#16
ich habe ua die diagnose f60.31 (sozusagen borderline). ich halte dies
aber eher f eine verlegenheitsdiagnose.
wenn die ärzte am ende ihres lateins sind, wird es borderline.
ich hatte schon so viele ärztl diagnosen. doch oft kommt es mir so vor, als wird da voneinander abgeschrieben. wenn ich zb mal in ein fremdes KH komme, werden frühere befunde verlangt, die dann einfach unhinterfragt übernommen werden.
ich bin kein fan v diagnosen.
mein jetziger arzt sagte, es gäbe in USA eine studie über sog borderlinefälle. jeder patient hatte jedoch völlig unterschiedliche symptome.
ergo- wären wir alles entw ein bisschen borderline oder wir vergessen dieses schubladendenken. so sehe ich das mal...

#17
ich sehe das auch so, dass die therapeuten wahllos mit der diagnose borderline um sich schmeißen. zb mein artzt gestern (wegen der überweisung für ne klinik) : borderline hat jeder. hab ich auch.
wisst ihr.......borderline bedeutet ja unter anderem beziehungsunfähig zu sein. alle paar wochen ne neue beste freundin, alle paar wochen ein neuer partner.....bei mir ist das nicht so!!!
und ich bezweifle auch, dass das bei allen,d ie mit dieser diagnose "leben" so ist.
borderline resultiert ja aus einem trauma........so und wer entgeht in seinem leben schon einem trauma?????
hallo???? schon mal von mitschülern gehänselt worden, bis man geweint hat??=>trauma
das gefühl haben, immer benachteiligt zu werden=> trauma
vom ex betrogen=> trauma
sowas passiert jedem mal........so gesehen müsste ja jeder im verlauf seines lebens zwangsläufig an borderline erkranken, außer er lebt abgeschottet von der außenwelt in einer käseglocke.......wo er zwangsläufig stirbt =>kaspar hausser
so gesehen.......ist borderline mitlerweile zu etwas wie fußpilz mutiert....unangenehm, man spricht nicht gern drüber, aber hey, nix schlimmes, jeder hat das mal.......könnte man zumindest meinen.......so wei mit dieser diagnose rumgeschmissen wird, könnt man ja meinen , das wäre mitlerweile normal.....

#18
Ja, das Gefühl, dass die Diagnose zu oft ausgesprochen wird, habe ich auch...
Ich bin garantiert nicht borderline, auch, wenn viele der Kriterien teilweise auf mich zutreffen. So wie Jaca sagt, Selbstdiagnosen stellen ist immer irgendwie :?, obwohl ich ja auch wusste, das ich Bulimie hatte, und das selbst gesehen habe... Mir das niemand gesagt hat. (Ganz blöder Vergleich) Aber das ist auch offensichtlicher.

Früher habe ich auch immer gedacht, dass ich Borderline bin, jetzt nicht mehr, ich fühle vielleicht manchmal etwas intensiver, aber was ist das schon?
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

#19
ehmm.....ich find überhaupt nicht dsas das einfach so verteilt wird....

ich musste etliche tests machen.....gespräche über monate.... bis mir irgendwann gesagt wurde, dass man borderline eigentlich erst ab dem 20. lebensjahr diagnostiziert weil man frühre einfach kaum sagen dass DASS es wirklich eine persönlichkeitsstörung ist.... dass es bei mir aber einfach zu offensichtlich sei.
najah

#20
[quote="enfance_oubliée"]..so gesehen müsste ja jeder im verlauf seines lebens zwangsläufig an borderline erkranken, außer er lebt abgeschottet von der außenwelt in einer käseglocke.......wo er zwangsläufig stirbt =>kaspar hausser
so gesehen.......ist borderline mitlerweile zu etwas wie fußpilz mutiert....unangenehm, man spricht nicht gern drüber, aber hey, nix schlimmes, jeder hat das mal.......könnte man zumindest meinen.......so wei mit dieser diagnose rumgeschmissen wird, könnt man ja meinen , das wäre mitlerweile normal.....[/quote]


krasse ansicht,,,das habe ich garnicht gesehen grade. ist nicht böse gemeint,,, aber wer wirklich dieser meinung ist hat absolut nicht verstanden was borderline ist,,,,

#21
tatsächlich???

Traumatische Erfahrungen

Einige der schlimmsten invalidierenden Erfahrungen, die Kinder machen können, sind traumatische Erfahrungen wie körperliche Misshandlung oder s*x**ll* m*ssbr**ch. Wenn Eltern ihre Kinder immer wieder schlagen, völlig unberechenbar und ungerecht schwer bestrafen, wenn ein Elternteil oder ein Angehöriger das Kind s*x**ll* m*ssb**ch*, dann teilen diese Erfahrungen dem Kind so deutlich wie nur möglich mit: "Es interessiert mich nicht, was du dabei empfindest, du tust, was ich dir sage!".

Aber auch der Tod eines geliebten Elternteils und fehlende emotionale Unterstützung in dieser Zeit sind Beispiele für schwer belastende Erlebnisse von Personen mit BPS. Wenn etwa eine Mutter sich ohne einen für das Kind nachvollziehbaren Grund von ihm trennt (z.B. Scheidung und Beginn einer neuen Beziehung, wobei Geschwister "aufgeteilt" werden), kann dies neben dem starken seelischen Schmerz zu einer großen Verunsicherung führen, was ich denn als Kind falsch gemacht habe, wenn ich von der Mutter getrennt werde. Bin ich ein schlechter Mensch oder böse und habe diese Behandlung verdient? Leider suchen Kinder meistens die Schuld bei sich selbst.


Diese und ähnliche Erfahrungen großer Hilflosigkeit und Machtlosigkeit angesichts sehr negativer Erlebnisse, die man nicht verhindern oder beeinflussen konnte, bleibt traumatisierten Personen oft nur das "psychische Abschalten", sich in sich zurückzuziehen und sich emotional völlig zu distanzieren. ...

#22
sofern das eine antw auf meine fragre war, verstehe ich nicht wo das irgendein zusammenhang zu meinem beitrag sein soll^^

#23
da steht doch, dass borderline aus traumatas resultieren, und dass die nicht immer etwas mit gewalt zu tun haben müssen, wie etwa scheidung.......so, ist jetzt (fast) jedes kind borderliner???? jeder der einen todesfall in der familie hatte??

#24
ja das ist doch eben das was ich sagte ?...

dass ich es nicht glauben kann dass ernsthaft jmd der meinung ist dass jeder borderline ist,.,jeder wo irgendwas mal schief lief....

und wenn ich höre das borderline mit iwelchen weh wechchen wie fußpilz oder so verglichen wird krieg ich nen totalanfall , sorry, aber eifnach weil ich weiß, dass es für mich zb nichts schlimmeres gibt als das , was borderline mit meinem kopf macht...

#25
nein, nein so habe ich das nicht gemeint.
ich meinte, dass dadurch, dass so mit der diagnose rumgeschmissen wird, borderline zu was normalem mutiert. so wie eben mein artz gesagt hat: jeder hat borderline. ich auch.
dadurch wird das nicht mehr ernst genommen, weil es ja mitlerweile "normal" ist ,hat ja schließlich jeder.
ich meinte, dass eben jedem mit nem trauma gleich borderline aufgestülpt wird

#27
schon ok, haben wohl an einander vorbei geredet!!! :D
sag mal, hast du die diagnose einfach so angenommen????
ich meine.......borderline heißt ja zb. mit niemandem länger auskommen....wechselnde freunde/sexualpartner haben.....unangemessen reagieren......s/w gedanken.......trifft das etwa alles auf dich zu??? also.....mich hat die diagnose gestört, weil ich finde, dass sie nicht auf mich zutrifft........
oh weh, sieht das jetzt aus wie ein angriff????? hab ich nicht so gemeint, sondern......ja........weiß nicht......ich will nix böses sagen , bin ja angeblich selber borderliner......aber...wenn man sich die kriterien eines borderliners anschaut, finde ich, dass sieht aus wie.......argh.......ja, jemand der ganz arg krank ist!!!!!!
ich meine, hälst du dich für krank??? weil jemand zu dir gesagt hat, dass deine art zu denken, empfinden falsch und unangemessen ist??? du hast doch immer so gedacht, das war doch normal???
und jetzt ist deine art zu denken, dein CHARAKTER eine einzige krankheit??? siehst du, das ist es, was mich stört...
man braucht diese diagnose nicht, das ist total unsensibel.....man kann daran arbeiten, gefühle zuzulassen und was weiß ich,ohne dass einem gesagt wird, dass man eine PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG hat.......als ich das zum ersten mal gehört hab, dachte ich gleich an mr. jekyl und doktor hyde.....

#28
Hallo Ihrs!

Zur BPS teilen sich nicht nur hier die Meinungen und Ansichten, sondern auch durchaus in der Wissenschaft.
Viele halten es für einen berechtigten eigenständigen zu diagnostizierenden Krankheitszustand eines Graubereichs, der eben einen Zustand erfasst, der über eine Neurose hinausgeht, aber noch nicht bzw. nicht eindeutig einer Psychose zuordnebar ist. Oder/auch ein Zustand der sowohl das Eine, wie auch das Andere aufweist.

Andere sind wieder der Ansicht, es handelt sich lediglich um eine Art "Übergangsdiagnose"... weil es heute noch zu wenig Erkenntnisse darüber gibt bzw. einen Mangel an Messbarkeit, wo eine Krankheit aufhört und eine andere beginnt.
Theoretisch lässt sich schon schwer einteilen, wo eine Neurose endet und eine Psychose beginnt. Praktisch muss man das dann auch feststellen... und hier gibt es eben die Vertreter der Meinung, dass Borderline dann diagnostiziert wird (entweder fälschlich oder voreilig), weil man weder das eine noch das andere eindeutig diagnostizieren kann ob aus Unwissenheit, oder Bequemlichkeit.

Tatsache ist jedenfalls:
Es gibt Krankheitszustände, die sich weder hier, noch da einordnen lassen... und bis wir alles durchkategorisiert haben und eingeteilt, benannt und sichtbar gemacht haben... messbar gemacht haben...
bis dahin brauchen wir einen Ort, eine Bezeichnung, die schon mal nicht so weit weg ist, von dem was es ist... oder zu sein scheint.

Liebe enfance_oubliée, ein paar Dinge sind mir beim Lesen aufgefallen...
Beziehungsunfähig heißt nicht zwangsläufig promiskuitiv.
Beziehungsunfähig kann man auch sein in einer länger andauernden Beziehung - auch, wenn sich das wie ein Widerspruch liest.
Es kommt nicht auf die Länge der Beziehung an, sondern auf die Beziehung selbst. Ist es ein "unnormales" emotionales Auf und Ab? etc.

Und dann das Trauma...
Nein, nicht jeder ist sofort traumatisiert, wenn er/sie von einem Mitschüler gehänselt wird. Oder nicht jeder ist zwangsläufig traumatisiert, wenn sich die Eltern trennen.

Wie du selbst schon bemerkt hast, kommt es auf das gesamte Umfeld an.

Man könnte anders sagen: es gibt verschiedene Faktoren, die für den Menschen (besonders für junge Menschen) schwer zu verstehen sind... an denen er aber nicht vorbeikommt und mit denen er sich arrangieren muss.
Wie er das macht, wie er das kann (weil er seinerzeit schon zu einer stabilen Persönlichkeit heranwachsen konnte) und wer ihm wie dabei hilft, sind entscheidende Kriterien dafür wie belastend am Ende jener Faktor, jene Faktoren, jene Erlebnisse sein werden/gewesen sein werden.

Und nicht immer ist ein Trauma Ursache.
Man nimmt an, dass es in den meisten Fällen eines existiert. Aber wie gesagt, nicht alle Kriterien einer Krankheit müssen erfüllt sein, um an dieser Krankheit zu leiden.

Bulimiker: wiegen sich täglich mehrmals.

Ist einer, der nicht diesem Kontrollzwang des Wiegens erlegen ist, aber x mal täglich kotzt, weil er nicht zunehmen will nun doch kein Bulimiker?

Man kann Kriterien nicht abhaken wie eine Einkaufsliste und dann als Resultat feststellen: Anhand dessen, was im Einkaufswagen liegt, gibts heute Schweinsbraten... gibts heute eine Borderlinediagnose.

Viele Tests sind notwendig, wie hier schon geschrieben wurde von ksiezniczka!.

Ja, es gibt schwarze Schafe unter den Ärzten, die aus zweifelhaftem Grund dankbar sind für die Kategorie F 60.3. Aber so ist das Leben...
Es gibt genug Ärzte, die mit bestem Wissen und Gewissen arbeiten... und von daher diese Diagnose stellen.

LG!

#29
was heißt promiskuitiv??? was ich meinte, ist eben ,dass ich oft gelesen habe, dass borderline schnell wechselnde freunde und partner haben...
mir hat ne freundin erzählt, wo der vater psychologe ist, dass du als borderline nicht ernst genommen wirst, wenn du den theraplatz wechselst, weil es zu deiner krakheit gehört, dass du mit keinem auf dauer klar kommst. dieser punkt ärgert mich irgendwie.
und es regt mich auf, dass so schnell mit der diagnose um sich geworfen wird. ich fand das irgendwie beleidigend....meine denkweise krankheit zu nennen..keiner weiß was ich denke, da fidn ich es einfach so ne frechheit.du denkst so undso und so..l.du bist borderliner, ganz klar!!!......da könnt ich mich stundenlang über die therapeuten aufzuregen....

#30
Hi enfance_oubliée!

Promiskuität/promiskuitiv ist das schnelle und häufige wechseln von Sexual-Partnern und so auch (oft inkludiert) das schnelle Beenden von Beziehungen, die per se schon nicht in der Absicht eingangen wurden, dass sie lange halten.

Ich wollte damit nur sagen, dass "beziehungsunfähig" mehr Raum für Definition lässt, als kurze Beziehungen.
Natürlich haben auch deine Freundinnen recht... solche Beziehungen dauern in der Regel nicht allzulange. Aber das ist dann nicht das Wesentliche, sondern viel mehr die emotionale Instabilität, die dazu führt.

Ich kann deine Gedanken zu deiner Diagnose sehr gut verstehen. Dass du dich selbst fragst, was nun krank ist, was andere als krank ansehen...
der Therapeut kann der größte Arsch der Welt sein, bei einem Therapeutenwechsel bist du Schuld, weil es deine Krankheit so von dir will...
Bist du mal wütend... wie wütend bist du wirklich? Kannst du dir selbst trauen?

So, schei...be. Ich muss leider schon schluss machen. Melde mich aber morgen nochmal dazu (so Gott will; die Forumsfaxen machen auch vor meinem PC nicht halt). :)

LG!