Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#16
Hallo.

Nochmals zum Essensprotokoll...
ich finde, es wird deutlich, daß du auch einfach zu lange den Hunger ausgehalten hast. Demnach kam der Freßanfall abends auch zu einem großen Teil, da du wahrscheinlich unterzuckert warst. Insofern hattest du es dann (noch) schwer(er) "nur" eine normale Portion zu essen.
Bequemer, angenehmer und auch freßanfallmäßig am günstigstenwäre es doch gewesen, einfach mit deinem Freund eine Pizza zu essen, oder? Und der "Aufgabe" allein normal zu essen steht doch sowas gar nicht entgegen. Wenn du allein bist, dann zu versuchen, ausreichend und gut zu essen, daß ist doch der eigentliche Kern, oder?
Oder hab ich da überhaupt ein deiner Alleinessenaufgabe was falsch aufgefasst?

Gruß, Frau Wankelmut.
Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.

Georg Büchner

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#17
Hallo Bumble-Bee,erst mal danke für das Kompliment.

In deinem Thread warst du wirklich provokativ und vielleicht wäre ich es auch, wenn ich etwas geschafft hätte, was die besagte Person nicht geschafft hat, um die Motivation, die sich daraus entwickelt, auf sie zu übertragen. Aber bei mir löst es zumindest im Moment eher nur Schuldgefühle aus. Klar ist das mein Problem und ich muss damit umgehen können, wenn jemand mich und meine Krankheit provoziert, nur tut es weh, weil es mir noch mal vor Augen führt, dass ich nichts schaffe und nur kognitiv arbeite...Ich bin auch fest davon überzeugt, dass man neben dem Parktischen, was du ganz toll machst, auch theoretisch nacharbeiten muss, sonst kommt man nicht hinterher und bekämpft nur das Symptom. So wird niemand ganz gesund. Trotzdem bist du schon einen ganzen weiten Schritt weiter als ich und ich will da auch hin. Jedes Mal, wenn ich vor der Entscheidung stehe, FA ja oder nein, fehlt die Motivation und der Kampfgeits völlig. Ich frage mich dann ernsthaft, wofür, was soll das bringen? Ich schaffs eh nicht...

Heute ist auch wieder so ein beschissener Tag, Ich muss mit meiner Mutter, meiner Cousine und meiner Tante ins Kino gehen, in einen Film, auf den sich alle drei freuen und ich kotzen könnte: irgendso einen romantischen Scheiß, den man laut meiner Mutter als richtige Frau doch toll finden muss. Und warum ich das denn nciht tu? Irgendwas stimmt doch da nicht...Ich habe ein scheiß Trotz-Gefühl in mir...
Die Zeit zwischen Arbeitsende und Kinoanfang wäre gerade so groß genug für einen FA...das macht mein Kopf schon automatisch: wo könnte ich fressen??? ABER: heute möchte ich da keinen FA haben...ich werde stattdessen etwas aufräumen und dann bis da schlafen...muss eh einiges an Schlaf nachholen. Ich trau mich auch nicht, was davor zu essen, dann gehts schief. Vielleicht ganz kurz bevor ich gehe und dann auch nur im Stehen oder auf dem Weg dahin, ohne es mir gemütlich zu machen. Ja, so mach ich es und ich zieh das durch. Definitiv, das hat sich in Bildern schon so in meinem Kopf eingebrannt. :mrgreen:

Es ist halt auch so, dass ich ziemliche Angst habe, negativ durch meinVerhalten bei ihnen aufzufallen. Ich habe alle schon relativ lange nicht mehr gesehen und sie wissen natürlich von meiner Krankheit usw. Meine Mutter hat mit Sicherheit die Erwartung an mich, dass ich mich gut benehme, mich freue, mit ihnen zusammen zu sein und Spaß habe. Kann ich nicht, denn durch diesen Druck und dieses Gespiele meinerseits und dann noch der natürlichen Beobachtung der ganzen Situation zwischen mir und meiner Mutter durch die anderen beiden, die auch noch Mutter und Tochter sind und ein weiß Gott besseres und lockeres Verhältnis haben, ist das ziemlich unmöglich.
Trotzdem: Ich habe mir gestern gesagt: ich bin ein eigenständiger mensch und ich muss nicht dafür Sorge tragen, dass die Erwartungen meiner Mutter erfüllt werden und sie sich dann gtu fühlt. Ich sollte mehr auf meine Bedürfnisse achten, auch wenn es schwierig ist.

Nur dieses Trotzgefühl...kennt das jemand? Dass ihr zu viel bekommt, wenn euch jemand etwas vorschreibt oder auferlegt? Eigentlich ist das bei mir nur bei Menschen, bei denen ich das gefühl habe, sie nehmen mich nicht für voll, für verantwortungsbewusst und trauen mir nichts zu. Wenn ich das Gefühl habe, meine Meinung zählt hier jetzt nicht...bei meinem FReund wäre das nie so. Ich weiß, dass er mich als erwachsene Person schätzt, die ihr eigenes Leben führt.

Hallo Frau Wankelmut,
hm, auch du bist etwas provozierend und wahrscheinlich auch schon etliche Schritte weiter als ich, nicht wahr?
Ich sehe es nur als Erfolgserlebnis, wenn ich alleine esse. Mit meinem Freund gilt es nicht. Wenn ichmir vorgenommen habe, alleine zu essen, will ich das auch so durchziehen. Und was noch hinzukommt, ist, dass ich nicht damit umgehen kann, sofort nach dem Essen woanders, sei es bei ihm oder im Restaurant nach Hause zu kommen und dort nicht ersteinmal etwas zu essen, obwohl ich es ja heute so machen werde...es stellt sihc immer die Frage: was soll ich sonst machen? Das habe ich ja auch schon in einem Beitrag hiervor geschrieben...naja...

das Wort 'provozierend' ist nicht böse gemeint, es ist mir lediglich aufgefallen und wollte es dir mitteilen...

LG an euch beiden da draußen

Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#18
Hallölila, Schlafquala.
hm, auch du bist etwas provozierend
Wieso? Ich hab doch nur einen Hinweis zum Eßprotokoll gegeben und angemerkt, daß ich dein Alleineßvorhaben nicht so ganz durchblicke...
das Wort 'provozierend' ist nicht böse gemeint
Ja, hätte ich auch ohne den Zusatz nicht so aufgefaßt, zumal ich mir da auch keiner Schuld bewußt wäre...hihi. Aber was EMPFINDEST du denn als provozierend? Ton, Ausdruck, Wirkung??? Würde mich ja interessieren...
Aber egal...genug davon...

Ich sehe es nur als Erfolgserlebnis, wenn ich alleine esse.
Ja, das ist kein besonders fruchtbringendes Denken. Dann solltest du versuchen, umzudenken und es geade als Erfolg werten, wenn du mit anderen ißt. Warum es sich selbst schwerer machen als es ist? Es ist doch eine gute und entspannte Gelegenheit z.B. im Kreise von Freunden normal zu essen.
Warum willst du das alleine Essen so durchziehen? Ich verstehe den Sinn immer noch nicht...
Ein Grund ist der, daß, wenn du nach dem Essen mit/bei anderen heimkommst, schon wieder essen willst/mußt? Also immer essen, wenn du "ankommst"? Und auch deshalb willst du nicht auswärts/mit anderen essen? Habe ich das richtig verstanden? Weil du dann zweimal ißt, sozusagen?
(Kenn ich übrigens gut. Automatismus des Heimkommens und Essens...nervt sehr, enttäuscht und macht traurig. Eine der Verhaltensweisen, die sich bei mir erst gaaaanz spät gelockert haben...ohne, daß ich mir das so auferlegt habe als Aufgabe...auch bulimisches Verhalten reguliert sich ab einem Punkt gewissermaßen von selbst, bzw. ohne selbstgeiselnde Maßnahmen und Zielsetzungen...überkommende Selbstregulation. So geht`s mir zumindest.)

Ich meine, wenn man in der Bulimie drin ist, dann ist doch jedes Essen ein Erfolg. Auch wenn man sich vielleicht schlecht damit/dabei fühlt. Und gerade da macht man es sich doch durch Gesellschaft leichter. oder ist es gerade der Punkt, daß du es dir nicht leichter machen willst, sondern da ansetzen willst, dir eine Herausforderung stellst, wo du meinst, daß dein größtes eßtechnisches Problem liegt?
Fragen über Fragen...
Liebe Grüße,
Frau W.
Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.

Georg Büchner

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#19
Hallo Frau Wankelmut,

also kurz noch zur 'Provokation' *g*

Mein erstes Gefühl, die Wirkung dessen, was du geschrieben hast...das war's, was ich provozierend fand. An nicht verstanden werden, habe ich gar nicht gedacht...aber gut, lassen wir das.

Ist wahrscheinlich schon ziemlich treffend gesagt, dass ich mir beim Essen die größte Herausforderung suche, wo ich aber auch frei bin und ohne Druckhandeln kann...Ich lass mir sozusagen ein Hintertürchen offen, sehr falsche Einstellung, ich weiß...Warum soll ich etwas als ein Erfolgserlebnis ansehen, was mir leicht fällt? Dass ich, wenn ich alleine bin, immer FAs habe, ist das ausschlagebendenste und kaputtmachenste (was für Wörter:)) Symptom meiner Krankheit. Das muss weg!

LG, Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#20
Schlafquala hat geschrieben:Klar ist das mein Problem und ich muss damit umgehen können, wenn jemand mich und meine Krankheit provoziert, nur tut es weh, weil es mir noch mal vor Augen führt, dass ich nichts schaffe und nur kognitiv arbeite...
Hmm.. Ich wollte dir nicht weh tun. :( Das tut mir leid, ich hatte nur den Eindruck, dass dir nicht bewusst ist, wie diese Teufelskreise ablaufen. Anscheinend weißt du das aber sehr wohl und dein Problem ist eher, wie du aus deinem Wissen eine entsprechende Handlung umsetzen kannst.
Allerdings finde ich auch, dass "nur" kognitiv arbeiten auch schon eine enorme Leistung ist !
Du lässt nicht alles schleifen und ergibst dich deiner ES oder verteidigst sie sogar, sondern hinterfragst alles immer und immer wieder und ich glaube wirklich damit bist du nur ein winziges Schrittchen von der Umsetzung entfernt.
Schlafquala hat geschrieben: Jedes Mal, wenn ich vor der Entscheidung stehe, FA ja oder nein, fehlt die Motivation und der Kampfgeits völlig. Ich frage mich dann ernsthaft, wofür, was soll das bringen? Ich schaffs eh nicht...
Ist das dann eher eine Art Rechtfertigung/Entschuldigung, weil du den FA eigentlich haben möchtest (=jetzt gerade brauchst) oder glaubst du wirklich, dass du nicht in der Lage bist einen FA NICHT zu haben.
Denn das ist objektiv betrachtet ja nicht so schwierig, es ist viel viel aufwändiger den FA durchzuführen. Es ist schon ein riesen KRaftakt eine ES aufrecht zu erhalten.
ODer meinst du mit "du schaffst es eh nicht" eher den gesamten Kampf gegen die ES?
Wenn das gemeint ist, dann verstehe ich das schon eher. ISt natürlich auch ein Wahnsinn, sich gleich die ganze ES komplett bekämpfen zu wollen. Vielleicht hilft dir in dem Moment die Ziele kleiner zu stecken. In dem moment geht es ja wirklich "nur" um diesen einen FA, um den konkreten moment. Und danach, der nächste Tag etc... und irgendwann hast du die ES komplett im Sack :wink: !

Ich würde jetzt gerne noch mehr zu den erwartungen deiner Familie schreiben, aber leider bin ich noch daheim und muss den Platz vor dem PC räumen (kein wlan :evil: )

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#21
Hab doch noch ne halbe Stunde zugestanden bekommen :D :
Also...
Du bist nicht deine Cousine und deine Mutter nicht deine Tante. Und wenn euer Verhältnis nicht so toll ist wie das der beiden, dann ist das nicht deine Schuld. Ihr seid schließlich 2 Personen, die miteinander interagieren, und selbst wenn deine Mutter es schade findet, dass euer Verhältnis angespannt ist, braucht man immer mindestens 2 Leute, die eine Spannung aufrecht erhalten.
Ich glaube dir, dass deine Mutter sich wünschen würde, ihr würdet Spaß haben. (Ich glaube aber auch, dass du dir eigentlich wünschst ihr würdet Spaß haben) Aber sie würde sich wahrscheinlich auch nicht wünschen, dass du ihr vorspielst, Spaß zu haben. Sie würde sich doch bestimmt wünschen, dass du ihr gegenüber ehrlich bist.
Und auf lange Sicht gesehen - kannst du euer beider Wunsch niemals erfüllen, wenn du dich jedes mal neu so unter Druck setzt, wie du schon richtig gesagt hast.
Wenn du eine Tochter hättest, wäre es dir lieber, sie könnte sich dir gegenüber launisch aber authentisch verhalten? Oder sollte sie lieber ein verkrampftes Lächeln aufsetzen, das dir zeigt wie unglücklich sie in dieser Situation ist, mit dir zusammen sein zu müssen?
Naja, ich kenne natürlich deine Mutter nicht, aber vielleicht ist sie auch viel verständnisvoller und offener als du denkst? Vielleicht kann sie dich auch so annehmen wie du bist?

Es freut mich übrigens sehr für dich, dass du bei deinem Freund das bekommst, was du so sehr brauchst. Das ist so wichtig jemanden zu haben, jemanden bei dem man Kraft schöpfen kann, der einen so behandelt, wie man ist: Nämlich einfach in Ordnung so.
Zuletzt geändert von bumble-bee am Mi Okt 15, 2008 15:35, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#22
Hallo Bumble-Bee,

Zitat:
Hmm.. Ich wollte dir nicht weh tun.


Das hast du nicht, nur habe ich mich so ausgedrückt, dass es bei dir nicht richtig ankam.

Zitat:
Das tut mir leid, ich hatte nur den Eindruck, dass dir nicht bewusst ist, wie diese Teufelskreise ablaufen.


Doch, leider ist es mir nur allzu bewusst. Ich habe schon zuviel Therapie, gute Therapie gehabt und viel gelesen, und mich selbst hinterfragt, so dass mir die Teufelskreise sehr wohl bekannt sind.
Daher ist der Satz komplett richtig:

Zitat:
dein Problem ist eher, wie du aus deinem Wissen eine entsprechende Handlung umsetzen kannst.

Zitat:
ich glaube wirklich damit bist du nur ein winziges Schrittchen von der Umsetzung entfernt.


Hm, das wäre toll und ich habe zumindest den Eindruck, dass ich weniger weit davon entfernt bin, es zu schaffen als sonst. Nur irgendetwas ist doch da??!! Gestern zum Beispiel war ich ja im Kino (der Film...*gähn* Lächeln der Sterne,nicht zu empfehlen) und war dann gegen halb elf erst zu Hause. Ich hatte Hunger und wollte etwas essen. Ich habe vorher schon drüber nachgedacht, ob das zum FA wird oder nicht. Zum einen kam dann noch hinzu, dass es schon so spät war und ein FA dazu führen würde, dass es noch sehr viel später werden würde (muss um 5Uhr aufstehen) und zum zweiten: abends essen und mit dem vollen Bauch dann ins Bett. Da hab ich ein sehr schlechtes Gewissen. Es hat natürlich nicht funktioniert und irgendwo wollte ich es auch nicht, denn so ins Bett zu gehen mit Kohlenhydraten in mir *pfui* ich habe es jetzt mal so übertrieben geschrieben und ich weiß auch, dass es realistisch betrachtet Quark ist, aber meine ES-Stimme wird da sehr hoch.


Zitat:
Ist das dann eher eine Art Rechtfertigung/Entschuldigung, weil du den FA eigentlich haben möchtest (=jetzt gerade brauchst) oder glaubst du wirklich, dass du nicht in der Lage bist einen FA NICHT zu haben.


Nein, ein FA entschuldige ich nie. Ich sage nie und könnt es auch gar nicht: Weil mir sooo langweilig war oder ich sooo einsam war, hatte ich einen FA....wie doof ist das denn? Ich muss mich doch anders damit auseinander setzen als so. Das ist ein mehr als schwaches Verhalten. (Nein, ich denke jetzt gar nicht abschätzend von mir *Ironie_Ende*) Es geht dabei dann ncith um die gesamte ES.

Ich denke dann so etwas: Ich bin nciht in der Lage es auszuhalten, dieses HH-Gefühl oder so wie gestern, so viel gegessen zu haben. Das zweiteist aber sehr viel seltener der Fall, glaube ich.

Zitat:
selbst wenn deine Mutter es schade findet, dass euer Verhältnis angespannt ist, braucht man immer mindestens 2 Leute, die eine Spannung aufrecht erhalten.


Ich kenne meine Mutter mittlerweile, auch durch Therapeigespräche, wo sie dabei war, ziemlich gut und daher weiß ich, dass sie selbst keine Kritik annehmen kann. Ich habe noch nie erlebt, dass sie von sich einen Fehler zugegeben hat, sondern diese ausschließlich bei anderen sucht.Auch meine Therapeutin hat mir das bestätigt, andere übrigens auch. Es ist nicht so, dass ich keine Fehler habe, nein, nur ist es ein beschissenes Gefühl, wenn ich immer nur meine Mängel vor ihr Preis gebe und sie diesen zustimmt und bei sich selbst nichts finden will. Sie belügt sich selber und merkt es nicht. Gestern zum Beispiel hat sie mir von ihren Ängsten bzgl. ihres Klinikaufenthaltes erzählt und mich gefragt, wie es mir denn damals ging, ob ich mich wohl gefühlt hätte. Ja, habe ich, weil ich eine Gruppe hatte, wo ich mich komplett angenommen, ernst genommen und verstanden gefühlt habe. Hier in der Außenwelt, richtigen Welt ist das nicht so - da habe ich so etwas nicht und zu einem großen Teil liegt es auch an mir und meinen Ängsten/Einstellungen, dass ich diese Gefühle hier nicht bekomme. Da hat sie erst zugestimmt und war sofort wieder in einem Schwall von: Ja, wenn DU dich ändern würdest, hätten wir ein anderes Verhältnis. Ich weiß nciht, ob du das jetzt so verstehst, aber es erschien mir so, als wenn sie erst reagiert, wenn sie einen Punkt findet, wo sie sich wieder verteidigen und rechtfertigen kann.

Zitat:
Wenn du eine Tochter hättest, wäre es dir lieber, sie könnte sich dir gegenüber launisch aber authentisch verhalten? Oder sollte sie lieber ein verkrampftes Lächeln aufsetzen, das dir zeigt wie unglücklich sie in dieser Situation ist, mit dir zusammen sein zu müssen?


Ich hätte gerne eine ehrliche Tochter, sie auch, aber in solchen Situationen werde ich dann entweder mit Mitleid oder Unverständnis beglückt. Ich weiß, ich muss auch da meine Einstellung ändern um mit ihr klar zu kommen, aber es ist schwierig, ein Verhalten zu akzeptieren, wenn man doch so sehr nach etwas anderem begehrt.

Zitat:
Es freut mich übrigens sehr für dich, dass du bei deinem Freund das bekommst, was du so sehr brauchst. Das ist so wichtig jemanden zu haben, jemanden bei dem man Kraft schöpfen kann, der einen so behandelt, wie man ist: Nämlich einfach in Ordnung so.


Ja, das finde ich auch. Wie ist es denn so momentan bei dir und deinem Freund?

Ich finde es übrigens eine gute Methode, dir so Strafen zu setzen, wenn es mal nicht geklappt hat. Bei dir scheint das zu funktionieren, bei mir wäre das wahrscheinlich kontraproduktiv...

Alles Liebe,

deine Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#23
Liebe Schlafquala,
Es hört sich wirklich so an, als sei deine Mutter ziemlich unkooperativ und macht es sich sehr einfach. Vielleicht hilft es dir damit umzugehen, indem du das als ihre Strategie ansiehst, wie sie mit der Situation klar kommt, ohne an Selbstvorwürfen o.ä. Gefühlen zu zerbrechen.

Je öfter ich mit meinen eltern zusammen bin seit ich angefangen habe zu kämpfen desto schrecklicher fühle ich mich für das, was ich ihnen so lange angetan habe und ich habe das Gefühl es nie wieder gut machen zu können, das einzige, was ich tun kann, es in Zukunft anders zu machen.
WEnn ich mich in die Situation meiner Mutter zu meinen Bulimie-Hoch(oder besser Tiefst-)Zeiten hineinversetzte, wie es einer Mutter gehen muss, dann schüttelt es mich geradezu. Insofern verstehe ich gut, den Druck der auf dir lastet, aber stell dir das GEfühl vor ihr entgegenzutreten, nach dem ersten überstandenen FA!

Wie du den Ablauf nach dem Kino beschrieben hast, klang das für mich gar nicht übertrieben, sondern leider viel zu bekannt :roll:.
ICh habe gestern abend vor dem Schlafen auch noch was gegessen, was ich eigentlich nciht wollte und ich auch gar keine Lust mehr darauf hatte, aber irgendwie musste es rein. Es war nicht megaviel hätte aber locker einen FA auslösen können.
Da hab ich mit mir selbst abgemacht, wenn ich jetzt unbedingt meine, dass das jetzt noch in mich rein muss, obwohl ich es eigentlich gar nicht will, dann bitte hab ich aber auch die Konsequenzen zu tragen 1. Schlechtes GEwissen, Ärger über mich selbst 2. Insulinspiegel über nacht hoch, sodass ich mit Hunger aufwache (was den Tag schwerer macht zu überstehen) 3. eventuell zunehmen (vermutlich nicht nach einem Mal mehr essen, aber du kennst das ja.)
Und das hab ich ausgehalten. War auch zu schwach es nicht zu essen, aber da die Konsequenzen da so negativ sind für mich, werde ich es vermutlich zukünftig schon rein lernpsychologisch gesehen nicht mehr so oft machen.
Die Alternative zu kotzen gibt es jetzt einfach nicht mehr :D.

WEißt du was? Ich glaube wirklich das es bald passiert, dass du den HH einmal besiegst - und dann stell dir mal vor, wie du dich fühlen wirst :D !!!!
Und genau dieses Gefühl ist es das dich dann weiterpusht und du wirst es immer und immer wieder haben wollen...

Mit meinem Freund läuft es gut. Ich habe ihm angeboten auch in dem Forum zu lesen wenn er es möchte, und ich habe einfach das Gefühl, dass jetzt irgendwie ncihts mehr passieren kann. Er weiß alles von mir und möchte mir helfen und sein Glaube, dass ich es schaffen kann, hilft mir meine Überzeugung, dass ich es kann und will, aufrecht zu erhalten.
Ich habe ein bisschen Angst, wie es würde zwischen uns, wenn es wieder bergab mit mir ginge, aber das stelle ich mir jetzt lieber gar nicht erst vor :shock: .

Liebe Schlafquala, du wirst bestimmt bald dein Erfolgserlebnis haben, es lauert schon in dir und wartet nur darauf dem nächsten FA ins GEsicht zu spucken. Trau dich, du hast die Kraft irgendwo in dir, davon bin ich felsenfest überzeugt...

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#24
Hallo Bumble-Bee,

erst einmal vielen Dank, dass du mir schreibst. Es tut gut, sich mit einem Menschen zu unterhalten, der so ist wie du. Drück ich es mal so aus...

Dass es ihre Strategie ist, um durch das Leben zu kommen, ja das ist wohl so...aber sehr schwierig mitumzugehen, wenn ich bzw. mein Vater, meine Tante der Sündenbock ist. Nun gut...

Dass du das mit abends kennst, hab ich mir schon gedacht...irgendwann werden mir die Gedanken, die du gerade geäußert hast (dann muss ich aber mit den Konsequenzen rechnen und diese aushalten) bestimmt mal helfen. Ich hätte gestern noch nciht mal ein schlechtes Gewissen haben müssen, denn ich hatte seit der Mittagspause im Büro nichts mehr gegessen. ich habe michnciht getraut, weil ich wusste, dass das einen Fa vor dem Kino auslösen würde, also habe ich mich dagegen entschieden. Es war nicht das Beste, nichts zu essen, aber ich habe mich seit langem mal gegen einen FA entschieden und bin trotz des ganzen Hin und her in meinem Kopf während der zeit im Büro, auf dem Heimweg etc. nicht von dem Vorsatz abgewichen. Meine Müdigkeit hat mir allerdings da sehr geholfen...hab sogar von einem FA geträumt während ich schlief *ohje*

Meine Mutter hat auch nach dem Kino gesagt: 'Siehste, dann kommste ja doch noch um elf ins Bett. Gehst doch sonst auch erst gegen 12.' (weil ich mich halt ein wenig darüber ausgelassen hatte, dass das in der Woche nicht ganz so mein Fall ist, so lang abends wegzugehen, weil eben noch immer ein Fa danach folgt.)
Meine Schuldgefühle möchte ich nicht beschreiben, die ich da hatte, weil sie ja nicht weiß, was jeden Abend passiert, aber erzählen möchte ich es ihr nicht. Das belastet sie zu sehr und sie würde sich zu sehr in mein Leben einmischen...und immer wieder sagen, was sie auch so tut: 'Du willst gar nicht gesund werden, ne? MAn muss den Willen haben, nicht zu brechen und dann geht das auch. Behalt es doch einfach mal in dir.' Solche Aussagen kommen zum Glück selten, aber wenn, dann tuts weh. Klar , sie kennt mich und meine Krankheit nur ansatzweise, aber das soll auch so bleiben...

So, nun einmal zu deinen Schuldgefühlen gegenüber deinen Eltern, weil du karnk warst und bist. Gut, wenn ich jetzt sage: man braucht sich für eine Krankheit und deren Auswirkungen nicht schämen und sich nicht schuldig fühlen, ist das vielleicht nicht sehr glaubwürdig, weil ich es auch nicht kann, aber meinVerstand sagt mir: Es IST eine KRANKHEIT mit Symptomen und man ist selbst erst einmal überfordert. Man macht es nicht bewusst und extra, sondern es geschieht einfach. Egal, wie du dich damals benommen hast, du konntest nicht anders...Irgendwo haben auch deine Eltern mit der Krankheit zu tun, denn ohne sie und ihre Erziehung hättest du sie nicht entwickelt. Ich spreche hier nicht von Schuld, aber sie entwickelt sich in der Kindheit und von deinen Eltern hast du alles mitbekommen, sie haben dich geprägt...

Freu dich lieber daran , dass du ihn jetzt hast und dass es ganz gut läuft. Es bringt dir nur Angst und Unsicherheit in seiner Gegenwart, wenn du daran denkst, wie es wäre, wenn er nicht mehr da wäre...

Liebe Grüße,
deine Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#25
Hei liebe Schlafquala,
mir tut es auch gut dir zu schreiben, oder von dir Antwort zu bekommen.
Zunächst einmal ist es natürlich supertoll, dass du dich gegen einen FA entschieden hast vor dem Kino. Nur leider kann man eben nicht einfach nichts mehr essen, um das K** zu vermeiden.
Du musst die Angst irgendwie loswerden, dass der erste Bissen einen FA auslöst.
So lange Perioden ohne irgendwas zu essen enden nur mal unweigerlich in HH, das ist ja auch völlig logisch.
Mit der Methode schiebst du den FA nur weiter vor dich her, das weißt du ja.
Vielleicht kannst du versuchen einfach regelmäßig zu essen, so alle 4 h oder so, so wie du es in der klinik vermutlich auch machen musstest?
Ich hatte eigentlich immer Hunger ehe ich angefangen habe regelmäßige Mahlzeiten zu mir zu nehmen.
Glg

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#26
Hallo ihr Lieben und Bumble-Bee (danke für deine Antwort! :))

ich habe mich nun entschlossen, einem für mich zwar klaren, aber nicht einfach zu akzeptierenden Thema einen Text zu widmen. Es geht um Interessenlosigkeit...eigentlich ist es nicht nur das, denn etwas viel Pauschaleres steckt dahinter.

Mein Rückzug von allen und vor allem mir selbst

heutiger Zustand:

Keine Hobbies und Interessen, bzw. kein Ausleben dieser
Keine Freunde, die ich 'einfach so' mal anrufen kann
Niemand, dem ich mich anvertraue und mit dem ich über mich reden kann, ohne mich komisch oder schuldig zu fühlen

daraus resultierend:

meine freie Zeit kann ich nicht sinnvoll nutzen (dazu gehören natürlich auch noch andere Einstellungen von mir, aber dazu später mehr)
ich fühle mich leer
ich fühle mich einsam
ich fülle die Zeit, die ich habe, mit meiner B*, um all das nicht bemerken zu müssen
ich kann mich nicht aussprechen, stopfe alles in mich hinein, im wahrsten Sinne... :roll: :evil:

Ich will nicht darüber philosophieren, warum es so geworden ist, sondern ich will mich damit beschäftigen, wie es momentan wirklich auch in mir aussieht und was zu tun ist. Einfach nur zu sagen: Geh raus und mach was, triff dich, setz ne Kontaktanzeige auf, probiere Sachen in der VHS aus usw....das bringts nicht, nicht bei mir. Ideen sind genug da, doch die Umsetzung klappt nicht - nicht mit dem gewünschten Effekt. Wie kann ich damit umgehen, dass es nun einmal nicht so einfach ist, wieder Freunde und Hobbies zu finden? Es ist, besonders was das erstere betrifft, ein langer Prozess, wo man nichts heraufzwingen kann. Also ist für mich der erste Schritt, zu akzeptieren, dass es momentan so ist und nicht wie in meiner Wunschvorstellung.

Eine typische Situation, in der das Problem so auftritt, ist, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und alleine bin, mich nicht mit meinem Freund treffe, der ganze späte Nachmittag/Abend vor mir liegt. Ich lass jetzt mal meine B*-Stimme bzw. negative Stimme in mir sprechen. Die gesunde ist noch nicht wirklich präsent... :roll:

B*: "Du hast es in den letzten Monaten nicht geschafft, normal zu essen, also warum sollte es jetzt klappen?"
B*: "Außerdem kannst du ja nicht das essen, worauf du Hunger hast. Die Dinge sind zu teuer, um sie nachher wieder ins Klo zu verfrachten. Du gibst schon genug Geld für Lebensmittel aus."
B*: "Zudem nimmst du zu, wenn du das isst, was du essen möchtest. Und anscheinend weißt du gar nicht, was du magst...zu blöd bist du."

B*: "Du hast nichts vor, kannst niemanden treffen. Bist du ein langweiliger Mensch, niemand will etwas mit dir zu tun haben. Besser noch, du bist zu blöd, dich mit jemandem zu treffen und ihn kennen zulernen. Du vertust deine Chance auf Kontakte."
B*: "Du bist ein interessenloser Mensch, der nichts mit seiner Freizeit anfangen kann, nur f* und k*.Und dann bist du noch zu feige, mal was Neues auszuprobieren.Teufelskreis eben, tja wie sollst du da raus kommen?"
B*: "Wer sich nicht traut, aus sich herauszukommen, der kann sich und seine Hobbies auch nicht entdecken. Bei dir wird sich eh nie ein Hobby entwickeln...was ist das schon? Interesse? Alle anderen haben Hobbies oder machen Dinge gerne, nur du nicht. Du wirst immer die komische bleiben, der Außenseiter."
B*: "Und auch wenn du dir jetzt was nettes überlegst, ziehst du das doch eh nicht durch."
B*: "Und übrigens: Nichts tun oder nur fernsehen geht gaaaaaaaaaar nicht. Da wirst du fett und kugelrund, ich muss da immer an dich früher denken, die kleine dicke Christine vorm Fernseher. Fernsehen ist was für Blöde und Dumme und Fette. Nur Leute, die arbeitslos und hässlich sind, hängen den ganzen Tag vor der Glotze ab."

Ich würde ja am liebsten fragen, ob nicht jemand hier ein paar nette Gegenargumente hat für mich, um diese Stimme mal ein wenig einzudämmen. Ich schick es mal ab und dann überlege ich mir hier weiter etwas dagegen...

Vielen Dank für diejenigen, die es lesen...ich freue mich natürlich noch mehr über Gedanken eurerseits...

LG,
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#27
Hallo ihr Lieben,

gestern nachdem ich das hier aufgeschrieben hatte, kamen mir diese Gedanken auch wieder auf dem Weg nach hause. Als ich dann wieder vor der Entscheidung FA ja oder nein stand, hat sich bei mir noch eine weitaus größere Frage gestellt, nämlich: Wofür kämpfe ich eigentlich? Es hat mich erschrocken, denn in demMoment wollte mir nichts einfallen...


Daher habe ich die Argumente, die mir gerade eben so eingefallen sind, einfach mal nieder geschrieben, weder geordnet noch sonstiges, einfach so und es tat ganz gut, dass ich mal es mal ohne Struktur tat und auch ohne größere Hintergedanken.

So hier die Liste:


- damit ich morgens auf dem Weg zur Arbeit nicht das Gefühl habe, nicht mehr zu können und umzufallen
- damit ich mir meine Augen nicht zufallen und ich mich schon vorher davor ängstige und später - währenddessen - schäme
- damit ich meinem Körper nicht mehr alle Kraft raube für etwas, was nichts bringt und nur Verdrängung ist
- für meinen Schatz
- für meine Eltern, die darunter leiden, dass ich mich immer mehr kaputt mache
- auch wenn kein Argument wirklich dabei ist, so weiß ich doch, dass ich für mich kämpfen muss. Ich allein bin es mir wert
- damit ich nicht mehr mit einem riesigen Ballast herumlaufe
- damit ich frei und ohne schlechtes Gewissen auf meine Eltern und meine Tante zugehen kann
- damit ich morgens nach dem Aufstehen keine Kopfschmerzen habe, mich nicht völlig erschöpft fühle (ich erinnere mich an den Morgen in Wien nach einem Tag ohne: Ich bin aus dem Bett gehüpft)
- für einen Kopf, der frei ist von mich abwertenden Gedanken, die alle aus der B* resultieren
- für einen gesteigerten Selbstwert
- damit ich mit einem guten Gewissen und Stolz ins Bett gehen kann
- damit ich selbst entscheide, wann ich ins Bett gehe
- damit ich nicht ständig ein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich meinen Eltern oder Charly sage, dass ich einfach noch nicht ins Bett möchte anstatt der Wahrheit, dass für das f* und k* so viel Zeit drauf geht
- damit ich meinem Scha voller Stolz erzählen kann, dass es geklappt hat
- damit ich irgendwann auch im Forum mitschreiben kann und meine Tage zähle
- damit ich sehe, wer ich wirklich bin, wenn die Schutzmauer wegfällt
- damit ich nicht vollgefressen und mit Schmerzen auf dem Klo sitze und weiß, jetzt gleich muss wieder alles raus
- damit ich mich da dann, im schlimmsten Moment nicht fragen muss, warum ich denn schon wieder nicht gekämpft habe
- hier steht es schwarz auf weiß, wofür ich kämpfe, auch wenn es mich in dem Moment nicht wirklich überzeugt
- es gibt Gründe, genug, auch wenn ich es in dem Moment nicht sehen kann, aber später, nach einigen Minuten werde ich es wissen
- damit ich lerne, mit 'schwierigeren' Gefühlen umzugehen
- damit ich mich fragen kann, warum ich einen FA haben WOLLTE: Warum will ich das jetzt? Was hätte ich jetzt lieber?
- damit sich meine Hoffnung bestätigt
- damit ich ein wenig mehr Vertrauen in mich und meine Kraft entwickle, momentan geht sie für das fr*, vor allem das k* drauf und das sauber machen


Dadurch ist mir klar geworden, zumindest für die zeit jetzt, dass es genügend Gründe gibt, warum ich für mich kämpfen muss. Ich 'fühle' die einzelnen in den Momenten davor wahrscheinlich nicht, aber ich kann vielleicht das Gefühl heraufbewirken, dass es welche, genügend gibt, damit aufzuhören und es nicht zu tun. Versteht ihr? In den Momenten gibt es keinen Grund, der mich wirklich davon abhalten kann, nur mein Willen mit dem Hintergrund: Ich WEIß, dass es viele gibt für mich. Ich muss es mir wert sein...

Es ist schwierig...man, echt, aber ich will es endlich mal schaffen, in dem Moment zu sagen: Halt Stopp, es gibt Gründe, wofür ich kämpfe.

Vielleicht könnt ihr die Liste ja noch etwas erweitern...das würde mich freuen, einfach so aufschreiben, auch wenn es nur banale Argumente dagegen sind...

Vielen lieben Dank,

Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#28
Liebe Schlafquala -
ergänzen würde ich auf jeden FAll die ganze Latte körperlicher Folgen der Bulimie bis hin zur Unfruchtbarkeit, oder Tod.
Schau doch mal die Liste im GEsundheitsforum an, da vergeht einem das kotzen :roll: .
Ich glaube noch immer das dir nur noch ein winziges Schrittchen fehlt, um in die richtige Richtung zu gehen.
Ganz liebe Grüße

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#29
Hallo Bumble-Bee,

wollt diese erst nicht mit hinein nehmen, weil die bei mir meist nicht so viel bewirken. Ich weiß nicht, warum das so ist...vielleicht weil ich noch klar komme, auch wennmein Körper mir deutliche Anzeichen gibt, dass es ihm vielleicht ein wenig zu anstrengend ist, was ich da mit ihm betreibe.
Gestern habe ich zwischendurch mal an die Liste gedacht, aber als ich dann nach Hause kam - nach einer Verabredung, also noch später als sonst - war ich zwar recht hungrig, aber wusste dabei nicht, auf was und was ich essen sollte, damit es nicht zum FA kommt, damit der HH weniger ist. Hatte daran gedacht, lieber von einem Lebensmittel mit wenig Kalorien ganz viel zu essen (oder besser essen zu können), als von einem mit mehr kcal weniger. Ich hatte auch keine Ahnung, worauf ichjetzt Appetit hatte, eher auf alles, als auf nichts...kennst du das vielleicht noch? Ich hatte auch keine Süßgelüste, die kommen bei mir immer (meistens) erst nach dem herzhaften Essen. Aber ich stand unter Druck.
Als ich dann fertig gegessen hatte und mich nun entscheiden musste, weiter oder nicht, hatte ich daran gedacht, die Liste zu holen, aber getraut habe ich mich nicht. "Ach, das bringt eh nichts. Den FA hab ich trotzdem. Die macht mein schlechtes Gewissen während dessen noch größer..." so etwas in der Art habe ich gedacht. Die Kraft, mich dann da hinzusetzen und über mich nachzudenken und das zu lesen...ich denke nicht, dass ich es geschafft hätte...
Nachher habe ich mir dann überlegt, ob ich nicht doch besser einfach (ich schreib es einfach mal so hin, wenn es mit den Regeln nicht konform geht, bitte löschen) ein leckeres Brötchen mit lecker Belag, also auch Käse oder so essen soll...etwas, was mehr Kalorien bei weniger Volumen hat, in 'komprimierter' Form sozusagen.
Ich ergänze die Liste später...

bis dann und lieben Gruß an dich.

Habe gelesen, dass es nicht ganz so einfach ist, im Moment. Weißt du, woran es liegt? Ich denke aber an dich und glaube fest daran, dass du die ES aufgeben kannst...

Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Meine Probleme zusammengefasst und nun?

#30
hm, ich denke irgendwie immer noch, dass es mit der K* irgendwie weiter geht. Ich habe noch nicht realisiert (?), was sie aus mir macht und wie schlecht sie mir tut und wie es vielleicht enden kann: Keinen Freund mehr, schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern, kein Vertrauen in andere Menschen, kein richtiger Beruf bzw. nicht der, den ich machen will, schlechte Zähne, schlechter Stoffwechsel, keine Hobbies, keine Freunde mehr...das Schlimmste wäre der Moment, wo ich wirklich ganz alleine da stehe, keinen Freund habe usw., aber ich denke nicht oder möchte nicht daran glauben, dass es so weit kommt...ich weiß in meinem Hinterkopf, dass es einen großen Berg an Argumenten für das Kämpfen gibt, aber ....ja aber...keine Ahnung, wollte das mal loswerden....wenn ich es einmal schaffen würde, wäre meine Einstellung mit Sicherheit eine andere...
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.