Hallihallo,
erstmal überhaupt die Frage: wo fängt "Bulimie" an?
Bei mir ist es nun seit bestimmt 4 Jahren so, dass ich Fressattacken bekomme, mal mehr und mal weniger regelmäßig, und mich danach übergebe. Könnte nicht mal direkt eine Zahl nennen weil es eben sehr unregelmäßig ist. Aber ich mal so grob geschätzt, dass das von mehrmals täglich bis 1-2 Wochen überhaupt nicht reicht. Immer je nach Gefühlslage. Kann man das schon Bulimie nennen?
Und selbst wenn, was ist eigentlich so schlimm daran? Ich fühle mich mehr oder weniger gut damit und wem anders tue ich damit doch nicht weh.
Mittlerweile ist eben so das ich mir darüber überhaupt keine Gedanken mehr mache, es ist einfach so und damit ist es gut.
Mein Freund weiß auch davon, er hat das mal durch Zufall mitbekommen und mir ne tierische Szene gemacht. Letztens wurde ich (als Witz gemeint) darauf angesprochen und seit dem mache ich ein paar Gedanken darüber...
Aber müsste ich das doch gar nicht oder?
Wenn ich damit glücklich bin ist das doch in Ordnung?
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#2Danke für deine Antwort. 
Ja, ich habe mich selbstverständlich schon dazu belesen, und auch hier noch gestöbert. Aber wenn ich das alles hier so lese, dann komme ich mir echt lächerlich vor.
Ich meine, hier gibt es so viele die wirkliche Probleme damit haben und diese Sucht so extrem ausleben. Das ist bei mir in diesem Verhältnis einfach nicht der Fall.
Jetzt ist es mir schon peinlich
dass ich mich (mit meinem "Problem" im Vergleich zu den anderen) überhapt hier angemeldet habe.
Andere haben hier wirklich zu kämpfen und ich komme hier mit sonem Blödsinn an...

Ja, ich habe mich selbstverständlich schon dazu belesen, und auch hier noch gestöbert. Aber wenn ich das alles hier so lese, dann komme ich mir echt lächerlich vor.

Ich meine, hier gibt es so viele die wirkliche Probleme damit haben und diese Sucht so extrem ausleben. Das ist bei mir in diesem Verhältnis einfach nicht der Fall.
Jetzt ist es mir schon peinlich

Andere haben hier wirklich zu kämpfen und ich komme hier mit sonem Blödsinn an...

Anderen kannst du oft entfliehen, dir selbst nie.
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#3Wie BertaSophie sagte: Es ist eine sehr ungesunde/schädigende Art und Weise mit seinen Problemen umzugehen.
Guck mal in den Thread "Bulimie - eine Suchtkrankheit", da geht es genau um diese Thematik.
Denn - eine Sucht hat immer zwei Seiten:
Sucht = "das Monster, dass einen am Leben hindert, krank macht, zerstört". bzw.
Sucht = "mein ÜBER-Lebenshelfer".
Ein Zwiespalt.
Wenn man den Leidensdruck, die Norm, die Moral und Abnormität einmal zur Seite lässt und es auf schlichtes Aufrechnen begrenzt, kommt man vielleicht auf Ideen, wie:
Die Sucht HILFT mir; denn ich kann damit - Gefühle betäuben, Abstand vom Alltag nehmen, ausgleichen, kompensieren, verdrängen, mich auf eine etwas unglückliche Art so etwas wie zweitweise "entspannen"; Druckabbau!
Fazit: Es ist meine Ausgleichs-Sucht, mein Kompensationsverhalten, meine Art zu ÜBER-leben. Und ob das nun ungesund ist und ob mein Sterbe-Risiko dabei steigt, ob mein Körper mit der Zeit krank wird - ob ich nun am Rauchen sterbe oder am übermäßigen Fressen, zu viel Alkohol, was auch immer - wen interessiert's ?
Ja, das ist eine Seite, das Ganze zu betrachten - allerdings gibt es zu jeder immer auch ein Gegenstück. Denn am Ende der Pro/Contra-Rechnung, ob die Sucht nun hilft oder nicht, wird immer ein dickes fettes Minus stehen!
Denn die Sucht befreidigt IMMER NUR für den MOMENT! Fressen, Rauchen, Kotzen, Betrunkenheit oder im Rausch - wann hätte das jemals DAUERHAFTE Sicherheit spenden können? Geht es einem HINTERHER damit gut, kann man sagen, dass es einem wirklich geholfen hat, Lösungen zu finden?
Sucht ist Schein-Heiligkeit.
Schein-Sicherheit. Schein-Lösung.
Für einen Moment denkt man, man wäre "dem" entkommen - was nie etwas anderes ist, als "dem Leben". Aber eben nur für den Moment. Und so hilft es vielleicht in der Tat für einen Augenblick beim Über-Leben...
...aber niemals BEIM Leben. Dem "leben", diesem Verb, das aussagt, dass man nicht nur existiert, sondern sich auch wahrnimmt und auskostet.
Egal, wie man es sich hindreht "och, das bisschen Kotzen wird mich schon nicht umbringen"; es ist und bleibt scheinheilig! Man versteckt sich, verdrängt, rennt weg - nur wer wegläuft, lebt nicht mit allen Sinnen und ist auch nicht "erfüllt" (höchstens ausgefüllt).
Der über-lebt höchstens, existiert, meinetwegen: Funktioniert.
Aber ist das Sinn und Zweck? Bist du ein Roboter?
...das Lebensziel sollte wohl eher "gelebt haben" sein, denn der Weg ist das Ziel.
Was bringt es dir an deinem Todestag, wenn du behaupten kannst, dass du nur immer brav funktioniert hast (eben mit einer passenden Ausgleichssucht, die aber gar nicht so schlimm ist. Sie hat dich beim gefühllosen Funktionieren schließlich immer unterstützt
).
Sucht ist auch immer Sicherheit. Jede Art von Routine gibt Sicherheit. Allerdings, wie imer: Nur eine Scheinheilige!
Denn eine Routine kann zusammenbrechen. Äußere Umstände ändern sich, der Boden wird dir unter den Füßen weggezogen.
Das Einzige, dass man dir niemals entziehen kann - bist du dir selbst.
Nur für einen Menschen, immer zweifelhaft, grüblerisch, unsicher, schwankend - ist es unheinmlich schwer sich selbst Sicherheit zu geben. Damit hat JEDER Mensch zu kämpfen.
Und mancher denkt dann, er hätte die (Schein-)Lösung gefunden, denn zwanghafte Routine schützt, Sucht gibt Sicherheit. Naja, eben leider keine echte.
Denn die kann sich jeder nur selber geben.
Mal ehrlich - auch ich bin noch lange nicht so genügsam und selbstsicher, als dass ich das von mir behaupten könnte (Stichwort: Innere Gewissheit),
aber ich habe es (und das sage ich nicht ohne Stolz
) zumindest geschafft die äußere Zwanghaftigkeit abzulegen, mir dessen bewusst zu werden und versuche zu lernen, damit umzugehen.
Denn wider aller Widersetzlichkeiten habe ich immer noch den Traum vom Leben, vom echten Leben, vom Glück und Zufriedenheit und Genügsamkeit. Und all das liegt IN mir, das kann ich nicht irgendwo suchen gehen in äußeren Umständen, diese Stärke muss man "nur" "ausgraben" und den eigenen Zweifel überwinden, immer immer wieder.
Und dabei hilft keine Sucht.
NIEMALS.
Und es geht nicht darum, dass du definierst, ob nun "süchtig bist oder nicht", ob das nun "echte Bulimie" ist oder nicht... es ist nur das Leben, mit dem du zu schaffen ist, jeder hat sein Päckchen zu tragen, jeder kennt diese innere Unsicherheit.
Und die einzige Lösung ist - beschäftige dich genau mit diesem Leben, mit dir selbst.
LASS ES ZU, versteck dich nicht hinter Sucht, lauf nicht weg.
Man könnte auch sagen:
Suche dir keine Strategien, um gut zu funktionieren (sprich: Ausgleichs-Verhalten, sprich: Sucht),
sondern verwende deine Energie darauf, dir selbst näher zu kommen (und nicht, dich vor dir selbst zu verstecken).
Yey, und damit ein Ende diesem Roman^^
Ich hoffe, das alles klingt nicht eingebildet oder überheblich - auch ich habe jeden Tag damit zu schaffen
Es ist nur meine persönliche Version eines Versuches, dieses menschliche Suchtverhalten zu verstehen und dahinter zu kommen
Liebe Grüße!
Wispy
Guck mal in den Thread "Bulimie - eine Suchtkrankheit", da geht es genau um diese Thematik.
Denn - eine Sucht hat immer zwei Seiten:
Sucht = "das Monster, dass einen am Leben hindert, krank macht, zerstört". bzw.
Sucht = "mein ÜBER-Lebenshelfer".
Ein Zwiespalt.
Wenn man den Leidensdruck, die Norm, die Moral und Abnormität einmal zur Seite lässt und es auf schlichtes Aufrechnen begrenzt, kommt man vielleicht auf Ideen, wie:
Die Sucht HILFT mir; denn ich kann damit - Gefühle betäuben, Abstand vom Alltag nehmen, ausgleichen, kompensieren, verdrängen, mich auf eine etwas unglückliche Art so etwas wie zweitweise "entspannen"; Druckabbau!
Fazit: Es ist meine Ausgleichs-Sucht, mein Kompensationsverhalten, meine Art zu ÜBER-leben. Und ob das nun ungesund ist und ob mein Sterbe-Risiko dabei steigt, ob mein Körper mit der Zeit krank wird - ob ich nun am Rauchen sterbe oder am übermäßigen Fressen, zu viel Alkohol, was auch immer - wen interessiert's ?
Ja, das ist eine Seite, das Ganze zu betrachten - allerdings gibt es zu jeder immer auch ein Gegenstück. Denn am Ende der Pro/Contra-Rechnung, ob die Sucht nun hilft oder nicht, wird immer ein dickes fettes Minus stehen!
Denn die Sucht befreidigt IMMER NUR für den MOMENT! Fressen, Rauchen, Kotzen, Betrunkenheit oder im Rausch - wann hätte das jemals DAUERHAFTE Sicherheit spenden können? Geht es einem HINTERHER damit gut, kann man sagen, dass es einem wirklich geholfen hat, Lösungen zu finden?
Sucht ist Schein-Heiligkeit.
Schein-Sicherheit. Schein-Lösung.
Für einen Moment denkt man, man wäre "dem" entkommen - was nie etwas anderes ist, als "dem Leben". Aber eben nur für den Moment. Und so hilft es vielleicht in der Tat für einen Augenblick beim Über-Leben...
...aber niemals BEIM Leben. Dem "leben", diesem Verb, das aussagt, dass man nicht nur existiert, sondern sich auch wahrnimmt und auskostet.
Egal, wie man es sich hindreht "och, das bisschen Kotzen wird mich schon nicht umbringen"; es ist und bleibt scheinheilig! Man versteckt sich, verdrängt, rennt weg - nur wer wegläuft, lebt nicht mit allen Sinnen und ist auch nicht "erfüllt" (höchstens ausgefüllt).
Der über-lebt höchstens, existiert, meinetwegen: Funktioniert.
Aber ist das Sinn und Zweck? Bist du ein Roboter?
...das Lebensziel sollte wohl eher "gelebt haben" sein, denn der Weg ist das Ziel.
Was bringt es dir an deinem Todestag, wenn du behaupten kannst, dass du nur immer brav funktioniert hast (eben mit einer passenden Ausgleichssucht, die aber gar nicht so schlimm ist. Sie hat dich beim gefühllosen Funktionieren schließlich immer unterstützt

Sucht ist auch immer Sicherheit. Jede Art von Routine gibt Sicherheit. Allerdings, wie imer: Nur eine Scheinheilige!
Denn eine Routine kann zusammenbrechen. Äußere Umstände ändern sich, der Boden wird dir unter den Füßen weggezogen.
Das Einzige, dass man dir niemals entziehen kann - bist du dir selbst.
Nur für einen Menschen, immer zweifelhaft, grüblerisch, unsicher, schwankend - ist es unheinmlich schwer sich selbst Sicherheit zu geben. Damit hat JEDER Mensch zu kämpfen.
Und mancher denkt dann, er hätte die (Schein-)Lösung gefunden, denn zwanghafte Routine schützt, Sucht gibt Sicherheit. Naja, eben leider keine echte.
Denn die kann sich jeder nur selber geben.
Mal ehrlich - auch ich bin noch lange nicht so genügsam und selbstsicher, als dass ich das von mir behaupten könnte (Stichwort: Innere Gewissheit),
aber ich habe es (und das sage ich nicht ohne Stolz

Denn wider aller Widersetzlichkeiten habe ich immer noch den Traum vom Leben, vom echten Leben, vom Glück und Zufriedenheit und Genügsamkeit. Und all das liegt IN mir, das kann ich nicht irgendwo suchen gehen in äußeren Umständen, diese Stärke muss man "nur" "ausgraben" und den eigenen Zweifel überwinden, immer immer wieder.
Und dabei hilft keine Sucht.
NIEMALS.
Und es geht nicht darum, dass du definierst, ob nun "süchtig bist oder nicht", ob das nun "echte Bulimie" ist oder nicht... es ist nur das Leben, mit dem du zu schaffen ist, jeder hat sein Päckchen zu tragen, jeder kennt diese innere Unsicherheit.
Und die einzige Lösung ist - beschäftige dich genau mit diesem Leben, mit dir selbst.
LASS ES ZU, versteck dich nicht hinter Sucht, lauf nicht weg.
Man könnte auch sagen:
Suche dir keine Strategien, um gut zu funktionieren (sprich: Ausgleichs-Verhalten, sprich: Sucht),
sondern verwende deine Energie darauf, dir selbst näher zu kommen (und nicht, dich vor dir selbst zu verstecken).
Yey, und damit ein Ende diesem Roman^^
Ich hoffe, das alles klingt nicht eingebildet oder überheblich - auch ich habe jeden Tag damit zu schaffen

Es ist nur meine persönliche Version eines Versuches, dieses menschliche Suchtverhalten zu verstehen und dahinter zu kommen

Liebe Grüße!
Wispy
Zuletzt geändert von Wispy am Di Mai 24, 2011 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#4Liebe goldeneSonne1,
aber wenn es jetzt noch nicht schlimm für dich ist, dann garantiere ich dir, dass es das früher oder später wird.
Bulimie ist neigt dazu, sich zu verselbstständigen.
Wenn ich deinen ersten Beitrag lese, läuft es mir kalt den Rücken herunter.
Ungefähr so, wie du es beschreibst hat es bei mir auch angefangen, ich fands nicht schlimm, sogar ein bischen cool bis ich die kontrolle darüber verloren habe.
Das war vor 12 Jahren.
Bitte steig da aus bevor du so richtig tief reinrutscht!
Das ist kein blödsinn, es ist gut, dass du dich vergleichsweise früh meldest.Ich meine, hier gibt es so viele die wirkliche Probleme damit haben und diese Sucht so extrem ausleben. Das ist bei mir in diesem Verhältnis einfach nicht der Fall.
Jetzt ist es mir schon peinlichdass ich mich (mit meinem "Problem" im Vergleich zu den anderen) überhapt hier angemeldet habe.
Andere haben hier wirklich zu kämpfen und ich komme hier mit sonem Blödsinn an...![]()
Nein, du tust niemand anderem damit weh.Und selbst wenn, was ist eigentlich so schlimm daran? Ich fühle mich mehr oder weniger gut damit und wem anders tue ich damit doch nicht weh.
Mittlerweile ist eben so das ich mir darüber überhaupt keine Gedanken mehr mache, es ist einfach so und damit ist es gut.
aber wenn es jetzt noch nicht schlimm für dich ist, dann garantiere ich dir, dass es das früher oder später wird.
Bulimie ist neigt dazu, sich zu verselbstständigen.
Wenn ich deinen ersten Beitrag lese, läuft es mir kalt den Rücken herunter.
Ungefähr so, wie du es beschreibst hat es bei mir auch angefangen, ich fands nicht schlimm, sogar ein bischen cool bis ich die kontrolle darüber verloren habe.
Das war vor 12 Jahren.
Bitte steig da aus bevor du so richtig tief reinrutscht!
Zuletzt geändert von Hirngespinst am Di Mai 24, 2011 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
"You," he said, "are a terribly real thing in a terribly false world, and that, I believe, is why you are in so much pain."
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#5Liebe goldeneSonne,
bei mir hat es auch so angefangen. Nur ab und dann mal, dann nur 1 x die Woche, dann 2-3 usw.... jetzt bin ich froh, wenn ich mal einen Tag ohne schaff. Ich selber sehe es auch eher locker. macht doch nichts... fressen, auf nichts verzichten, aber nicht dick werden.....
Jeder muss für sich selber entscheiden, wie er sein Leben lebt, aber wenn du noch "aussteigen" kannst, würde ich es an deiner Stelle machen, bevor du zu tief drin steckst und es gar nicht mehr los werden willst *schäm*
Schönen Tag wünsche ich dir noch
bei mir hat es auch so angefangen. Nur ab und dann mal, dann nur 1 x die Woche, dann 2-3 usw.... jetzt bin ich froh, wenn ich mal einen Tag ohne schaff. Ich selber sehe es auch eher locker. macht doch nichts... fressen, auf nichts verzichten, aber nicht dick werden.....
Jeder muss für sich selber entscheiden, wie er sein Leben lebt, aber wenn du noch "aussteigen" kannst, würde ich es an deiner Stelle machen, bevor du zu tief drin steckst und es gar nicht mehr los werden willst *schäm*
Schönen Tag wünsche ich dir noch

Cherish your life
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#6Liebe goldeneSonne,
dein Text hätte von mir stammen können...
denn genau so ging und geht es mir schon immer mit der Bulimie...
Sie war nie ein Problem für mich...
ich fühlte mich nie eingeschränkt...
mein soziales Leben hat nie gelitten...
und das knapp 13 Jahre durchgehend...
natürlich habe ich in den 13 Jahren so manche Folgeerscheinung miterlebt aber im Vergleich zu anderen, wohl doch sehr "harmlos"...
na ja bis letztes Jahr...
da habe ich dann eines abends mal wieder erbrochen...
und es kam fast nur noch Blut hoch...
Diagnose: Speiseröhrenriss
seitdem habe ich nicht mehr selbstinduziert erbrochen...
aber eben auch nur weil ich noch keine Lust habe zu sterben...
ansonsten war und ist die Bulimie nie für mich schlimm gewesen, so wie für andere hier...
ich hatte nie diesen wirklichen Suchtcharakter...
ich konnte es auch bleiben lassen, wenn ich wollte...
so wie ich letztes Jahr einfach aufgehört habe, weil meine Prioritäten sich verschoben haben...
und ich muss gestehen, seitdem geht es mir nicht besser...
das "gute" Gefühl das man angeblich bekommen soll, wenn man "clean" ist bleibt mir bis heute verwehrt...
ich habe mich während der Bulimiezeit wesentlich besser und "freier" gefühlt...
heute komme ich mir viel eingeschränkter vor...
aber das ist der Preis den man zahlen muss wenn man LEBEN will...
denn Tatsache ist nun mal das die Bulimie tödlich enden kann..
vielleicht nicht heute und auch nicht morgen...
aber iwann kann es jeden treffen...
die Bulimie hat mich immer zu den Menschen gemacht, der ich sein wollte...
jetzt muss ich dies selbst tun...
verdammt schwer aber wohl möglich...
man muss Geduld mit sich haben..(nicht unbedingt einer meiner Stärken..)
aber was ist die Alternative??
man kann auch so glücklich sein...
wenn es auch ohne Bulimie mir wesentlich schwerer fällt...
aber es ist nicht unmöglich...
und ist es allemal besser als die Welt von oben zu betrachten...
aber ich denke das erkennt man erst wenn man es denn auch wirklich will...
oder vor die Alternative gestellt wird...
vielleicht hilft es dir wenn du weisst das du bei weitem nicht die Einzige bist, die solche Gedanken hat...
Liebe Grüsse
dein Text hätte von mir stammen können...
denn genau so ging und geht es mir schon immer mit der Bulimie...
Sie war nie ein Problem für mich...
ich fühlte mich nie eingeschränkt...
mein soziales Leben hat nie gelitten...
und das knapp 13 Jahre durchgehend...
natürlich habe ich in den 13 Jahren so manche Folgeerscheinung miterlebt aber im Vergleich zu anderen, wohl doch sehr "harmlos"...
na ja bis letztes Jahr...
da habe ich dann eines abends mal wieder erbrochen...
und es kam fast nur noch Blut hoch...
Diagnose: Speiseröhrenriss
seitdem habe ich nicht mehr selbstinduziert erbrochen...
aber eben auch nur weil ich noch keine Lust habe zu sterben...
ansonsten war und ist die Bulimie nie für mich schlimm gewesen, so wie für andere hier...
ich hatte nie diesen wirklichen Suchtcharakter...
ich konnte es auch bleiben lassen, wenn ich wollte...
so wie ich letztes Jahr einfach aufgehört habe, weil meine Prioritäten sich verschoben haben...
und ich muss gestehen, seitdem geht es mir nicht besser...
das "gute" Gefühl das man angeblich bekommen soll, wenn man "clean" ist bleibt mir bis heute verwehrt...
ich habe mich während der Bulimiezeit wesentlich besser und "freier" gefühlt...
heute komme ich mir viel eingeschränkter vor...
aber das ist der Preis den man zahlen muss wenn man LEBEN will...
denn Tatsache ist nun mal das die Bulimie tödlich enden kann..
vielleicht nicht heute und auch nicht morgen...
aber iwann kann es jeden treffen...
die Bulimie hat mich immer zu den Menschen gemacht, der ich sein wollte...
jetzt muss ich dies selbst tun...
verdammt schwer aber wohl möglich...
man muss Geduld mit sich haben..(nicht unbedingt einer meiner Stärken..)
aber was ist die Alternative??
man kann auch so glücklich sein...
wenn es auch ohne Bulimie mir wesentlich schwerer fällt...
aber es ist nicht unmöglich...
und ist es allemal besser als die Welt von oben zu betrachten...
aber ich denke das erkennt man erst wenn man es denn auch wirklich will...
oder vor die Alternative gestellt wird...
vielleicht hilft es dir wenn du weisst das du bei weitem nicht die Einzige bist, die solche Gedanken hat...
Liebe Grüsse
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#7Danke für eure lieben Antworten,
aber Mariella ich muss ja ganz ehrlich sagen, deine Mail macht mir jetzt nicht wirklich Mut
Wenn ich mich damit bzw. komplett ohne möglicherweise schlecht fühle hab ich ja nun überhaupt keine Lust mehr mir darüber Gedanekn zu machen damit aufzuhören...
Ohje... jetzt bin ich irgendwie durcheinander
Aber momentan ist bei mir eh alles sehr schwierig und das wird wohl nur wieder so eine Phase sein, wo es besonders schlimm ist.
Das wird von alleine wieder weggehen und ich hab dann auch alles wieder unter Kontrolle.
Ist schon ein scheiß Gefühl wenn man sich gut fühlt indem man seinem Körper irgendwas antut...
aber Mariella ich muss ja ganz ehrlich sagen, deine Mail macht mir jetzt nicht wirklich Mut

Wenn ich mich damit bzw. komplett ohne möglicherweise schlecht fühle hab ich ja nun überhaupt keine Lust mehr mir darüber Gedanekn zu machen damit aufzuhören...
Ohje... jetzt bin ich irgendwie durcheinander
Aber momentan ist bei mir eh alles sehr schwierig und das wird wohl nur wieder so eine Phase sein, wo es besonders schlimm ist.
Das wird von alleine wieder weggehen und ich hab dann auch alles wieder unter Kontrolle.
Ist schon ein scheiß Gefühl wenn man sich gut fühlt indem man seinem Körper irgendwas antut...
Anderen kannst du oft entfliehen, dir selbst nie.
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#8Es heisst ja nicht das es bei dir so sein muss wie bei mir...
ich denke wir beide starten mit ganz anderen Vorraussetzungen...
und ich bereue es auch nicht das ich die Bulimie "aufgegeben" habe...
es lohnt sich auf eine Art und Weise schon...
denn wir mal ganz ehrlich sind, fühlen wir uns doch gar nicht "besser" wenn wir erbrechen...
wir reden es uns doch nur iwo ein...
und das auf Kosten unserer Gesundheit...
das, was wirklich fehlt, ist die richtige Strategie auch so zu leben...
ja ich muss gestehen, ich habe sie bis heute auch noch nicht gefunden...
aber das heisst ja nicht das ich (oder du) sie niemals findet...
aber
und das ist der entscheidende Punkt,
du verschaffst, dir Zeit, in dem du die Bulimie aufgibst...
es lebt sich vielleicht nicht "einfacher" mit der Bulimie aber im Grossen und Ganzen doch länger...
mit der Bulimie selbst nimmst du dir diese Zeit, weil du es ja nicht für nötig hälst etwas dagegen zu tun...
läuft ja alles wunderbar...
nur das ist ja eben der Haken, denn deine Gesundheit macht da evtl. nicht mit...
und genau zu dem Zeitpunkt ist die Bulimie dann auch keine wirkliche Alternative mehr um zu (über-)leben...
was sich ja nie wirklich war, aber dann wird es dir bewusst...
du verschaffst dir also ein Zeitpuffer, was dir die Bulimie einfach nicht bieten kann, da unberechenbar...
du kannst in dieser Zeit nach WIRKLICHEN Alternativen suchen...
es ist nicht einfach, das gebe ich zu...
aber willst du wirklich zu gunsten der Bulimie dein Leben aufgeben??
was hat dir die Bulimie dann gebracht??
die paar Glücksmomente sind in der Relation gesehen doch zu gering...
denn diese Momente findet man auch so...
vielleicht muss man länger suchen...
aber sie fühlen sich wesentlich "ehrlicher" an als das was durch die Bulimie erhält...
was ich dir also eigentlich sagen will, es lohnt sich...
es lohnt sich immer...
man braucht nur eben Geduld und darf nicht erwarten das es von einem auf den anderen Tag besser wird...
aber es wird besser...
Liebe Grüsse
ich denke wir beide starten mit ganz anderen Vorraussetzungen...
und ich bereue es auch nicht das ich die Bulimie "aufgegeben" habe...
es lohnt sich auf eine Art und Weise schon...
denn wir mal ganz ehrlich sind, fühlen wir uns doch gar nicht "besser" wenn wir erbrechen...
wir reden es uns doch nur iwo ein...
und das auf Kosten unserer Gesundheit...
das, was wirklich fehlt, ist die richtige Strategie auch so zu leben...
ja ich muss gestehen, ich habe sie bis heute auch noch nicht gefunden...
aber das heisst ja nicht das ich (oder du) sie niemals findet...
aber
und das ist der entscheidende Punkt,
du verschaffst, dir Zeit, in dem du die Bulimie aufgibst...
es lebt sich vielleicht nicht "einfacher" mit der Bulimie aber im Grossen und Ganzen doch länger...
mit der Bulimie selbst nimmst du dir diese Zeit, weil du es ja nicht für nötig hälst etwas dagegen zu tun...
läuft ja alles wunderbar...
nur das ist ja eben der Haken, denn deine Gesundheit macht da evtl. nicht mit...
und genau zu dem Zeitpunkt ist die Bulimie dann auch keine wirkliche Alternative mehr um zu (über-)leben...
was sich ja nie wirklich war, aber dann wird es dir bewusst...
du verschaffst dir also ein Zeitpuffer, was dir die Bulimie einfach nicht bieten kann, da unberechenbar...
du kannst in dieser Zeit nach WIRKLICHEN Alternativen suchen...
es ist nicht einfach, das gebe ich zu...
aber willst du wirklich zu gunsten der Bulimie dein Leben aufgeben??
was hat dir die Bulimie dann gebracht??
die paar Glücksmomente sind in der Relation gesehen doch zu gering...
denn diese Momente findet man auch so...
vielleicht muss man länger suchen...
aber sie fühlen sich wesentlich "ehrlicher" an als das was durch die Bulimie erhält...
was ich dir also eigentlich sagen will, es lohnt sich...
es lohnt sich immer...
man braucht nur eben Geduld und darf nicht erwarten das es von einem auf den anderen Tag besser wird...
aber es wird besser...
Liebe Grüsse
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#9das findeich irgendwie krass... ich habe meine essstörung lange zeit verdrängt, aber "normal" fand ich das nie was ich da tue.
überleg mal. du kotzt dein essen ohne sinn aus. du erbrichst freiwillig... findest du das nicht irgendwo ekelhaft und eben nicht normal?
ich will dich jetzt nicht niedermachen, ich kotze ja genauso. aber ich finde es muss einem schon bewusst sein dass dieses verhalten krankhaft ist.
zum thema "wie oft"... mehrmals am tag ist schon ziemlich viel. selbst wenn du geschrieben hättest, du kotzt alle 2 wochen mal, dann wäre das auch schon bulimie, aber eben nicht so stark ausgeprägt... also würde ich sagen, du bist auf alle fälle schon essgestört. und du solltest etwas dagegen tun, so schnell wie möglich.
überleg mal. du kotzt dein essen ohne sinn aus. du erbrichst freiwillig... findest du das nicht irgendwo ekelhaft und eben nicht normal?
ich will dich jetzt nicht niedermachen, ich kotze ja genauso. aber ich finde es muss einem schon bewusst sein dass dieses verhalten krankhaft ist.
zum thema "wie oft"... mehrmals am tag ist schon ziemlich viel. selbst wenn du geschrieben hättest, du kotzt alle 2 wochen mal, dann wäre das auch schon bulimie, aber eben nicht so stark ausgeprägt... also würde ich sagen, du bist auf alle fälle schon essgestört. und du solltest etwas dagegen tun, so schnell wie möglich.
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#10Also ich fand es am ANfang auch nicht schlimm..aber das kommt noch...und die Folgeschäden auch aber soweit bist du noch nicht ...schön wäre es natürlich wenn du dir bevor es zu spät ist Hilfe suchen würdest ...
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#11Ja, ich sage dass das nun schon eine ganze Weile so geht, mal so genau betrachtet.
Und mittlerweile mache ich mir eben keine Gedanken mehr darüber, weil es eben irgendwo zu mir gehört.
Ich kenn mich ja gar nicht mehr anders. Habe mich damit arrangiert sozusagen... auch wenn es doof klingt aber ich brauch mir ja da selber nichts vormachen.
Für mich sind eben andere Sachen rätselhaft und nicht nachvollziehbar die andere Menschen vielleicht tun...
Aber das nun wirklich nicht.
Ohne würde was wichtiges Fehlen.
Und mittlerweile mache ich mir eben keine Gedanken mehr darüber, weil es eben irgendwo zu mir gehört.
Ich kenn mich ja gar nicht mehr anders. Habe mich damit arrangiert sozusagen... auch wenn es doof klingt aber ich brauch mir ja da selber nichts vormachen.
Für mich sind eben andere Sachen rätselhaft und nicht nachvollziehbar die andere Menschen vielleicht tun...
Aber das nun wirklich nicht.
Ohne würde was wichtiges Fehlen.
Anderen kannst du oft entfliehen, dir selbst nie.
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#12SIeh mal Bitte in den Tread..Jeanys Bäuchlein..da siehst du mal was passiert wenn man sich zu lang keine SOrgen um das Verhalten macht ..und die Krankheit akzeptiert ..
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#13Ich weiss das du es gut meinst, aber ich glaube ja immer noch daran, das wenn man es SELBST nicht am eigenen Körper merkt, andere noch soviel sagen können wie sie wollen...jeany201081 hat geschrieben:SIeh mal Bitte in den Tread..Jeanys Bäuchlein..da siehst du mal was passiert wenn man sich zu lang keine SOrgen um das Verhalten macht ..und die Krankheit akzeptiert ..
man will und kann es nicht auf sich selbst beziehen, weil man einfach diese Erfahrungswerte nicht hat...
so wie ich auch nie nachvollziehen kann wie sich verhungerte Kinder in Afrika fühlen...
weil ich es eben nicht erlebt habe...
also ich muss auch gestehen das ich es nie ekelhaft oder unnormal fand, zu erbrechen...joliana hat geschrieben:findest du das nicht irgendwo ekelhaft und eben nicht normal?
wegen anderen Dingen sicherlich, aber nicht wegen der Bulimie...
davon abgesehen, nur weil man weiss das etwas nicht normal ist, heisst es ja nicht das man es ekelhaft finden muss...
ich rauche jeden Tag fast eine ganze Packung, mir würde im Traum nicht einfallen das als ekelhaft zu bezeichnen, obwohl ich ganz genau weiss das meine Lunge schwärzer und schwärzer wird...
nur ist rauchen von der Gesellschaft anerkannt, während die Bulimie es nicht ist...
diesen Unterschied werde ich persönlich nie verstehen...
@ goldeneSonne
was ich mich z.zt. frage, warum hast du dich eigentlich angemeldet, wenn du wie du selbst sagst, dich mit der Bulimie gut arrangiert hast??
Ist es wirklich nur weil dein Freund dich darauf angesprochen hat??
oder gibt es nicht vielleicht doch etwas was dich an der momentanen Situation stört??
es muss ja nicht die Bulimie an sich sein, aber aus irgendwelchen Gründen hast du dir diese Alternative ja überhaupt "zugelegt"...
also muss es doch iwas in deinem Leben geben, was du mit der Bulimie versuchst zu kompensieren...
vielleicht magst du ja mal drüber schreiben...
lg
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#14Gute Frage, das weiß ich selbst nicht so genau.
Vielleicht weil ich doch endlich mal anfangen möchte mich überhaupt damit zu beschäftigen und um zu sehen ob es anderen genauso geht?
Keine Ahnung...
Wie gesagt, ich hab das eigentlich immer gut unterkontrolle, kann selbst entscheiden ob ich will oder nicht. Aber es gibt auch Tage, besonders wenn ich irgendwelchen höheren Belastungen ausgesettt bin, an denen ich das eben nicht mehr so kontrollieren kann, so wie momentan.
Da kann ich nicht zu mir selbst sagen "nein, du hast es gestern schon getan, heut kannst du nicht nochmal!"
Vielleicht hab ich auch irgendwo Angst dass es langsam auch für mich selbst zu einem Problem wird...
Vielleicht weil ich doch endlich mal anfangen möchte mich überhaupt damit zu beschäftigen und um zu sehen ob es anderen genauso geht?
Keine Ahnung...
Wie gesagt, ich hab das eigentlich immer gut unterkontrolle, kann selbst entscheiden ob ich will oder nicht. Aber es gibt auch Tage, besonders wenn ich irgendwelchen höheren Belastungen ausgesettt bin, an denen ich das eben nicht mehr so kontrollieren kann, so wie momentan.
Da kann ich nicht zu mir selbst sagen "nein, du hast es gestern schon getan, heut kannst du nicht nochmal!"
Vielleicht hab ich auch irgendwo Angst dass es langsam auch für mich selbst zu einem Problem wird...
Anderen kannst du oft entfliehen, dir selbst nie.
Re: Bulimie? Selbst wenn?! :?:
#15dass dinge nicht ekelhaft sind nur weil sie nicht als normal betrachtet werden, ist mir schon klar...
aber ich kanns irgendwie nicht glauben dass es wirklich leute gibt, die kotzen nicht ekelhaft finden. bin etwas irritiert.
und das mit der kontrolle ist meiner meinung nach eine schöne illusion...
selbst wenn du es jetzt noch kontrollieren kannst, wenn das ganze mal so richtig teil deines lebens geworden ist und du dann mal gerne aufhören willst - dann wirst du merken, dass es eben doch nicht so leicht geht...
aber ich kanns irgendwie nicht glauben dass es wirklich leute gibt, die kotzen nicht ekelhaft finden. bin etwas irritiert.
und das mit der kontrolle ist meiner meinung nach eine schöne illusion...
selbst wenn du es jetzt noch kontrollieren kannst, wenn das ganze mal so richtig teil deines lebens geworden ist und du dann mal gerne aufhören willst - dann wirst du merken, dass es eben doch nicht so leicht geht...