liebe marjetta, das hast du so schoen geschrieben, wenn auch so unendlich traurig.
das haette auch alles von mir sein koennen.
leider kann ich dir nur schreiben, dass ich dich sehr sehr gut verstehe und weiss wie sich das anfuehlt.
ich hoffe du hoerst nicht auf daran zu glauben, dass es sich aendern kann. hoffe du wirst etwas finden, das dir kraft gibt. und ja, du kannst stolz darauf sein, dass du es bis hierher geschafft hast.
kannst du dir nicht hilfe suchen? du musst das doch nicht alles alleine schaffen!
drueck dich!

ich gehe bald das zweite mal in eine klinik.... dies mal nach Malente. 2007 war ich in Bad Pyrmont.
die Essstörung ist jetzt elf Jahre mit mir, dazu gekommen sind depressionen und eine Persönlichkeitsstörung.
ich bin nicht mehr arbeitsfähig... und kann und will auch nicht mehr in meinen gelernten Beruf (Altenpflegerin) zurück, ich pack das nicht (körperlich/psychisch).
ich weiß nicht mehr wann ich das letzte mal gelacht habe...
ich fühle mich oft wie tot.
ich hoffe, dass das Arbeitsamt mir ne umschlung genehmigt, das dürfte aber nicht so einfach sein, nachdem was ich alles gelesen habe.

Nur ich denke irgendwie, was das noch alles soll? Wozu das alles machen? Wenn mir das Leben garnicht gefällt... weiß nicht wie ich es sagen soll.
Die Vorstellung ist für mich unerträglich noch x Jahre so zu leben...
Ich fühle mich nicht wohl hier auf erden, nicht wohl unter den Menschen.
Ich fühle mich anders...
Ich will das alles nicht - doch irgendwie glaube ich, dass meine Seele zu tiefe narben hat um so zu sein wie andere.

(Oh Gott, weiß garnicht ob das jemand versteht, was ich schreibe)

Marjetta20 hat geschrieben: (Oh Gott, weiß garnicht ob das jemand versteht, was ich schreibe)

oh gott ja doch, leider. ich verstehe sehr gut.
du kannst es im moment nicht sehen, aber es kann sich aendern. vielleicht koennen die wunden heilen. ja, narben bleiben, aber das gehoert ja zum leben. versuch das beste draus zu machen, jetzt wo du schon hier bist. wenn du das alles durchstehst, wirst du bewusster leben und gluecklicher sein als die meisten menschen. es wird ein segen sein. du musst nur nicht aufgeben und daran glauben, dass du dich anders fuehlen kannst/ wirst, auch wenn es so unendlich weit weg ist im moment.
du machst ja alles was du kannst. klinik ist gut.
gibt es irgendjemanden in deinem leben mit dem du reden kannst oder der dir was bedeutet?
beruflich wird es ganz sicher auch perspektiven geben. alternpflege ist zu hart. das musst du dir nicht antun. da gibt es leute die das besser wegstecken koennen!! was stellst du dir beruflich vor?

es gibt jemanden in mein leben, der mir viel bedeutet. Ich bin fast 4 Jahre mit ihm zusammen. Es fällt mir gedoch sehr schwer im detail über meine Sorgen und Ängste mit nicht betroffenen zu sprechen... da ein "normaler" nicht betroffener Mensch mich garnicht verstehen kann und so will ich konflikte vermeiden.

Ich würde gerne eine neue Ausbildung machen...
vielleicht als Heilpraktikierin? Bin mir noch nicht so sicher, würde dann erstmal ein Praktikum machen wollen.

oh doch, marjetta, es gibt leute die das verstehen, ich bin auch eine davon .. das klingt alles ziemlich heftig was du erzaehlst .. so ging es mir damals in meiner schlimmsten depressionszeit. damals wurde bei mir auch eine persoenlichkeitsstoerung diagnostiziert, die letzten jahre scheint sie sich aber nur in "persoenlichkeitszuegen" geaußert zu haben, meine depression ging die letzten jahre auch zurueck - bis die essstoerung kam. gute antidepressiva halten mich von suizid und suizidgedanken ab, komme aus meiner aktuellen situation aber nicht mehr nur durch eine ambulante therapie heraus und kann hoffentlich bald in eine psychosomatische klinik gehn (morgen ist erstgespraech) ..

Marjetta20 hat geschrieben:Nur ich denke irgendwie, was das noch alles soll? Wozu das alles machen? Wenn mir das Leben garnicht gefällt... weiß nicht wie ich es sagen soll.
Die Vorstellung ist für mich unerträglich noch x Jahre so zu leben...
Ich fühle mich nicht wohl hier auf erden, nicht wohl unter den Menschen.
Ich fühle mich anders...
Ich will das alles nicht - doch irgendwie glaube ich, dass meine Seele zu tiefe narben hat um so zu sein wie andere.

ich glaube daran dass du diese gedanken durch gute medikamente und eine gute, intensive therapie loslassen kannst. du schreibst ja dass du "das alles eigentlich nicht willst" ! glaube dass es ein guter schritt ist dass du bald (wieder) in eine klinik gehst. wann darfst du hin und wie lang wirst du diesmal bleiben ? ist es eine klinik mit schwerpunkt depression oder essstoerungen ? nimmst du zur zeit medikamente ?

ja, betroffene Leute, also Leute die Depressionen haben o. ne Ess haben verstehen mich auch (meist) aber Leute die Gesund sind, können viele Dingen nicht begreifen und nicht nachvollziehen... so meint ich das.

In Bad Pyrmont (Verhaltenstherapie /Reha) war ich ca. 12- 13 Wochen wurde dann in die geschlossene Psychatrie verlegt.
Jetzt gehe ich nach Malente (Curtis Klink/ Tiefenpsychologisch/ Krankenhauseinweisung), ich stehe seit dem 14.04.11 auf der Warteliste, lt. Klinik kann es bis zu 12 Wochen dauern bis ein Platz frei wird.
Wie lange ich dort bleibe weiß ich nicht.

Ich nehme zurzeit Citalopram (mal wieder).
Mein Neurologe möchte gerne, dass ich Seroquel nehme, dagegen streube ich mich derzeit aber noch.
Versuch ohne auszukommen und es geht auch....

Habe schon viele Medikamente bekommen:
- Tavor, Atosil, Stangyl, Mirtazapin, Citalopram,

hab ich noch vergessen:

ich weiß nicht was der behandlungsschwerpunkt werden wird?!
Das einzige was ich weiß, dass ich dort aufgenommen werde....
Achso, die Klinik ansich behandelt Depressionen, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen.
Ich frage mich auch was der Unterschied ist zwischen Reha/Akutbehandlung?????
Ich habe auch ziemlich Angst.
Angst nicht gesund zu werden (ich weiß es ist vielleicht die falsche denkweise... aber)
aufeinmal wirst du entlassen, was ist wenns mir garnicht besser geht?
Bin ich überhaupt ein Fall für die Akutbehandlung???
Ich meine, dass es mir in der Zeit 2007 (Bad Pyrmond) viel schlechter ging, da habe ich ja ne Reha gemacht... konnte aber garnicht richtig mitarbeiten, es war ehr eine Art stabilisation für mich.

es ist immer unheimlich wenn man einträge, gedanken bzw. texte anderer, fremder menschen hier ließt und seine eigenen gedanken ließt.
...dass es jem. andern so gleich geht...schade eingentlich dass wir alle, jeder für sich allein ist...irgendwie denken wir alle so gleich...wenn wir alle in der nähe wohnen würden wär vielleicht niemand von uns so allein....(naiv gedacht ... aber doch trozdem irgendwie theoretisch möglich)

sehr viele komlette absätze stehen wort für wort in meinen tagebüchern....

..........ich wünsch dir alles gute!!!!

freut mich zu hoeren, dass du jemanden hast, der dir viel bedeutet. dann bist du schon mal nicht ganz alleine!
ja du hast recht. normale menschen verstehen es nicht. wirklich nicht. aber ist das wirklich noetig? es gibt leute, die geben sich trotzdem muehe zu verstehen und sich angemessen zu verhalten. therapeuten wissen auch nicht wie es sich anfuehlt... weiss er gar nicht bescheid?
ueber die details kannst du ja im forum sprechen. und das verstaendnis findest du hier auch.

ich wuensche dir, dass die ausbildung zur heilpraktikerin klappt. das klingt echt gut. so kannst du menschen helfen, die hilfe suchen. das ganze sollte viel positiver sein. irgendwie kriegst du das schon hin!!