Hallo,
ich bin total verwundert ist es wirklich so das man sich für die Bulimie so einfach entscheiden kann, das hat meine Therapeutin in der Klinik gesagt. Ich soll das kotzen lassen sonst macht die Therapie keinen Sinn und ich hab mich anscheinend für die Bulimie entschieden.
Ich war so verzweifelt, wie kann die sowas sagen???
ich wäre so gern gesund aber ich kann einfach nicht so leicht aufhören und hab es mir nicht ausgesucht oder doch?
Na dann könnte ich mich ja jetzt so ganz einfach wieder für die Magersucht entscheiden geht aber auch nicht.
Was meint ihr dazu?
Bitte um viele Antworten
Re: Ich habe mich dafür entschieden
#2Guten Abend, Julesternchen, also was ist das denn für eine Therapeutin? Bist du in der Klinik wegen der ES oder wegen was Anderem?
Ich hatte bis zum Anfang des Jahres noch starke Alkoholprobleme und meine Therpeutin sagte damals auch... höre doch einfach auf, trink doch einfach nicht mehr. Was die ES angeht, ist es dasselbe.
Egal um welche Sucht es sich handelt, wir wissen doch, dass die Ursachen tief verwurzelt in uns liegen und das Symptom erst LANGSAM schwindet, wenn wir daran arbeiten... Rückfälle gehören da genauso dazu.
Tröste dich, ich hab seit meiner Kindheit getrunken und bin 27, habe erst dieses Jahr aufgehört, als ich soweit war. Der Prozess von "hier stimmt was nicht" zu dem geschafften Stopp ansich hat 10 Jahre gedauert. Mit der ES sind es ... laut meiner Tagebücher auch so 6 oder 7 Jahre, keine Ahnung, viel zu lang, aber ich weiß, ich kann nicht einfach aufhören. War in einer Klinik und, wenn ich mal 1 Tag schaffe, bin ich froh, wenn es mehr sind, noch mehr. Aber Vorwürfe usw. bringen nix.
Dein Mann kann auch nicht so viel dafür, wenn man nicht drinsteckt, ist das Nachempfinden unmöglich.
Du kannst es schaffen, aber nicht mit Nahrungsumstellung und EINFACH SO schon gar nicht.
Wenn du Fragen hast... immer!!! Halt die Ohren steif, du bist nicht allein. Und die Bulimie macht aus dir keinen schlechten Menschen!
Lg
Sol
Ich hatte bis zum Anfang des Jahres noch starke Alkoholprobleme und meine Therpeutin sagte damals auch... höre doch einfach auf, trink doch einfach nicht mehr. Was die ES angeht, ist es dasselbe.
Egal um welche Sucht es sich handelt, wir wissen doch, dass die Ursachen tief verwurzelt in uns liegen und das Symptom erst LANGSAM schwindet, wenn wir daran arbeiten... Rückfälle gehören da genauso dazu.
Tröste dich, ich hab seit meiner Kindheit getrunken und bin 27, habe erst dieses Jahr aufgehört, als ich soweit war. Der Prozess von "hier stimmt was nicht" zu dem geschafften Stopp ansich hat 10 Jahre gedauert. Mit der ES sind es ... laut meiner Tagebücher auch so 6 oder 7 Jahre, keine Ahnung, viel zu lang, aber ich weiß, ich kann nicht einfach aufhören. War in einer Klinik und, wenn ich mal 1 Tag schaffe, bin ich froh, wenn es mehr sind, noch mehr. Aber Vorwürfe usw. bringen nix.
Dein Mann kann auch nicht so viel dafür, wenn man nicht drinsteckt, ist das Nachempfinden unmöglich.
Du kannst es schaffen, aber nicht mit Nahrungsumstellung und EINFACH SO schon gar nicht.
Wenn du Fragen hast... immer!!! Halt die Ohren steif, du bist nicht allein. Und die Bulimie macht aus dir keinen schlechten Menschen!
Lg
Sol
Re: Ich habe mich dafür entschieden
#3Eigentlich entscheidet sich niemand (vielleicht bis auf wenige Ausnahmen) bewusst für eine Krankheit.
Es sind immer mehrere Faktoren, Erfahrungen, Traumata etc., die einen in die eine oder andere Krankheit "fallen" lassen.
Und diese gehören behandelt.
Ich meine, ich war nicht dabei, weiß nicht, wie und was genau sie gesagt hat.
Und ich kenne deine Geschichte nicht.
Normal gehe ich davon aus, dass eine Therapeutin in einer Klinik auch kompetent ist.
Dann wäre es die Frage, was sie mit dieser Aussage bezwecken wollte.
Therapeuten sagen oft Dinge, die wir im ersten Moment nicht verstehen.
Sie sollen uns zum Nachdenken bringen, Gefühle in Bewegeung bringen.
Und dann klingt die entprechende Aussage total komisch, regt uns vielleicht sogar auf, aber bewirkt etwas in uns.
Etwas, was uns einen Schritt zur Heilung bringen kann, wenn wir uns darauf einlassen.
Wäre es eine Aussage von einem normalen Arzt gewesen, dann würde ich sagen: Wechseln.
Mein alter Hausarzt hatte damals genau sowas gesagt, als ich ihm von der B* erzählte.
Bin nie wieder zu ihm gegangen.
Jetzt habe ich Ärzte und auch Therapeuten um mich rum, die mich verstehen.
Daher, ich kann leider nicht beurteilen, ob diese Therapeutin ganz genau wusste, was sie da sagte (mit therapeutischen Zweck) oder ob sie einfach gar keine Ahnung von Essstörungen hat.
Es sind immer mehrere Faktoren, Erfahrungen, Traumata etc., die einen in die eine oder andere Krankheit "fallen" lassen.
Und diese gehören behandelt.
Ich meine, ich war nicht dabei, weiß nicht, wie und was genau sie gesagt hat.
Und ich kenne deine Geschichte nicht.
Normal gehe ich davon aus, dass eine Therapeutin in einer Klinik auch kompetent ist.
Dann wäre es die Frage, was sie mit dieser Aussage bezwecken wollte.
Therapeuten sagen oft Dinge, die wir im ersten Moment nicht verstehen.
Sie sollen uns zum Nachdenken bringen, Gefühle in Bewegeung bringen.
Und dann klingt die entprechende Aussage total komisch, regt uns vielleicht sogar auf, aber bewirkt etwas in uns.
Etwas, was uns einen Schritt zur Heilung bringen kann, wenn wir uns darauf einlassen.
Wäre es eine Aussage von einem normalen Arzt gewesen, dann würde ich sagen: Wechseln.
Mein alter Hausarzt hatte damals genau sowas gesagt, als ich ihm von der B* erzählte.
Bin nie wieder zu ihm gegangen.
Jetzt habe ich Ärzte und auch Therapeuten um mich rum, die mich verstehen.
Daher, ich kann leider nicht beurteilen, ob diese Therapeutin ganz genau wusste, was sie da sagte (mit therapeutischen Zweck) oder ob sie einfach gar keine Ahnung von Essstörungen hat.
Liebe Grüße, kugel
Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...
Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...
Re: Ich habe mich dafür entschieden
#4Sie hat leider sehr gute Ahnung von Essstörungen weil sie in der Klinik alles Essgestörte behandlet, ich denke sie kennt sich schon aus und verstehe deswegen auch nicht warum sie das gesagt hat. Vielleicht das ich dann damit aufhöre, aber da war es ja schon zu spät.
Sie dachte wohl ich kotze damit ich abnehme oder so. Ich weis es nicht.
Sie dachte wohl ich kotze damit ich abnehme oder so. Ich weis es nicht.
Re: Ich habe mich dafür entschieden
#5Hallo,
vielleicht wollte sie versuchen dich ein bisschen aus der Reserve zu locken, deine Kräfte zu mobilisieren. Möglicherweise denkt sie, dass sie dich dadurch animieren kann noch mehr zu kämpfen oder dir bewusst zu machen, dass noch mehr Initiative von deiner Seite nötig ist. Ich kann sehr gut verstehen, wie dich das mitnimmt. Denn man will ja gesund werden. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass deiner Therapeuten schon bewusst war was sie da eigentlich sagt. Ihr Motivation allerdings kennen wir nicht
vielleicht wollte sie versuchen dich ein bisschen aus der Reserve zu locken, deine Kräfte zu mobilisieren. Möglicherweise denkt sie, dass sie dich dadurch animieren kann noch mehr zu kämpfen oder dir bewusst zu machen, dass noch mehr Initiative von deiner Seite nötig ist. Ich kann sehr gut verstehen, wie dich das mitnimmt. Denn man will ja gesund werden. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass deiner Therapeuten schon bewusst war was sie da eigentlich sagt. Ihr Motivation allerdings kennen wir nicht

Zuletzt geändert von Lupus am So Nov 01, 2009 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
"It's in our country's interests to find those who would do harm to us and get them out of harm's way."
Re: Ich habe mich dafür entschieden
#6Also ich kann das schon verstehen. Jetzt rückwirkend betrachtet, habe ich mich damals schon dazu entschieden. Freilich hatte ich nicht eingeplant, dass ich dann damit nicht mehr aufhören kann usw. aber das erste mal wo ich mir dachte "so das zeug kotze ich jetzt wieder raus, es muss raus", da war das schon eine Entscheidung, eine Entscheidung dafür die Probleme mit dem Fressen und Kotzen wegzuschieben. Als ich mich das erste mal alleine daheim niedergesoffen habe, da war das auch eine Entscheidung, eine Entscheidung dafür, dass mich jetzt zu betäuben besser ist als mich selbst zu spüren.
Wie das jetzt mit Deiner Geschichte und der Therapie war, kann ich jetzt freilich auch nicht sagen, ohne näher informiert zu sein. Womöglich hatte sie sich einfach unvorsichtig ausgedrückt und war eben der Ansicht, dass Du noch zu sehr in diesem, sagen wir mal Trott drinnen bist, indem man sich zwar der Krankheit bewusst ist, jedoch einfach aus irgend einem Grunde meint so sehr drinnen zu sein, dass ein Aufhören gar nicht recht greifbar ist und man sich noch in düsteren Seelenwelten gefangen gar nicht wirklich dazu aufraffen kann, es eben einfach sein zu lassen, was freilich immer leichter gesagt als getan ist. So kenne ichs jedenfalls von mir. ^^
Wie das jetzt mit Deiner Geschichte und der Therapie war, kann ich jetzt freilich auch nicht sagen, ohne näher informiert zu sein. Womöglich hatte sie sich einfach unvorsichtig ausgedrückt und war eben der Ansicht, dass Du noch zu sehr in diesem, sagen wir mal Trott drinnen bist, indem man sich zwar der Krankheit bewusst ist, jedoch einfach aus irgend einem Grunde meint so sehr drinnen zu sein, dass ein Aufhören gar nicht recht greifbar ist und man sich noch in düsteren Seelenwelten gefangen gar nicht wirklich dazu aufraffen kann, es eben einfach sein zu lassen, was freilich immer leichter gesagt als getan ist. So kenne ichs jedenfalls von mir. ^^
Re: Ich habe mich dafür entschieden
#7Hallo!
Deine Therapeutin hat aber auch recht.
Wenn Du nur brav zu Deinen Therapiestunden gehst, aber zu Hause nichts selbst veränderst und selbst kämpfst, bringt die Therapie auch gar nichts!
Lg
Deine Therapeutin hat aber auch recht.
Wenn Du nur brav zu Deinen Therapiestunden gehst, aber zu Hause nichts selbst veränderst und selbst kämpfst, bringt die Therapie auch gar nichts!
Lg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.
.Descartes.
.Descartes.