Usachen erkennen- aber was bringt mir das?

#1
Hallo ihr Lieben,
so langsam denke ich weiss ich was meine Ursachen für die ES sein könnten und das ist ne ganze Menge. Und ehrlich zu sagen wenn ich über meine Vergangenheit nachdenke, dann könnt ich glaube noch viele Situationen auffinden, wo man schon erkennen konnte dass ich auf dem Weg der ES bin.

Schön und gut, wenn man die Ursachen dann weiss, aber bringt das überhaupt was??? Was soll ich denn mit diesen Ursachen anfangen?

Viel wichtiger ist doch mein Verhalten und mein Denken u verändern.

PS: Ich versuche gerade mir klar zu machen, ob es überhaupt sinnvoll ist, mir Gedanken über möglichen Ursachen zu machen?

lg
"Es ist keine Schande, krank zu sein. Aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun!" (c)

#2
Kann deine Gedanken gut verstehen. Ich kenne auch ziemlich viele Ursachen warum ich jetzt so ticke wie ich ticke. Aber was bringt mir das?
Klar kann mich reflektieren in der Thera darüber reden etc. aber ich weiß noch nicht wo mich das hinführt.
Aber sicher ist es gut sich über die Ursachen bewusst zu sein und sie nicht noch ergründen zu müssen. Da ist man anderen schon mal ein Stückchen voraus. Also ich bin ja grade in so einer art Analyse was die bessere Thera für mich ist. Die einzigen Theras die von der Krankenkasse bezahlt werden sind ja nun mal Verhaltenstherapie (also die sich auf das jetzige Symptom fokussieren) und psychoanalytische Therapie (die zwar auch mit dem jetzt aber eher mit der Vergangenheit beschäftigen). Ich habe erst Gedacht, dass ich auch eine schnelle Symptomheilung will, aber ich denke dann würde es nur eine Symptomverschiebung geben.
Wie gesagt, ich kenne zwar viele Gründe, habe sie zwar akzeptiert (irgendwo) aber noch nicht verarbeitet. Und ich denke das verarbeiten ist auf lange Zeit gesehen ziemlich wichtig. Aber die lassen dich ja mit deinem Symptom nicht im Regen stehen.
Glaub nicht alles was du fühlst.

#3
Hallo Camuflage,

sicher bringt das was wenn du die Ursachen weißt! Was bringt dir das... puh ich bin keine Psychologin aber jede Krankheit bzw. die Bulimie hat eine Ursache, ein Ereigniss, ein Vorkommen, das man vielleicht nicht verarbeitet hat. Man schiebt es in die untereste Schublade. Im laufe der Zeit kommen immer wieder mal Probleme auf einen zu, wie praktisch man kann es ja in die Schublade "stecken". Nur irgendwann ist diese so voll und ein Meer von Gefühlen strömt auf einen ein und man weiß nicht was man damit anfangen soll, ein Mega Druck baut sich auf und auch irgendwie eine innere Leere. So der eine betrinkt sich mit Alkohol um damit fertig zu werden, der andere nimmt Drogen und wiederum andere stopfen sich mit Essen voll um die innere Leere zu füllen um irgendwas zu spüren! Das danach kennen wir ja... Also finde die Ursachen heraus, arbeite sie mit einer Thera auf! Das ist meine Meinung dazu! Ich wünsch dir viel Erfolg dabei!

LG Aschenputtel
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

#4
Ich denke, ei ES hat ja viele Ursachen und man sollte sie von mehreren Seiten angehen. Klar ist es wichtig, deine Essgewohnheiten zu verändern usw. Aber nur am Symptom rumdoktern, bringt es auch nicht dauerhaft. Das sehen die Therapeuten nd Kliniken ja auch so. Nicht umsonst gibt es da nicht nur Ernährungsberatung.

#5
Hi,

bin auch kein Psychologe aber ein wenig zu dem Sinn der Ursachenfindung:

Nun die ES selbst ist eine Symptomik von verschiedenen Verhaltensmustern (Muster des Kalorienzählens, Muster der Essensgedanken, Muster der Entledigungsgedanken, Muster der Verschleierung, usw) Die verschiedenen Verhaltensmuster lernst du dir im Laufe deiner ES-laufbahn an.

Und wie entstehen Verhaltensmuster?
Durch reaktion und Aktion. Etwas passiert und du reagierst automatisch darauf. Stell dir das mal ganz einfach mit dem Lernen eines Kindes vor: Ein 2jähriges Kind legt die Hand auf die Herdplatte weil es wissen will, was "nein, heiß" bedeutet (wie fühlt sich "nein, heiß" an). Nun als nächtses wird das Kind die Hand wegziehen und aufschreien und weinen. Aber es lernt daraus, dass es bei einem heißen herd vorsichtig sein muss. Beim nächsten mal steht das Kind dann schon interessanterweise weiter entfernt vom Herd. (hier ist dann schon ein Verhaltensmuster erlernt worden)

Also wenn du nun eine Ursache kennst, so kannst du daraus schließen, wie es dazu kam dass die verschiedenen Verhaltensmuster gelernt hast. Was ist da passiert um diese Muster aufzubauen.

Wenn du nun das wissen hast was dich damals dazu brachte wieso du damals (wieso = Ursache) dieses Muster aufgebaut hast, dann kannst du auch jetztige und zukünftige Situationen in deinem alltag/deiner Umgebung erkennen die ähnlich sind wie die damalige Situation die dich in dieses Muster brachte und heute mit positiveren Strategien diese Situationen meistern.

Und gleichzeitig kannst du dann wesentlich leichter das Muster verändern.

Denn austherapieren in der Form ist bei einer ES nicht möglich, was gemacht wird ist nämlich die erlernten negativen Verhaltensmuster zu verändern. Meine Essensgedanken beispielsweise haben sich in de rZeit wo ich clean war immer noc hum Essen gedreht, aber nicht mehr im Sinen von Was stopfe ich jetzt, sondern "nun jetzt kommt bald die 4te Mahlzeit am Tag, laut Ernährungslehre sollte ich nun folgendes Essen".

lg
mart1

#6
ich finde du hast den sinn damit echt gut beschrieben...

liebe camuflage, ich kann dir leider dazu was es bringt die ursachen zu kennen nur wenig sagen (ausser dass ich so denke wie mart1)
aber ich kann von der gegenseite berichten: ich habe trotz intensivens forschens und psychologischer arbeit nicht den DUNST EINER AHNUNG WARUM, und ich weiss dass mich das sehr stört und sie mich deshalb, obwohl ich eigentlich glücklich bin, obwohls mir eigentlich gut geht...noch immer nicht loslässt.

alles liebe!
~~~yesterday's burden will be tomorrow's gleam of hope~~~