Sternchen's mehr oder weniger Aufklärungs-Thread

#1
Hii
war schon lange nicht mehr hier.. bin auch abrupt verschwunden, was eigentlich keine nette Art ist..
in diesem Thread möchte ich mehr oder weniger eine Erklärung abgeben, wieso ich so abrupt untergetaucht bin – vielleicht interessiert es ja wen ... mh
Das letzte von dem ich berichtet habe, ist dass ich eine Therapie begonnen habe – tja die hab ich mehr oder weniger von einem Tag auf den anderen geschmissen, hab meiner Therapeutin auch nicht gesagt wieso, hab einfach meine Termine ständig abgesagt und gemeint ich meld mich dann, hab mich aber dann nicht mehr gemeldet und glaub sie hats endlich gecheckt...
Es begann eigentlich im November 2007 als ich erfahren musste, dass meine Mutter schwer krank ist, obwohl sie kämpft und es ihr auch dementsprechend „gut“ geht, nimmt mich das sehr mit und es steht noch in den Sternen, wie das Ganze ausgehen wird, was mich sehr beängstigt... das war ein Grund, warum ich meine Therapie geschmissen habe und mir denke ich bin an meinem Schicksal selbst schuld und entweder ich leb damit oder ich zieh den Stecker..

Dann kam noch mein bester Freund dazu, der seit seinem 7. Lebensjahr an einer unheilbaren Krankheit leidet, die bei ihm ziemlich stark ausgeprägt ist und ich des öfteren mitansehen musste, wie er zeitweise sehr leiden muss und auch mit unter sehr lang im Krankenhaus verweilen muss.. noch ein Grund mehr, wieso ich mich nicht wegen meinem „Leiden“ fertig machen will und es mir egal ist, was mit mir passiert...

Ich muss sagen während der „Therapie“, die ich nur machte, weil ich mir eingeredet habe, dass ich sie bräuchte usw. hab ich gemerkt, dass ich sie gar nicht will, dass ich gar nichts an meinem Leben ändern will, ich hab mir diesen Weg ausgesucht, weil er für mich der Beste ist und es für mich der Weg ist bei dem ich mich am wohlsten fühle.

Das ist zumindest ein kleiner Einblick in meine letzten paar Monate...

Ich werde sicherlich nicht viele Leute finden, die sich meiner Meinung anschließen werden. Es ist so...
wenn ich mich mit meiner besten Freundin treffe, ist das einzige Thema „wie nehme ich ab“ „ich bin zu dick“ „du bist soooo dünn“ bla bla bla.
Ich kanns nicht mehr hören. Zuerst war sie richtig dünn, das hat ihr nicht gepasst, weil sie will gesünder leben. Jetzt hat sie zugenommen, so möchte sie auch nicht leben, weil sie ist zu dick. Ihr ganzes Leben dreht sich ums Essen. Es ist zu viel, mach wie du glaubst aber mach es leise. Wenn ich mir mit *kg mehr nicht wohl fühle, hilft es mir nicht zu raunzen sondern muss dagegen was tun und wenn ich mich dünn nicht wohl fühle muss ich was ändern und aus..

und der ausschlaggebende Punkt war:

Ein Bekannter musste seinen Führerschein abgeben weil er bekifft Auto fuhr, jetzt muss er zum Psychodoc und er meinte „ich muss Antidepressiver schlucken, weil ich essgestört bin“ und ich fragte ihn eben wie er das meint und er meinte nur „ich esse x Tage nichts dann wieder mehr“ und er beschwert sich ned und deswegen denk ich nicht mehr drüber nach. Warum auch??

Zwei Menschen, die mir wahnsinnig wichtig sind, sind schwer krank und ich soll mich dann fertig machen für etwas, was ich mir selbst ausgesucht habe??

lg sternchen

#2
Hallo sternchen
Zwei der Personen, die dir am meisten bedeuten, sind schwer krank ohne eigenes Verschulden. Du bist ja zum Glück nur "leicht" krank (oder etwa gar nicht?). Zudem hast du es dir erst noch selbst so ausgesucht. Dann ist das Ganze also nicht mal halb so schlimm...
HAST DU NEN KNALL???
Genau diese Leute würden es wohl sehr begrüssen, wenn sie ein gesundes sternechen in ihrer Nähe wüssten. Deine Krankheit kann genauso tödlich enden wie die deiner Liebsten. So wie du da erzählst geht dir jeglicher Respekt vor dem Leben ab. Ich kann es nicht anders sagen. Mädchen, wach endlcih auf. Du bist gerade mal 21, stündest eigentlich in der Blüte deines Lebens, hast davon noch den grössten Teil vor dir und gehst mit ebendiesem Leben um, als ob es dich nichts anginge.

Ich hoffe, dein Umdenken findet bald statt.
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

#3
Peter_B hat geschrieben: Zwei der Personen, die dir am meisten bedeuten, sind schwer krank ohne eigenes Verschulden.
Genau ohne eigenes Verschulden. Sie sind schwer krank und sie beklagen sich nicht, wenn es ihnen mal dreckig geht. Sie leben weiter und sehen dem Leben positiv entgegen. Sie wissen, wenn es mal bergab geht, ist es wichtig positiv zu denken, alles andere würde ihrer Krankheit schaden.. sie würden daran sterben, nicht alle Kraft dafür zu verwenden, positiv zu denken
Peter_B hat geschrieben:Genau diese Leute würden es wohl sehr begrüssen, wenn sie ein gesundes sternechen in ihrer Nähe wüssten.
das Problem ist, ich bin nicht krank.. Ich habe keine Krankheit, mir geht es gut.. Ich kann mich glücklich schätzen so gesund zu sein..
Peter_B hat geschrieben:So wie du da erzählst geht dir jeglicher Respekt vor dem Leben ab.
Warum sollte ich Respekt vor meinem Leben haben? Meine Mutter hat mir mein Leben geschenkt, mit dem ich mind. schon 10 Jahre auf verschiedene Art und Weise schlecht umgehe (nicht auf ES bezogen) und sie wird krank und keiner weiß, ob sie jemals wieder gesund wird. Vorallem hat sie erst vor ungefähr 4 Jahren richtig angefangen zu leben, weil sie sich aus ihren Fesseln gelöst hat und sie wird so bestraft, mit dieser verfluchten Krankheit!!

#4
Es gibtverdammt nochmal schlimmeres im Leben, als nicht normal zu essen und ich kann mir aussuchen, ob ich so weitermach oder nicht!!

und warum soll sich mein ganzes Leben darum drehen, warum soll ich mich fertig machen.. ich hab keinen Grund!!

Ich versteh die Aufregung nicht! und wenn ich mal tagelang nichts essen sollte, wenn ichs aushalte und es mir nicht schlecht geht, sollte ich jetzt weinen?? sollt ich fragen "wieso ich".. is doch meine entscheidung, es is mein Leben und es is das, was ich draus mache.

soll ich jz jedes mal wenns mir schlecht geht und ich meine ich muss jz hungern zu jeden rennen und ihm erzählen wie schlecht es mir geht?

#5
das Problem ist, ich bin nicht krank.. Ich habe keine Krankheit, mir geht es gut.. Ich kann mich glücklich schätzen so gesund zu sein..
Ach Sternchen..ich kann grad ncht fassen, was Du da redest. Ich kann es mir im Moment nur so erklären, dass Du durch die Krankheiten der anderen (die Dich zweifelsohne belasten) von Deiner eigenen ablenkst. Ist auch viel einfacher den Fokus auf andere als auf sich selbst zu lenken, nicht? Nur was bringt das?
Was bringt Dir das?
Was bringt das Deiner Mutter?
Was Deinem Freund?
Wem bringt das überhaupt was?
Ich werds Dir sagen: Keiner Sau, am wenigsten aber Dir.

Was glaubst Du würde Deine Mutter über Deine Meinung sagen?
Was würdest Du einer Freundin, Deiner Tochter, wem auch immer sagen, wenn er Dir genau das verkaufen will, was Du hier zu verkaufen willst?
Soll ichs Dir sagen: BLINDHEIT und zwar absolut gewollt, dennDu weißt ganz genau, dass Du krank bist. Gesunde Leute brechen keine Thera ab und gesunde Leute denken nicht so wie Du es tust. Sie reden auch nicht so. Du bist alles andere als "nicht krank".
Und was würdest Du bei Blindheit raten, die daraus resultiert, dass jemand die Augen bewusst zusammenkneift um stur nix sehen zu WOLLEN? Genau: Augen auf.

Mit dieser Einstellung wirst Du nicht nur Dich, sondern auch alle die Dich gern haben ins Unglück sürzen. Sorry, harte Worte, aber was andres fällt mr zu sowas echt nicht ein..

LG Nadine

#6
und wenn ich mal gesundheitliche Probleme habe, weiß ich ja woher ich sie habe.
Denn ich habe meiner Gesundheit wissentlich geschadet und muss jetzt die Konsequenz dafür tragen.

Beispiel:
Mein bester Freund erkrankt mit 7 Jahren an einer unheilbaren Krankheit. Was hat er getan? Nichts... erleidet eine Krankheit, die ihn sein ganzes Leben begleiten wird, es sei denn, seine Krankheit meint, sie muss ihn umbringen... mh...

Oder nehmen wir die Leute her, die eine stationäre Therapie machen, haben Angst vor einem Klinikaufenthalt... Wieso? Sind die Konsequenzen, lebt damit.

Wenn du eine unheilbare Krankheit hast, die dich gesundheitlich manchmal ziemlich runterzieht, hast du keine andere Wahl als Wochen im Spital zu verbringen!!

#7
Ich finde es nicht wissentlich, wenn man in eine ES gerutscht ist. Dafür gibts immer Gründe. Kein Mensch hat mit 10, 15 oder 20, 30, 50 oder was weiß ich wie vielen Jahren den Plan: Na, ich steh ja so auf krank sein, also leg ich mir mal ne schöööne ES zu. Dann bin ich selber sSchuld und alles Bestens.. HALLO???

Was zum Teufel hat denn das bitte damit zu tun, ob jemand anderes eine tödliche Krankheit bekommt? Das kann Dir im übrigen ja auch irgendwann passieren. Du kannst, so wie jeder andre z.B. Krebs kriegen. Und dann? Ist das dann besser als die ES? Darfst Du dann kämpfen um gesund zu werden? Darfst Du dann leiden? Weil das mal so über Dich gekommen ist und Du es ja nicht WISSENTLICH gemacht hast??

Du hast Dir ne ES vor 10 Jahren oder so nicht wissentlich zugelegt. Du lebst jetzt wissentlich damit. Du gehst wissentlich wie Dreck mit Dir um. Du kümmerst Dich wissentlich nicht um Deinen Körper und tust wissentlich so, als wäöre das alles ja nicht so schlimm.DAS ist wissentlich, aber sicher nicht die Krankheit.

Es wird immer Leute geben die mehr leiden, die mehr Krankheiten haben, die früh sterben, denen es schlechter geht. Es gibt IMMER jemanden, dem es NOCH schlechter geht. Aber das ist kein Grund die eigenen Sachen so runterzuspielen wie Du es machst. Und damit wirst Du in eine Sackgasse rennen. Wenn Du es nicht sogar schon bist. So und da heißt es dann liegen bleiben und irgendwann verrecken oder mal den Rückweg suchen.

#8
Deine Mutter und dein Freund würden ein Vermögen geben dafür, wenn sie in deine Lage kommen dürften, wo sie den weiteren Verlauf der Krankheit zum Positiven würden beeinflussen können. Du hättest diese Möglichkeit und trittst dein Leben sozusagen mit Füssen. Du musst wirklich mit Blindheit geschlagen sein.

Es braucht viel, mich auf die Palme zu bringen, doch du mit deiner unglaublichen Einstellung zum Leben bist nun sehr nahe daran, dies zu schaffen.

*verständnislos den Kopf schüttel*
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

#9
du hast schon recht, ich will auch nicht über andere urteilen oder Vermutungen aufstellen. Ich meine nur, dass ich damals als ich eine "Diät" machte, genau wusste, wie ich es mache. Ich habe nicht gesagt "So und jetzt will ich Magersucht bekommen"
so war es natürlich nicht. Aber ich wusste, als ich meine Methode auswählte, dass es nicht "normal" ist. Viele Leute rutschen auch unwissentlich in eine ES, keine Frage! Viele Leute merken auch erst sehr sehr spät, dass sie ein Problem haben, diese Dinge will ich garnicht in Frage stellen.
Auch ich hatte Phasen, wo ich so nicht leben wollte, wo ich mir gedacht habe, dass ich tief in der Scheiße sitze. Das will ich auch garnicht abstreiten.

Mh.. ich weiß, dass mein Essverhalten nicht unter "normal" fällt, will auch nicht behaupten, dass es so ist. Ich habe in meinem bisherigen Leben schon viele Dinge gemacht, die meinem Körper massiv geschadet haben und ich habe sie wissentlich gemacht. Ich habe mit meinem Leben gespielt, weil ich mit Dingen nicht umgehen konnte. Habe "Russisches Roulette" gespielt, entweder ich überlebe diesen Tag oder nicht und es gab dabei Phasen, in denen es mir egal war und es gab Phasen, in denen es mir damit sehr schlecht ging und habe mich in weiterer Folge hineingesteigert und übersehen, dass ich es einfach nur beenden muss.

Ich sehe eine Therapie für mich als unsinnig. Ich weiß ganz genau, wieso ich gewisse Dinge mache und ich weiß auch dass ich eigentlich nicht aufhören kann damit. Ich weiß es ist irgendwie ein Widerspruch.

Ich weiß warum es mir schlecht geht, ich weiß wie ich mit Problemen umgehe, auf eine Art die viele Menschen nicht als "normal" ansehen.

Ich meine doch nur, dass der Weg damit einfach weiterzuleben für mich der Beste ist und es nichts bringt zu versuchen "normal" zu leben, weil sich sonst mein ganzes Leben nur um das dreht und ich die schönen Dinge, die irgendwann mal passieren, übersehen werde.