Erstmal: Ich glaube auch, aire hat Recht. Essen
hat einfach eine gewisse Wirkung auf unsere Neurotransmitter, das ist auch bei gesunden Menschen bis zu 'nem gewissen Grad so. Gibt genug Leute, die bei Langeweile oder Liebeskummer schonmal Chips oder Schokolade essen, obwohl sie gar nicht hungrig sind. Weil's hilft.
Aber bei denen schlägt das nicht in so eine Sucht um. Genau wie manche Menschen sich mehrmals in der Woche betrinken können, ohne eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln. Andere schon. Es gibt sogar so ewige Gelegenheitsraucher, die nicht mal Nikotin abgängig zu machen scheint.
Und wir haben das Pech, dass wir von etwas so Alltäglichem abhängig sind, dass wir uns nicht mal auf Entzug setzen können, sondern jeden Tag damit umgehen lernen müssen. Kein Wunder, dass es schwer ist. Ich hab jetzt 'n halbes Jahr nicht geraucht, dann doch wieder angefangen, kann es aber auch gut mal 'nen Tag lassen, solang ich eben nicht von Kettenrauchern umgeben bin (also von meinem Freund oder einer beliebigen Person aus meinem Bekanntenkreis

). Das hab ich als Kinderspiel empfunden, verglichen mit der Essstörung.
Kätzchen hat geschrieben:Louve hat geschrieben:Wenn ich mal so richtig glücklich bin oder einfach über einen etwas längeren Zeitraum mein Gefühlsleben eher gut ist, kommt immer gleich die Panik und ich zieh mich bewusst wieder zurück

Bei mir ist es irgendwie so, dass ich gerade noch viel symptomatischer werde, wenn das Leben gerade mal gut gelaufen ist. Zum Beispiel, wenn ich längere Zeit mit einer Freundin zusammen war und das total genossen habe und dann nach Hause komme. Dann macht mir die Einsamkeit noch viel mehr zu schaffen, weil ich mich ja vorher ein wenig mehr an den Zustand gewöhnt habe oder mich irgendwie betäubt habe (Fressen, Laptop, Filme, Bücher et.).
Genau den Effekt kenn ich auch! Mein Freund schiebt schon irgendwelche Selbstzweifel, weil ich jedes Mal in riesige FAs stürze, sobald ein gemeinsames Wochenende mit ihm zuende ist und ich wieder alleine bin. Gleicher Effekt bei Unternehmungen mit Freunden. Man hatte 'nen super Tag/Abend/Wochenende, hat Spaß gehabt, kommt zurück - zack, essen! Bisher hab ich's mir auch so erklärt wie Du, Kätzchen, dass das Problem das plötzliche Wieder-Alleinsein ist.