Aaaaaaaaalso, es gibt Neuigkeiten

- dachte mir daher, ich hole den Thread nochmal hoch!
Erst einmal das Wichtigste: ich werde jetzt innerhalb der nächsten 2 Monate definitiv ausziehen. Die Befürchtung, dass meine Eltern nicht sehr angetan sein werden von dieser Idee, hat sich allerdings bewahrheitet ... meine Mutter geht dem Thema nach wie vor aus dem Weg, fragt mich überhaupt gar nichts dazu, weder welchen Studiengang ich gewählt habe, noch warum ich unbedingt in Stadt X an die Uni möchte. Bisher war es wirklich ungelogen immer so, dass sie, sobald ich irgendwas in der Richtung erzählte, nur noch mit "Aha", "Ja" oder "Mhm" antwortete. Mich macht das irgendwie traurig, ich meine, sollten sich die Eltern nicht eigentlich dafür interessieren und einsetzen, wie man sich seine Zukunft vorstellt? Mein Vater ist nach wie vor nicht sehr angetan von meinem Wunschstudiengang und versucht (so habe ich zumindest den Eindruck) daher mich ständig dazu zu überreden, an einer Uni hier in der Nähe zu studieren ... irgendein wirtschaftlich orientiertes Studium. Habe ihm zwar schon x-Mal erklärt, dass ich mich dafür nicht besonders interessiere und man wohl schon hinter dem stehen sollte, das man später einmal mit dem Studium bzw. in dem Beruf erreichen kann, aber so wie es aussieht, erreichen ihn meine Worte nicht wirklich - aber gut, ist insofern eigentlich nichts Neues.
Einige der Unis, an denen ich mich beworben habe, verlangen ein Motivationsschreiben - da es mir unheimlich schwer fällt, über mich selbst zu schreiben, brauchte ich natürlich dementsprechend lange, bis ich ein Muster im Kopf hatte ... als ich mich dann daran machte das alles aufzuformulieren, kam meine Mutter nach oben (hatte ihr gesagt, dass ich das Motivationsschreiben schreibe und dafür Ruhe brauche, weil ich mich sonst nicht konzentrieren kann) und lärmte total rum ...

Mir ist durchaus bewusst, dass ich später immer mal wieder in solche Situationen kommen werde (Konzentration vs. Lärm/Ablenkung), aber ich fand's echt s.cheiße von ihr, weil sie 0 Grund hatte nach oben zu kommen und man merkte auch, dass sie überhaupt gar keinen Grund hatte, denn sie lief echt nur von einem Zimmer in's nächste, schloß die Türen dabei ziemlich laut, trampelte mega laut über den Flur und und und.
Mich regt sowas dann wirklich total auf und dementsprechend ging dann natürlich auch meine Konzentration flöten ...
Sie geht einfach in mein Zimmer, macht alle Fenster und Türen auf, guckt in Schränke und Regale, aber hey, sie als Mutter darf das ja

...
Sie respektiert einfach mal 0 was ich sage, als es vorgestern z.B so unbeschreiblich heiß war, ging sie mittags einfach in mein Zimmer und zog die Jalousinen vom Fenster und von der Türe hoch - als ich meinte, dass ich das nicht möchte, weils so nur noch mehr warme Luft in mein Zimmer käme, entgegente sie, dass sie in 'ihrem Haus' niemanden zu fragen hat, was sie darf und was sie nicht darf. Privatsphäre wird ja auch total überbewertet, wie unverschämt von mir.
Mhm, was gibt's noch? Achso, mein Vater kommt auch einfach in mein Zimmer 'gestürmt', klopft einmal (!) an und macht daraufhin jedes Mal sofort die Tür auf, ohne meine Antwort abzuwarten. Letztens kam ich z.B gerade aus der Dusche und wollte mich eigentlich umziehen, zum Glück hatte ich das Handtuch noch nicht weggelegt ... es klingt bestimmt dramatisch, aber ich lebe hier in ständer Angst, weil mir nichts, aber auch absolut gar nichts Sicherheit bietet.
Vor einigen Wochen ist hier alles eskaliert als mein Vater verreisen wollte, meine Mutter sich aber weigerte ihn zu begleiten.
Da hieß es dann plötztlich, dass ich mitfahren würde (genau, nicht soll oder könnte, sondern würde (!) ) , ich habe ihm dann ganz klar und deutlich gesagt, dass ich nicht mitfahren möchte, woraufhin er trotzdem einfach Hotel etc. gebucht hat, für 2 Personen.
Am Tag bzw. Morgen der Abreise, kam er dann gegen halb 5 in mein Zimmer und meinte, ich solle mich fertigmachen. Obwohl ich Angst hatte, dass er ausrasten würde, meinte ich, dass ich ihm doch wohl mehr als deutlich zu verstehen gegeben habe, dass ich nicht mitfahren möchte und dass er meinen Entschluss doch bitte akzeptieren soll. Daraufhin ging er aus meinem Zimmer und packte seine Sachen, als meine Mutter dazu kam (ich war in meinem Zimmer, habe das also alles nur gehört), brüllte er sie an und innerhalb weniger Sekunden fing er an, auf sie einzuschlagen (er hatte irgendeinen Gegenstand in der Hand, meine Mutter kann sich aber nicht mehr genau erinnern was das für einer war). Sie schaffte es dann sich irgendwie zu befreien und lief nach unten, in's Esszimmer und täuscht einen Anruf bei der Polizei vor. Ich weiß nicht, ich glaube, das hat sich alles in wenigen Minuten abgespielt, jedenfalls verließ mein Vater kurz darauf (mit Gepäck) das Haus.
Ich lag zitternd im Bett, mit der Bettdecke über den Kopf gezogen, weil ich solche Angst hatte
Als er nach einigen Tagen wieder zurückkam, verhielt er sich mir gegenüber 'normal', meine Mutter hingegen ignorierte er.
Das ging ungefähr 2 Wochen, mittlerweile reden sie wieder miteinander.
Mein Kopf ist gerade ziemlich leer, vielleicht schreibe ich heute Abend noch weiter ... wäre vielleicht keine schlechte Idee, denn ich merke, dass sich meine Erinnerungen verflüchtigen, wenn ich sie verdränge anstatt mich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Als das alles passierte, war ich so verzweifelt, dass ich meinem Thera eine Mail schrieb und das hat mich wirklich extrem viel Überwindung gekostet, weil ich mir halt immer denke, dass das aufdringlich oder nervig wirken könnte .... nachdem ich die Mail abgeschickt hatte, wartete ich ... und wartete ... eine Antwort kam nicht.
In der nächsten Sitzung/Stunde (gut 1 1/2 Wochen später, also nach der Mail) entschuldigte er sich zwar dafür (die Mail hatte er gelesen und ausgedruckt), aber keine Ahnung, ich denke mir dann immer, dass meine Ängste es scheinbar nicht wert sind, sich außerhalb der Stunden damit zu befassen bzw. mir zu helfen. Versteht man was ich meine?
Liebe Grüße