seit fast vier jahren habe ich bulimie. seit einem jahr habe ich aufgegeben dagegen zu kämpfen. ich bin mir nicht mal sicher, ob ich jemals wirklich gekämpft habe. um mich herum habe ich die perfekte mauer aufgebaut und ich merke selbst, dass diese mauer immer dicker wird. ich bin mehr schein, als sein. die anderen menschen denken, dass ich frau selbstbewusst in person bin. ich lache, scherze, bezeichne mich selbst als die schönste/ beste/klügste und lache wieder, nur damit die andern nicht merken, dass ich mich selbst für den größten witz halte. ich dachte immer meine maske wäre einfach zu durchschauen und dass ich dadurch noch lächerlicher würde. doch meine maske sitzt, die mauer steht. ich lache weiter, meine klappe ist immer offen und ich kann es kaum glauben, welches bild ich von mir selbst erschaffen habe und wie glaubwürdig es für die anderen ist.
die menschen halten mich für offen, einen freigeist, immer gut drauf und ohne probleme. doch in wirklichkeit kann ich niemand an mich ranlassen. schlimmer, ich stoße die menschen, die mir helfen wollen auch noch weiter weg, damit ich sie nicht noch mehr enttäuschen kann- oder sie mich.
andere lasse ich gar icht erst an mich ran. ich habe höllische angst, dass mir wer zu nahe kommt und mich sieht, ich meine wirklich sieht und meine winzigkeit erkennt. deshalb lache ich wieder weiter und entferne mich von allem und jedem ohne grund, einfach präventiv, nur um nicht wieder vergessen zu werden. ich hab ja mein essen...

hi wbd.

...deine zeilen erschüttern mich. und umso mehr freue ich mich für dich, dass du den weg hierher ins forum geschafft hast. hier die mauern fallen lasssen kannst, so, wie du es gerade getan hast. hier ist ein ort, in dem du dich fallen lassen kannst.
wünsch dir einen spannenden austausch hier - alles liebe
m

Hey, wobistdu ?

Ja, ich frage mich da auch, wo du da bleibst.
Nicht einfach und nicht gesund, was du da beschreibst, aber irgendwie doch symptomatisch. Und deswegen auch *normal* in Bezug auf diese Krankheit.
Ich persönlich habe die Maske aufgegeben. Es bringt nichts, sich zu verstecken, hinter Dingen, die man gern sein möchte und doch nicht sein kann, den anderen etwas vorzuspielen. Ja, manchmal tue ich das auch noch. Aber normalerweise? Nein. Und es ist besser so, manche Menschen reagieren vielleicht anders auf mich, weil sie nicht damit umgehen können, dass ich den Clown an der Wand habe hängen lassen, aber das ist dann auch deren Problem.
Nur Mut. Es geht um dich. Nicht um irgendeine Maske.

Alles Liebe, COlourful

jey wobistdu!!

auch von mir ein herzliches willkommen!

ich hoffe dass du hier die unterstützung dindest, die du brauchst!
nachdem ich deinen beitrag gelesen habe, muss ich sagen, dass du auf mich gar nicht so winzig wirkst.
deine sucht redet es dir ein. und natürlich haben die bulimikerinen ein gestörtes selbstbewusstsein, dennoch es gehört viel größe dazu sich zu outen und sich einzugestehen, dass man krank ist. was du hiermit ja getan hast.
bulimie macht dich doch nicht gleich zu einer idiotin oder einem schlechten und bösen menschen!!!!

du verbirgst deine krankheit und dich oft dahinter aber im grunde glaube ich nicht, dass es alles nur eine maske ist. ich kann mir nicht vorstellen, dass alle welt sich irrt wenn sie dich für toll hält, da wird schon irgendwas dran sein. und die menschen sind auch nicht dumm... sie können sehr wohl andere durchschauen oder merken, dass etwas nicht stimmt.

erzähl mal, wieso glaubst du, dass du schlecht und schwach bist? fühlst du dich im grunde alleine? und würdest du sagen, dass du keine freunde hast?

In diesem Fall würde ich sagen, dass du dir alleine helfen kannst, indem du einer Person deine Probleme schilderst. Es muss nicht sein, dass alle über deine Probleme wissen, aber habe keine Angst mehr und lass die anderen an dich ran. Du wirst niemenden enttäuschen wenn diese Person dir wirklich helfen möchte. Treff dich mit deiner besten Freundin, mit deiner Mutter, Kusine und erzähl ihr von dir, von der Bulimie. Hab vertrauen und du wirst sie gar nicht enttäuschen. Wenn nicht dann geh zu einem Thera!
Viel Erfolg und werde gesund!

Andreaa28 hat geschrieben:In diesem Fall würde ich sagen, dass du dir alleine helfen kannst, indem du einer Person deine Probleme schilderst.

Also irgendwie finde ich Deine Aussagen meist seltsam....DAS genau IST doch ihr Problem und wenn das so einfach wäre, wäre sie wohl nicht hier, oder? Die Probleme Bulimie betreffend liegen etwas komplizierter als die, die man mal "eben so" löst.

Gruß Nadine

danke für eure anteilnahme (obwohl ich dieses wort leicht unpassend finde in anbetracht der tatsache, dass ihr das alles wahrscheinlich selbst durchmacht).
ich weiß es echt zu schätzen, dass ihr auf meine eintrag antwortet, da ich mir während des schreibens noch blöd vorgekommen bin. für außenstehende kann das alles nämlich oft als selbstmitleid verstanden werden und ich habe oft ein schlechtes gewissen, wenn ich mich mal wieder mies fühle, da es ja keine ersichtlichen gründe gibt, warum ich so bin wie ich bin. ich meine mir fehlt es ja an nichts in wirklichkeit (bis auf b. bin ich ja gesund und muss nicht am hungertuch nagen usw.).
andere menschen haben es da wirklich schlechter getroffen und dann helfen mir da so aussagen wie von einer meiner besten freundinnen: " welche probleme kannst du schon haben?!", echt nicht weiter.
versteht mich nicht falsch: ich habe freundinnen, echt nette, liebe freundinnen und ich weiß, dass sie die hand für mich ins feuer legen würden, aber sie kennen mich nur als das starke mädchen mit der großen klappe. natürlich wissen sie von meinem problem (und auch von ein paar der ursachen), und sie sagen mir auch immer dass sie für mich da sein werden. aber in der theorie ist jeder ein held, in der praxis fällt es aber sehr schwer...
ich bin immer die starke, ich lache, ich schreie, ich schimpfe, wenn irgendjemand meinen liebsten was tut.
doch wenn ich weine, wenn ich nicht lachen kann, wenn ich mich im bett winde und einfach nicht aus meinem zimmer kann, dann sind sie so schockiert und...
naja...ich fühl mich einfach so oft wie betrunken. dieses gefühl, dass man genau das tut, was man nicht machen soll. alles ws man tut oder sagt, wie man sich bewegt ist falsch. ich wollte dieses gefühl mal einer freundin erklären und ihre lapidare antwort war nur: "dann machs doch einfach anders. du kannst doch selbst kontrollieren, wie du dich verhältst!" eben nicht, das meine ich mit betrunken...

Hallo, ich kann gut nachempfinden, wie Du Dich fühlst. Ich war früher immer offen, bzw. dann wo ich mir eingestehen habe, das ich ein oder bzw. mehrere Probleme habe. Ich wurde damals nur enttäuscht, und viel meiner damaligen Freundinnen haben sich von mir abgewandt. Auf der Arbeit wissen alle über mich bescheid, habe früher eine Menge Probleme deshalb gehabt. Jetzt, wo ich immer spiele, das ich "gut drauf bin", mir geht es "gut" etc. akzeptieren die anderen mich, die wollen auch nichts anderes hören, die wollen nur Leistung sehen. Bei meinen Freundinnen ist es nicht ganz so schlimm, aber ich versuche mich wie eine "gesunde Frau "zu verhalten, vor lauter Ängste, wenn ich zu sehr jammere, das ich Freunde verliere, und ich habe jetzt liebe Freundinnen gefunden undmöchte sie nicht missen.Ganz liebe Grüße Eure Jane

hallo...

ich kenne dieses gefühl nur zu gut.mir geht es ganz genauso.na außen hin ist man immer die starke und innerlich total verletzlich und klein.
immer schön das falsche bild aufrechterhalten!
auf arbeit ist es bei mir ganz schlimm.alle sind im "abnehmwahn",jeder gibt jedem diättips.und ich allen vorneweg!!!
nur damit niemand hinter meine mauer schauer kann und sieht wie es mir wirklich geht.
man schaut gegenseitig wieviel der andere isst und jeden tag wird sich gewogen.und ich mittendrin!!
na aussen hin bin ich genauso wie du dich beschreibst,aber wie es in mir drin aussieht,wissen nur ganz wenige leute.
manchmal fühl ich mich total hilflos und klein wie ein kleines kind.das einfach keine verantwortung übernehmen will und kann.
aber ,das geht ja nicht,muss ja stark sein,für meinen "kleinen zwerg",der braucht mich ja.....

....schlumich...

Liebe wobistdu?
ich denke, ich weiß sehr genau, wovon du sprichst. deinen beitrag zu lesen hat mich sehr traurig gemacht, weil ich mich darin selbst erkenne. es tut so gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist.
ich habe seit vier jahren b., seit einem jahr hat es sich sehr verschlechtert. nun überlege ich, eine Therapie in einer Klinik zu beginnen...
im bezug darauf, wollte ich dich fragen, was du vor hast, um gegen deine krankheit anzugehen? ich bin mir sicher, dass du dagegen etwas machen möchtest, das kann man deinem beitrag entnehmen, doch hast du nichts dazu geschrieben?!
ich wünschte, ich könnte dir den ratschlag geben, dich mit diesem überaus schwierigen thema (eher auf die gefühle bezogen als nur auf die b.) einer freundin anzuvertrauen (du sagtest, du hättest dies schon probiert, aber eher erfolglos).
(dazu; wieviele deiner engen freundinnen wissen von deiner krankheit?). aber ich denke, dass kaum jemand auch nur ansatzweise nachvollziehen könnte, was du denkst und fühlst. natürlich möchten deine freundinnen für dich da sein und dir helfen, ob sie das auch wirklich können, ist eine ganz andere sache. beispielsweise weiß ich, dass ich einer meiner 2 besten freundinnen niemals anvertrauen könnte, worunter ich leide. sie weiß, dass ich unglücklich mit meinem gewicht bin (ich war früher ziemlich dünn, und habe dann vor einem jahr bei einem auslandssemester ein *kg zugelegt), doch reagiert sie immer sehr gereizt auf das thema "abnehmen" und ist oft misstrauig. ich weiß, dass sie sehr viel für mich tun würde, doch bin ich mir der tatsache bewusst, dass das thema einen unüberwindbaren keil zwischen uns treiben würde, der unsere freundschaft kapputt machen würde. sie würde mich nicht verstehen.
ist die freundschaft aus diesem grund weniger wert? ich bin mir sicher, dass einige so weit gehen würden, die freundschaft als keine "wahre" zu bezeichnen. ich hingegen nehme das ganze so hin, wie es ist, und weiß einfach, dass, wenn ich mich jmd anvertrauen würde, es nicht diese freundin wäre.
manchmal ist man eben doch alleine...
das mit dem gefühl des betrunken-seins kenne ich ebenfalls. es ist schrecklich, man fühlt sich, als wäre man nicht mehr herr seines handelns. man isst etwas, obwohl man es nicht will. man erbricht das gegessene, obwohl man es nicht will (eigentlich). oder man sagt ganz einfach dinge oder verhält sich anders, als man es im grunde gerne würde. in diesen situationen komme ich mir nicht "betrunken" vor, wie du es beschreibst, sondern ich fühle mich in diesem zustand so, als würde ich mich von außen betrachten. wer ist dieses mädchen, welches dieses komische zeug tut? welches so tut, als würde es duschen, obwohl es sich gerade erbricht...? was davon bin noch ICH?
mir jagen diese vorkommnisse eine riesen angst ein.

tut mir leid, dass es so lang und etwas wirr wurde
ich hoffe, ich konnte dir vielleicht ein bisschen helfen...alles liebe