Hallo ihr Lieben,

ich wollt mal nachfragen ob das vielleicht sonst noch jemand kennt:
(es klingt vielleicht etwas lächerlich )

Ich gebe manchmal Hausübungen/Arbeiten an der Uni einfach nicht ab. Meistens wenn das Ergebnis unter meinen eigenen Erwartungen liegt. Oder wenn ich andere Dinge die ich mir vorgenommen habe, nicht erledigt habe.
Heut wars wieder mal soweit.. und rein objektiv kann man das ja nicht wirklich nachvollziehen.
Ich hasse mich dann irgendwie und denk mir ich verdiene die Punkte die ich dafür bekommen würde nicht oder ich will sie gar nicht, weil es nicht so toll geworden ist wie ich es gern hätte.
Und dann fühl ich mich irgendwie bestätigt in meiner negativen Sicht auf mich selbst (und fühl mich dadurch irgendwie besser?!), obwohl ichs ja selbst verursache dass ich keine Punkte bekomme.
Und ich muss mich natürlich noch mehr anstrengen um noch eine halbwegs gute Leistung in dem Fach zu schaffen.

Ich mein wer macht die Übungen und gibt sie dann nicht ab?
Ich rechtfertig das Ganze dann vor mir, das es ja nicht umsonst war das ich die Übung gemacht hab, das Wissen hab ich ja dadurch erworben, und die Punkte/Bewertung kann mir dann ja egal sein.... aber so ganz "normal" ist das nicht..

Ich bin jetzt wieder fast eine Woche symptomfrei... ich hab bis jetzt nicht so richtig darauf geachtet ob es vlt mit dem "Verlust" des anderen Ventils zusammenhängt und ich mich dann dadurch schädige...

Liebe Grüße,
Mowjie

heij,


ich kenne das sehr gut .. ich hab das fast 1-2 jahre so gemacht .. bin zu pruefungen nicht angetreten weil ich mich nicht gut genug vorbereitet fand, hab arbeiten aus dem selben grund nicht abgegeben .. und das hier koennte sehr gut auch von mir geschrieben sein:

Ich hasse mich dann irgendwie und denk mir ich verdiene die Punkte die ich dafür bekommen würde nicht oder ich will sie gar nicht, weil es nicht so toll geworden ist wie ich es gern hätte.
Und dann fühl ich mich irgendwie bestätigt in meiner negativen Sicht auf mich selbst (und fühl mich dadurch irgendwie besser?!), obwohl ichs ja selbst verursache dass ich keine Punkte bekomme.

und geschaemt fuer all das hab ich mich auch immer und fand es laecherlich ..

ich weiß nicht bzw glaube nicht dass dieses verhalten mit (d)einer kurzen k*freien zeit zu tun hat, sondern eher dass es

- ein "alles oder nichts", also ein schwarz/weiß-denken ist, das zu dieser krankheit dazugehoert (also genau genommen auch eine art symptom ist),
- eine art fluchtverhalten und eine art "nicht wahr haben wollen" der realitaet ist, wie ich finde, was auch zu dieser krankheit gehoert ..
- und ja, schon ein wenig eine art selbstschaedigendes verhalten ..

es ist extrem muehsam so zu denken und zu handeln, und schuert eben deine negative sicht auf dich selbst, was wiederum die depression und die essstoerung schueren ..

ich wuerd dir raten dich von dem "alles oder nichts"-denken zu entfernen, mutig zu sein und dich zu zwingen/ ueberwinden die uebungen abzugeben egal was du von ihnen haltest.

so hab ichs auch gemacht und das gefuehl endlich diese destruktivitaet zu durchbrechen, und den mut und die erleichterung zu spueren die dich danach erfuellen ist einfach unglaublich toll.

Iich kenn das auch teilweise, bzw ich kenne so ein allgemeines selbstschädigenden Verhalten.

zB dass ich ohne zu lernen in Klausuren gegangen bin um mir zu beweisen, dass ich nichts kann oder auch dass ich Übungsblätter bearbeitet habe, aber nicht in der Uni abgegeben habe, weil ich dann irgendwie keine Lust hatte dafür in die Uni zu fahren, obwohl die Übungsblätter bei mir für Zulassung zu den Klausuren relevant waren, wahrscheinlich auch um mir meine Unfähigkeit zu beweisen. Auf jeden Fall bist du nicht die Einzige. Aber es ist auch wirklich nicht gerade gesundes Verhalten.
Bis jetzt habe ich leider selbst noch nicht raus aus diesem Kreislauf gefunden.

Mir war vorher noch gar nicht bewusst, dass ich damit krampfhaft mein Selbstbild eines Totalversagers bestätigen wollte.