Hallo liebe Foris,

ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Eigentlich war der Tag heute perfekt geplant und alles gut vorbereitet. Ich wollte ein bisschen ausschlafen, dann noch die letzten Schritte für das heutige Referat machen und dann in die Uni gehen. Brav Mittag essen, dann noch ein wenig Texte lesen. Uni und anschließend Referat und zur Belohnung im Anschluss ins Unikino. Das Referat stand eigentlich und es sollte keine all zu großen Schwierigkeiten geben.
Pustekuchen! Das erste war schon das ich mich heute so mies fühlte. Fett und hässlich und einfach bääääääääää und ich dauernd nur an Essen dachte. Also Frühstück hatte ich eigentlich kein richtiges, schon eine Kleinigkeit und dann was zwischendurch und dann ein großes und gutes Mittagessen. Nachmittags dann Kaffee und noch ein gesundes Fruchtsaftdings ihr wisst schon. Und dann lief das Referat schief. Ich hing total und habe Knoten produziert und der Dozent wies mich dann drauf hin das ich zuviel Zeit bräuchte. tja dann unikino und dann bin ich total unzufrieden nach ende des films wieder raus. Und gleich ESSEN ESSEN ESSEN im Kopf. Lauter scheiß Fast Food. Gleich in den nächsten Bus Richtung Innenstadt gesetzt obwohl ich mit dem Bus gar nicht in der Nähe von zuhause aussteigen konnte. Nach dem einkaufen der weihnachtsgeschenke für die Familie und zwei drei größeren FA einkäufen diesen monat ist mein Konto auch nicht mehr sooooooo pralle gefüllt. Um ehrlich zu sein ist jeder Cent schon verplant.
Ich habe wirklich mit mir gekämpft. Ich habe gedacht und gedacht bis mir der Kopf platzte: willst du das wirklich tun. ist deine gier so groß? Bist du wirklich so doof? Komm Fireball du schaffst das auch ohne!!!!
Ich habe es dann doch irgendwie geschafft kurz vor der Innenstadt auszusteigen und den richtigen Bus nach Hause zu nehmen. So jetzt liege ich da und denke mir: ach hättest du doch bloß.
Ich weiß nicht war es richtig das ich nicht nachgegeben habe? Was mache ich jetzt mit meinem Frust? Und meiner Angst vor morgen?
Morgen ist der erste Todestag von meinem Opa. ich war dabei als er starb und ich habe ihn wahnsinnig geliebt.
Und dann bin ich noch ausnahmsweise bei einer neuen Psychaterin da ich in dem Quartal spät dran war und mein üblicher total belegt ist. Jetzt soll die meine ADS Medikation überprüfen und gucken ob ich eine Depression habe. Dabei weiß ich nichts über die Frau wie ich sie einschätzen kann und und und
Und dann sollte längst mein Antrag auf Kurzzeitthera mir zugeschickt worden sein. Damit ich sie der Krankenkasse weiterreichen kann. Ich habe zwar Angst was da drinnen steht aber wenn ich noch länger so in der Schwebe bin und nicht weiß wie es weiter geht und zweifeln kann wer weiß ob ich dann wirklich einen thera mache?

Sorry das ich euch so vollgeschrieben habe aber was meint ihr? Der große Gin Tonic neben mir hilft jedenfalls auch nicht viel.

Fireball

also erstmal - echt super, dass du den richtigen bus genommen hast!!
darauf kannst du wirklich stolz sein - und auch wenn du dich fragst, ob es nicht anders besser gewesen wäre, frag dich wie es dir gehen würde, wenn du dem fa nachgegeben hättest - sicher sehr viel schlechter oder? ich finde das echt toll, was du geschafft hast!!

und das was da alles grad los is bei dir - kein wunder, dass du da versuchst, alles mit essen zu kompensieren....konntest du bei der beerdigung von deinem opa wirklich weinen? mein opa hat im märz den 5. todestag und bei mir is es jetzt noch so, dass ich, jedes mal wenn ich an ihn denken muss, total losheulen muss - und das nach 5 (!) jahren....

und bei so einem referat - das kommt schon mal vor - das hatte meine schwester letztens auch erst. aber ich denke mir, zu lang brauchen is besser als zu kurz, denn das heißt, dass du dich gut vorbereitet hast

und was die psychiaterin betrifft - sieh es einfach als chance, vielleicht kannst du ihr mehr erzählen, weil du es als passend empfindest und es einfach passt....versuch es nicht schwarz zu malen, wer weiß, vielleicht ist es ja auch gut

hey fireball...
jetzt ließ dir doch mal deinen text ganz objektiv durch. und?...was war denn das endergebnis von dem ganzen gefühlschaos an dem tag des referats? genau- du hast es ohne geschafft. ganz aus freien willen (die argumente, also dass du kein geld hattest sind mal in diesem moment mal egal)
krisentag also positiv beendet - das sollte dir doch mut geben. du schaffst das, egal was kommen mag
klingt so priesterlich grade^^

Hallo ihr zwei,

vielen lieben Dank für eure Antworten. Hmmm ja der Krisentag war irgendwie positiv beendet im Sinne eines Nicht-FA´s, aber inzwischen müsste ich längst so gut sein das ich ganz ohne auskomme. Die Kraft die ich da schon reingesteckt habe, die Energie, die Angst und Überwindung. Tja wie immer es geht nix mit Siebenmeilenstiefeln.
Bei der Beerdigung von meinem Opa habe ich geheult. Ob es viel war oder normal weiß ich nicht mehr. Aber es tat sooo weh.
Mann ich mag da gerade gar nicht dran denken. Das ist wie ein Feuer das brennt und gleichzeitig nie wirklich zerstört sondern nur so weh tut das du schön dran leidest. Aber ich muss an die schöne Zeit davor denken mit Opa. Was wir alles ausgeheckt haben, gemacht haben und so. Ich habe mit der Therapeutin in den Probestunden drüber geredet, aber es ist trotzdem sauschwer.
Ich breche gleich zu der Psychaterin auf. ich bin mal gespannt was passiert oder besser noch wie sie ist.

lg
Fireball

hey

wie gehts dir denn jetzt so? ich war leider von 19. bis 23. in frankreich und hatte jetzt über die weihnachtsfeiertage keine zeit, zu antworten...

liebe grüße!

Hi,

danke der lieben Nachfrage. Ich hoffe dir hat es in Frankreich gut gefallen und du konntest die Reise geniesen.
Wie es mir geht. Hmmm ich bin jetzt zuhause und dadurch bin ich schon einem stärkeren Kontrollsystem unterlegen. Ich kann hier nicht das ist schonmal gut.
Aber manchmal hätte ich schon lust einfach zu futtern. Ich hoffe das dieser Verzicht jetzt mir ein bisschen hilft. Auf den richtigen weg zu gehen und auch das es sich meinem Körper zugute führt.
Mal sehen.

fireball

Hallo Fireball,

ich meine: klassischer Fall von schlechtem Tag. Jedenfalls schon mal gut, dass Du ohne FA hingekommen bist. Das ist wichtig, dass man diese Erfahrung macht: Es geht auch ohne. Ich überlebe das Gefühlschaos auch so. Letztlich hilft es ja nicht: Man hat hinterher nur Zeit und Geld verloren. Und gut fühlen tut man sich immer noch nicht, weil das Versagensgefühl nach dem Fressen und Kotzen auch noch dazu kommt....

Ich würde sagen: Staub abklopfen, und weiter machen. Es ist halt doof, dass Du keinen besonders sensiblen Dozenten hattest bei Deinem Referat. Anstatt Druck zu machen, hätte er Dir ja mal helfen können mit dem Knoten und Dich in die richtige Richtung stubsen. Aber Du wirst daraus lernen. Das nächste Mal schreibst Du Dir vielleicht Karteikarten mit Notizen, was Du sagen willst. Oder hälst Deinen Vortrag mal probeweise, oder was auch immer. Ein Referat, das schief geht, ist nicht der Weltuntergang. Wir sind ja an der uni, um das zu üben. nicht, weil wir das schon pefekt können. Auch wenn manche Leute den Eindruck machen, als würden sie es schon perfekt können. Aber wir Mesnchen sind ja nicht alle gleich. Und es ist okay, länger zu brauchen, bis man das lernt.

Der REst löst sich auch noch. Die Frau von der Kurzzeitthera wirst du kennen lernen. Und Dein Opa kommt zwar nicht zurück. Aber eines Tages kommst Du zurück zu ihm. Und bis dahin lebst Du Dein Leben hier und findest Deine Bestimmung.

LG

Sophie