bulimie-ein kompromiss zwischen magersucht und leben?

#1
vielleicht habt ihr eine ähnliche aussage auch schoneinmal gelesen:bulimie stelle einen kompromiss dar, aus dem wunsch, nicht zu essen, bzw.eben nichts bei sich behalten wollen, dünn sein, abnehmen, "verschwinden", leer sein, typische magersuchtssymptome und DEM WUNSCH NACH LEBEN.

magersucht hat etwas lebensverneinendes-ich lehne nahrung ab, die mir die energie zum leben liefert, ich spreche meinem körper ab, dass er ein gewicht haben darf, entsage mir gesundheit und vitalität.

bulimie dagegen scheint so exzessiv-gier, nahrung im überfluss, vorbei mt der askese...doch schon wenig später lehnt man das "leben"doch wieder ab, wenn man sich den finger in den hals steckt und alles ungeschehen macht.

tatsache ist ja, dass bulimie sehr viel seltener tödlich endet, dass die meisten bulimiker normalgewichtig sind, nicht verhungern, sich eben nicht im nichts auflösen.

denkt ihr, bulimie ist bei den meisten nur eine gescheiterte magersucht, oder hat ein bulimiker meist andere persönlichkeitsstrukturen?

ich las schon oft, bulimiker neigten viel eher als magersüchtige (ich weiss, die grenzen sind ja oft fliessend) zu verhaltensweisen wie drogenmissbrauch, exzessivem kaufverhalten, platt ausgedrückt-die chaoten unter den essgestörten, während man bei der anorexie eher das bild des ruhigen, disziplinierten menschen im kopf hat.

bulimie=lebensgier?ungestillte lebensgier?chaos?

ich war in meiner reinen ms-phase definitiv ruhiger als heute, wo ich wechsle zwischen bulimie und phasen des wenig-essens.
vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass ständige unterernährung schwächt, vielleicht bin ich auch nur in die bulimie gerutscht, weil ich mir das essen einfach nicht mehr vorenthalten konnte, keine kraft mehr hatte, immer nein zu sagen.

vielleicht, so habe ich jedoch manchmal das gefühl, ist die bulimie wirklich ein kompromiss zwischen meinem wunsch, einen dünnen körper zu bekommen und der lust am leben...

#2
Die Idee klingt sehr einleuchtend

Ich finde mich darin wieder

Schließlich bin ich in den "Nicht-Essens"-Phasen einfach nur traurig, depressiv, aber ich bin meist alleine.

In den bulimischen Phasen hingegen wechsle ich zwischen Hochs und Tiefs schneller als der Wind sich dreht, meine Gefühle, mein Leben, alles nur mehr Chaos, immer cshneller und schneller...

...

Lg

#3
Ich schließe mich an
B*lim*ker wollen alles im Griff haben alles bestimmen wollen blabla aber sie nehmen nur den "notweg" und haben somit keine disziplin oder weniger als anorektiker(ich schreibs einfahc mal so)

ach den rest klemm ich mir :X wie gesagt das eine geht oft ins andere über
Und mit jedem neuen Tag frisst uns der Alltag auf.

ich ziehe mich vorerst zurück.

#4
ich habe mal was von einem Darmwandbruch o.ä. gehört bzw gesehen aber was dran is weiß ich auch nicht

das das nicht gesund sein kann ist ja wohl klar und ob anorexie oder bulimie nun schneller zum tode führt hat einen eigentlich garnicht zu interessieren :X
Und mit jedem neuen Tag frisst uns der Alltag auf.

ich ziehe mich vorerst zurück.

#5
tatsache ist ja, dass bulimie sehr viel seltener tödlich endet, dass die meisten bulimiker normalgewichtig sind, nicht verhungern, sich eben nicht im nichts auflösen.
Tja und wie das Beispiel meiner Tochter zeigt: Herzversagen :!:
Und wie Bärta schon erwähnt hat, wurde sie ganz bestimmt nicht in die Statistik der verstorbenen Bulimikerinnen aufgenommen.

Es macht mich immer wieder sehr traurig, wenn ich diese Sätze lese.
Es kommt mir so vor als ob es besser wäre bulimisch zu sein als magersüchtig.

Jede Essstörung kann zum Tode führen.
Von der eingeschränkten Lebensqualität möcht ich da jetzt gar nimmer reden.

LG Eure traurige Hedi :(

#6
Ach du Schreck !

Ein Kompromiss zwischen halb tot und tot ?
Hallo ???

Gibt es da nicht noch eine Alternative und die hiesse LEBEN ??

Bulimie ist eine Suchtkrankheit. Und häufig begleitet von Zweitsüchten, das ist richtig, Kittin.
Aber egal, ob es "nur" eine Sucht ist oder mehrere sind - sie hindern am Leben. Und zwar durch Beeinträchtigung des gesundheitliche Befindens, als auch des seelischen.

Und dass Du in Deinen MS-Zeiten "ruhiger" gewesen sein sollst, glaube ich nicht. Subjektiv betrachtet hast Du Dich mit dem Entzug des Essens soweit geschwächt, dass Dein Körper von selbst auf "Ruhe" geschaltet hat, ja. Aber das hat überhaupt nichts damit zu tun, wenn ein lebensbejahender ausgeglichener Mensch von eine Ruhe erzählt. Diese Ruhe kommt wo ganz anderst her.

Bulimie kann nie ein Kompromiss sein, bei dem eine Lust am Leben herauskommen soll. Sie wirkt immer konträr. Alles andere ist sich selbst schön geredet.

lG
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

#7
oh je ;)
tut mir leid, wenn ich mich falsch ausgedrückt habe.
ich möchte die krankheit nicht schön reden (sonst wäre ich wohl in einem pro-forum gelandet) und auch nicht verharmlosen.

ich weiss, dass diese beschissene krankheit den körper fertig macht, uns lebensenergie, lebensfreude und unbeschwertheit raubt.
dass man soziale kontakte vernachlässigt, etc.

mein gedanke beim schreiben war nur der, dass ich darüber nachgedacht habe, dass ich NICHT einen kompromiss finden will, meine essstörung weiter so heftig auszuleben ohne dabei zu sterben, sondern dass das wohl eine art kompromiss war, den ich unterbewusst getroffen habe...weil ich gerne lebe, weil ich auch weiterhin leben möchte, weil ich zu "lebensgierig" bin, um ständig asketisch zu leben.

@hedi
es tut mir leid, wenn es so rüberkam, als wollte ich schreiben, die bulimie sei die bessere alternative.
natürlich ist es keine alternative, sondern eine schwere erkrankung und ich wünsche jedem, dass er einen weg findet, sich aus dieser sucht zu befreien.

es war echt nicht meine absicht, dieser krankheit ein loblied zu singen.ich weiss ja aus eigener erfahrung, was sie mit einem menschen macht.

#8
Caruso hat geschrieben: Alles andere ist sich selbst schön geredet.
was wohl der größte fehler is - aber wer hier is sieht die ganze problematik wohl wenigstens etwas ein
Und mit jedem neuen Tag frisst uns der Alltag auf.

ich ziehe mich vorerst zurück.