#351
von sakuranbo
Ich bin gerade sehr nachdenklich...
Ich hab mir Fotos von früher angesehen, von meiner Kindheit als ich so um die 8-12 Jahre alt war... und irgendwie bin ich jetzt sehr traurig.
Als ich 8 war, war alles noch so anders, die Familie hatte noch einen viel höheren Stellenwert für mich, ich hab nicht dauernd alles hinterfragt. Ich bin total offen auf den Fotos, keinerlei Verstellen, einfach in die Kamera blicken... ich war ein spargeldünnes Mädchen, mir ging´s gut.
Je älter ich werde, umso mehr sieht man, dass es mir nicht mehr gut geht... ich halte bei Fotos die Arme vor meinen Körper, verschränke sie, sehe unglücklich aus, ich bin blasser, werde im Sommer nicht mehr braun (warum, habe ich nie verstanden... als Kind war ich mokkabraun im Sommer), und dann kommen die Fotos, an denen man sieht, dass ich zugenommen habe... Katastrophe...
Ich glaube, ich habe das nie ganz verkraftet, wenn auch nur unterbewusst. Mir ist jetzt erst klar geworden, dass ich überhaupt nicht klar gekommen bin mit der Tatsache, dass ich in die Pubertät gekommen bin- ich habe es gehasst, ich war es gewohnt, dass strahlende, braun gebrannte, sportliche, allseits beliebte androgyne Mädchen mit den lustigen Stirnfransen zu sein, dass sich keine Sorgen zu machen brauchte.
Mit der Pubertät ist mir das verloren gegangen und ich hatte wahrscheinlich das Gefühl, die Kontrolle über meinen Körper und überhaupt über alles zu verlieren... obwohl ich damals gar nicht aktiv so nachgedacht habe, aber ich bin mir jetzt sicher, dass das Ganze unterbewusst präsent war.
Ich weiß gar nicht, was ich jetzt mit dieser "Entdeckung" aussagen will.
Irgendein Teil von mir möchte immer noch dieses 8jährige Mädchen sein, das weiß ich... ich frage mich, was alles passieren musste, dass ich mich so geändert habe? Dass sich mein Denken so massiv geändert hat? Das Ganze macht mich sehr traurig.
Ich weiß eh großteils, was für meine Veränderung verantwortlich war, Gründe und Einflüsse gab es ja viele...
Ich frage mich jetzt, ob es eine Möglichkeit gibt, wieder zu dem Mädchen von früher zu werden, das seine Welt nicht dauernd hinterfragt hat und gemacht hat, was es will... ob das überhaupt möglich ist... vielleicht kann ich, wenn ich wirklich oft daran denke, mich langsam wieder an dieses damalige Denkmuster gewöhnen... oder geht das nicht, weil zu viel daziwschen passiert ist?
Ich weiß es einfach nicht. Ich würde bloß gerne eine positive Konsequenz aus dieser "Entdeckung" ziehen... vielleicht mir das Positive heraus"klauben", zB dass ich gerne Sport gemacht habe und meistens meine Meinung jedermann gerne mitgeteilt habe...
Kotzen ist keine Alternative...
... denn das Leben ist zu kurz ♥