In Anlehnung an Wispys Menschlichkeitsthread, möchte ich hier auch über ein Thema schreiben, was zur Zeit hartnäckig an mir nagt. Wäre schön, wenn jemand dazu auch was sagen könnte.
Die letzten Monate, in denen ich mich so wahnsinnig viel mit mir selbst beschäftige (beschäftigen muss), haben mich irgendwie völlig aus der Bahn geworfen.
Ich denke, dass ich meine Weltanschauung völlig auf den Kopf stellen muss, wenn ich glücklich werden will. Und mir wird langsam klar, dass ich einfach nicht so sein kann, wie ich immer wollte. Also unheimlich fleißig, dünn, gebildet, aktiv usw. Ich kann das nicht alles durchziehen, ich habe Grenzen. Es ist mir vieles über den Kopf gewachsen.
Schon in der Schule hatte ich Schwierigkeiten, habe ein Jahr im Abitur zweimal machen müssen und drei Kreuze gemacht, als es endlich vorbei war. Ich bin gerade dabei, mein zweites Studium abzubrechen. Nächste Woche bin ich wieder ein Jahr älter und muss leider noch stark bezweifeln, dass ich im Herbst wieder in der Lage sein werde, zu Arbeiten oder sonst irgendwas zu tun.
Freunde, Bekannte, Exkommilitonen machen ihre Abschlüsse und es fällt mir so schwer, mich für sie zu freuen, dass ich mich nur noch zurückziehen möchte. Im August geht mein Freund für ein Jahr ins Ausland, habe ziemlich Angst vor der Zeit.
Ich habe finanziell Schulden, bin seit 5 Monaten krank geschrieben und fühle mich einem unheimlichen äußeren Druck ausgesetzt. Behördliche Dinge machen mir so viel Mühe, diese ganzen Krankschreibungen, die Meldungen bei der Hochschule, ständig ruft irgendwer an... Kriege das allein kaum gebacken... Möchte auch mit niemandem sprechen, meinem Arbeitgeber oder meinen Eltern und vermeide einfach alles.
Ich bin unheimlich traurig. Über Jahre habe ich mich in diese Situation manövriert und habe das Gefühl, alle meine Chancen vertan zu haben. Dabei ist es nicht mal so, dass ein Studium fachlich zu anspruchsvoll für mich ist, im Gegenteil bin ich in beiden Fächern eine der Jahrgangsbesten, stofflich macht es Spaß, aber ach... ich weiß auch nicht.
Ich bin einfach so enttäuscht von mir, in meinem Alter wollte ich eigentlich schon einen Master in der Tasche haben. Ich kann mich auch noch immer nicht damit anfreunden, so krank zu sein, dass gar nichts geht. Eine Ausbildung zu machen, würde ich belastungstechnisch wahrscheinlich auch noch nicht schaffen. (Bin ja jetzt in der Tagesklinik und das ist schon eine echte Herausforderung!)
