Ich leide jetzt schon so einige Jahre an Bulimie. Nun hatte ich 34 Sitzungen einer ambulanten Traumatherapie, die Therapeutin war auch auf Essstörungen spezialisiert. Ich habe zwei-, dreimal mein Essverhalten protokollieren müssen und kam nicht mehr viel von ihr. Ich meldete mich daraufhin zu einem Abnehmkurs an, was die Therapeutin sehr begrüßte, sie meinte, das würde zeigen, wie gut ich für mich sorgen könne. Als ich mit ihr über das eigentliche Trauma sprechen wollte, nämlich das Gefühl von Ablehnung seit meiner Kindheit, meinte sie, das müsse ich halt akzeptieren, daran könne man therapeutisch nicht arbeiten. Ich habe dann die Therapie abgebrochen, aber die sie wäre sowieso fast zu Ende gewesen.
Der Abnehmkurs hat ein wenig geholfen, aber die Ess-Brech-Anfälle passieren immer wieder. So merke ich z. B. dass ich immer weniger Esssen vertrage. Gestern z. B. lag **, das ein Kollege ausgetan hatte, so schwer im Magen, dass ich mir die Finger in den Mund gesteckt habe. Ein Problem ist auch, dass niemand aus meinem Umkreis von der Bulimie wissen darf. Die Leute auf meiner Arbeisstelle naschen ständig und bedrängen mich manchmal regelrecht. Ich kann nicht sagen, sie möchten das bitte nicht tun, ich müsse mein Essverhalten dringend normalisieren. Gibt es hier auch einige, die keinerlei Unterstützung haben und alleine mit der Bulimie klar kommen müssen?
edit von joliana: bitte keine FA-essensangaben
Es passiert immer wieder
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Zuletzt geändert von joliana am Do Jun 07, 2012 16:12, insgesamt 1-mal geändert.