Es nervt mich total...
Immer wenn ein Erwachsener eine Diskussion mit mir anfangen will, fange ich sofort an, zu weinen! Ich hab keine Ahnung, wieso das so ist...
Ich hab dann irgendwie das Gefühl, die Person man mich nicht und greift mich persönlich an.. und bevor ich antworten kann, fließen mir bereits die Tränen über die Wangen und meine Kehle ist einfach so zu, dass ich nicht weitersprechen kann.

Komischerweise ist das nur bei Erwachsenen so-bei Gleichaltrigen und Kindern diskutiere ich einfach drauflos und lass mich nicht unterkriegen.

Mit dieser Heulaktion hab ich mir schon so einige peinliche Situationen in der Schule eingehandelt...aber da halten mich die meisten sowieso schon für verrückt.

Kennt ihr sowas auch und wisst ihr, was man dagegen machen kann?

Es ist jetzt wenigstens soweit, dass ich währenddessen weitersprechen kann, aber die Tränen kullern trotzdem nebenbei

haben deine altern früher viel mit dir geschimpft oder kennst du irgednwelche erwachsenen, die dich früher viel kritisiert haben und denen du es nie recht machen konntest?

Ja, das wäre dann wohl meine Mutter.

Wir hatten nach unserem Umzug, als ich 14 war, eine 2 Jahre andauernde Streitphase..oder eher Schweigephase.
Die Zeit war für mich besonders schlimm, weil ich niemanden hatte: keinen Vater (meine Eltern haben sich geschieden als ich 6 war), keine richtigen Freunde wegen des Umzugs und dann noch keine Mutter. Das war einfach zu viel für mich.
Zu diesem Zeitpunkt fing auch meine ES an, die zunächst das Binge-Eatung war. Zusätzlich spielte ich täglich mit Selbstmordgedanken.
Ich konnte nicht normal mit meiner Mutter reden, ohne dass es sofort in einem Streit eskalierte. Sogar Weihnachten verbrachten wir in einsam und in gestrennten Zimmern. Es war der Horror für mich.
Keine Ahnung worüber wir uns gestritten haben-irgendwie über alles. Aber das weiß meine Mutter heutzutage auch nicht mehr. Mein Therapeut hat sie bereits danach gefragt.
Kann gut sein, dass mein Weinen durch diese Zeit kam- es wär sogar ziemlich schlüssig. Meine Mutter hat mir damals sogar offen gesagt, dass sie mit dem Gedanken spielen würde, mich in ein Kinderheim zu geben, weil sie es einfach nicht mehr mit mir aushalten würde.

Im Hinterkopf habe ich mir bereits schon gedacht, dass das noch ein psychisches Problem aus dieser Streitphase ist, aber mein Problem ist jetzt, dass ich nicht weiß, was mir das für die Bewältigung des Weinens bringt...

Danke, dass du mir zuhörst...das ist echt total lieb.

hmm.. ich denke du hast dich da total engeliebt gefühlt. Du hattest ja keien Bezugsperson. Kann es sein, dass du bei jeder Disskussion die Angst hast, es könnte sich wiederholen? So nach dem Motto jeder Streit könnte uns entzweien und ich werde wieder genauso wenig geliebt wie vorher.
Oder noch weiter: Es ruft in dir genau dieses Gefühl herbei, das du bei den Streitereien mit deiner Mutter gehabt hast und es sind diese Gefühle, die du nicht verarbeitet hast und die dir noch Kummer bereiten.. Es sind also nciht wirklcih die Diskussiunen, die dich zum Weinen bringen, sondern die alten Gefühle, die du gehabt hast, als du dich mit deiner Mutter so viel gestritten hast..

Was meinst du?

Und ich hör dir gerne zu

Ehrlich gesagt denke ich das auch...
Das Problem ist nur, wie ich schon sagte: Man weiß vielleicht, was der Grund für seine Symptomatik ist, aber wenn man hinter sie kommt und sie sich nicht verändern lässt, ist man am Ende und es hat nichts gebracht...
Das heißt in meinem Fall eigentlich: Okay, ich weiß, dass ich ein Ohnmachtsgefühl habe, wenn ein Erwachsener mit mir diskutieren will, weil ich dann unterbewusst an die Situationen mit meiner Mum denke...
Jetzt ist die Frage, was mir dieses Wissen hilft...also ich meine, um das mit dem Weinen unterdrücken zu können, verstehst du?

Sorry, wenn das jetzt total hart rüberkommt, aber ich bin echt verzweifelt!

Drück dich ganz dolle!

Nein es klingt nicht hart

Es ist deshalb wichtig zu wissen woher es kommt, damit du weißt, welches Gespenst wirklich dahinter steckt. Wenn du zum Beispiel weißt, dass es in wirklcihkeit die Gefühle sind, die du beim Streizt mit deiner Mutter hattest, die dich zum weinen bringen, dann kannst du dir versuchen klar zu machen, dass es vor dir NICHTS mit der Situation von früher zu tun hat. Du musst da ganz rational vorgehen und sagen, "Die Situation wiederholt sich nicht!!! Ich brache keine Angst davor zu haben. Mir tut keiner was. Es ist eine völlig andere Situation." Du musst es trennen. Ich weiß das ist hart udn ichw eiß dass sich das alles viel einfacher anhört als es ist. Du kannst die Situation ja nochmal in deinem Kopf durchspielen,die dich zum Weinen gebracht hat udn dir dann dein Tantra aufsagen, es schon mal so anfangen zu trennen....

Vielleicht hilft es ja.. Aber es ist einen Verusch wert!!!

Hmm...das könnte ich wirklich mal ausprobieren..
jetzt brauch ich nur noch abzuwarten, bis irgendein Erwachsener dahergedackelt kommt und mit ner Diskussion anfängt,dann versuch ich es!
Schon komisch, wenn man so überlegt: Dass man in einem Gespräch mit einer komplettnanderen Person unterbewusst an eine andere Situation denken kann- das Gehirn ist schon komisch^^

Ich danke dir auf jeden Fall für deine Hilfe!

Ich schau mal, ob sich die nächsten Tage so eine Situation ergibt und dann kann ich ja schreiben, wie's gelaufen ist!

Ganz liebe Grüße

Kätzchen

OK, ich drück dir dann auf jeden Fall die Daumen

Ich hole einfach mal den alten Thread wieder hoch, wenn auch nur, um kurz einen Kommentar abzugeben und ihn dann wieder in den Tiefen des Forums untergehen zu lassen.

Habe gerade noch ein wenig in meinen alten Beiträgen gestöbert, um zu schauen, wie es mir denn damals ging, inwieweit ich mich verändert habe und auch einfach aus Neugier.
Ich habe total vergessen, dass das Diskutieren ja ein Problem von mir gewesen ist und ich mich würde noch zu gern interessieren, ob das immer noch der Fall ist. Ich weiß nur, dass ich vorletztes Mal bei meiner Mutter auch angefangen habe, zu weinen, aber ich wenigstens trotzdem noch weitersprechen konnte und es dann auch getan habe.
Das hat mir schon sehr geholfen, denn dadurch konnte ich sie damit konfrontieren, was sie in mir ausgelöst hat und dabei ihr und mein Verhalten reflektieren. Das war auch das erste Mal gewesen, dass sie mich nicht weiter fertiggemacht hat, sondern nach einigen Schweigeminuten das Thema gewechselt hat.
Also wahrscheinlich wird es mir bei anderen Erwachsenen noch immer so gehen, aber wenigstens habe ich meine Stimme wieder.
Schade, ich würde es echt zu gern ausprobieren, aber ich kann ja nicht einfach auf einen Erwachsenen zugehen und mit ihm eine Diskussion anfangen.