Re: der Boden unter den Füßen

#16
Hallo Manana,

das ist schon übel, was Du durchmachen musstest. Auf der Straße schlafen, bei Mc Donalds :shock: Allerdings schockiert es mich noch mehr, dass Du Dein letztes Geld dann lieber für Drogen ausgegeben hast, denn für was zu essen. :?

Wie wird das dann, wenn Du den Unterhalt mal kriegst? Bei welchem Dealer landet der dann? Das macht mir doch echt Kopfzerbrechen.....

LG

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: der Boden unter den Füßen

#18
Hallo Manana,

wie ist dein Gespräch mit deiner Therapeutin im Bezug auf eine Stationären Aufenthalt gelaufen?
Ich habe eine gute Erfahrung damit gemacht mich an meine Krankenkasse zu wenden. Als ich ihnen Klar gemacht hatte was mir vorschwebt haben die das zimlich schnell möglich gemacht:) und deine Therapeutin würde dir bestimmt eine Akuteinweisung ausstellen :) Ob du in Berlin bleiben kannst weis ich natürlich nicht aber die Krankenkassen haben ein Interesse daran, möglichst Wohnortnahe Kliniken zu empfehlen daher wäre das vieleicht mal einen Versuch wert ?! :)

Und noch etwas ... ich hatte auch so einen besten Freund ... der immer für mich da war aber ich hab ihn immer eine Armlänge auf abstand gehalten... das lustige Eisprinzessin game ...
aaber wir sind jetzt zusammen :) Weist du ich glaube nicht das du deinen Freund verloren hast! Wenn er das alles mit dir durchgestanden hat dann sieht er das besondere in dir. So wie ich das als xbelibige Forenleserin beurteilen kann, glaube ich das die Frage nicht ist ob er dich liebt sondern ob er mit dir zusammen sein kann ohne nur zu leiden. und das wiederum hängt von deinem verhalten ab. und wenn du fest entschlossen bist das zu ändern dann bin ich mir sicher das du das schaffst und deinen Freund nicht verloren hast! Allerdings wird er vermutlich ein weilchen brauchen um wieder vertrauen zu fassen. aber so wie du schreibst lohnt sich der aufwand ;) das klingt jetzt ein bisschen kitschier als ich beabsichtigt habe... naja
Alles liebe nach Berlin
Grüß dia
mardy bum

ach ja und wegen der drogen... erfahrungsgemäß machen sie die depressionen viiiiel viieeel viiel schlimmer ! Ich hab mir manchmal einfach eine Blume gekauft statt was zu essen ... das war zwar iwie komplett sinnlos aber dennoch hats mir geholfen ...

Re: der Boden unter den Füßen

#20
manana hat geschrieben:Hab mich aber gestern dazu gezwungen, in die Uni zu gehen, und auch, mich für heute Abend mit Kommilitonen für eine Party zu verabreden und morgen Abend mit Freunden zu verbringen. Es fällt mir echt schwer und ich muss mir dafür in den Arsch treten, aber es ist das Beste.
Hallo Manana,

tut mir echt Leid, dass Du so abgestürzt bist. Ich hätte Dir ja gewünscht, dass Du Recht hast mit Deiner Theorie "mit neuer Wohnung geht's mir besser". Es ist wirklich das Beste, man zwingt sich, vor die Tür zu gehen. Ich sage mir immer "Sophie, wenn Du nicht raus gehst, kann Dir auch nichts Gutes passieren." vielleicht musst Du auch erst mal etwas "zu Hause bleiben" nachholen. Aber irgendwie solltest du es begrenzen. und es sollte nicht destruktiv sein.

Vielleicht eröffnen sich gerade dadurch, dass Du Deinen Freund verloren hast, neue Möglichkeiten für Dich. ich denke immer, dass alles aus einem Grund passiert und alles seinen Sinn hat. auch, wenn man den erst Jahre später versteht und erst mal mit seinem Schicksal hadert. Man sollte es aber einfach annehmen und die Möglichkeiten, die man hat, nutzen. In Depressionen zu verfallen und deinem Freund nachzutrauern, bringt dich nicht weiter. Du lebst dann nur im Gestern - und verpasst Deine Zukunft und Dein Leben - jetzt. Du hast nur einen Moment. Und das ist immer der gegenwärtige.

LG

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: der Boden unter den Füßen

#21
Er will mich nicht einmal mehr sehen. Und ich habe solche Angst, ihn zu verlieren. Dass er mich bis nächsten Frühling nach der Klinik schon längst abgeschrieben hat, eine andere hat, ich ihm nichts mehr bedeute, weil er feststellt, dass es ohne mich einfacher und schöner ist.
Also dass er Dich für immer abschreibt, naja, wenn er wirklich so ein guter Freund war, wird er es nicht tun.

Verstehe ich es richtig, dass Du Dich in ihn verliebt hast?

Dass Du trotz Depri-Stimmung zur Uni bist finde ich gut. Dahinvegetieren hilft nichts. Etwas tun, aktiv werden, neue Kontakte suchen! Das ist es, was Du womöglich jetzt sehr brauchst. Raus aus der Einsamkeit in der neuen Stadt usw.

lg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: der Boden unter den Füßen

#22
Hey,

danke für eure Antworten... mir fehlt gerade die Kraft, um darauf einzugehen, es tut mir leid, aber ich habe sie gelesen, wieder und wieder.

Nein, ich glaube nicht, dass ich mich in ihn verliebt habe, dazu kennen wir uns zu lange und zu gut, aber ich liebe ihn, auf eine ganz eigene Weise.

Ich habe es das WE ja wirklich versucht, aktiv zu werden, aber es endete in den alten Mustern, ich war auf einer Party, hatte Alkohol getrunken und Drogen genommen, und bin schließlich mit den nächstbesten Typen ins Bett. Wenn ich am Morgen aufwache, ist der Ekel nur noch viel größer als er es jemals war.

Gestern habe ich mich dann noch mit meinem Freund getroffen. Es ist alles aus, wir haben uns so übel gestritten, er hat mir eine Menge Vorwürfe gemacht, die auch alle stimmen. Ich bin kein besonders guter Mensch und das von dem Menschen an den Kopf geknallt zu bekommen, den man mehr liebt als jeden anderen, das tat schrecklich weh. Ich glaube nicht, dass er mich jemals wieder sehen will.
Ich bin danach ewig durch die Stadt geirrt. War erst bei diesem Berliner Krisendienst, aber das war so ein verdammtes Arschloch, als ich ihm erzählt habe, dass meine kleine Schwester sich vor rund zweieinhalb Monaten die Pulsadern aufgeschnitten hat, meinte er nur, "Ach, das ist in Ihrer Familie also wohl so Mode?" Und das war nicht der einzige Kommentar, der mich total wütend gemacht hat. Da bin ich aufgestanden und gegangen.
Wenn ich versuche, mir Hilfe zu holen und dann kommt sowas, warum versuche ich es überhaupt noch??
Bin anschließend zu einem See gefahren, an dem mein bester Freund und ich mal miteinander geschlafen haben. Hab mich hingesetzt, ne Flasche Wein geleert und so geheult und immer wieder nur seinen Namen geschrien.

Und jetzt liege ich wieder hier, in meinem "Zuhause", es ist noch nicht mal halb eins und ich bin schon betrunken. Ich halte es nicht mehr aus, ich halte den ganzen Schmerz einfach nicht mehr aus!!
Alles, was ich mal hatte, ist weg. Keiner von den "Freunden", die ich habe, ist ein wirklicher, und der vielleicht einzige, der es jemals wirklich war, ist weg. Meine Familie ist ein Scherbenhaufen und ich liebe sie über alles, aber ich finde dort keinen Rückhalt mehr. Ich weiß nicht mehr wohin und habe einfach keine Kraft mehr. Ich liebe das Leben so sehr und ich klammere mich noch dran, aber gerade habe ich nicht den Eindruck, dass es auf Gegenseitigkeit beruht. Es ist einfach zu viel geworden.
How can we dance when our earth is turning?
How do we sleep while our beds are burning?
cron