tut trotzdem ein klein wenig weh, weil ich mir in einer gewissen Weise so einsam und alleine vorkomme.

Irgendwie kommt es mir auch hier so vor, dass ich wieder alleine bin. Ich weiss nicht woher dieses gefühl kommt, doch jetzt wo alle gehen, an denen mir sehr viel liegt ist es schwer für mich. Klar kommen wieder neue Leute und ich leren wieder neue kennen doch es ist nicht das selbe.

Seit dem ich hier bin, sehe ich zum Beispiel auch, wieviele Freunde ich habe anhand des Besuches den ich bekomme. Oder lassen wir den Besuch mal aussen vor, und denke nur an die Anrufe meiner "sogenannten Freunde". Ein sehr trostloses Leben das ich in Wien geführt habe. Darum ist es vielleicht garnicht so dumm irgendwo in die Provinz zu ziehen und ein neues Leben zu beginnen. Ich würde ja nicht mal jemanden fehlen wenn ich aus Wien weggehe ausser vielleicht meiner Familie.
Ich weiss nicht, dass macht mich alles so traurig...

Re: Auf der Suche nach mir selbst

#168
Im Moment gehts mir garnicht gut. In den letzten Tagen ist so viel geschehen und ich frage mich langsam, wie lange ich das noch ertragen kann. Ich bin zur Zeit sehr am zweifenl ob mir das hier überhaupt etwas bringt.
Klar, ich habe schon ein paar Veränderungen wahr genommen, doch habe ich das Gefühl durch die letzten Tage wieder gewaltig zurückgefallen zu sein.

Ich weiss nicht, ob ich diese Therapie beenden werde, denn ich habe ständig die Frage im Kopf: Birngt mir das alles was? Und wenn ja was? Soll ich nach Hause fahren oder soll ich es einfach auf mich zukommen lassen? Ich weiss es nicht. Ich bin im Moment einfach nur Ratlos, verzweifelt und weiss nicht was ich tun soll oder wie es weiter gehen soll...

Re: Auf der Suche nach mir selbst

#169
Was hast Du zu verlieren? Wenn Du nach Hause fährst, wirst Du nicht feststelen, ob es was bringt. Wenn Du dableibst schon. Also: Was hast Du zu verlieren wenn Du bleibst und es auf Dich zukommen lasst??

B., Kraftreserven werden aufgebraucht und dann hat man auch wieder zwischendurch Stagnierungsphasen, Zweifelphasen oder auch Phasen in dem es ein paar Schrittchen zurück geht. Das ist normal. Du kannst nicht immer totalen Vormarsch sein. Ich denke es kommt drauf an, dran zu bleiben, auch wenn man mal ne Durststrcke hat!!

Bussi Nadine

Re: Auf der Suche nach mir selbst

#170
Ich bin noch hier auf Therapie und nein, ich habe nicht aufgegeben und habe es auch nicht vor.
Ich hatte letzte Woche zwar ein ziemliches tief, doch habe ich das Gefühl, dass ich das dann immer brauche um weiter an mir zu arbeiten. Anfangs sieht es zwar für mich immer so aus, als würde ich nur meine und die Zeit von anderen vergeuden, doch ist es für mich sehr wichtig, dies zu erleben, weil ich mich dann mehr mit mir auseinandersetze und überlege: Was habe ich denn schon alles geschafft....
Und wenn ich dann genauer hinsehe, dann komme ich auf so viel drauf, was ich alles zum positiven verändert habe und was ich noch alles schaffen möchte, und das erfüllt mich dann wieder mit stolz.

Re: Auf der Suche nach mir selbst

#171
hallo janedoe

ich habe zwar hier noch nie was geschrieben, aber ich lese immer still mit, wenn du schreibst, deswegen dachte ich mir, sag ich auch mal kurz was dazu :wink:
JaneDoe hat geschrieben:Ich bin noch hier auf Therapie und nein, ich habe nicht aufgegeben und habe es auch nicht vor.
das finde ich sehr gut! super, dass du nicht aufgegeben hast. anscheinend gehören diese gedanken, die du hattest, einfach dazu. meine schwester war auch mal in ner klinik und wollte wieder zurück. sie war dort ca. 3 monate. jetzt ist sie ein komplett anderer mensch. sie lacht viel und erfreut sich am leben. mittlerweile ist sie sogar schwanger und bekommt in 3 monaten einen jungen.
wenn man vorher und jetzt vergleicht, ist es unglaublich, dass es ein und derselbe mensch ist. und genau das wünsche ich dir auch - dass du, wenn du raus kommst, anders denken kannst und dich wieder am leben erfreust :)
ich finde das so mutig in eine klinik zu gehen!

mach weiter so :)
und hör nicht auf an dich zu glauben!

Re: Auf der Suche nach mir selbst

#172
!!!GOTT LIEBT MICH!!!

!!!Ich bin in PHASE 3!!!

Wenn mir mal jemand gesagt hätte wie sehr man sich freuen kann wenn man einfach OHNE Aufsicht essen gehen kann, hätte ich diese Person eindeutig für verrückt gehalten. Ich habe mich wie ein kleines Kind auf nen Lolly darüber gefreut und dieses Gefühl ist einfach überwältigend. Ich habe das Essen richtig genossen und ich habe so gestrahlt, wie mich hier noch niemand gesehen hat. Ich wusste nicht, das Essen sooooooooo schön sein kann.

Ich habe heute Mittag Topfenknödel gegessen und ich hab mir ehrlich einen Salat dazu genommen. Das war das super geile Gefühl. Einfach selbst entscheiden zu können und ich habe gesagt, wenn ich in Phase 3 bin, werde ich mir zu meinem Essen auf jeden Fall einen Salat dazu nehmen - egal was es gäbe. Und das hab ich auch gemacht. Nicht dass ihr jetzt denkt, ich hätte den Salat dazu gegessen - nein, so verrückt bin ich nun auch nicht, doch alleine schon die Möglichkeit dass ich Salat anstatt der Suppe nehmen konnte war schon sehr genial.

Das Abendessen heute am Abend war soooooooooooooo super!!! Ich habe alles gegessen nur das nicht was ich bestellt habe :roll:
Auf dem Weg in den Speisesaal hab ich mir gedacht: was nehme ich mir bloss dazu? Salat oder Rohkost? Schei.....egal ich nehm beides.
Das man sich mal so sehr freuen könnte über essen hätte ich mir nicht gedacht - doch ich liebe es. J E A H ! ! !

Re: Auf der Suche nach mir selbst

#174
Ich habe heute das Familiengespräch und ich bin schon richtig fertig auf den Nerven. Es ist um 14 Uhr und die Zeit bis dahin wird sicher total schnell vergehen, weil ich ab 9 Uhr laufend Therapien habe.

Ich verstehe mich sehr gut mit meinen Eltern, trotzdem habe ich Angst, dass ich sie durch dieses Familiengespräch verletze denn das möchte ich echt nicht. Dennoch gibt es unausgesprochene Dinge zwischen uns, die einfach besprochen werden müssen.

Ach... wenn doch dieses Gespräch schon vorbei wäre!!

Re: Auf der Suche nach mir selbst

#178
Ich habe mich nun dazu entschlossen (oder eher überwunden) meinen Fred wieder auf zu nehmen. Mein letzter Beitrag ist ja noch von Eggenburg....

In vielen Dingen hat mir Eggenburg schon geholfen, doch der eigentliche Grunde weswegen ich da war... naja, seit dem ich zurück bin, läuft es mit dem Essen schlechter als vor Eggenburg und ich habe nicht mal eine Idee woran es liegen könnte. Dennoch versuche ich jeden Tag aufs neue mich gesund zu erhähren und das umzusetzen was ich in Eggenburg gelernt habe. Und ja, von 7 Tage die Woche klappt es einen - leider. Ich habe auch damit begonnen mir regelmässig was zu kochen, das war nämlich etwas, was ich vor Eggenburg nicht getan habe.

Leider hatte ich seit dem ich zurück bin aus Eggenburg nur zwei Therapiestunden. Zuerst war mein Thera im Urlaub, dann hat er zweimal die Stunde abgesagt und nun... jetzt hat er aufgehört und ich warte die ganze Zeit darauf, dass sich ein/e neue/r Therapeut/in meldet, doch bisher hat sich niemand gemelden. Ich weiss, ich könnte dort mal anrufen und nachfragen wie es aussieht, doch ich hasse solche telefonate. Doch werde ich wohl über meinen Schatten springen müssen und es tun, denn sonst wird sich an meiner Situtation vermutlich nicht viel ändern.

Ich komme mir in dieser Hinsicht ein weinig "Alleingelassen" vor, eben weil ich der meinung bin, dass einen ambulante Therapie serh wichtig ist nach einenm Klinik aufenthalt.
Zuletzt geändert von JaneDoe am Fr Okt 09, 2009 9:46, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Auf der Suche nach mir selbst

#179
Leider muss ich den Beitrag auf mehrere Posts aufteilen, weil dieses Ding ab und zu hängt und beim schreiben immer herumspring und das zipft mich an, also bitte nicht böse sein.

Zur Zeit bin ich leicht depremiert und ich muss mir auch jeden Tag einen Arschtritt verpassen damit ich nicht in meiner Wohnung versauer.

Zur Zeit bin ich auf Jobsuche und das ist die nächste "Verzweiflung". Nicht weil ich wieder zu arbeiten beginnen werde, sondern eher, weil ich nicht weiss in welche Richtung ich etwas suchen soll. Jetzt habe suche ich im Bereich der Küche (hab ja Köchin gelernt ist aber schon wieder 7 Jahre her wo ich das zuletzt gemacht habe), im Service und im Verkauf. Da muss doch etwas zu finden sein. Ich mache mir auch keine Gedanken darüber dass ich nichts finden werde, doch weiss ich nicht ob ich mit dieser Berufswahl auch glücklich sein werde. Doch ich suche trotzdem in diesem Bereich, weil ich keine Ahnung habe was ich sonst machen soll und ich ja nicht mit dem bisschen Geld vom Arbeitsamt weit kommen werde.

Ursprünglich wollte ich mir eine neue Wohnung suchen, weil mein Ex zeitweise noch vor meiner Tür steht und mich mein Nachbar auch zeitweise runter zieht. Ich bin im Moment echt Planlos. Ich habe soooo viele vorhaben, doch ich habe leider schwierigkeiten diese Dinge auch umzusetzten, weil ich doch sehr oft an mir selber Zweifel.

(und der Mist hängt schon wieder - ist das denn normal???)
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