Re: Veganismus

#31
Melody hat geschrieben: Selbst Pflanzenfresser nehmen hin und wieder ein Insekt mit auf und das ist auch so gedacht ;).
jeder mensch isst ja im schlaf zig mücken, fliegen und auch ein paar spinnen... :shock:

ich sehe das genauso wie Melody. dass etwas fleisch sogar zum gesunden speiseplan gehört, das bestreite ich nicht - aber zu meinen gründen für das vegetarierdasein gehört auch, dass fleisch und wurst mir nicht schmecken, und bevor ich das jedes mal erkläre, sage ich lieber, dass ich vegetarier bin.
und es liegt eben an der weise, wie das fleisch "produziert" wird. würde jeder von uns sein fleisch selbst beschaffen, sähe die sache ganz anders aus. erstens würden wir automatisch weniger fleisch essen... denn wer möchte schon täglich oder jede nacht in den wald gehen und jagen? oder selbst wenn wir alle unseren eigenen hasenstall hätten, wer will jeden tag die arbeit auf sich nehmen, einen zu schlachten? und zweitens wären wir so näher an der natur, würden hautnah erleben, was es bedeutet, ein tier für das eigene wohl zu töten. das mag eklig sein, aber es ist das leben.

in vielen kulturen wurden früher über das getötete tier gebete gesprochen oder andere rituale begangen. man bedankte sich bei dem tier dafür, dass es einem sein fleisch geschenkt hatte, und ehrte es dafür - man war sich dessen bewusst, dass man ein leben für sich selbst genommen hatte, und hatte respekt davor. und was haben die filets und würste, die man heutzutage im supermarkt kaufen kann, noch damit zu tun? :roll:

Re: Veganismus

#33
Vielen dan auch für diese Antworten. Damit bin ich ziemlich eurer Meinung. Schon alleine der Gedanken eine Art Rebell der Gesellschaft zu sein und dessen Sitten, finde ich einen sehr angenehmen Aspekt beim Veganismus. Die Gesellschaft die einem so viele Dinge vorlebt, die angeblich "normal" sind, wobei meistens nur Geld und Macht dahinter stecken :roll:

Ich versuche jetzt schon seit einer Weile so gut es geht meine Nahrung umzustellen. Ansich find ich es nicht soo schwierig die warme Mahlzeit am Tag vegan zu gestalten. Dass haut vermutlich nicht immer 100 pro hin, da ich viele Inhaltsstoffe nicht kenne und vermutlich übersehe ob da etwas drin ist, was nicht sein sollte. Aber das geschieht ja dann Schritt für Schritt und ich bin ja noch am lernen. Also kein Problem.
Es gibt auch viele vegane Rezepte. Aber was ist man morgens zum Frühstück und sonst so zwischendurch?
Ich schaffs nicht alleine durch Obst und Nüssen mich tagsüber fit zu halten. Ich habe versucht ordentliches Brot zu finden, aber find es noch schwer da das richtige zu entdecken. Weiß nicht worauf ich da genau achten muss. Aber außer Brot weiß ich sonst auch nicht so ganz was ich zwischendurch mal essen kann. Das Problem hatte ich allerdings vor meinen Gedanken zum Veganismus auch schon. Wie macht ihr das so? (Das darf ich fragen oder? - Nicht vergessen dass dies ein Bulimieforum ist.. aber wir haben ja auch themen wie: was esse ich heute?)

Re: Veganismus

#34
Naja was ich aktuell so esse schreibe ich lieber nicht hin, das könnte unpassend sein..

Früher als Kind habe ich immer eine sehr große Portion Haferflocken zum Frühstück gegessen, entweder mit ein oder zwei (je nach Größe) Bananen und kleingeschnittenen Kiwis oder als andere Variante zerriebene Äpfel und gemahlene Nüsse auf die Flocken. Dazu hatte ich damals noch Sahne oder Milch, d.h. man könnte vermutlich auch Sojamilch dazugießen.
Dieses Frühstück war sehr üppig und hat dann auch gut bis zum Mittagessen vorgehalten.

Ich kann ja mal das klassische Brötchenrezept meiner Jugend verraten, das ist sehr einfach.
Ein Päckchen Hefe und ein gehäufter Teelöffel Meersalz in 420ml Wasser auflösen, 750g Dinkelmehl hineinkneten und eine halbe Stunde zugedeckt gehen lassen. Backofen auf 250 Grad vorheizen und 16 Brötchen formen, in Wasser tunken und mit Sonnenblumenkernen oder Kürbiskernen bestreuen, nochmal gehen lassen, bis der Backofen heiß ist, zehn Minuten backen, Backofen auf 220 Grad runterstellen und nochmal 10 min backen, rausnehmen, nochmal mit Wasser besprühen, fertig!

Dazu kann man sich ja veganen Brotaufstrich besorgen oder man kann zum Beispiel die Brötchenhälften auch mit aufgeschnittenen Tomaten einreiben und dann mit Olivenöl beträufeln, und dann mit Salat und Tomaten belegen, oder auch mit veganen Burgern.

Für zwischendurch sind auch Süßkartoffeln prima (hab ich zum Beispiel im Rewe entdeckt und in Biläden gibts die auch auf jeden Fall), die sättigen auf jeden Fall besser als wässrige Gemüsesorten. Man kann sich sogar Süßkartoffelchips herstellen, indem man einfach dünne Scheiben schneidet und die im Ofen bei niedriger Temperatur trocknet, das gibt dann auch einen prima Snack, der sogar gesellschaftstauglich ist.

Man kann sich auch prima Müsliriegel herstellen, indem man Nüsse und Getreideflocken zusammen mit Trockenfrüchten (Datteln, Feigen, Rosinen) kleinmixt und sich aus der Masse dann Riegel formt (bzw. wir hatten immer Kugeln gemacht, die sind stabiler als Riegel. war unser Osternestklassiker). Der Nachteil an Trockenfrüchten ist eben bloß, die sind sehr teuer und auch nicht so toll für die Zähne.

Wenn man mittags nicht nach Hause kommt, kann man sich ja zum Beispiel auch einen Salat mitnehmen, wo dann noch gekochte Hirse/Reis/Dinkel zum Sättigen mit drin ist, dafür gibt es ja extra Dosen zum Transportieren.

Prima zum Zwischendurchessen sind auch Keimlinge. Man kann zum Beispiel Linsen, Mungobohnen, Kresse, Dinkel usw. ankeimen. Da gibt es extra teure Keimgeräte für, oder man nimmt einfach ein schlichtes Sieb.
Erst muss man den Kram über Nacht einweichen, und dann lässt man ihn einfach zugedeckt im Sieb stehen und spült 2-3 Mal am Tag mit Wasser durch. Nach ein paar Tagen kann man das dann essen.
Die sind dann auch viel sättigender als normales Obst oder Gemüse.
Der Wind umspielt die Nacht, formt sich leis´zur Melodie
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie

Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.

(Mantus)

Re: Veganismus

#35
Danke für die Tipps dreamdancer!

Ich hab mir auch ein Kochbuch (mit auch Ideen für zwischendurch usw) gekauft. Die Sachen muss ich natürlich erstmal ein paar mal gemacht haben bis es schneller geht und Routine wird. So am Anfang find ich das noch schwer. Vieles was ich aus Gewohnheit gerne essen würde, versuche ich derzeit vegan umzustellen. Aber bei vielem weiß ich noch nicht genau wie und müsste das vorher planen, mir einen Einkaufszettel schreiben und es so zubereiten. Spontanes einkaufen ist da momentan nicht so gut möglich. Ansich ist das nicht schlimm, ich überlege mir gerne vorher was ich kaufen werde, aber manchmal hab ich da halt keine Zeit zu. So hab ich dann heute und gestern zu Produkten gegriffen wo wieder mal Milch drin war. Es ist echt schwer, aber irgendwann wirds sicher super einfach und ich hab Spaß dran es zu lernen. Fleisch zu umgehen ist immerhin schon gut drin.

Wie ich das meinen Freunden und ohweia meinen Eltern erklären soll, weiß ich nicht. In zwei Wochen fahr ich zu denen und wohn dann dort auch für zwei Wochen. Da muss ich mir mal gut überlegen wie ich das angehe. Tipps dafür? Mein Vater liebt Fleisch und meine Mutter Käse und beide finden es sicherlich sehr nervig wenn ich mich umstellen will. Aber auch interessant zu sehen wie sie reagieren ;-)

Heute gings dann auch schon los mit ner Freundin. Der hat ich letztens erklärt dass ich vermutlich so langsam auf vegan umsteige. Die fing ne große Diskussion an und an dem Punkt wo ihr die Argumenten ausgegangen wären/sind, wurd das ganze das irgendwie abgekürzt. Heute hatte sie dann alle bis auf mich gefragt ob wir zusammen essen viel ,mir auf. Das fand ich ziemlich scheiße von ihr. Bin dann über meinen Schatten gesprungen und statt zu ihr zu sagen: Was soll denn das? Schließt du mich jetzt deshalb aus? Hab ich ihr vorgeschlagen morgen zusammen zu essen und was zu machen wo ich Fleisch auslassen kann. Sie schlug mir auch direkt was vor, allerdings war das nicht vegan weil Milch drin war. Ich weiß nicht wie ich auf sowas reagieren soll?? So lange rumüberlegen und mir immer selber das Essen ausdenken müssen, bis alle meinen es würde ihnen schmecken und es für mich vegan ist? Oder in solchen Situationen dann zu sagen: Ok dann halt die Soße wo Milch mit enthalten ist dazu, aber Fleisch extra.
Ich weiß nicht obs einfach scheiße ist dass ich mich quasi doch irgendwie anpassen und etwas mit Milch esse, nur um Stress zu vermeiden (aber auch nicht ausgeschlossen zu werden) oder ob es nicht richtig für Streit sorgen wird wenn ich versuche mich durchzusetzen.
Im Endeffekt wird es dann nämlich so sein dass ich dann Reis/nudeln/kartoffeln plus Gemüse (trocken) essen kann und die anderen sich ne Soße dazu machen und Fleisch. Oder dass am Ende keiner mehr fragt ob ich mitesse. Ich finds jetzt schon scheiße wenn Freunde seufzen oder so wenn ich frage ob wir die Soße extra machen können oder ein wenig ohne Milch für mich. Dabei hätt ich vor ner Weile noch genauso geseufzt. Das find ich wiederum scheiße von mir selber.. :-( Ich will kein veganer werden der ständig in Diskussionen gerät und ein Abendessen anstrengend macht für andere. Aber ich will auch einfach vegan leben und mich nicht auf Kompromisse einlassen.

Re: Veganismus

#36
Hallo,

ich hoffe, es ist okay, wenn ich das in diesem Thema poste; ich fände es sinnlos, einen neuen Thread zu eröffnen, weil es auch hier dazu passt.
Ich bin selbst schon ziemlich lange Veganerin und achte zudem auch extrem auf Fair Trade, beides ist mir sehr wichtig. Selbst meine FAs richte ich eigentlich danach - auch wenn ich dann schon mal Lust auf Lebensmittel habe, aber dem gebe ich nicht nach.
Eigentlich ... es ist bisher einmal vorgekommen, dass ich mir eine Tafel nichtvegane Schokolade gekauft habe, aber schon mit der Intention, sie nicht in mir zu behalten.
Jetzt habe ich mir heute einige Packungen Kinderschokolade gekauft, weil ich bald ins Ausland gehe und sie als Gastgeschenke mitbringen möchte, wurde so empfehlen. Damit habe ich mich schon wirklich schwer getan, ich habe tagelang überlegt, aber so viele Tafeln veganer, fair gehandelter Schokolade kann ich mir echt nicht leisten, weshalb ich es dann doch schweren Herzens gemacht hab, auch wenn ich mich nicht gut dabei fühle. Naja, es kam so, wie es kommen musste - Madame hat wieder mal einen FA, na was liegt denn hier noch rum ... naja, einige der Packungen sind jetzt jedenfalls weg. Und ich fühle mich furchtbar.
Es hat mir nicht mal mehr geschmeckt - und das, obwohl ich es früher so gern gegessen habe!
Es war ekelhaft, ich hab immer noch den Geschmack im Mund, vielleicht bilde ich es mir auch nur ein.
Warum hab ich das getan, jetzt muss ich das noch einmal nachkaufen, ein zweites Mal und mich immer mehr dafür hassen. Ich kann mir selbst nicht mehr in die Augen schauen, ich fühle mich so widerlich, so ekelhaft, dass ich das wirklich getan habe, dass ich gegen das verstoßen habe, was mir so wichtig ist, ich möchte diesen perversen Umgang mit Tieren und Menschen nicht noch mehr unterstützen und hab es trotzdem getan - warum??
Ich versteh mich selbst nicht ... und ich verachte mich gerade so sehr, ich kann mich nicht ertragen.

Re: Veganismus

#37
also, ich kann deine ganze aufregung nicht so recht verstehen. deinen willen, tierquälerei zu vermeiden, in allen ehren... aber du hast in deinem bisherigen veganen leben schon auf so viel verzichtet - da machen die paar verschwendeten tafeln schokolade doch auch keinen unterschied mehr. stell dir vor, wieviel ein normaler mensch täglich an tierischen produkten zu sich nimmt. wahrscheinlich isst selbst ein vegetarier täglich genausoviel wie diese paar schokoladentafeln an milch enthalten. also beruhige dich... du hast nichts verachtenswertes getan, du hast einfach nur deiner krankheit nachgeben müssen. sich jetzt schlecht zu fühlen ändert nichts. akzeptier, dass es passiert ist, und mach dir nicht so viele gedanken... morgen ist ein neuer tag, du kaufst nochmal schokolade, und dann musst du wieder eine weile nichts mehr mit der ganzen sache zu tun haben.

Re: Veganismus

#38
Liebe Lamorena,

Ich habe mich auch immer gefragt was ich denn kaufe wenn jemand Gebursttag hat oder wenn ich einfach Abends in netter Runde was mitnehmen soll. Ich hab mich entschieden dann für mich immer was gutes mitzunehmen was für mich okay ist. Das muss nicht zwingend teuer sein. Bei Schokolade würde ich für andere dann dunkle mitnehmen für 50 cent das stück. Jedoch würde ich kein Stück Fleisch anbraten oder so beim kochen weil da ein paar Fleischfresser dabei sitzen, aber ich würde mit jemandem kochen der Fleisch anbrät und das ganze getrennt halten damit ich auch was hab. Ich finde da kann man drumherum kommen. Dass du das aufgegessen hast ist doch klar. Ich würd mich auch total schwer tun wenn sowas bei mir rumliegen würde. Mittlerweile würd ichs absolut nicht mehr lecker finden und mir wärs vermutlich egal, aber wenn man noch stärkere FA's hat ist das nunmal nicht so leicht. Also mach dir keinen Kopf drum und merk dir für nächstes mal dass du so Sachen entweder vermeidest du kaufen oder nur ganz kurz bevor du sie weiter gibst. Ich muss sagen, es klingt irgendwie jedoch auch gut dass es dir nicht mehr schmeckt. Für mich bedeutet das dass du auf dem richtigen Weg bist dir das abzugewöhnen. Irgendwann wirst du keine FA's mehr damit haben weil du dich dran erinnerst dass du es das letzte mal gar nicht lecker fandest.

Re: Veganismus

#39
Ich wollte auch nochmal allgemein was zu meinem veganen stand sagen :-)

Man muss mal dabei bedenken dass ich schon immer Probleme mit dem essen hatte. Als Kind aß ich nur drei Sachen wenn überhaupt, dann schmeckte mir plötzlich alles und ich aß viel zu viel, dann hab ich nur noch Süßes in mich reingehauen, dann kam ich in die Pubertät und wollte trotzdem gut aussehen also hab ich versucht auf verschiedene Art abzunehmen, mit Sport oder kaum was essen oder "gesundes" essen. Was ich damals nicht wusste war dass ich mir Essen ausgesucht habe, dass nicht lange sättigt. Das mag Cola light sein aber auch einfach ne billige Kräutermischung im Salat der so auch nicht sättigend war. Irgendwann konnte ich gegen meine Essfreude nicht mehr richtig ankämpfen und es wurde ne Esssucht draus und ziemlich schnell Bulimie. Ich war kaputt, ich wurde depressiv, ich hatte keinen Spaß am Leben. Als ich beschlossen hatte dass mir kotzen nur weh tut, bin ich dann, da ich immer noch massig Hunger hatte, mehr in Binge eating gerutscht. Mit dem Rauchen hab ich auch immer wieder mal aufgehört und somit über die letzten Jahre immer mehr zugenommen. Dann wurds langsam echt zu viel.

Jetzt habe ich mich vor gar nicht langer Zeit mit dem Gedanken beschäftigt: Was essen Veganer eigentlich den ganzen Tag lang? und: Kuscheln die auch ständig Bäume, sagen "peace" und versuchen auf keine Ameise zu treten?
Und irgendwie gefiel mir der Gedanke mal was krasseres auszuprobieren. Und ich finde es läuft erschreckend gut. Das ist für mich kaum zu glauben. Klingt jetzt sicher total übertrieben aber das ist mir egal weil ich bin im veganen Vollrausch. Ich habe kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich etwas esse. Das war so das Erste was mir ein richtig gutes Gefühl gab. Das kannte ich nicht. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, bei allem was ich aß. Ich hatte es seit Jahren nicht mehr geschafft abzunehmen, jetzt klappt es. Und ich esse trotzdem total viel aber ich merke auch richtig wenn ich satt bin.
Was mich wirklich aufgebaut hat war auch das "Skinny Bitch"- Buch. Ich dachte erst dass es tatsächlich ne blöde Diätfibel ist, aber find das was die beiden darin schreiben irgendwie alles so richtig.

Was mich derzeit nur Sorgen bereitet sind meine Freunde. Meine Eltern haben es überraschend gut verstanden. Meine Mutter neigte schon fast dazu sich anzuschließen. Mein Vater nicht, aber der achtet dabei trotzdem ganz lieb auf mich. Manche finden es bescheuert aber akzeptieren es. Allerdings ist es schwer mal auszugehen und was zu essen. Zusammen kochen tut auch keiner mehr mit mir. Da muss ich mir erstmal die richtigen rauspicken, die dafür offen stehen. Das ist anstrengend.. ich hab einfach Schiss dass ich irgendwann mal mit Freunden wegfahre oder den ganzen Tag zusammen bin und es dann heißt wir essen was und es gibt nur tierisches. Also dass es für mich dann heißt: Entweder nix essen oder das. Kann mir zwar kaum vorstellen je irgendwo zu landen wo ich mir keine Alternative basteln kann, aber finds schon tragisch. Fängt doch schon an bei: "Wir bestellen Pizza". Oder in nem Restaurant: "Könnten sie mir bitte einfach Reis machen und was Gemüse reintun, ihre Speisekarte deprimiert mich!"
Das wird echt noch anstrengend und sich dumme Sprüche anhöhren auch..

Hab mich mal durchchecken lassen von den Ärzten, was mir derzeit fehlt ist Zucker, drum nehme ich mehr Mahlzeiten am Tag zu mir und zwischendurch natürlichen Zucker aus Obst oder Ähnlichem.

Ich versuche auch außerhalb des Essen mich ethisch zu verhalten. Ich dachte anfangs auch echt dass ich das mit dem Essen nicht hinkriege weil ich vorallem Milchprodukte brauch. Allerdings hab ich mich darüber hinweg gesetzt. Essen ist so für mich selber kein Problem mehr.
Ich bin aktiv bei Organisationen die sich für Tiere oder die Umwelt einsetzen. Ich versuche Produkte zu vermeiden die nicht fair trade oder von weit weg sind. Ebenfalls Produkte wo die Hersteller nen schlechten Ruf haben. Ich achte darauf was ich mir für Anziehsachen kaufe. Leder fühlt sich irgendwie nicht mehr so richtig an, da versuch ich bei Schuhen drauf zu achten. Jedoch versteh ich nicht ganz was ich mit Wolle tun könnte..?
Ich habe vor in Zukunft nur natürliche Putzmittel zu nutzen und somit welche selbst herzustellen. Das ist billiger und besser für mich und die Umwelt. Ich werfe nichts mehr auf den Boden, ich vermeide Plastiktaschen (hab mir ne tolle neue Tasche gekauft :-D ) und ich hab mit dem Rauchen aufgehört (ab und zu mal ein kleiner Rückfall, aber ich bin auf dem besten Weg!) Ich versuche auch weenig Alkohol zu trinken und wenn dann nur guten. Aber betrinke mich trotzdem wenn ich auf Partys bin mit allem Kram.
Ich habe mit meine Schönheitsprodukte ersetzt und meine Haut sieht schon vieeel besser aus mit dem natürlichen Kram. Meine Grenze findet sich dann wohl bei Make-up. Ich liebe Make-up, ich brauchs und ich brauch gutes. Ich versuche nichts zu kaufen von Marken die grad groß attackiert werden mit Vorwürfen zu Tierversuchen, aber das ist nicht so einfach. Jede Marke redet sich raus und man weiß nicht mehr was man Glauben soll. Und ich kann mich zwar damit anfreunden einen Kajal oder Conceiler von Alverde zu kaufen (Firma mit natürlichen Schönheitsprodukten) aber ich brauch schon nen guten Dior Lippenstift und Mascara und vorallem Puder ist mir da ganz wichtig. Da hau ich nunmal mein Geld für raus. Falls dazu noch jemand Erfahrungen oder Tipps hat,gerne. Ich finds wirklich schwer.
Liebe grüße!
Zuletzt geändert von MarieS am So Aug 28, 2011 9:15, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Veganismus

#40
Ich frag mich ob es hier Veganer gibt? Wenn ja, will ich natürlich alles von euch wissen, seit wann, wieso, wie lebt ihr damit und wie ist das in Kombination mit einer ES?
Falls es hier keine gibt, was denken die Vegetarier?
Ich bin Veganer. :D
Ich bin seit ich 12 bin Vegetarier und seit ich 18 bin Veganer. Ich bin jetzt 22 und hab einen Blog, in dem ich bis jetzt nur ein paar rezepte habe, aber ich will auch noch mehr posten, zu veganen Restaurants in Berlin usw: www.veganinberlin.com , rechts auf den banner drücken um es auf deutsch zu sehen.

Ich habe manchmal in extremen essanfällen unvegane Sachen gegessen, weil ich dann eben garnicht mehr logisch denke sondern nur das fettigste und süßeste haben will, und wenn ich so einen kaufanfall habe in einem supermarkt... naja, die sachen sind da ja oft nicht vegan.

Ich wurde veganer aus dem Gefühl, dass es "richtig" ist, habe mich aber erst danach mit den moralischen Begründungen richtig beschäftigt. Sinnlose Gewalt für essen ist nunmal einfach das: sinnlos. Gesund vegan zu essen ist leicht, und leichter als mit tierprodukten sowieso. Und für mch ist vorallem wichtig, dass es für die Umwelt besser ist und einfach nicht vertretbar ist, so viel Wasser für Produkte zu verwenden, wenn andere Leute weder wasser noch essen haben. Aber mein "hauptgrund" sind wohl doch die Tierrechte. Dass es gesünder für den menschen ist, ist ziemlich klar durch die heutigen wissenschaftlichen studien, aber sogar wenn es das nicht wäre, wäre ich Veganerin.

Meine Mutter wollte mich erst mal nicht veganer werden lassen aus angst, dass mir dann was fehlt. Als bei mir dann aber eine leichte Milchintoleranz entdeckt wurde bin ich da mit 16/17 dann so langsam reingeschlittert. Ich fand es auch besser, dass ich das langsam umgestellt habe und nicht von einem auf den anderen Tag.

Durch meine essstörung kann ich leider sehr viele vegane tolle Sachen nicht essen, weil ich zu sehr angst davor habe. Dabei liebe ich es zu backen und Süßes zu kochen. Es ist mein Traum einfach keine Angst mehr vor den Sachen zu haben, denn ich bin eigentlich eine recht gute Köchin und ich liebe experimentieren usw. Da ist es dann recht unpraktisch wenn ich gleichzeitig so schiss vor ein paar löffeln Fett habe. :roll:

Mein einziges "problem" ist mein Freund, der fleisch isst und kein obst und nur sehr wenig gemüse. Da sind so ziemlich die kuchen ohne obst, das einzige was er von mir isst... :oops:
You do it to yourself, you do
And that's what really hurts
Is that you do it to yourself
Just you and no one else

Re: Veganismus

#41
Melody hat geschrieben:Das kenne ich gar nicht... Aber "Anständig Essen" kann ich sehr empfehlen! ^^

Ganz ganz schlimmes Buch! Sie testet da u.a. Veganismus und wird am Ende doch "nur" wieder Vegetarierin. Und wirklich wissenswert ist es auch nicht. Empfehle deswegen auch allen Interessierten eher Skinny Bitch.

Re: Veganismus

#42
Skinny Bitch finde ich nicht empfehlenswert für Leute die essgestört sind.. Ich meine, Veganismus als Abnehmgimmik zu verkaufen schön und gut, aber gerade wenn man so fokusiert ist auf abnehmen sollte man doch da lieber anders rangehen.
Ich wurde gestern folgende gefragt und mich würde interessieren was ihr dazu sagt:
Und wie seht ihr das Ganze im Kreislauf der Tiere? Dass das eine Tier das andere isst und dass das System von der Natur aus entstanden ist? Spricht es dann nicht eher gegen die Natur keine Tiere zu essen? (Mal angenommen es gäbe nur super-bioprodukte)?
Nein. Menschen sind keine Fleischfresser und Raubtiere. wenn ich einer katze zusehe wie sie jagt und ihrem instikt folgt ist das Natur. Sie stirbt wenn sie kein Fleisch isst. Das ist der einzige gute Grund der menschlichen Zivilisation Fleisch und Milch zu essen: wenn sie kein anderes Essen mehr haben.
You do it to yourself, you do
And that's what really hurts
Is that you do it to yourself
Just you and no one else

Re: Veganismus

#43
Das war eine antwort darauf, dass es "natürlich" ist andere Tiere zu essen. Es ist natürlich Fleischreste usw zu essen. Vom Gesundheitsstandpunkt wäre es wohl auch am besten sich die Tiere anzusehen die uns am meisten ähneln, und wie sie, ein paar Ameisen am Tag zu essen. Das ist aber nicht dasselbe wie Carnivore zu sein.

Zweitens ist es wissenschaftlich nicht belegt ob Menschen von Natur aus allesfresser sind, im Gegensatz zu Hunden. Ja, Menschen können Fleisch verdauen und verwerten, aber sie tun es nicht besonders gut und effizient. Antropolisch sieht es eher so aus, dass Menschen Pflanzenfresser waren die sich dann dem Klima und den Gegebenheiten angepasst haben. (Und wohl auch erstmal eher Kadaver gegessen haben, als selbst zu jagen oder so).

Wären wir Pflanzenfresser - würde unser Verdauungssystem und auch unsere Zähne wohl anders aussehen.
Gerade der besonders kurze Darm und die Zähne sind typisch für einen Pflanzenfresser, nicht für allesfresser wie Hunde. Außer du meinst bei Allesfresser den Pflanzenfresser der auch Würmer, Insekten und Ameisen isst. Der nächste Verwandte von Menschen ist Schimpansen und der isst: 56-71 % Früchte; 18-21 % Blätter; 11-23 % andere Pflanzenteile wie Kräuter, Nüsse, Rinde, Samen; 0,1-4% Tiere darunter Termiten, Ameisen, Kadaver
Nun gut, wenn das ein Allesfresser ist, dann gebe ich dir recht, ist der Mensch das auch.
You do it to yourself, you do
And that's what really hurts
Is that you do it to yourself
Just you and no one else

Re: Veganismus

#44
Sehr lustig. :roll:

Biologiebücher in der Schule sind nicht gerade auf dem neusten Stand was Ernährungswissenschaft und Anthropologie angeht, aber das nur so nebenbei.
You do it to yourself, you do
And that's what really hurts
Is that you do it to yourself
Just you and no one else

Re: Veganismus

#45
ich habe mich mal erdreistet auf wikipedia zu schauen - "Nach heutigem Kenntnisstand des Verlaufs der Hominisation ist der moderne Mensch (Homo sapiens) demnach „von Natur aus“ weder ein reiner Fleischfresser (Carnivore) noch ein reiner Pflanzenfresser (Herbivore), sondern ein so genannter Allesfresser (Omnivore); umstritten ist allerdings, welcher Anteil der Nahrungsaufnahme auf Fleisch und auf Pflanzenkost entfiel."
und anscheinend war das regional sehr unterschiedlich, je nach nahrungsangebot.
finde ich auch am logischsten. und eigentlich ist es doch völlig egal, ob wir zum fleisch-, pflanzen- oder allesfresser "geboren sind". wir leben nicht mehr in höhlen und sind auf energiereiches fleisch angewiesen. wir können uns alles besorgen was wir wollen, und können selbst entscheiden in welchem umfang wir andere lebewesen essen wollen.

Füllfederhalter hat geschrieben:Ganz ganz schlimmes Buch! Sie testet da u.a. Veganismus und wird am Ende doch "nur" wieder Vegetarierin. Und wirklich wissenswert ist es auch nicht. Empfehle deswegen auch allen Interessierten eher Skinny Bitch.

skinny bitch ist sehr sensationslüstern geschrieben, das gefällt nicht jedem. noch dazu, wie EnRetard meint, geht es ja auch ums abnehmen und das passt einfach nicht zu einer ES.
anständig essen dagegen ist meiner meinung nach ein super einstieg für jeden, der sich noch nie auch nur mit vegetarismus beschäftigt hat. ich wette, viele menschen, die über ihren fleischkonsum noch nie wirklich nachgedacht haben, sind auf diesem weg dem thema viel viel näher gekommen.
außerdem probiert die frau da ja sogar den fruktarismus aus... und das ist nun wirklich ein bisschen "merkwürdig"... ich verstehe gut, dass sie sich davon wieder distanziert. und den veganismus beurteilt sie ja soweit ich mich erinnere wirklich gut.