Heilpädagogisches Begleiten mit dem Pferd

#1
Hallo,

Mein Name ist Julia, ich bin 26 Jahre alt und werde nächstes Jahr mein Psychologiestudium abschließen. Neben meinem Studium befinde ich mich in der Ausbildung zum „Heilpädagogischen Begleiten mit dem Pferd“ (HBP).

Zum HBP gehören vor allem:

• Der Aufbau einer emotionalen Beziehung zum Pferd in all seiner Vielfalt
• Der Umgang und das Erleben des Pferdes in seinem natürlichen Umfeld
• Lektionen am Pferd sowie mit dem Pferd vom Boden aus.

Ziele des HBP sind:

• Aufbau des Selbstbewusstseins, des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens
• Erweiterung des Körperbewusstseins
• Stärkung des Durchsetzungsvermögens
• Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit
• Ermöglichen von innerem Loslassen

Und was natürlich nicht fehlen darf, ist der Spaß und die Freude!


Ganz klar zu betonen ist, dass das HBP keine Psychotherapie darstellt und/oder ersetzt, es stellt jedoch eine schöne begleitende Maßnahme dazu dar.

Weiters ist es wichtig zu sagen, dass es nicht um´s (sportliche) Reiten geht, sondern um Miteinander mit dem Pferd! Natürlich finden auch Einheiten „am Pferd“ statt, jedoch genauso gut vom Boden aus.

HBP bzw. auch integratives Voltigieren/Reiten wird im Moment hauptsächlich für (behinderte) Kinder angeboten - ich möchte es jedoch ab April (im Rahmen eines Praktikums), nach Beendigung meiner Ausbildung auch regulär - für Menschen mit Essstörungen anbieten.

Falls sich jemand von Euch für diese Art der Begleitung mit dem Pferd interessiert bzw. Fragen hat, würde ich mich sehr über Nachrichten freuen!

Stattfinden wird das HBP ab ca. Mitte April in Kiblitz, NÖ (Nähe Hollabrunn). Der Stall ist auch öffentlich erreichbar (Ziersdorf oder Hollabrunn).

Leider kann ich das HBP nicht gratis anbieten, da die Haltung und Versorgung der Pferde viel Geld kosten. Die Einheiten (dauern ca. 50 min.) werden daher 30 Euro kosten.

Ich wünsche Euch alles Gute,

Liebe Grüße
Julia

#2
Hallo Julia,
ich find das super,was du da machen willst :D

.....ich werd das leider nicht mittmachen können,da ich keine Kohle hab,aber ich stell mir das sehr,sehr schön vor :D :D :D
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

#3
Hm, da hätte ich dann doch mal Fragen.

Wie genau sehen denn solche Einheiten aus?

Und ne Erklärung, warum du sicher bist, dass es hilfreich sein könnte, wäre sicherlich auch ganz nett.

Grüße
Lst
Bild

#4
Hallo!

Die Einheiten sehen komplett unterschiedlich aus - es ist nicht so wie in einer Reitschule: putzen, satteln, reiten, in die Box stellen, fertig.

Die ersten Einheiten dienen natürlich dem Kennenlernen von Pferd und Mensch, so dass auch das nötige Vertrauen aufgebaut werden kann. Das geschieht z.B. über Putzen, das Pferd beobachten, führen usw. Da gibt´s relativ viele Möglichkeiten dafür.

Es gibt hier absolut keine Richtwerte, wie schnell etwas gehen soll - jeder darf natürlich selbst mitentscheiden, was gerade wichtig ist.

Zu den Methoden: Wie gesagt, gibt es auch hier sehr viele Möglichkeiten: Einerseits gibt´s die Arbeit vom Boden aus, div. Führspiele und Führübungen, das Spazierengehen in freier Natur, Bodenarbeit mit dem Pferd, usw. Und natürlich gibt´s auch Übungen am Pferd: z.B. durch bestimmte Hindernisparcours "reiten", das Spazierenreiten in der Natur, oder auch nur am Pferd liegen, entspannen und Musik zu hören, etc.

Es soll nichts passieren, was Angst macht! Das ist ganz wichtig! Im Vordergrund steht die vertrauensvolle Beziehung zum Pferd!

Warum ich glaube, dass es helfen kann: Zuerst einmal - Dafür gibt´s (leider) keine Garantie!

Das HBP ist nicht dafür da, die Ursachen und Gründe einer Essstörung zu erarbeiten und zu "therapieren". Der Mensch besteht aber ja nicht nur aus seiner Essstörung, sondern hat ja noch deutlich mehr zu bieten! Und oftmals ist es so, dass man von anderen Menschen, Angehörigen etc. auf die Essstörung "reduziert" wird...Darum steht sie beim HBP nicht im Vordergrund, sondern der Mensch "als ganzes" wird gesehen. Das Pferd interessiert sich auch nicht für Essstörungen, sondern nimmt jeden so an, wie er ist.

Durch die Arbeit mit dem Pferd werden jedoch generell das Selbstvertrauen gestärkt, auch die Durchsetzungsfähigkeit und das Körperbewusstsein, und das alles sind Dinge, die begleitend zu einer Essstörungs-Therapie meiner Meinung nach hilfreich sind!

Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich formuliert :D Ich bin natürlich offen für weitere Fragen!

LG Julia

#7
Hallo Julia,
findest du es nicht sehr grenzwertig, hier zu 'werben'?
Ich meine das nicht als Angriff - ich denke nur ein wenig darüber nach...

Weil ich ähnliches mache wie du (beruflich), aber den Schritt offiziell hier zu 'werben' sehr gewagt finde....
Verstehst du, was ich meine?

Mehr über mich gern per PN

Liebe Grüße
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

#8
hallo florina,

ich hab echt überlegt, das hier reinzuschreiben. ich weiß, dass es in einigen foren nicht erwünscht ist.

hab in den forumsregeln allerdings keine regelung diesbezüglich gefunden, deshalb hab ich´s reingestellt.

falls es dennoch dagegen verstößt, bitte ich natürlich darum, dieses thema zu löschen.

es ist nicht meine absicht, jemanden (ab)zuwerben...

aber wie gesagt, falls es gegen regeln verstößt, entschuldige ich mich natürlich dafür!

lg julia

#9
Ich hab in der Klinik ua auch Reittherapie gehabt. War so ähnlich, wie du es geschildert hast. Allerdings würde ich nicht sagen, ds es hilfreicher ist, als "normales" Freizeitreiten, das wesentlich günstiger ist. Auch da hilft es einem, ds Pferde einen nicht beurteilen nach Aussehen, oder abwerten. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers verbessert sich durch die Bewegung auf dem Pferd. Wenn man dann noch nette Mitreiter findet (wie ich, schon zum zweiten Mal), dann sehe ich keinen großen Unterschied oder Vorteil an "heilpädagogischem Reiten" . Bodenarbeit machen wir ja auch. Oder spiele und so was. Wenn man also nicht gerade Angst vor Pferden hat, und eine noch einfühlsamere Einführung braucht, als ein guter Reitlehrer es vermag, dann würde ich sagen, tut eine ganz normale Reitbeteidigugn, wie ich sie habe, den gleichen Dienst. Ohne Psychologiestudium.

lg

aire

#10
Hallo Julia !

Es verstösst gegen keine Regeln, deswegen bleibt der Thread so stehen.

lieber Gruss
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

#11
Hallo und Guten Morgen!

@Caruso: Danke!

@aire
Du hast natürlich recht, wenn Du eine Reitbeteiligung hast, die Dir bei all den Dingen hilft, dann ist das natürlich toll!
Ich denke nur daran, dass der Hauptgrund, sich eine RB zu nehmen, meistens der des Reitens ist - und beim HBP gehts überhaupt nicht um´s Reiten an sich. Sondern um ganz viel Vertrauensarbeit und viele ruhige Momente des Entspannens, nur am Pferd liegen, sich tragen lassen, Musik hören, Putzen bzw. Streicheleinheiten für´s Pferd, und viel vom Boden aus. Wenn Du das alles mit deiner RB machen kannst, finde ich das wirklich toll und verstehe Dich natürlich absolut!

Aber es hat nicht jeder die Möglichkeit, eine RB zu nehmen - vielleicht möchte auch jemand einfach in einer vertrauensvollen Umgebung ausprobieren, ob einem der Umgang mit dem Pferd überhaupt liegt?!

Und wie gesagt, steht für viele das Reiten einfach nicht im Vordergrund. In den Regelreitschulen hier in Wien und Umgebung gibt es leider so gut wie gar keine Möglichkeit, eine Beziehung zu "seinem" Pferd aufzubauen. Oft ist es tatsächlich so, dass man ein gesatteltes Pferd in die Hand gedrückt bekommt, seine 50 min. reitet und das Pferd vom nächsten Reitschüler übernommen wird.

Und da möchte ich einfach ein Gegenangebot stellen, wo die Beziehung zum Pferd im Mittelpunkt steht und man im Rahmen seiner Möglichkeiten ganz langsam verschiedene Dinge ausprobieren kann. Ohne Druck, ohne Wertung, ohne Reduzierung auf eine Essstörung.

LG Julia!

#12
Julia.Obdrzalek hat geschrieben: Und wie gesagt, steht für viele das Reiten einfach nicht im Vordergrund. In den Regelreitschulen hier in Wien und Umgebung gibt es leider so gut wie gar keine Möglichkeit, eine Beziehung zu "seinem" Pferd aufzubauen. Oft ist es tatsächlich so, dass man ein gesatteltes Pferd in die Hand gedrückt bekommt, seine 50 min. reitet und das Pferd vom nächsten Reitschüler übernommen wird.
Liebe Julia,

wenn das echt so in Wien ist, bin ich sicher, du wirst einen regen Zulauf haben. Viel Erfolg für dein Projekt!

lg

aire

#14
find gut, dass du uns hier imformierst und es hat meiner meinung auch nichts von werbung.
es gibt bestimmt leute, denen das hilft.
für mich wär das nix gewesen - pferdeallergie ohne ende ;)
viel glück jedenfalls!
Gesund ist, wer Bulimie mit "e" schreibt
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