ich war leider auch noch nie in einer Klinik und weiß über Wartezeiten nicht Bescheid. Es gibt aber Unterschiede, ob die Kliniken eher verhaltenstherapeutisch arbeiten oder einen tiefenpsychologischen Ansatz vertreten. Da könntest du ja mal überlegen, was dir mehr entspricht. Vielleicht ist es gut, Erfahrungsberichte von ehemaligen Patienten zu lesen, denn wenn du in die Klinik deiner Wahl gehst und ein gutes Gefühl dabei hast, ist es vielleicht besser, als jetzt auf die schnelle irgendeine zu nehmen, mit der du vielleicht dann unzufrieden bist.
Aber versteh mich nicht falsch. Man spürt deine Not aus deinen Beiträgen sehr gut! Und ich finde es schön, dass du trotz aller Zweifel - die wahrscheinlich jeder hat - für dich sorgen willst.
Übrigens, wusstest du, dass die durchschnittliche Zeit, die vergeht, bis Patienten mit psychischen Problemen einen Therapeuten aufsuchen, 7 Jahre beträgt?!
Und genau das ist ein Riesenproblem!!
Je länger die Krankheit besteht, desto schwieriger ist es, davon loszukommen. Die Therapeuten in der Klinik werden dir die Füße küssen, dass du so schnell reagiert hast.
Ich finde, dass das deinen Mut und deine Stärke zeigt. Hab bloß kein gutes Gewissen, was du vorhast, ist dein absolutes Recht.
Und die drei Monate kannst du vielleicht nutzen, um dich ein bisschen auf die Klinik einzustellen und vorzubereiten. z.B. wirst du garantiert nach deinen Essgewohnheiten gefragt, nach Situationen, in denen das Problem NICHT aufgetreten ist, obwohl es sonst in solchen situationen immer aufgetreten ist, also nach Ausanahmen, dann nach gefährluchen Situationen etc. Du könntest versuchen, deine Bulimie so genau wie möglich zu beobachten, dann hast du schonmal eine super Arbeitsgrundlage geschaffen.
Und du könntest dir überlegen, was wichtige Themen für dich sind, die du in der therapie besprochen haben möchtest und was du eher unwichtig findest.
Therapeuten sind letztendlich auch nur Menschen und je differenzierter dein Arbeitsauftrag an sie ist, desto mehr Hilfe werden sie dir geben können.

Alles, alles liebe und ich wünsch dir ganz viel Kraft. Nicht verzweifeln. Du bist nicht allein mit deinen Schwierigkeiten. Wir sind mental bei dir.