Vielen Dank an dieser Stelle, für diesen und andere Beiträge zum Thema!

Ich hab, nicht nur aber auch, wegen euch vor knapp 48 Stunden zum ersten Mal (nach verdammt vielen Jahren) jemandem, den ich kenne (meiner besten Freundin) von meinem Problem erzählt und obwohl ich furchtbare Angst hatte und noch immer habe, wie sie mich in Zukunft sehen wird, wars auch eine totale Erleichterung - ich fühle mich ein kleines bisschen weniger einsam...

Und ich hoffe, dass ich es schaffe, es auch noch anderen wichtigen Menschen in meinem Leben zu erzählen!

flora hat geschrieben:Vielen Dank an dieser Stelle, für diesen und andere Beiträge zum Thema!

Ich hab, nicht nur aber auch, wegen euch vor knapp 48 Stunden zum ersten Mal (nach verdammt vielen Jahren) jemandem, den ich kenne (meiner besten Freundin) von meinem Problem erzählt und obwohl ich furchtbare Angst hatte und noch immer habe, wie sie mich in Zukunft sehen wird, wars auch eine totale Erleichterung - ich fühle mich ein kleines bisschen weniger einsam...

Und ich hoffe, dass ich es schaffe, es auch noch anderen wichtigen Menschen in meinem Leben zu erzählen!

Warum? Das ist doch nichts, worauf mal stolz sein kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich völlig isoliert bin, wenn ich nicht fröhlich, lustig und unkompliziert bin. Bei mir weiß kaum jemand von der Bulimie. Meine Schwester weiß es, sie hatte selbst mal diese unangenehme Angewohnheit. Aber es ist ein Tabuthema zwischen uns.

Nelli hat geschrieben: Warum? Das ist doch nichts, worauf mal stolz sein kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich völlig isoliert bin, wenn ich nicht fröhlich, lustig und unkompliziert bin. Bei mir weiß kaum jemand von der Bulimie. Meine Schwester weiß es, sie hatte selbst mal diese unangenehme Angewohnheit. Aber es ist ein Tabuthema zwischen uns.

Nein, es ist natürlich nichts auf das man stolz ist. Aber einigen (auch mir) hilft es wichtigen Menschen die einem wirklich nahe stehen davon zu erzählen. Bei mir hatte es einfach den Effekt das ich mich nicht mehr so dafür geschämt habe. Ich habe mich so sehr verachtet für meine "unnormalen" Verhaltensweisen und habe gedacht wenn jemand wüsste wie krank ich mich manchmal verhalte, könnte mich diese Person auch nicht mehr lieben. Ich fand mich so ekelhaft und abartig deswegen und jetzt kann ich es als einen Teil von mir akzeptieren, an dem ich arbeiten kann. Es gibt mir auch das Gefühl, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt, man kann sich nicht mehr still und heimlich in die alten Verhaltensweisen hinein fallen lassen.

Und diese Fassade die du beschreibst, ständig nur gut drauf und witzig sein, ist meiner Meinung nach ein Teil des Problems (der Bulimie). Ich denke man muss nicht jemand anderen "spielen", man kann Menschen sehr wohl auch mit negativen bzw. echten Gefühlen konfrontieren ohne dass sie gleich davonlaufen. (jaa da red ich jetzt groß.. ist ja immer alles leichter gesagt als getan ..)
Wenn ich schlecht gelaunt bin, bin ich einfach nicht so zugänglich für andere Leute. Man wird dann eher in Ruhe gelassen, das stimmt schon. Aber viele wissen dann auch nicht woran sie sind, oder wie sie sich verhalten sollen und sagen deshalb mal besser nichts.

Das tut mir wirklich leid, dass du mit deiner Schwester nicht darüber sprechen kannst, obwohl du dich ihr anvertraut hast. Hat sie direkt gesagt dass sie nicht mit dir darüber sprechen will? Oder spricht sie es einfach nicht von selbst an? (Vielleicht weiß sie einfach nicht was sie sagen soll..)

Ich hatte schon immer das Problem, von anderen Menschen gemieden zu werden, weil ich zu ernst, zu verkrampft wirke. Und wenn ich dann noch von der Bulimie berichten würde, würde wahrscheinlich kaum noch jemand mit mir reden.

Meine Schwester war sehr sauer, als sie mitbekam, dass ich Bulimie habe.

Es ist ein Problem, dass ich mich mit niemandem über die Bulimie austauschen kann. Manchmal frage ich mich, ob es einfacher wäre, die Bulimie hinter mir zu lassen, wenn ich offen darüber reden könnte und so z. B. auch vermeiden könnte, dass man mir Süßigkeiten schenkt oder ich zum Essen aufgefordert werde. Es ist so quälend, mit dieser Problematik so allein zu sein.

Zum Austausch hast du ja jetzt das Forum. Wenn du auch "echten" Kontakt mit Betroffenen haben willst, könntest du dich nach einer Selbsthilfegruppe umschauen. Wär das vielleicht eine Möglichkeit?

Und ohje.. ist echt blöd das deine Schwester so reagiert hat. : /

ich habs auch niemandem erzählt. ich kanns irgendwie auch nicht, ich schäme mich so..und ich hab auch angst, dass die mich dann nie mehr so ansehen wie vorher...also einfach ganz anders. kanns nichtmal meiner besten freundin erzählen, obwohl wir uns sehr nahe steehen

Bei mir weiss es keiner ,oder vielleicht doch?!?!

Mein Therapeut ahnt evtl. was oder mein Mann

aber gesagt,nein das habe ich niemand,denn ich weiss nichtmal ob ich das wirklich habe.

..

Naja also ich hab ja zwei wichtige Erfahrungen gemacht:

Ich hatte Jahrelang einen Freundeskreis, ich hab diese Menschen tag täglich gesehen, wir hatten so schöne Jahre zusammen, alles zusammen gemacht, hatten Spaß.... Ihr könnt euch nicht vorstellen wie schön das war, es war einfach nur perfekt.
Dann wurde ich eben krank... hab es keinem erzählt. Nach 3 Jahren hab ich mich geöffnet, und ich habe diese "freunde" verloren. Das war vor 1,5 Jahren und es ist immer noch schwer für mich das zu akzeptieren... Sie waren mein Leben! (gerade weil meine Familie so kaputt ist. meine freunde waren dann einfach meine familie!)

Aber ich hab auch gemerkt was das für "freunde" sind... eben KEINE.


Jetzt hab ich mich endlich wieder geöffnet, da ich verzweifelt war/bin. Und ich hab es meiner Arbeitskollegin erzählt. Sie ist da für mich, sie weiß einfach alles über mich und meine situation. Der große vorteil ist eben, da ich mich nun nicht mehr verstecken kann bzw. meine krankheit leugnen.

Gestern habe ich es einer Freundin erzählt....
Ich habe es vor einiger zeit schonmal meiner besten freundin erzählt.. habe ich extrem überwinden müssen und sie sagte nur "ich soll mich zusammenreißen!" hmm.. danach hatte ich vor mich nie wieder jemandem anzuvertrauen..
Meine freundin der ich es gestern erzählt habe hat viel cooler reagiert! sie hat total viel gefragt und wollte mehr über diese krankheit wissen. am ende hat sie mich in den arm genommen und mir gesagt das ich sie tag und nacht anrufen kann wenn ich ablenkung brauche oder reden will oder so. da musste ich echt anfangen zu heulen - aber vor erleichterung!!! es fühlte sich an als ob man mir die Hälfte dieser Riesenlast abgenommen hätte! Ich bin froh das ich nochmal einen Versuch gewagt habe