Guten Morgen,
danke, danke, danke erst einmal für eure lieben aufbauenden Worte, die brauchte ich wirklich. Mann, war ich durch gestern Abend!
Heute ist es (wie ja meistens am Morgen nach schwarzen Abenden) schon etwas besser. Bis auf das Kopfweh, aber da weiß ich ja wo's herkommt
Ihr habt natürlich recht: es ist toll, dass ich diese Arbeit hinter mich gebracht habe. Über Ostern konnte ich das Gefühl auch wirklich genießen; ich hatte am Donnerstag die Formatierung erledigt, alles war fertig - und ich fühlte mich großartig! Ich habe mit Freunden und Familie gefeiert, habe sogar drei abendliche Essenseinladungen in Folge ohne Rückfall überlebt (wußte gar nicht das sowas ohne Brechen geht), mit Genuß lang geschlafen, mich tagsüber zum Lesen ins Bett gelegt. Einfach nur schön.
Gestern war ich auch noch echt happy, bis zu der Druck-Geschichte. Das war irgendwie so, als hätte mir jemand ins Ohr gezischt: "Da siehst Du's wieder. Frau Oberschlau meint ihren Doktor machen zu können, und ist zu dämlich zum vernünftig ausdrucken. Sehr intelligent. Mann, bist Du lächerlich." Dann hat mein Chef auch noch gewitzelt: "Soso, wenn ich jetzt direkt schon Fehler aufdecke, was finde ich denn da noch???" Er hatte mich gefragt ob ich in den Grafikbeschriftungen Angaben über die Farben gemacht hatte, die ja nun schwarz-weiß sind, und bei dreien war das der Fall. Auch wenn alles trotz fehlender Farbe selbsterklärend ist - sieht halt ein bisschen blöd aus. Und von allein wäre ich gar nicht drauf gekommen, dass das problematisch sein könnte - nein, mein Chef hat mich mit der Nase reingedrückt...! Hm, ich merke das ich das Ganze schon wieder mehr aufblase als nötig. Schluß damit!!!
Mein Freund ist so lieb und bezahlt mir den Neudruck von 3 Exemplaren, wir fahren heut zum Copyshop. Glücklicherweise ist mein Chef selbst die Abgabestelle für Doktorarbeiten meines Fachbereichs, also kann ich alles noch austauschen...Oder ist das übertrieben, und wir sollten uns das Geld lieber sparen...? Hm. Ich glaube, das mit dem Focus zurückziehen klappt noch nicht so ganz.
@Caruso:
Ich denke, Du hast völlig recht, dass die Arbeit ein Loch gefüllt hat. Ich hatte zuerst Angst, dass der Stress des Schreibens die B* verschlimmern würde - aber das Gegenteil war der Fall! Ich fühlte mich sicher, erfüllt, ich hatte eine Aufgabe, deren Wert 'offiziell' anerkannt wird. Mir ging es lange nicht so gut wie in den letzten 2,5 Monaten, trotz des hohen Drucks und der vielen Arbeit.
@mary jane
Jaja, der Pefektionismus...den kennen wohl die meisten hier. Ich wollte UNBEDINGT das es perfekt ist...
Du hast recht, er ist fehl am Pltz und vermiest die Freude - also weg damit.
Was die Zukunft angeht: erst einmal ziehen mein Freund und ich jetzt um, dann muss ich noch für die mündliche Prüfung lernen, was auch noch ein Brocken ist, den es zu bewältigen gilt. Aber danach kann ich noch 1 - 2 Jahre im gleichen Job an meinem Projekt arbeiten, mein Chef hat mir einen Folgevertrag angeboten - also kann ich ja gar nicht so dämlich sein, wie ich mich fühle...Und ich freue mich sehr darüber, weil ich mich in meiner Arbeitsgruppe sehr wohl fühle. Und das beste ist: nach 10 Jahren finanziellen Hängens und Würgens und unzähligen Kellnerschichten am Wochenende, endlich ein Job mit vollem Gehalt, juchu!!!
@petitpuce
Klingt sehr gut, den Perfektionismus abzulegen, hat das denn bei Dir tatsächlich funktioniert? Dann hast Du einen wirklich großen Schritt gemacht, weiter so! ich werde versuchen Dir darin zu folgen
Ganz Liebe Grüße und vielen Dank nochmal an euch
Bela