Alkohol und Schmerz als "Alternative" - nicht wirklich, od?

#1
Hallo... ich hab mal wieder eine Frage...

seit kurzem ist mir aufgefallen, dass ich es bevorzuge, mal lieber ein (oder mehr) Glas Alkohol (egal ob Wein, Wihsky etc.) zu trinken und/oder Schmerzen zu fühlen (z.B. durch Kratzer an den Armen von meiner Katze) als in einem FA+Eb zu enden. (Am Tag bevor oder an dem ich arbeiten muss, trinke ich nicht, aber trotzdem.)
Dieser Rausch im Kopf... nicht mehr klar denken zu können, den Verstand ausgeschaltet zu haben! Das ist so wunderbar!
Und die Schmerzen! Die lenken so schön ab, lassen mich fühlen!... das lässt mich alles Schlechte vergessen!... Dann kann ich frei sein...

Natürlich ist es eigentlich positiv, wenn meine FA+Eb's so 2 Wochen Abstände haben. (Als sonst täglich oder mehrmals die Woche)
Eigentlich. Denn was bringt es, wenn ich dafür anfange, meine sonst reingestopften und ausgeko** Gefühle mit Alkohol und Schmerzen zu kompensieren/verdrängen???

Ich will definitv kein Alkoholiker werden!
Denn im Leben wird man genug und ständig mit Alkohol konfrontiert: Hier eine Party, dort ein Geburtstag...
Dann immer "Nein" sagen zu müssen ist in unserer Gesellschaft schwer genug.
Und ganz ehrlich - ich trinke viel zu gern, als dass ich das Risiko eingehen wollen würde, irgendwann den Rest meines Lebens darauf verzichten zu müssen!

Und zu den Schmerzen - meine Katze hat mir Kratzer verpasst, die jetzt "schön" böse brennen.
Und vorhin hab ich mit * noch einige hinzugefügt, die wie Katzen-Kratzer aussehen...
Denn "normal" Ritzen würde ich mich nicht. Mein Mann würde es doch sofort bemerken und was sag ich ihm dann?! Er hat doch schon genug damit zu tun, dass ich Bulimie und Depressionen hab! Da muss nicht auch noch Selbstverletzendes Verhalten dazu offenbaren.

Ich brauch es doch, dass er mich wie einen normalen Menschen behandelt und nicht wie einen kranken!
Ich hasse das! Wenn ich wüsste, dass er trotzdem Abstand halten könnte und trotzdem mich wie eine normale Frau nehmen (und "lieben") könnte, dann würde ich es ihm erzählen.
Aber ich weiß, er könnte es (verständlicher Weise) nicht und würde sich sehr um mich sorgen und mich beobachten und um mich kümmern.
Da würde ich mich wieder wie eine Kranke vorkommen, nicht wie seine Ehe- und Frau... :(

Ach, ich weiß nicht, was ich tun soll... vielleicht mache ich erst mal so weiter...
Bis ich einen festen Therapeuten wieder habe, dauert es eh noch einige Monate...

Dann kann ich mir das Leben bis dahin doch etwas "leicher" machen, oder?
Zuletzt geändert von Caruso am So Apr 05, 2009 2:22, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: Alkohol und Schmerz als "Alternative" - nicht wirklich, od?

#3
Aber wenn alles andere zu schmerzhaft im Herzen ist?...
Das kann ich nicht ertragen! WILL ich nicht ertragen!

Ich WILL nicht schlecht drauf sein, vor allem, ohne es begründen zu können!
Weil ich als normaler Mensch behandelt werden will!
Wenn ich solche "Schwäche" zeige, dann ist mein Mann der Erste, der mich bremst. In allem!
Aber ich brauche gerade jetzt Ablenkung und Action! Das kriege ich aber anders nicht!...
Liebe Grüße, kugel

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Re: Alkohol und Schmerz als "Alternative" - nicht wirklich, od?

#4
hi liebe Kugel,

also ich nehme mal an,dass deine Frage ob das eine Alternative ist nicht ernst gemeint war,denn die Antwort ist ja ein klares NEIN!
Das ist Suchtverschiebung, du wechselst ein selbstzerstörerisches Ventil gegen das nächste.
Was du aber brauchst, wäre ein ventil,was dir keinen schaden zufügt,dass dir hilft ohne gleichzeitig destruktiv zu sein.

klar alkohol macht für den moment sehr frei, geht mir auch oft so.Aber nur für den moment und irgendwann macht er dann nicht mehr frei,sondern man braucht ihn um nicht völlig abzudrehen. Alkoholismus find ich wirklich schlimm, auch für Angehörige. Also setz dir jetzt schon ein Zeichen,auch wenn du noch entfernt davon bist!!
Ach, ich weiß nicht, was ich tun soll... vielleicht mache ich erst mal so weiter...
Bis ich einen festen Therapeuten wieder habe, dauert es eh noch einige Monate...

Dann kann ich mir das Leben bis dahin doch etwas "leicher" machen, oder?
Vielleicht mache ich erst mal so weiter...????????????? :shock: Ist dir das echt so egal??
Hallo? Würd dich jetzt gern mal schütteln. was würdest du denn jemand anderem sagen,wenn er sagen würde "Ach ich kotz jetzt erstmal so weiter weil meine thera noch nicht begonnen hat" oder "Bis zur thera ist es ja nicht schlimm,wenn ich mich ritze" :(
Du machst die thera doch,weil du besser mit dir umgehen willst oder nicht????? Wieso dann nicht hier und jetzt beginnen??

du kannst theoretisch all diese dinge machen um dir "dein leben leichter zu machen",nur du machst es dir für die thera nur noch schwerer,wenn du dir noch mehr mechanismen aneignest,die du mühevoll wieder verlernen musst. wenn du dich noch mehr davon entfremdest deinen körper zu schätzen .

ich hoffe, dass du dir bewusst bist,dass das alles gar nicht gut ist.pass auf dich auf kugel!!!

Alles liebe

Emilia
Den Weg kannst du nicht immer wählen, aber die Richtung

Re: Alkohol und Schmerz als "Alternative" - nicht wirklich, od?

#6
Hallo Kugel,
du hast es im Prinzip schon selber erkannt, das Alk keine Lösung ist. Ebenso willst du nicht irgendwann als Alkoholikerin enden, wenn du so weiter machst bist du genau da. Du trinkst nicht weil dir der Alk schmeckt, sondern weil du dieses Gefühl liebst, nichts mehr merken zu müssen. Und ganz ehrlich das ist es, was es so gefährlich macht.

Das zweite du sprichst die "zufällige" Selbstverletzung an, und versucht kratzer genauso aussehen zu lassen wie Kratzer deiner Katze, Fakt ist das du aber es selber machst und damit ist es SVV.
Warum du das machst musst du selber ergründen, aber du schreibst ja auch, das du deine Gefühle nicht zulassen willst.
Sicher ein Grund warum man zu so einem Verhalten neigt, aber es ist enorm wichtig, das das Du an deine Gefühle ran kommst nur so hast du eine Chance die Bulimie, den Alk und die Schmerzen hinter dir lassen kannst.

LG nudel

Re: Alkohol und Schmerz als "Alternative" - nicht wirklich, od?

#7
@emilia: stimmt schon irgendwie, was du da schreibst... Nein, ganz ehrlich will ich nicht so weitermachen! :roll:
Ich glaub, ich hab das geschrieben, weil mir an dem Abend wirklich alles egal war...
Jetzt geht's mir schon ein wenig besser wieder.

@aire: Ach, wenn ich das so wüßte?!... Dann könnte ich darüber reden, darüber weinen, was anderes tun, damit es besser werden kann!
Es ist einfach so ein dumpfer, unbestimmbarer Schmerz tief in meiner Brust...

@nudel: Hm... ja, scheint so, dass ich so oder so im SSV bin. Was ich aber auch nicht wirklich will! Ja, ich muss wieder einen Zugang zu meinen Gefühlen finden.
Was derzeit gar nicht leicht ist! Denn ich fühle mich irgendwie so schwammig, die Gefühle betreffend.
Wenn ich ein Gefühl definieren kann, z.B. Traurigkleit, dann weiß ich aber noch lange nicht, WARUM ich dann traurig bin! :( ...

@alle: Nein, ich will definitv kein Alk werden. Deshalb trinke ich auch nie heimlich, nie ohne Anlass (eben halt so zu Parties, in Gesellschaft etc.), höre auf, wenn ich genug habe (vor Übelkeit etc.) und ich rede auch mit euch darüber...
(Was natürlich keinerlei Garantie ist, nicht zum Alk zu werden, aber so es ist "öffentlich" und "offensichtlich"... Wenn ihr wisst, was ich damit meine?)

Hach, ich finde es so schwer... Eine Zeit lang hatte ich wirklich gedacht, ich wäre auf dem Weg zur Besserung!
Und es stimmt, ich habe schon einiges geschafft. Aber auf der anderen Seite blieb halt anderes liegen oder ich bin sogar wieder in alte Muster zurückgefallen, oder hab Neues angefangen...

Es ist aber auch verdammt schwer, aus psychischen Krankheiten herauszukommen!
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: Alkohol und Schmerz als "Alternative" - nicht wirklich, od?

#8
also erstmal, alkohol und essstörung werden dir auch noch ganz toll dabei helfen noch depressiver zu werden. das ist ein ganz gefährlicher kreislauf den ich selber (zwar ohne dem alkohol) schon durchgemacht habe.

das einzige was man dir da ausser einer therapie raten kann wäre finger erst mal GANZ weg vom alkohol, gesund essen (wenig raffinierter zucker, vollkorn, so hart es sein mag versuchen nicht zu kotzen, milchprodukte sind auch gut bei depris) und bewegung an der frischen luft! mag sich sehr simpel anhören, kann aber wirklich helfen!
Frauen machen Diäten während Männer Karriere machen. - A. Schwarzer