Hallo Hermelin,
Zu der Periode:
Jede Frau ist da natürlich anders. Die meisten verlieren jedoch in einer krassen Diät/ES ihre Tage. Einige haben auch weiterhin Monatsblutungen, jedoch sind das meistens anovulatorische Zyklen, also ohne Eisprung. (Das merkt man dann erst, wenn man eigentlich schanger werden möchte...) Wiederum andere - eher selten- haben auch im starken Untergewicht einen ganz normalen Zyklus mit Eisprung und könnten sogar schwanger werden.
Die Periode hat einen so hohen Stellenwert, da der hormonelle Regelungszyklus durch ein Hormon angeschubst wird, welches dann den richtigen Wert hat, wenn der Körper in dem für ihn individuell gesunden Gewicht ist. (Leptin.) Dieses Hormon regelt übrigens auch den Hunger. Wenn wir unter dem idealgewicht sind, dann kriegen wir Heisshungerattacken. (Der Körper ist ja ein "System" und will seinen Sollzustand erhalten.) Darum kriegen fast alle FA, wenn wir zu dünn sind und/oder zu wenig essen. Das heisst also, dass bei der Mehrheit der Frauen der Zyklus dann wieder beginnt, wenn das Gewicht ok ist. Aber eben, es gibt auch Frauen, bei denen die Geschlechtshormone und das Leptin anscheinend nicht soo stark verbunden sind.
Die Mens ist jedoch nicht der einzige Marker für ein gesundes Gewicht. Männer würden ja sonst nie wissen, wann sie ein gesundes Gewicht haben.

Hauptindikator ist, dass sich das Gewicht einpendelt und bei einem Konsum von * kcal (für Frauen unter 25) die Gewichtzunahme sich einstellt.
Fakt ist: Viele essgestörte Frauen haben "HA", also Hypothalamatische Amenorrhö (d.h. keine Mens, weil die Gehirnanhangsdrüse (Hypothalamus) keine Signale an die Eierstöcke sendet.) Fakt ist auch, dass das meistens behoben werden kann, wenn ausreichend gegessen und auf Sport verzichtet wird. Um HA zu haben, muss man NICHT einen BMI unter 20 haben, und man muss auch NICHT akut das Gefühl haben, zu hungern. Ein gutes Forum zu diesem Thema:
http://www.fertilethoughts.com/forums/l ... -4922.html
Zu den Übergewichtigen Frauen, die keine Tage haben: Das ist ein anderes Problem: PCOS (polyzystische Ovarien). Das hat dann jedoch mit dem Insulinhaushalt zu tun, ist also quasi das Resultat einer Diabetesvorstufe. Ganz kurz, und wohl auch nicht 100 % korrekt: Wird der Körper zuckerempfindlich, schüttet er mehr Insulin aus. das hat einen starken Einfluss auf die Eierstöcke, welche Hormone produzieren. Das führt zu einem Ungleichgewicht: Die Follikel, welches die weiblichen Keimzellen werden, können sich nicht von den Eierstöcken lösen und werden zu Zysten. Dadurch werden die Eierstöcke grösser, mehr Testosteron wird dadurch produziert, auch die Schilddrüse wird beeinflusst --> Gewichtszunahme, schlechter Stoffwechsel, oftmals männliche Merkmale wie Haarausfall und starke Körperbehaarung, probleme, schwanger zu werden oder gar kein Zyklus.
Ich hoffe das ganze ist nun klarer.

Wie ich die ES überwinden konnte - In diesem Thread beschrieben:
http://bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7697761
Ich bin nur noch sporadisch hier im Forum, wenn ihr eine schnelle Rückmeldung von mir haben wollt, dann schreibt mir rasch eine PN.