#16
hmm... also zu deiner frage angel-jacy:

Man muss immer damit rechnen, einen Rückfall zu bekommen! Und zwischen Aufhören und dem Rückfall können mehrere Jahre vergehen.

Aber die ES ist immer in deinem Kopf drinnen. Das ist so wie ein trockener Alkoholiker. Es reicht etwas Alkohol und er fängt wieder an zu trinken.

Man wird von der B* nicht "geheilt", man lernt nur, seine Probleme nicht mit Essen, Hungern, Kotz** zu lösen sondern mit anderen Lösungsansätzen.

Das kann auch nach hinten losgehen: Wenn man zwar aufhört zu kotz**, aber dafür anfängt zu trinken, weil das ursprüngliche Problem in einem drinnen (was auch grund und ursache für die B* sein kann) nicht gelöst wurde. Oder man wird drogenabhängig, ritzt sich... etc.
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

#17
CoCoRiCo hat geschrieben:Man wird von der B* nicht "geheilt", man lernt nur, seine Probleme nicht mit Essen, Hungern, Kotz** zu lösen sondern mit anderen Lösungsansätzen.
dem muss ich widersprechen
medizinisch ist man nach 5 Jahren Symptomfreiheit geheilt

Und ich denke, wenn man gelernt hat, seinen Stress anders zu "lösen" und somit das Kotzen nicht mehr nutzt, ebenso normale Portionen isst, sich nicht mehr von Zahlen (Waage, Kalorien, etc.) bestimmen lässt, weil man sich hübsch findet und genug selbstbewusstsein entwickelt hat (jaja, Idealfall, der sicherlich kaum durchführbar, aber dennoch nicht unmöglich ist), ist man doch "geheilt" oder?
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#19
Hallo zusammen!

Betreffend den 5 Jahren wollt ich meinen Senf dazugeben ;)

Hmmm ... da hab ich anscheinend genau die Grenze nicht mehr erreicht. Bei mir waren's ca. 4 1/2 Jahre bis zu meinem Rückfall ... Ich bin der Meinung, dass man nicht wirklich sagen kann, wie lang es dauert. Vielleicht bei einem kürzer bei einem anderen wieder länger ...
Eigentlich hab ich mir immer gedacht, einmal weg, immer weg ... hmm ... scheint aber tiefer in einem drinnen zu sitzen.

LG
Adina

#21
aber ich schaffe es =)
KLARO!!! :wink:
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.Descartes.

#22
ich denke nicht, dass man das generalisieren kann, wie lange es braucht um "völlig" geheilt zu werden.
auch die frage - was ist völlige heilung? ist sehr interessant und kritisch - gibt es das?? Ich denke Jaka hat das ganz gut formuliert- wenn man sich keine Sorgen übers Essen mehr macht und auch einmal zuviel isst, ohne große Selbstvorwürfe, und dieses Verhalten stabil über längere Zeit zeigt, dann ist das für mich ein großer Schritt zur Heilung. Denn es passiert alles eigentlich im Kopf - die Schuldgefühle, Vorwürfe, Schwäche, Wut... das geht alles in geballter Ladung auf das "kleine, unschuldige" Essen. Wichtig ist die eigene Überzeugung davon, das zu essen einfach notwendig ist, und ein normaler Rhythmus uns viel viel besser tun würde als ein gestörtes Verhalten das uns unterdrückt. ...jaja diese ganzen klugen worte :/... wenns doch so einfach wäre.

um noch einmal zurück zu kommen - wie schnell das mit der "Heilung" funktioniert ist GANZ GANZ unterschiedlich denke ich. kommt drauf an, wie schnell der Patient auf die Methoden anspringt, wie gut er sich durchschaut, wie geeignet die Thera für ihn ist, wie er von seinem Umfeld aufgefangen, gecoacht und unterstützt wird und natürlich auf seinen eigenen willen. es ist wirklich extrem, extrem anstrengend, das merke ich selber so stark. und alleine schafft man es nicht, das wird mir mit jedem rückfall klarer und klarer. alleine schaff ich es nicht, doch es gibt leider keinen menschen, der rund um die uhr auf mich aufpassen kann und mir zur seite steht. es ist einfach ein harter kampf, manchmal gewinnt man einen vorsprung und es schaut vielversprechend aus, doch nach ein paar kurven weht der wind von einer anderen seite und man wird wieder zurückgeblasen. das wichtige ist, dass man sich in den "guten phasen" viel energie und zuversicht holt, denn sie zeigen einem, wie es gehen könnte. wichtig ist alleine, dass es auch gute phasen gibt, das man die schönen kleinigkeiten im leben nicht aus den augen verliert und sich immer wieder und wieder aus dem sandhaufen freigräbt. oh ich drifte schon wieder ab... tut mir leid ich poste besser einmal :)

#23
Ich bin mir aber trotzdem sehr sicher, dass man als Essgestörter Mensch, sein ganzes Leben lang kämpfen muss. Wie ein Alkoholiker, der muss auch bis ans ende seines leben auf sich acht geben. Denn schnell wieder ganz tief drin stecken, tut man sehr schnell wieder.
Der Meinung bin ich auch, tirolerBlut!

Wieso sonst bekommen "ehemalige" Bulimiker rückfälle, das auch noch nach jahren?
Wieso sonst ist eine magersüchtige das ganze leben lang gefährdet, wieder anzufangen zu hungern, falls in ihrem leben was "schief" läuft?
Warum sonst fängt man wieder an drogen zu nehmen oder alkohol zu trinken, obwohl man es doch schon jahre nicht mehr getan hat?

Es gibt unzählige beispiele dafür. Man ist nie geheilt. aber man lernt mit der "Es" zu leben und mit stress und co. anders umzugehen
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#24
hmm, ja die Theorie der Sucht leuchtet mir schon ein... trotzdem stimmt es mich total ungläubig und skeptisch wenn ich mir vorstelle, dass ich nun seit 7 monaten eine ES habe und sie für den Rest meines Lebens immer ein Teil von mir bleiben soll............. weiß nit.... :?

#25
dass ich nun seit 7 monaten eine ES habe und sie für den Rest meines Lebens immer ein Teil von mir bleiben soll.....

Vielleicht ist "soll" das falsche wort. Du kannst das ja ändern. Du kannst lernen mit enttäuschungen, stress etc. anders umzugehen als essen und kotz**

muss ja nicht heißen, dass auch jeder rückfällig wird :wink:
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#26
ja verstehe. in letzter zeit hab ich wieder ein paar gute phasen gefolgt von Rückfällen - diese ständigen frustrationen :( da schaut es nicht großartig nach besserung aus, aber es heißt halt weiterkämpfen. ich kann mir einfach nicht vorstelln, dass es niemehr so sein wird wie davor ohne sorgen und frust.

#27
ich kann mir einfach nicht vorstelln, dass es niemehr so sein wird wie davor ohne sorgen und frust.
naja, so pessimistisch sollte man auch nicht denken :wink:

Man kann auch oft trotz bulimie oder sonstigem schöne momente im leben haben bzw. das leben noch schön finden (sollte man aber nicht verallgemeinern, eine ES ist nicht tolles)
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#28
nowaytoolong hat geschrieben:ich kann mir einfach nicht vorstelln, dass es niemehr so sein wird wie davor ohne sorgen und frust.
ist ja auch Schwachsinn

klar kann man nachher so Leben wie vorher... das mit der Sucht soll nur bedeutet, dass man immer anfällig sein wird, es also wahrscheinlicher ist, dass du bei irgendeinem schlimmen Erlebniss wieder essgestört wirst, als dass du Alkoholabhängig wirst
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#29
Vergessen wird mans nie ganz, aber man kann lernen, damit umzugehen und vor allem sich selbst gut zu behandeln...
und die ES tritt langsam aber sicher immer mehr in den Hintergrund...

#30
ALSO, dass mit den "5 Jahren" und dann ist man geheilt, dass find ich überhaupt nicht. Diese meinung kann ich nicht teilen. Einer wird nach 2 Jahren rückfällig und in anderer nach 7 Jahren.

Ich bin einfach der Meinung, dass dich die Magersucht oder dir Bulimie immer und ein ganzes Leben lang begleitet, davon bin ich überzeugt. Wie gesagt, man lernt eben nur damit umzugehen, und sein kotzen in den griff zu bekommen......

Naja, was nützt dass alles,wir wissen doch alle was für ein harter und steiniger Weg das ist...

Alles Liebe
verena
Gib niemals auf!!!!!