Re: Warum betäubt Essen Gefühle?

#16
Das ist nur eine Einbildung das das Essen Gefühle betäubt..genau wie das ein Drogen und Alkoholabhängiger ja auch denkt...Leider ist der Erfolg den Man damit erzielen möchte nicht von langer dauer und ist auch nicht das was man im Leben als Ziel hat..mit den Gefühlen umgehen zu lernen ohne eine Sucht ist verdammt schwer das weiß ich aber es geht...und es macht einen nicht krank...

Re: Warum betäubt Essen Gefühle?

#17
Kätzchen hat geschrieben:durch das Essen beruhigt wird. Aber warum ist das nur bei Essgestörten so? Ich meine, wenn ein „normaler“ Mensch mal total über die Stränge schlägt, dann werden seine Gefühle doch auch nicht unterdrückt, oder?
Hallo Kätzchen,

ich wage zu bezweifeln, dass sich Essen nur bei Essgestörten auf das Gefühlsleben auswirkt. Wer benutzt nicht ab und zu Essen als Trost?? Bloß´bei manchen Leuten muss es nicht gleich ein ganzer FA sein. Da tut es auch eine "normale" Menge. ich fresse bis heute teilweise aus emotionalen Gründen. Nur nicht so extrem viel und ich kotze es nicht aus.

lg

aire

Re: Warum betäubt Essen Gefühle?

#19
Kätzchen hat geschrieben:Bei mir ist es irgendwie so, dass ich gerade noch viel symptomatischer werde, wenn das Leben gerade mal gut gelaufen ist. Zum Beispiel, wenn ich längere Zeit mit einer Freundin zusammen war und das total genossen habe und dann nach Hause komme. Dann macht mir die Einsamkeit noch viel mehr zu schaffen, weil ich mich ja vorher ein wenig mehr an den Zustand gewöhnt habe oder mich irgendwie betäubt habe (Fressen, Laptop, Filme, Bücher et.).
Symptomatischer werd ich dadurch leider auch :( Ich hol dann quasi alles nach was ich in Gesellschaft unterlassen musste (auch wenn es mir zu dem Moment kein Problem bereitet hat) :oops:
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Warum betäubt Essen Gefühle?

#20
*semi-offtopic*
Louve hat geschrieben:Symptomatischer werd ich dadurch leider auch :( Ich hol dann quasi alles nach was ich in Gesellschaft unterlassen musste (auch wenn es mir zu dem Moment kein Problem bereitet hat) :oops:
Dann musstest Du es doch nichrt unterlassen, sondern hast es gern unterlassen. :) Und das ist doch ein guter Ansatzpunkt für die Liste an Unternehmungen, um runterzukommen. :)
"Your time is limited so don't waste it living someone else's life." -Steve Jobs (1955-2011)

Re: Warum betäubt Essen Gefühle?

#21
weirdFairy hat geschrieben:*semi-offtopic*
Louve hat geschrieben:Symptomatischer werd ich dadurch leider auch :( Ich hol dann quasi alles nach was ich in Gesellschaft unterlassen musste (auch wenn es mir zu dem Moment kein Problem bereitet hat) :oops:
Dann musstest Du es doch nichrt unterlassen, sondern hast es gern unterlassen. :) Und das ist doch ein guter Ansatzpunkt für die Liste an Unternehmungen, um runterzukommen. :)
Es ist so ein Zwischending...ab und zu hab ich echt kein Problem wenn ich mit anderen unterwegs bin und ab und zu ist es der reine Horror...kann es dann auch nicht immer unterlassen aber im gesamten hast du recht - es läuft in Gesellschaft eindeutig besser und das ist ein guter Ansatz :)
(Sorry fürs OT)
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Warum betäubt Essen Gefühle?

#22
Erstmal: Ich glaube auch, aire hat Recht. Essen hat einfach eine gewisse Wirkung auf unsere Neurotransmitter, das ist auch bei gesunden Menschen bis zu 'nem gewissen Grad so. Gibt genug Leute, die bei Langeweile oder Liebeskummer schonmal Chips oder Schokolade essen, obwohl sie gar nicht hungrig sind. Weil's hilft.

Aber bei denen schlägt das nicht in so eine Sucht um. Genau wie manche Menschen sich mehrmals in der Woche betrinken können, ohne eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln. Andere schon. Es gibt sogar so ewige Gelegenheitsraucher, die nicht mal Nikotin abgängig zu machen scheint.

Und wir haben das Pech, dass wir von etwas so Alltäglichem abhängig sind, dass wir uns nicht mal auf Entzug setzen können, sondern jeden Tag damit umgehen lernen müssen. Kein Wunder, dass es schwer ist. Ich hab jetzt 'n halbes Jahr nicht geraucht, dann doch wieder angefangen, kann es aber auch gut mal 'nen Tag lassen, solang ich eben nicht von Kettenrauchern umgeben bin (also von meinem Freund oder einer beliebigen Person aus meinem Bekanntenkreis :roll: ). Das hab ich als Kinderspiel empfunden, verglichen mit der Essstörung.
Kätzchen hat geschrieben:
Louve hat geschrieben:Wenn ich mal so richtig glücklich bin oder einfach über einen etwas längeren Zeitraum mein Gefühlsleben eher gut ist, kommt immer gleich die Panik und ich zieh mich bewusst wieder zurück :roll:
Bei mir ist es irgendwie so, dass ich gerade noch viel symptomatischer werde, wenn das Leben gerade mal gut gelaufen ist. Zum Beispiel, wenn ich längere Zeit mit einer Freundin zusammen war und das total genossen habe und dann nach Hause komme. Dann macht mir die Einsamkeit noch viel mehr zu schaffen, weil ich mich ja vorher ein wenig mehr an den Zustand gewöhnt habe oder mich irgendwie betäubt habe (Fressen, Laptop, Filme, Bücher et.).
Genau den Effekt kenn ich auch! Mein Freund schiebt schon irgendwelche Selbstzweifel, weil ich jedes Mal in riesige FAs stürze, sobald ein gemeinsames Wochenende mit ihm zuende ist und ich wieder alleine bin. Gleicher Effekt bei Unternehmungen mit Freunden. Man hatte 'nen super Tag/Abend/Wochenende, hat Spaß gehabt, kommt zurück - zack, essen! Bisher hab ich's mir auch so erklärt wie Du, Kätzchen, dass das Problem das plötzliche Wieder-Alleinsein ist.
"Denn wenn es eine Sünde gegen das Leben gibt,
so besteht sie vielleicht nicht so sehr darin, an ihm zu verzweifeln,
als darin, auf ein anderes Leben zu hoffen
und sich der unerbittlichen Größe dieses Lebens zu entziehen."

Albert Camus