Re: ALLES ODER NICHTS

#16
ich fühle euch so nah! die ganzen gedanken und gefühle die ihr beschreibt sind als ob sie mit meiner hand geschrieben worden sind. Ich würde so gerne eine therapie machen wollen,aber andererseits wie soll mir jemand helfen können wenn er selber diese sucht nicht gehabt hat oder hat? Wir selber wissen nicht was in uns vor sich geht und was wir fühlen sollen oder denken sollen, wie soll dann jemand helfen können der so etwas unnormales niemals gefühlt, gedacht oder gar gek**** hat??
Ja 3 Tage waren es...gestern ist es wieder passiert...der FA war seeehr übel...und der k***-marathon dementsprechend auch....ich schaffe es einfach nicht..das ist wirklich zum verrückt werden!!!

Wir befinden uns im kreis!!! In einen endlosen kreis...ein versuch zur beschreibung:
Die ganze nahrung,das ganze essen das wir zu uns nehmen sind ungesprochene wörter und gefühle..
Essen ist ein sozialer und zwischenmenschlicher Verkehr, aber auch ein Appell, der sowohl gehört, als auch verloren werden kann. Mit den Speisen werden die Wörter verdaut. Was die Wörter nicht sagen können, wird von der Nahrung artikuliert. Wenn das Schreiben sich als Bulimie, ein "Sich-Auskotzen", eine abwesende oder durch die Nahrung erstickte Sprache manifestiert, behält es nur mehr den Wert eines verzweifelten Liebesbriefes.
Nach Joan Jacob Brumberg ist Nahrung eine Symbolsprache und ist Hunger die Stimme "junger Frauen, die nach einem Idiom suchen", indem sie durch Essensverweigerung etwas über sich selbst aussagen können. Was von der Anorektikerin im Grunde abgelehnt wird, ist der Mangelzustand. Sie sagt: "Mir fehlt nichts, also esse ich nichts." Die Bulimikerin hingegen lehnt die Fülle, die Überfüllung ab. Sie sagt: "Mir fehlt alles, also esse ich alles bzw. irgendwas." Nach dem Philosophen Jean Baudrillard beschwört die Anorektikerin den Mangel durch die Leere; die Bulimikerin beschwört dagegen die Fülle durch das Übermaß. Beides sind für ihn homöopathische Endlösungen, Vernichtungslösungen. Unsere westliche Kultur wird auf eine erschreckende Weise von anorektischen und bulimischen Frauen parodiert: eine Kultur des Ekels, der Austreibung, der Anthropoämie, des Wegwerfens.
Die existentielle Frage nach der Weiblichkeit, nach dem "In-der-Welt-Sein" in einem weiblichen Körper stellt also eine der grundsätzlichen Dimensionen der Anorexie und der Bulimie dar:"Was ist es überhaupt, eine Frau zu sein?"

Die heimlichen Nahrungsorgien selbst weisen auf die eigenartige Behandlung hin, die dem Körper der Bulimikerin vorbehalten bleibt: er wird versteckt, verleugnet, beiseitegeschafft, "gefangen" gehalten. Viele bulimische Frauen erleben sich als "Moglerinnen", und das Schamgefühl, das sie bei ihrem Versteck-Spiel empfinden, breitet sich wie ein Schatten über ihren menschlichen Beziehungen aus. Ihre Energie wird dafür verwendet, die makellose Fassade aufrechtzuerhalten. In ihrem tiefsten Inneren sind sie aber davon überzeugt, ein NICHTS zu sein, was zwangsläufig zu ständigem Überkompensieren führt (meist wird die Kleidung den Ekel vor dem Körper maskieren und überkompensieren). Hierauf fußt eine der Komponenten des Perfektionismus, der bei vielen bulimischen Frauen auffallend ist. Oft wird ein ermutigender Lebensrahmen durch die tägliche Ausübung eines Berufs (den viele erfolgreich ausüben) geschaffen; das "Berufs-Ich" wird zu einer Art völlig angepaßten "Hilfs-Ich"; wehe den Tages- und Wochenenden, wenn das beruhigende Schnurren des Hilfs-Ichs aufhört: die Ängste, die Abwesenheit der Wünsche, das Gefühl von Leere, Betrügerei und existentieller Sinnlosigkeit kommen gewaltsam zurück, und die wiederholten Eßanfälle müssen dann all diese Grübeleien ersticken.
Anstatt ihr Leiden auszusprechen, schweigen sie und fressen ihre Enttäuschung und Wut in sich hinein.

"Sofortige Befriedigung läßt keine Erinnerung zurück. Die gute Mutter wird nicht als solche erlebt, wenn sie alle Forderungen des Kindes sofort erfüllt", "sondern nur dann, wenn sie dies nach einer Verzögerung, einem Aufschub, tut." Zu wirklicher Befriedigung ist eine gewisse Spannung notwendig. Bulimische Frauen behandeln feste Nahrung, als ob sie flüssig wäre, und diese wird daher in großen Schlucken einverleibt. Sie haben kein Interesse an der Zerstörung fester Nahrung entwickelt. Sie haben weder die Fähigkeit entwikelt zu kauen, noch die, etwas durchzuarbeiten oder Aufschub zu ertragen und schaffen sich die notwendige Spannung auf künstliche Weise durch das Objekt-Nahrung, manchmal auch durch Alkohol oder Drogen oder Diebstahl.
Bulimikerinnen versuchen durch Aufnahme übermäßiger Nahrung zum guten Objekt zu kommen, doch kaum daß sie es verschluckt haben, wird es zum bösen, weil sie von der Nahrung am Ende doch nicht vollkommen gesättigt werden können.
Berühren, Kontakt und Essen sind ein Austausch, der über die Haut und über den Mund stattfindet. Wenn diese beiden Bereiche gestört sind, wurde vermutlich in der Phase, in der diese beiden Sinnesmodalitäten im Vordergrund standen, die Entwicklung in irgendeiner Form gestört. Dies drückt sich eindeutig in der Sexualität aus:
"Verlangen - Vergnügen - im Mund und auf der Zunge, während er sich weiter unten erfüllt. Das ist vollendeter Sex."
"Eine Art existentieller Heißhunger auf jeden Happen Leben" , auf jede kleinste sinnliche Wahrnehmung. Sex, endloses Verlangen.
Diese auszufüllende körperliche Leere entspricht in Wirklichkeit einem "Loch" im psychischen Apparat; die ursprüngliche Angst, die den Alkoholiker zum Trinken, die Bulimikerin zum "Fressen", die Anorektikerin zum Hungern treibt, ist nicht darstellbar. Sie ist nicht mit Bildern oder Wörtern verbunden; sie ist gedanklich nicht faßbar: es handelt sich um eine Angst im "Rohzustand", eingegraben im Fleisch. Hier wird Hilfe gesucht in der Materialität, wird auf der Sicherheit beharrt, die der Körper gegenüber den unantastbaren Bedeutungsverschiebungen der Sprache und der Unwirklichkeit der ausgedrückten Gefühle bietet. Wörter rufen Angst hervor. Daher schützt Schweigen gegen das Umherirren.

Anhand dieser beschreibung,deffinitionen und erklärungen teils selbst,teils ausarbeitet versuche ich zu verstehen was die bulimie asgelöst hat,wieso ich immernoch daran festhalte und ob es eine möglich "heilung" gibt.

Ihr seht selbst das ich von meinen stimmungsschwankungen jeden tag geplagt werde....deshalb versuche ich euch nicht in meinen, totalen absturz oder einer totalen euphorie ein zu beziehen!

Bitte verzeiht mir...aber das einzige was mir übrig geblieben ist meine qualen zu ertragen.zu verstehen oder auszuleben ist das schreiben hier....
Ich fühle mit euch und ich würde so gerne das bild das ich mir von euch gemacht habe mit der realität, irgendwann(who knows?)vergleichen können....

In liebe philosophie...........

Re: ALLES ODER NICHTS

#17
Ich kann so sehr mit euch allen mitfühlen. Da ich schon viele Jahre unter Bulimie leide, mal mehr, mal weniger, muss ich jetzt, wo ich in diesem Forum lese, viel an früher denken, gerade so die ersten Jahre mit Bulimie. Es war wirklich die Hölle auf Erden für mich. Immer dieses : Aber morgen werde ich alles richtig machen und nie wieder ...
Tja, jeden Tag das selbe, ist zum Teil heute noch so. Abends bin ich immer voller Hoffnung, dass das dann morgen klappt (Klar, wenn der Heißhunger befriedigt ist, hat man leicht reden). Nur ist auch die Lust morgen wieder da und der Hunger auch. Aber ganz ehrlich, ich glaube ohne diese Hoffnung hätte ich die schweren Zeiten meines Lebens psychisch nicht durchgehalten. Man braucht diese Hoffnung. Und ich glaube auch, dass der Spruch wahr ist: ALLES WIRD GUT. Es kommt der Tag, bei mir wurde es immer besser. Und ich weiß, dass ich es bald ganz schaffen werde. Nur inzwischen glaube ich nicht mehr daran, dass es morgen sein wird.

Eine hat geschrieben, dass sie auch mit dem Alkohol Probleme hat. Ich habe bis auf ein paar Nipperle Bier noch nie Alkohol getrunken. Denn genau davor hatte ich Angst. Ich hatte Angst, dass es mir schmecken könnte und ich dann genauso wie bei anderen Nahrungsmitteln süchtig werde, dazu kam noch, dass mein Vater ein Alkoholproblem hatte, was mich zusätzlich abgeschreckt hat. Wenn ich das so lese, bin ich über meine strikte Kosequenz sehr erleichtert.
Wenn es mit dem Essen doch auch so wäre, dass man es einfach lassen könnte. Aber wir müssen eben lernen, damit umzugehen und das finde ich das Schwere. Die Versuchung ist damit immer vor der Tür, denn wir brauchen die Nahrung ja wirklich. Und wie leicht passiert es dann, dass man in einen FA reinrutscht.

Und was die Pläne angeht. Ständig mache ich mir neue Pläne, aber ich schaff es einfach nicht, sie einzuhalten, bzw. einfach aufzuschreiben, was ich esse. Ich kann das nur so lange durchhalten, wie ich es schaffe, aber sobald ein Zwischenfall kommt (Heißhunger), lass ich es wieder. Dann denke ich: Ich schaffs ja eh nicht und stopf schon die erste Tafel Schoki in mich hinein. Ich will auf einem Blatt nicht die Enttäuschung sehen, dass ich es ja doch nie schaffe. Wenn ich einen Plan mache (und meine Therapeutin hat mich damals dafür bewundert, wie einfallsreich ich bin), dann will ich ihn auch perfekt einhalten. Dabei ist das ja nicht unbedingt der Sinn der Sache.
Vielleicht bin ich ja dann doch perfektionistisch. Ich will einfach immer ganz gesund essen und kein fettiges Zeug oder süßes Zeug so wie andere Leute. Und da mir das aber nicht gelingt, mach ich halt jeden Tag eine Ausnahme ;) und warte darauf, dass ich es irgendwann schaffen werde.

Re: ALLES ODER NICHTS

#18
Andalucia hat geschrieben:Wie geht es euch da? Wie kommt ihr mit euren FAs klar. Verachtet ihr euch danach auch immer so? Fühlt ihr euch schuldig oder könnt ihr euch sagen es ist eine Krankheit und ihr könnt nichts dafür?
na das hat lange gedauert bis ich aufgehoert habe mich zu verachten und runterzumachen! ja klar hab ich mich schuldig gefuehlt. auch dachte ich immer, dass ich doch gar kein recht habe 'krank' zu sein oder irgendwelche probleme zu haben!!! ich muss doch klar kommen... es doch allen zeigen, dass ich super klar komme. da kann ich doch nicht mit sowas kommen!!! das wollte ich mir selbst nicht eingestehen. da komm ich doch jeder zeit von weg. koennte jeden tag aufhoeren, wenn ich wollte! :mrgreen: na, als ich dann nicht mehr wollte hab ich gesehen, dass ich mich selbst beluege!!!
ja, es ist schon keine krankheit auf die man stolz sein kann... ich fand mich einfach unglaublich erbaermlich!!!! aber nee, das bringt einen nicht weiter. schluss damit!
ich kann nichts dafuer kann ich mir nicht sagen. ich kann was dafuer, dass ich keine verantwortung uebernehme und ich eewig in der vergangenheit lebe. aber es ist ok... ich hab gelernt, dass man nicht immer stark sein muss. also nach aussen hin kann ich das aber noch nicht leben.
ich habe ja auch noch geschwister. die haben ja keine es. die eine hat auch wirklich super gelernt zu verzeihen, dinge in der vergangenheit zu lassen, aber nicht sie zu verdraengen, sondern sie hat sie einfach so akzeptiert und kommt jetzt gut klar. und ich merke immer wieder, dass ich das so einfach nicht kann! ich dachte lange ich haette verziehen, aber das hab ich nicht. meine mutter laesst mich immer wieder an die decke gehen. koennte bis heute noch immer ausflippen, wenn ich sie sehe.
deshalb lese ich auch gleich noch ein bisschen in einem buch ueber groll. :/
ich haette einfach mein leben gern anders verbracht als mit kotzen. :S aber ja, ich hab auch viel gelernt ueber mich und so sollte es wohl halt sein...
das stimmt, die einfuehlsamkeit sollte man auf jeden fall als staerke sehen! das ist ja schon etwas das ich auch an mir mag. ueberhaupt bringt dieses verteufeln ja nichts. daher verteufel ich auch die bulimie nicht mehr und versuche sie als etwas zu sehen das mit halt geholfen hab zu 'ueberleben'.
bin froh, dass du jemanden zum reden hast! das ist doch viel wert!!! :)
wuerd euch eigentlich auch gern mal treffen! ;-) immerhin koennen wir uns aber ja hier austauschen. das tut schon sehr gut.
meine thera hatte ja neulich eine selbsthilfegruppe vorgeschlagen und ich hatte gleich abgeblockt... vielleicht waers doch ne gute idee...

philo, gute therapeuten koennen die krankheit ganz gut verstehen. sie muessen nicht die gleichen gefuehle haben um ums auf den richten weg zu begleiten. meine hatte das mit den gefuehlen, mit dem betaeuben auch sofort richtig vestanden bzw es kam sogar mehr von ihr.
3 tage sind bei mir auch verflixt... danach ist es einfach noetig... :( kenn ich.

sei mir nicht boes, wenn ich auf deinen text spaeter eingeh. nur dies: lebensmittel stehen fuer die liebe, die wir uns wuenschen, die wir uns selbst nicht geben, sobald sie gegessen wurden stehen sie fuer die gefuehle, die wir nicht ertragen und loswerden muessen! sobald alles erbrochen wurde sind wir alle gefuhle los, kein schmerz, keine angst aber auch nichts positives. einfach leer. gut zu ertragen.
das hier ist aber nur ein aspekt der bulimie.
Senai hat geschrieben:Aber ganz ehrlich, ich glaube ohne diese Hoffnung hätte ich die schweren Zeiten meines Lebens psychisch nicht durchgehalten.
und ich denke manchmal ohne die bulimie haette ich auch so einiges nicht ausgehalten. du hast recht, solange man hoffnung hat ist es gut. ohne hoffnung laesst es sich schlecht aendern.

gut, dass du die finger vom alkohol gelassen hast. ich glaube wenn es ES nicht gaebe waer ich jetzt alkoholikerin! :shock: das betaeubt auch super! alkohol und bulimie hatte ich auch recht lange!

Senai hat geschrieben:Und was die Pläne angeht. (...)Ich will auf einem Blatt nicht die Enttäuschung sehen, dass ich es ja doch nie schaffe. Wenn ich einen Plan mache (und meine Therapeutin hat mich damals dafür bewundert, wie einfallsreich ich bin), dann will ich ihn auch perfekt einhalten. Dabei ist das ja nicht unbedingt der Sinn der Sache.
Vielleicht bin ich ja dann doch perfektionistisch. Ich will einfach immer ganz gesund essen und kein fettiges Zeug oder süßes Zeug so wie andere Leute. Und da mir das aber nicht gelingt, mach ich halt jeden Tag eine Ausnahme ;) und warte darauf, dass ich es irgendwann schaffen werde.
geht mir genauso!!! entweder perfekt oder gar nicht. GANZ gesund, kein fett, nichts suesses oder kalorienhaltiges oder bulimie.

ALLES ODER NICHTS :-(
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: ALLES ODER NICHTS

#19
Ich kann sagen ich verstehe euch perfekt :lol:
Es tut mir leid wegen dem großen text :oops: aber ich hatte wirklich das bedürfniss das zu schreiben damit ich es au schwarz und weiß habe....aber genau DAS müssen wir ändern...Das SCWARZ_WEIß denken...das ALLES oder NICHTS denken....aber wir haben uns nicht aufgegeben mädels....
wir sind stark oder manchmal auch nicht
und DAS IST AUCH GUT SO!!!!!!!!!!!!!!!!

Denn wir sind nun mal sensibel,launisch,exzentrisch,perfektionistisch,herzlich,einfühlsam,geprägt mit einem helfersyndrom...und eigentlich seeeehr soziale wesen!!!!!!
Und DAS macht uns aus....wir sollten die positive seiten in uns erkennen und ausleben und mal diese sucht in ein kleines dunkles eck versperren..und einfach nur normal sein für ein paar stunden,tage,monate,jahre....
Ich vertraue mir obwohl es wirklich schwankt....vertraue ich mir doch...sonst würde ich das alles nicht aushalten wie Senai,Andalucia und Mary-Jane geschrieben haben....und deshalb vertraue ich auch auf eure kräfte und durchhaltevermögen....

Das leben ist eine kleine Reise..und wir sollten anfangen aus ihr jeden tag das schönste heraus zu nehmen...weil irgendwann....endet jede reise......!

Gute nacht meine superheldinnen,träumt was süsses(oh nein lieber doch nicht weil sonst haben wir lust drauf beim aufstehen :P ).......und auf ein neues morgen..... :P

bis bald.....eure philo....

Re: ALLES ODER NICHTS

#20
Ich kann sagen ich verstehe euch perfekt :lol:
Es tut mir leid wegen dem großen text :oops: aber ich hatte wirklich das bedürfniss das zu schreiben damit ich es au schwarz und weiß habe....aber genau DAS müssen wir ändern...Das SCWARZ_WEIß denken...das ALLES oder NICHTS denken....aber wir haben uns nicht aufgegeben mädels....
wir sind stark oder manchmal auch nicht
und DAS IST AUCH GUT SO!!!!!!!!!!!!!!!!

Denn wir sind nun mal sensibel,launisch,exzentrisch,perfektionistisch,herzlich,einfühlsam,geprägt mit einem helfersyndrom...und eigentlich seeeehr soziale wesen!!!!!!
Und DAS macht uns aus....wir sollten die positive seiten in uns erkennen und ausleben und mal diese sucht in ein kleines dunkles eck versperren..und einfach nur normal sein für ein paar stunden,tage,monate,jahre....
Ich vertraue mir obwohl es wirklich schwankt....vertraue ich mir doch...sonst würde ich das alles nicht aushalten wie Senai,Andalucia und Mary-Jane geschrieben haben....und deshalb vertraue ich auch auf eure kräfte und durchhaltevermögen....

Das leben ist eine kleine Reise..und wir sollten anfangen aus ihr jeden tag das schönste heraus zu nehmen...weil irgendwann....endet jede reise......!

Gute nacht meine superheldinnen,träumt was süsses(oh nein lieber doch nicht weil sonst haben wir lust drauf beim aufstehen :P ).......und auf ein neues morgen..... :P

bis bald.....eure philo....

Re: ALLES ODER NICHTS

#21
Ja Mädels, ich kann euch nur sagen: werdet aktiv. Sei es mit Therapie, Selbsthilfegruppen, dem Forum oder alles zusammen. Es ist ein Kampf zwischen Zulassen und Akzeptieren.
Essen wieder zulassen?! Also bei mir ist das so, ich habe gute Tage und schlechte Tage. An den guten Tagen habe ich super Laune, die ES rückt völlig in den Hintergrund, ich mache Sport und esse ganz normal wie alle anderen. Meist bin ich dann so aufgedreht, dass ich mich beim Reden fast überschlage und ans Schlafen ist dann nicht zu denken. Das geht 3 !!!- diese verdammte 3- Tage lang gut und dann sind meine Resourcen völlig erschöpft. Ich bin total nervös, unkonzentriert, hippelig, alles zuckt... und dann brauch ich einen FA oder eben Alkohol um zur Ruhe zu kommen. Meist sogar beides :oops: Ich habe wirklich versucht, mir keine Vorwürfe zu machen, aber es geht nicht. Ich falle wieder völlig in meine Letargie zurück, verkrieche mich und lasse mich von meiner Sucht beherrschen.
Gestern war ich mal wieder völlig am Ende und da habe ich eine Entscheidung getroffen: Ich kann und will so nicht mehr weiter leben. Ich kann nichts mit Freunden planen, da ich nie weiß, wie ich an dem Tag drauf sein werde. Ich habe Angst vor Festen, Weihnachten... der Uni, Referaten und alles was mich eigentlich am Leben hält ist die Hoffnung auf Heilung- wie ihr auch schon geschrieben habt.
Ich weiß, dass mein eigentliches Wesen ganz anders ist. Ich weiß, dass ich im Grunde ein total entspannter und fröhlicher Mensch bin; es gibt ja Momente wo dieses Wesen hervortritt. Ich weiß, dass wir alle starke Menschen sind, sonst wären wir nicht mehr hier.
Aber ich weiß auch, dass ich an einem Punkt bin, wo ich mir dringend Hilfe suchen muss. Es ist einfach zu viel Zeit vergangen um es alleine zu schaffen. Egal von welcher Seite ich es anpacke, es zieht dann eben von allen anderen Seiten. Es ist nach so vielen Jahren eben nicht mehr nur die Es, sondern auch die ganzen Folgen, wie Ängste, Alkohol, massive Schlafstörungen... das ist zu viel um dies alleine zu bewältigen!
:arrow: Ich habe mich gestern entgültig entschieden und danach sofort meine Mama angerufen, damit ich es nicht wieder rückgängig machen kann. Ich habe ihr erzählt, dass ich nicht mehr kann, dass ich mittlerweile auch Probleme mit dem Alkohol habe und dass ich in eine Klinik will. Heute werde ich es meiner Therapeutin erzählen um so schnell wie möglich alles in die Wege zu leiten.
Mädls, das Schreiben mit euch tut unglaublich gut. Ich finde es toll, wie wir uns mit der Krankheit auseinandersetzen und jeder seinen eigenen Weg versucht zu finden. Hätte ich mich die letzten Wochen nicht so aktiv damit auseinandergesetzt, so würde ich wahrscheinlich genau so weiter machen wie bisher.
Also, ich kann es euch nur noch einmal sagen, bleibt aktiv, nur wenn wir uns richtig damit beschäftigen, finden wir den Weg nach draußen.
Und wenn wir irgendwann Mal alle nicht mehr kotzen, werden wir auch das Geld haben um uns einmal gegenseitig zu besuchen :D
Ich drück euch

Re: ALLES ODER NICHTS

#22
Andalucia ich bin sehr sehr stolz auf dich!!!!!
Du gibst mir mit deinen schreiben eine unheimliche kraft!!!!
Du bist auf den richtigen weg....und wie du weisst wird es sehr schwer sein den sumpf zu entkommen...aber wenn du es dann WIRKLICH geschafft hast wirst du doppelt mehr stolz auf dich sein und wie der phoenix...aus seiner eigenen asche wiedergeboren!!!!!
Und genau so gehts mir auch: hätte ich mich mit dem thema die letzte zeit nicht sehr beschäftigt,würde ich alles laufen lassen wie bisher....aber das ist unser sicherer untergang....

Wir werden uns bestimmt irgendwann treffen...auf der straße.oder auf einem park...oder in einem raum...ich glaube wir würden es merken....denn seit dem ich angefangen habe hier zu schreiben und eure erfahrungen und lösungen zu lesen...ist mir klar geworden das ich nicht alleine bin die um ihre freiheit kämfen muss....

Das bedeutet mir sehr viel...und ich bin mir sicher jede von uns ob früher oder später wird ihren eigenen weg da raus wollen....

In liebe philo :wink:

Re: ALLES ODER NICHTS

#23
Hallo ihr,

ich muss sagen, dass es mir auch viel hilft, hier so zu lesen und auch mitzuschreiben. Man bekommt immer wieder neue Gedankenanstöße. Ich muss auch immer das Gefühl haben, ich kann mit jemandem reden. Und so telefonier ich sonst sehr viel. Aber es tut mir genauso gut, dass ich hier einfach schreiben kann. Wahrscheinlich lese ich sogar zu viel hier drinnen, aber ich denke, das legt sich.
Auch wenn ich jetzt noch nicht den Schritt geschafft habe, aufzuhören, so gibt es mir doch weiter Kraft und ich denke, dass ich auch sobald bin, dass ich ganz aufhöre. Oder mir mehr Mühe gebe.
Ganz ehrlich, ich hab vorher noch nie mit jemandem gesprochen, der auch Esstörungen hat in dem Außmaß.
Mir ist auch noch nie ein Mensch begegnet, der Bulimie hatte, zumindest wo ich davon wusste. Magersüchtige erkennt man ja leichter, aber Bulimie. Ist halt hier nur virtuell, aber würde mich auch sehr reizen, mal mit jemandem in echt zu sprechen, dem es genauso geht wie mir.
Jetzt kommt wahrscheinlich der Vorschlag einer SHG - aber sowas gibt´s hier nicht, wo ich wohne. Deshalb möchte ich sowas online machen.

Re: ALLES ODER NICHTS

#24
hallo ihr lieben!
ich fuehl mich grad absolut zu muede um hier was vernuenftiges, tiefgruendiges zu verfassen. wollte euch nur mal wissen lassen, dass ich mich immer so ueber eure texte freue und es mir wirklich immer hilft!!! es tut unheimlich gut, dass man verstanden wird und sich auch in den gedanken und gefuehlen der anderen wiederfindet!!
Andalucia hat geschrieben: Also, ich kann es euch nur noch einmal sagen, bleibt aktiv, nur wenn wir uns richtig damit beschäftigen, finden wir den Weg nach draußen.
Und wenn wir irgendwann Mal alle nicht mehr kotzen, werden wir auch das Geld haben um uns einmal gegenseitig zu besuchen :D
Ich drück euch
ich bin froh, dass du in eine klinik gehen willst. ich hoffe es wird dir gut tun!!! es war sicher die richtige entscheidung.
die idee mit dem besuchen gefaellt mir! wuerde euch gern mal kennen lernen! ;)
war schon mal jemand bei den forentreffen oder hat vor zu gehen??
Senai hat geschrieben:Ganz ehrlich, ich hab vorher noch nie mit jemandem gesprochen, der auch Esstörungen hat in dem Außmaß.
Mir ist auch noch nie ein Mensch begegnet, der Bulimie hatte, zumindest wo ich davon wusste. Magersüchtige erkennt man ja leichter, aber Bulimie. Ist halt hier nur virtuell, aber würde mich auch sehr reizen, mal mit jemandem in echt zu sprechen, dem es genauso geht wie mir.
Jetzt kommt wahrscheinlich der Vorschlag einer SHG - aber sowas gibt´s hier nicht, wo ich wohne. Deshalb möchte ich sowas online machen.
ich wuerde auch gern mal mit leuten sprechen. das forum ist toll und ich bin wahnsinnig dankbar dafuer, aber ne shg waer vielleicht auch nicht schlecht. ich hatte ja den vorschlage meiner thera letzte woche noch komplett abgeblockt, aber eigentich waers bestimmt gut fuer mich!! reden ist nicht so ne staerke von mir, vor allem nicht ueber gefuehle und so... :S aber helfen tut's bestimmt. das gesprochene wort hat auch noch mal einen ganz anderen effekt...
ich hab mal eine online shg gefunden. die war allerdings nicht umsonst. schau doch mal bei hungrig-online.de
vielleicht findest du hier ja sogar jemanden, der damit erfahrung hat?!
Enemies
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They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: ALLES ODER NICHTS

#25
Oh Mann Mädels,

ich drück euch alle mal ganz fest. Und auf die Farm in Afrika komme ich auch mit :mrgreen: Ihr seid alle so tolle Menschen, so einfühlsam und verständnisvoll. Schade, dass es so wenig von euch gibt. Shg finde ich übrigens ne super Idee. Meine beste Freundin hatte bis vor drei Jahren Bulimie und hat jetzt noch ab und zu einen Rückfall. Wenn mich jemand versteht, dann sie. Es ist und bleibt einfach ein Unterschied, ob der Gegenüber selber betroffen ist oder war. Außerdem haben persönliche Gespräche noch einmal eine ganz andere Wirkung. Auf einem Forentreffen war ich noch nie, wenn ihr aber gehen würdet, würde ich mir es auch überlegen.
Bei mir haben sich gestern die Ereignisse überschlagen. Meine Thera hätte eigentlich in der Klinik anrufe sollen. Meinte nun aber plötzlich, sie wolle mich doch nicht in die Klinik schicken. Ich sei jetzt eine Frau und kein Kind mehr, außerdem habe sie noch keinen Patienten gehabt, der in ne Klinik musste. Sie würde einfach ne Stabilisationsstunde mit mir machen blablabla. Mein Hausarzt hat sich so über diese Frau aufgeregt und ich auch. Sie war es auch, die mich die Antidepressiva wieder hat absetzen lassen, obwohl es mir damit besser ging.
Er nimmt die Sache nun in die Hand. Meine Eltern werden mich und Ludwig (mein Kaninchen) nun am Sonntag abholen und Montag geht es los. Er meint ich muss auf jeden Fall mit ein paar Monaten rechnen.
Angst habe ich keine. Nein, ich habe mich für das Leben entschieden. Es kann so toll sein- lieben und geliebt werden. Ich bin so glücklich mit meinem Freund und obwohl wir beide depressiv sind haben wir es geschafft Farbe in unser Leben zu bringen. Danach will ich mit ihm zusammenziehen, irgendwann will ich ihn heiraten, ganz viele Kinder bekommen... Ja ich freue mich, dass ich nun diese Schritt mache.
Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr auch bald eine Lösung findet. Wartet nicht zu lange sonst rauschen die schönsten Jahre ungelebt an euch vorbei. Unsere Welt brauch so wertvolle Menschen wie euch! Gebt niemals auf. Es gibt immer einen Weg und sei es eine Klinik.
In Liebe Andalucia

Re: ALLES ODER NICHTS

#26
mary jane hat geschrieben:ich hab mal eine online shg gefunden. die war allerdings nicht umsonst. schau doch mal bei hungrig-online.de
vielleicht findest du hier ja sogar jemanden, der damit erfahrung hat?!
Ja, genau dort habe ich mich jetzt angemeldet für eine SHG. Ich merke einfach, dass mir der Austausch gut tut, ich fühle mich nicht so alleine. Nur im Forum komm ich dann doch nicht ganz mit wer jetzt wer ist und so. Schnell geht auch ein Thread wieder unter. Deshalb glaub ich, dass das ganz gut ist. Außerdem ginge es 12 Wochen und man wird bestimmt motiviert, mit dem Blödsinn aufzuhören.

Re: ALLES ODER NICHTS

#27
hallo
wie gehts euch allen so?
Senai, hast du schon mit der SHG angefangen? ich finde die idee sehr gut. ich hoffe sie hilft dir und ich wuerde mich sehr freuen, wenn du ab und zu mal davon berichten wuerdest, wenn du natuerlich zeit und lust hast. ja, geht mir genauso. der austausch mit leuten, die wissen wie's ist tut gut. ich schaue mich jetzt auch um... bin aber nicht sicher, dass ich eine finde.
andalucia, wie siehts aus mit klinik aus? hat dien arzt das nun in die hand genommen?! bist du wohlmoeglich schon dort?? man, ich wuensch dir alles gute und hoffe, dass dir die zeit guttut !!!!! und hey, du kannst sogar dein kaninchen mitnehmen?!?! :o

danke fuer deine lieben und aufmunternden worte! du hast ja recht, wir verschwenden unsere zeit. es ist wirklich schade. ich weiss ja wie schoen es ist gluecklich zu sein und dass es moeglich ist!!! deine worte erinnern mich immer wieder daran. ehrlichgesagt faellt es mir aber immer und grede jetzt soo schwer danach zu leben. mir faellt das leben einfach im moment schwer. jetzt ist es auch noch so grau jeden tag. das macht mich noch fertiger. ich bin auch absolut reif fuer die klinik. essentechnisch komm ich wirklich ueberhaupt nicht klar! aber klinik kann ich mir echt nicht leisten!!
na ich war heut wieder beim arzt (ein neuer arzt) und musste allemoeglichen, unangenehmen fragen beantworten. man, wird schon fast zur routine. bald kann ich ohne probleme drueber erzaehlen (uebung macht den meister! ;-)). na ich mach nen neuen bluttest im Krankenhaus und soll dann wieder kommen, damit er mir ne ueberweisung gibt. er hat irgendwie psychater spielen wollen. ich hab dann echt mehrmals sagen muessen, dass ich doch eigentlich nur ne ueberweisung wollte....

na jedenfalls hab ich ne kleine reise geplant. ich brauch einfach was worauf ich mich freuen kann!!! sonst halte ich das alles nicht so gut aus. und auf reisen ist das mit dem essen ja auch immer anders...

Andalucia hat geschrieben: Es ist und bleibt einfach ein Unterschied, ob der Gegenüber selber betroffen ist oder war. Außerdem haben persönliche Gespräche noch einmal eine ganz andere Wirkung. Auf einem Forentreffen war ich noch nie, wenn ihr aber gehen würdet, würde ich mir es auch überlegen.
oh echt? ja, habe mit dem gedanken gespielt. habe mir allerdings auch gedacht, wenn ihr geht, dann wuerd ich auch gern! :mrgreen:
es ist ja eins geplant. koennte das mit einem besuch bei meiner familie verbinden... ich halt das mal im blick!
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Re: ALLES ODER NICHTS

#28
Hallo,
ich habe eure Beiträge gelesen und bin wieder mal völlig erstaunt darüber, dass es wohl doch Menschen gibt, die so ähnlich denken wie ich!!! Ich habe wirklich gute Freunde und sie versuchen mir in jeder Lebenslage zu helfen, aber ich kann es einfach nicht erwarten, dass sie manchen Verhaltensmuster von mir verstehen können! Zur Zeit lese ich einfach sehr gerne in diesem Forum, weil ich merke, dass ich nicht allein bin und ausserdem gibt es mir gerade viel Kraft & Hoffnung.

Bei dem was Andalucia geschrieben hat, über das Gefühl, wenn man mal die Bulimie nicht auslebt, habe ich mich auch total wiedergefunden. Es ist bei mir echt fast genauso, wenn ich mal "gute" Tage habe, dann bin ich ein sehr fröhlicher Mensch, der ständig zu viel redet :lol: ! Ich unternehme dann so viel...! Ich esse dann (wenn auch etwas wenig) recht normal und finde das Leben gerad total einfach . Meine Therapeutin sagt immer, dass ich in den Tagen "auf Urlaub" bin, also dass ich sozusagen gerade weit weg von der Krankheit bin, weil sie mich so verletzt! Wenn ich "schlechte" Tage habe, dann isoliere ich mich, gehe nicht zu meinen Vorlesungen, lassen Verabredungen platzen....esse, esse, esse....bin völlig in mich gekehrt und depressiv!!!!! Was mir aufgefallen ist, ist dass ich als Kind (bzw. bis zu dem Zeitpunkt, als B. begann) immer so war, wie jetzt in den guten Tagen...zwar nicht immer gut drauf, aber immer in Action, immer viel geredet, oft zu frech... :wink: ...!!
Zur Zeit mache ich mir auch ernsthafte Gedanken wegens meines Alkohol-Verhaltens. Ich weiß auch nicht, wie da die Lösung aussehen soll. Ich trinke eigentlich nur am Wochenende, in der Woche vielleicht mal etwas Wein (darauf freu ich mich dann immer, weil es mir hilft "runterzukommen", aber ich brauchs nicht, wenn ich sage, ich trinke kein Wein, dann bleibt es auch dabei!!!!). Wenn ich dann am Wochenende etwas trinken, dann bin ich gut gelaunt, aber an den letzten Wochenende hatte ich regelrechte "Abstürze", also ich trinke etwas dann bin ich gut gelaunt und dann plötzlich kommt ein Punkt (den ich selber nicht wirklich mitkriege) und ab da bin ich total benebelt. Vielleicht liegt es daran, dass ich in letzter Zeit einfach doof drauf bin ??!! Ich gebe zu, ich will nicht komplett auf Alkohol verzichten, einfach nett mit Freunden was trinken, aber ich will aufhören können, bevor ich diese Abstürze habe...!
Mmmmh, ich denke ich habe jetzt ganz schön viel wirres Zeug runtergeschrieben, aber es tat gerade so gut! Ich hoffe ihr versteht meine Worte... und was ich damit meine....!

Ich habe schon im Sommer 2 Monaten symptomfrei gelebt und es tat soooo gut, wenn es auch schwer war. Zur Zeit läuft es ganz gut, mal nicht so gut....aber es geht. Leider machen mich meine depressiven Phasen zur Zeit fertig. Gestern hatte ich wieder einen FA und die Hoffnung (wie schon geschrieben) gibt mir Kraft, denn es ist wirklich so "Alles wird gut"!! Nach jeder schlimmen Phase kommt wieder eine bessere. Doch langsam muss ich und auch ihr aufwachen...Nächstes Jahr werde ich 27, eigentlich habe ich kein Problem mit dem "Älterwerden", aber wenn ich überlege, dass ich dann seit 12 Jahren gegen diese Krankheit ankämpfe, bekomme ich Angst....ich will nichts mehr verpassen, ich habe nur das eine Leben...
Es stimmt, es ist irreal von einen auf den anderen Tag geheilt zu sein, aber wir müssen wieder anfangen zu leben, mit den kleinen und den großen Fehlern...wir müssen jeden Tag bewusst wahrnehmen und wir müssen die Verantwortung für uns übernehmen.

Ich wünsche es uns so sehr, dass wir jeden Tag einen Schritt in die richtige Richtung gehen, es ist doch wirklich egal, wie groß der Schritt ist....!

allerliebste Grüße

@Andalucia: Du bist ja jetzt sicher schon in der Klinik! Ich habe bereits 3 stationäre Therapien hinter mich und mir hat es immer weiter geholfen, du wirst dort sicherlich an deine Grenzen stoßen, aber genau das musst du auch, um diese blöde ES zu überwinden. Du schaffst das, glaub an dich!

Re: ALLES ODER NICHTS

#29
Oh Mädels,

wenn ich eure Beiträge so lese, mir fehlen die WOrte, ich weiß nicht was ich dazu schreiben soll... ICh lese immer so intelligente, überlegte, durchdachte Dinge von euch durch und es tut mir weh zu wissen, ihr macht die gleiche Scheiß wie ich... :evil:
Ja, ab morgen bin ich erst mal ein paar Wochen in einer Akutklinik um wieder stabil zu werden; d. h. meine Schlafstörungen, Depressionen und latent auch meine Essstörung werden behandelt und danach geht es dann am Chiemsee meiner Bulimie an den Kragen :D
Angst?- Nein!!! Hoffnung, neue Lebensenergie, Träume- das habe ich im Moment. ICh bin abgehärtet was fremde Leute und komische Situationen angeht. Ist übrigens auch mein 2. Klinikaufentalt, außerdem bin ich immer vor meiner Krankheit geflohen und war daher schon 3 mal Au PAir und bin zweimal in fremde Städte gezogen.
Warum mary Jane meinst du, die Klinik würde dir nicht bezahlt werden? Du musst doch nur zu deinem HAusarzt und eine Überweisung beantragen? Oder ist das bei dir anders? Mein Gott, man merkt doch, wie schlecht es dir geht, wie ausgebrannt du bist und wie sehr du auf Hilfe angewiesen bist!!! Ich wünschte, wir könnten uns gegenseitig mehr helfen :oops: Noch mehr aber wünsche ich mir, du bekommst auch eine Möglichkeit dagegen anzukämpfen; weiß deine Familie eigentlich bescheid?

Liebe Krisi wir haben glaube ich schon einmal festgestellt, dass sich unsere Biographie ähnelt. In welchen Kliniken warst du ? Wann hatr deine ES begonnen? Scheiße, verdammt, so viele JAhre.... Ich habe mir nun auf jeden FAll vorgenommen so lange in der Klinik zu bleiben bzw immer Rücksprache zu halten und gegebenfalls wieder stationär zu gehen, bis ich einigermaßen gesund bin... ICh weiß nicht, aber mein Leben hat sich im letzen JAhr durch meinen Freund stark verändert. Nun will ich wirklich leben! Ich will mal Kinder bekommen, ne FAmilie gründen uind vor allem, mir durch diese Krankheit nicht alles kaputt machen lassen.
Akzeptieren werde ich sie nie können. Nein, ich will sie weg haben, ein für allemmal. Für mich ist Bulimie eine Krankheit, nicht eine Freundin! Durch sie ist mir viel vesaut worden, doch ich denke, es gibt immer eine Möglichkeit sich von ihr zu lösen.
Haltet durch, kämpft, sucht euch Hilfe, ihr seid so wichtige Menschen, so tolle Menschen und es ist so schade, dass genau ihr darunter leidet. DIe Gesellschaft braucht euch!!!
Eure Andalucia
ICh werde mich so bald ich kann wieder melden

Re: ALLES ODER NICHTS

#30
krisi hat geschrieben: Ich habe wirklich gute Freunde und sie versuchen mir in jeder Lebenslage zu helfen, aber ich kann es einfach nicht erwarten, dass sie manchen Verhaltensmuster von mir verstehen können!
ja kann ich mir denken. ich habe das verlangen danach drueber zu rede, aber dass mich jemand dann nicht so verstehen wuerde, wuerde mich denke ich frustrieren. dazu ist es ja irgendwie so erniedrigend drueber zu reden... thera ist ja was anderes... ich spiele auf jeden fall mit dem gedanken mich einer freundin anzuvertrauen. sie ist so der typ mensch, dem man alles sagen kann, nur wir hatten so lange gar keinen kontakt... na wie auch immer, hier schreiben tut mir auch so gut.

ich freu mich fuer euch, dass ihr diese 'guten' tage habt! schafft ihr es dann wirklich ganz normal zu essen? so alles was andere leute auch essen? das finde ich so schwierig. ist immer ne ueberwindung. meistens lasse ich dann auch auf dem teller wovor ich 'angst' habe. :roll:

Alkohol ist sicher fuer einige bulimiker ein thema. ich finde immer, dass die wirkung sehr aehnlich ist. auch die sucht (wenn es denn mal so weit kommt ist aehnlich). man betaeubt sich und vergisst fuer einen moment.
ich habe eine zeit lang auch regelrecht gesoffen. schlimm. wenigstens hab ich damit aufgehoert.
wenn du versuchen willst vor dem absturz aufzuhoeren, dann trink doch langsamer oder immer mal wasser zwischendurch.

krisi hat geschrieben: eigentlich habe ich kein Problem mit dem "Älterwerden", aber wenn ich überlege, dass ich dann seit 12 Jahren gegen diese Krankheit ankämpfe, bekomme ich Angst....ich will nichts mehr verpassen, ich habe nur das eine Leben...
ja geht mir genauso!!! und nun ist das jahr zuende und es war wieder nur 'zum kotzen'. ein ganzes weiteres jahr (die zeit ohne war ja auch im grunde kampf und ein verarbeiten und daran denken). und ueberhaupt, heisst es nicht so schoen 'verschwende deine jugen!'? haben wir da was falsch verstanden?!!?! :? :cry:

Analucia, ich hab mich sehr ueber deine nachricht gefreut!!
du schreibst immer so liebe dinge, ich muss jedesmal laecheln!
ich hoffe, dir ist klar, dass das alles ja auch auf dich zutrifft. und ich bin froh, dass du was gegen die krankheit unternimmst! ich hoffe, dass du nur auf kompetente leute triffst, die dir moeglichst schnell und effektiv helfen koennen.
ich wuerde mich wahnsinnig freuen, wenn du immer mal berichtest, aber ich versteh auch, wenn du nicht dazu kommst.
vor der krankheit fliehen kenn ich auch!! das bringt auch nichts. zum beispiel bin ich mal umgezogen und dachte, dass es dann in einer wg nicht mehr moeglich ist, weil's dann alle mitbekommen. aber nein, man wird ja kreativ. schade, dass wir unser schauspieltalent und ideen nicht in was anderes, sinnvolleres investieren...
ich meinte ueberigens nur, dass ich niht mal eben fuer wochen verschwinden kann (uni, beruf etc das wuerde mich so weit zurueck werfen). wie das hier mit kliniken ist weiss ich gar nicht. ich konzentrier mich erstmal auf die abulante thera. ich glaub ich will jetzt reden und ich brauch hilfe wieder neu zu lernen wie man fuehlt und all das. ich vermute, dass da ne menge wut ist, die ich nicht rauslassen kann, nicht fuehle.
ach und meine familie weiss nichts. und ist auch besser, wenns so bleibt. helfen koennen sie mir eh nicht. und weit weg sind sie ja auch.

Andalucia hat geschrieben: Nun will ich wirklich leben! Ich will mal Kinder bekommen, ne FAmilie gründen uind vor allem, mir durch diese Krankheit nicht alles kaputt machen lassen.
:) :) :)
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad