hey ihr!!

ich habe auch die diagnose binge eating disorder. war früher kurz (echt kurz) bulimisch. ich weiß gar nicht, wieso ich aufgehört hab mit dem kotzen, echt. es war auf einmal weg...

mein leben ist so, wie es jetzt ist für mich nicht lebenswert. ich denk ununterbrochen ans fressen. echt. mag gar nicht an urlaub denken, oder sowas...wie soll ich den überstehen, ohne fresserei?? ich schäme mich zutiefst dafür, was ich mir tag um tag antue...
ich sehe keinen ausweg aus dem ganzen scheiß!!

ich versteh euch vollkommen...
Denkt ihr viel nach, ob das mit eurer familie bzw erziehung zu tun hat? oder habt ihr so ungefähr eine ahnung, was ihr mit dem essen hinunterdrücken möchtet??

wenn ich mich meinen orgien nicht hingäb, dann ist das ein kampf für mich....und dann denk ich mir, ich muss das genze leben kämpfen...ist das der sinn des lebens?? immer ein kampf? wie seht ihr das?

bussis

Ich merke, dass süchtiges Essen bei mir fast immer (eigentlich immer) durch eine allgemeine Unzufriedenheit ausgelöst wird.
Schlicht wenn ich mich unzufrieden fühle, womit oder wodurch auch immer.

Von einer Sache die mich irgendwie nicht befriedigt kann das aber schnell zum Verzweifeln am ganzen Leben werden... das nennt sich dann wohl Depression.

Wenn ich esse fühlt sich das gut an, die ersten Bissen schmecken ja auch noch und dann schalte ich eben ab. Wenn ich aufhöre zu essen bedeutet das mich wieder zu spüren, wieder zu denken. Das will ich nicht, also esse ich weiter, denn dann spüre ich mich nicht und denke nur an das Essen und nicht daran, dass ich so unzufrieden bin mit der Gesamtsituation.

Es hat nen Suchtcharakter. Manche betrinken sich oder nehmen andere Drogen, manche donnern sich auf und stürzen sich exzessiv ins Nachtleben um zu vergessen und manche andere fressen eben bis sie durch Übelkeit wieder in die Realität zurückgeholt werden.


Ich hab ne sehr niedrige Frustrationstoleranz, Unzurfriedenheit und andere negative Gefühle kann ich also nur schwer ertragen und muss reagieren. Entweder ich explodiere (Aggressivität) oder ich implodiere (exzessive Fresserei).

Das widerrum ist - glaube ich - ne Frage der Persönlichkeit, die im Kindesalter geprägt wird.
Anfällig für Suchtkrankheiten sind eben nur eher schwache Persönlichkeiten und mit ner schwachen Persönlichkeit kommt man meist nur aus ner verkorksten Kindheit.

Das aber widerrum weiß ein Psychologe besser...

hey para,

echt, ich fühle ziemlich gleich wie du... das essen betäubt einen irgendwie, zumindest für kurze zeit.

hast du eine therapie hinter dir? oder bist du gerade dabei? hast du eine beziehung?

ich hab eine thera hinter mir, hat aber nicht soviel geholfen...leider. Mein selbstwertgefühl ist seit ich denken kann am boden! es wird aber statt besser zu werden immer schlimmer. Gestern zb hatten wir einen fototermin für die ganze riesige familie. ich HASSE diese menschen und gehe ihnen so gut es geht aus dem weg. Aber gestern hab ich mir gedacht, mädl, reiß dich zusammen.

und dann wollte ich eben zu den anderen gehen... ich hab sie gesehn, bin in tränen ausgebrochen und hab umgedreht. meine eltern haben gesagt, komm das geht schon...ich habs nicht geschafft noch mal hinzugehen. jetzt bin ich die einzige von der ganzen familie, die nicht auf dem foto ist. ist mir eigentlich egal...
meine eltern hab ich halt wieder enttäuscht... Ich hasse es...

hast du eine ahnung, wie man den scheiß teufelskreis durchbricht? Wenn ich es mal eine verdammte woche nicht mache, hab ich soooooo eine leere in mir, obwohl ich normal esse...

Hi Ihr!

Irgndwie schlage ich zur zeit von der Bulimie in die Andere Sucht um und umso mehr ich mich wehre, umso schlimmer wird es.

Schlumpfine, könntest du da wenigstens etwas ins Detail gehen bei deiner Aussage? In welche andere Sucht verfällst du? Drogen? Spielen? Männer? Es gibt viele Süchte. und es gibt auch viele Leute die nicht regelmäßig in deinem Thread lesen und über jeden Winkel deines Lebens bescheid wissen...
(das soll jetzt kein Angriff sein, ich möchte dich nur darauf aufmerksam machen und hoffe, dass du daran vielleicht das nächte mal denkst und deinen Beitrag etwas mehr mit Inhalt füllst mit dem alle Leser was anfangen können, danke)


chamäleon, ... nein ich habe noch nie eine Therapie gemacht, bin auch in keiner. (noch nicht zumindest). Und ja, ich bin in einer Beziehung, mein Partner weiß aber nicht von meiner Bulimie. Er kennt die Fresserei, glaubt aber ich hätte nen außergewöhnlichen Stoffwechsel, vielleicht krankhaft...
mein "dunkles Geheimnis" lastet mir zwar n bisschen auf der Seele, aber die meiste Zeit ist es mir scheiß-egal was er denkt oder weiß.

In meiner Familie fühle ich mich auch ziemlich minderwertig, die ist aber zum Glück extrem klein.

hey jetz hab ich noch einen gedankengang, den ich schnell aufschreiben möcht, vielleicht hat ja der eine oder andere eine meinung dazu...

mir kommen die fressanfälle auch oft als schutzmechnanismus vor! kann das sein? so auf die art: mein leben is eh so scheiße, lassts mi nur in ruh, an mir is nix sehenswertes, nix interessantes. Die fresserei dient als schutz, das mir nur ja niemand (va männer) zu nahe kommen.

im großen und ganzen will des ned mehr...aber irgendwie sehne ich mich danach..
für mich bedeutet beziehung nur: ANSTRENGUNG im moment kann ich nix schönes daran sehen. Kann es also sein, dass i mir an schutz sozusagen anfresse??

@para: ha, zeitgleich, oder?

wie kannst du das aushalten, dass du so eine art "doppelleben" führst? man, ich könnt das überhaupt nicht. dafür bewundere ich dich, echt!

wahrscheinlich ist es eh so, dass JEDER irgendwie geheimnisse hat... aber ich kann schon mit ganz kleinen nicht umgehen, muss fast immer alles offenlegen.

ich würd echt daran zerbrechen, wenn mein freund das ned wüsste, glaub ich. willst dus ihm einmal sagen?

hey chamälion. ich finde es gut das du es deinem freund sagst oder überhaupt darüber sprichst. ich war früher so das ich alles heimlich gemacht habe.und habe fast alles verloren..freunde, familie, mich selbst. durch das reden habe ich viel zurückgewonnen. und es ist doch viel besser wenn man mit jemandem reden kann. und zu dem anderen thema kann ich leider nicht so viel sagen. ich kenne es zwar aber habe es selbst nicht u.musste immer nach dem fressen erbrechen. also werde ich auch keinen kommentar abgeben weil ich mich damit nicht auskenne. es ist eine sucht mit sicherheit und sollte behandelt werden. denn meistens frisst man oder bricht um damit etwas zum ausdruck zu bringen was einem auf der seele brennt.

Also ich weiß nicht ob du übergewichtig bist und sowas wie nen "schützenden" Fettmandel hast.
Es soll wohl sowas geben, dass Frauen Angst vor dem Schlanksein haben, weil sie damit Eigenschaften verbinden die sie - ihrer Meinung nach - nicht haben, Dinge die sie nicht leisten können. Sie denken irgendwie, dass sie es image-mäßig nicht auf die Reihe bekämen schlank zu sein, es nicht verdienen, oder so.
Kommt aber irgendwie selten vor. Genauso wie aire mal nen Beitrag brachte indem ne Frau es s*x**ll* erregend fand immer fetter zu werden. kommt mir doch reichlich abstrus vor...

Soein Gefühl von Minderwertigkeit und Resignation wird da aber natürlich auch eine Rolle spielen, falls du sowas meintest, chamäleon.
Soein Gefühl treibt einen evtl. in die Fresserei und erhält sie auffrecht.


Wie man den Teufelskreis der Fresserei durchbrechen kann? Hab ich zeitweise schon geschafft indem ich nur dann gegessen hab wenn ich Hunger hatte.
Naja, klingt simpel. Aber irgendwo ist es auch nicht mehr. Essen wenn man Hunger hat, daran gewöhnt man sich. Irgendwann kommt einem Essen ohne Hunger zu haben völlig... bescheuert vor

Bei mir hats geholfen. Hab zwar einige Zwischenfälle, an denen arbeite ich aber.

Tut mir leid, da es hier um die Fressucht geht, habe ich mir gedacht, dass ich es nicht weiter erwähnen muss um was es geht.

Ich futtere zur zeit sehr oft und dann erbreche ich nicht. Das ständige futtern ist für mich viel schlimmer, als wie wenn ich erbreche.

Schlumpfine hat geschrieben: Das ständige futtern ist für mich viel schlimmer

Naja, so gehts mir auch. Ich hab ja Angst zuzunehmen, und zudem hasse ich das Gefühl, dass mein Bauch voll mit Essen ist. Es ist einfach nur grausam.
Darum bin ich die meiste Zeit ja auch bulimisch. Drin lassen tu ichs nur dann, wenn ich einfach nicht mehr kann, wenn ich viel zu erschöpft bin um mich noch das 9. mal in 4 Stunden zum erbrechen zu bringen.

Bulimie ist meiner Meinung nach nur eine Erweiterung des binge-eating.

Mich wiedert es zur zeit an zu erbrechen. Ich will und kann nicht mehr und je weniger ich erbrechen will, desto mehr futtere ich und dann erbreche ich nicht. Ich weiß gar nicht wie ich damit umgehen soll! Es ist so der Hammer. Ich will nämlich nicht den ganzen Tag erbrechen.

hey ihrs!!!
wann kommen endlich meine bestellten bücher????? ich bin schon so gespannt darauf und ich platze gleich vor neugier und freude!!!

ich wollt euch noch fragen, hat jemand von euch zufällig erfahrung mit bert hellinger?? ich hab da daheim so ein allgemeines buch gefunden "was die seele krank macht und was sie heilt" da stehen auch je ein paar seiten über bulimie, ms und binge eating drinnen.
wenns jemanden interessiert, kann ich gerne was über die jeweilige sparte schreiben. er hat echt interessante ansätze.

hat jemand von euch schon eine tanztherpie gemacht? ich bin zurzeit voll auf der suche nach der passenden therapie und hab eine meiner exprofessorinen gefragt und sie schlägt mir das vor...
weiß nicht recht...

bussi

chamäleon, ja bitte schreibe aus dem Buch was ab! Das fände ich wirklich super!! interessiert mich sehr.

okeli...


BULIMIE
"unter Bulimie versteht man ein überdurchschnittliches Essbedürfnis, das mit anschleißendem absichtlich herbeigeführtem Erbrecehn verbunden ist.
Süchte im Allgemeinen und Bulimie im Besonderen sind heilbar, wenn der Süchtige lernt, im Angesicht der Mutter auch vom Vater zu nehmen, denn in bulimischen Familien zählt der Vater meist wenig. Aus Treue zur Mutter isst das Kind und aus Treue zum abgewerteten Vater erbricht es anschließend.
In einer von Hellinger beschriebenen Bulimie-Aufstellung kam die Lösung zustande, indem die Klientin mutig zur Mutter sagte: "Der Papa ist mir genauso wichtig wie du."
Bei der Bulimie ist das Nehmen vom Vater durchaus buchstäblich zu verstehen. Wenn eine bulimische Patientin einen Essanfall hat, schlägt Hellinger vor, dass sie alles einkauft, was ihr Herz begehrt, es vor sich ausbreitet und mit Lust anschaut. Bevor sie zu essen beginnt, kann sie sich vorstellen, auf Papas Schoß zu sitzen und das Essen teelöffelweise von ihm zu erhalten. Vor jedem Bissen blickt sie dem Vater in die Augen und sagt: "Bei dir, lieber Vater schmeckts mir. von dir nehme ich es gerne"
Doch die Übung ist nicht einfach. Wenn man sie ernst nimmt, hat oft schon der bloße Gedanke daran eine gute wirkung."

so in der richtung sieht das aus, arg, ha? ich weiß halt nicht so recht, was ich davon halten soll...
kann auch von MS und Fettsucht schreiben, wenns wen besonders interessiert!

Bussi