Re: Bericht einer Ehemaligen

#211
Hei Anna,
wie war das Theater :wink: ?
2 sec von was?
Den Gedanken mit dem "nicht krank sein" kenne ich nur zu gut. Sovieles hat man erreicht, viel mehr als andere. Krank sein bedeutet doch, das Leben nicht zu meistern.
Aber tatsächlich tun wir das ja auch nur an der Oberfläche, ja. Abitur, Studium, Beziehung, das nenne ich angepasst. Aber wie die WTO so schön festgelegt hat, ist Gesundheit eben nicht nur die Abwesenheit von Krankheit. Und wenn wir uns auch das Krank-sein nicht zugestehen, gesund sind wir leider auch nicht.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#212
Hey!
:), jemand antwortet!!!!!!!!!!!!!!! :-)

Ja, Theater war gut. Hat mich dazu gebracht zu denken: Mann, was mache ich nur, warum konnte ich all so'n Zeug nicht eher entdecken!

Also Eßsgestört bin ich nicht mehr. Ich habe auch Spaß an meinem Studium. Ich täusche also nicht so wirklich vor (auch nicht mir selber).
Wenn Du mit 'krank' meinst: Ich brauche bestimmte Emotionen., dann bin ich krank. Aber ich würde das selbst nicht so nennen.

Wie geht es Dir?

Re: Bericht einer Ehemaligen

#213
Anna1 hat geschrieben:Ich brauche bestimmte Emotionen
Nee das verstehe ich nicht unter krank. Eher das Gegenteil. Emotionen mit Essen zu begegnen zu, Beispiel. Oder statt mit Emotionen sein Leben mit Essen füllen.
Mir geht es gut, ich bin jetzt sein 6-Wochen clean, aber leider messe ich Essen nach wie vor eine Bedeutung zu, die es absolut nicht hat. Ich bin grad auf der Suche nach etwas, das diesen Platz einnehmen könnte, bzw versuche zu ergründen, was hinter dem Fressdrang steht. Aber leider nicht so erfolgreich :roll:.
Anna1 hat geschrieben:Nur zwei Sekunden, dann bin ich schon für's ganze Leben mehr als bloß zufrieden.
Was meinst du damit?

Re: Bericht einer Ehemaligen

#214
Oh, sry., das hatte ich vergessen. Okay, also etwas längere Geschichte:

Als ich Kind war, da hätte ich einmal gerne gehabt, dass mein Vater mir hilft. Ich weiß gar nicht mehr warum, ich war bloß irgendwie traurig usw., ich glaube es war wegen dem Tod meiner heißgeliebten Oma gewesen. Ich wollte, dass er für mich da ist, aber irgendwie konnte er das nie.
Und jetzt haben wir ein gutes Verhältnis usw., aber das, was ich da wollte, das habe ich trotzdem nie bekommen. (Und das würde eben nur zwei Sekunden lange dauern, mir das zu 'geben'.)
Ich suche also unbewußt ständig 'Väter', und die sollen mir das dann quasi geben. Und dann ist's gut, dann hat es einer getan, und ich bin zufrieden. Ich würde auch so etwas wie eine "Adoptiv-Tochter" quasi im "Gegenzug" werden. Oder anders: Wenn einer eine Tochter braucht (und ich mit dem klarkomme): Voilà, kann er haben!

Re: Bericht einer Ehemaligen

#215
Kleiner Zusatz noch:
Ganz so einfach ist es nur aber auch nicht, weil: Ich will ja trotzdem komplett selbständig alle meine Wege gehen.

So. Das war's.

Und Du, naja, was schwebt dir denn bislang so vor? Gar keine Ideen, auch keine vagen? (was statt dem Essen sein könnte)

Re: Bericht einer Ehemaligen

#216
Jemand, der mir Dinge beibringt, die ICH lernen möchte. Jemand, der MICH fragt, wofür ich mich denn so interessieren könnte. Jemand, den das interessiert, wofür ich mich interessiere.
Jemand, der sich ernsthaft überlegt, nach einer Weile: Okay, was könnte SIE denn wollen.

Das sind meine Träume.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#217
Und: Jemand, der das tut, weil er mich mag.
Jemand, der das tut, weil er aus irgendeinem Grund befunden hat: Okay, ich finde die ganz gut.
Jemand, der etwas sieht in mir, was er fördern könnte. Der das aber wirklich in MIR sieht (nicht in irgendwelchen völlig anderen Träumen).

Re: Bericht einer Ehemaligen

#218
Okay. Ich kann nur abwarten und Tee trinken. Ich hasse das.

Gibt's eigentlich ne krassere Erziehungsmethode, als zu sagen: Ab in die Psychiartrie! ???
Wundert's da, dass ich nicht so richtig Fuß fasse?

Wundert's, dass ich jemanden suche, dem ich's sagen kann?
Und der Grund war einfach nur ein abgebrochenes Studium gewesen.
Okay, zugegeben, ich hatte mich abgemüht in diesem Studium, und das sehr lange. Aber wäre da nicht die erste Frage: Okay, was ist schiefgegangen?
-------------------
Ich würde das tun. Wenn ich Dozentin wäre, und da wäre so jemand wie ich: Ich würde diesem jemand helfen, ihm das alles geben.

So beschissen werde ich mich da schon wieder fühlen. Montag muß ich den zwangsläufig sehen. Und dabei würde ich eigentlich gerne Minimum noch eine Woche wegbleiben. (Bleibe ich auch, vom Rest von der Uni, bis auf ein Seminar.)

Ich versuche irgendwie diese Beziehung auf die Bahn zu kriegen, und mir wäre es lieber er würde das sozusagen 'übernehmen'. Aber vielleicht nicht so, dass ich mich schon wieder zu Tode fürchte.

Ich weiß dass DozentInnen nicht lieb und nett sind. Nicht die netten Onkels von nebenan oder sowas derartiges. Aber ich hatte jetzt auch wirklich nicht so die völlig simpelsten Wege zu gehen.

Ich will's mal für euch konkreter machen:
Ich hatte diesem meinem Dozenten mal geschrieben, dass ich ne Eßstörung hatte. Ich hatte ihm völlig verzweifelt geschrieben. Kam einfach so, weil ich an der Sache (Fach) Spaß hatte, dann vertraute usw.
Naja, und da hat er mir auch ganz nett geantwortet, ich habe dann auch mal kurz mit ihm geredet, allerdings jetzt nicht über das Vergangene (sprich meine Eßstörungs-Probleme), sondern über das, was stattdessen kommen sollte: Uni, das Fach halt eben. (Was ja nunmal auch die Aufgabe von so einem Dozierenden ist.)
Wie dem auch sei: Ich hatte das dann öfter, dass ich mal 'etwas schreiben' 'mußte'. War auch okay, bis er mich dann schon ermahnt hat: Okay, das geht halt nicht so wirklich; privat könnte man das schon machen, aber an der Uni sei das schwierig.
Hat er ja auch Recht!
Nu, dann war das also alles okay, ich mich schwer zusammengerissen, hat auch geklappt etc.

Aber jetzt bin ich halt wieder quasi "ausgerissen", und hab' mal wieder emotionales geschrieben. Das kommt weil: Ich mache da Fortschritte (im Fach), und ich verbinde das ganz automatisch damit, altes abzuschließen. Und das kommt dann quasi alles bei ihm an.
Das war jedenfalls heute, und er hat mir nicht geantwortet.

Nun denke ich: Scheiße, alles verloren, der ist mehr als sauer und zweifelt vermutlich daran, dass ich in der Lage bin, irgendwas zu schaffen. Traut mir nicht über den Weg usw. usf.

LG

Re: Bericht einer Ehemaligen

#219
Wie gesagt: Ich esse extrem selten aus 'emotionalem Druck'. Und wenn ich es mache, vergesse ich es auch sofort wieder, belastet mich nicht etc.
Aber das jedenfalls war jetzt heute mal wieder der Fall gewesen. Und das ist, weil ich da diese Situation habe, die ich nicht klären kann.

Ich fühle mich schlecht, und dass ich mich falsch verhalten habe. Und ich habe Angst vor Konsequenzen. Dass ich nicht weiß, wo hingehen, mich nur noch schäme und auf einmal wieder hundeelend fühle, obwohl ich da doch alles so furchtbar gerne mache (fachlich gesehen; bin doch gerade erst dabei, da so ein bißchen auch endlich mal 'aufzugehen')

Am Montag muß ich da hin. Und falls er jetzt denkt ich sei ja komplett unsicher und völlig daneben, dann werde ich das da ganz gewiss bestätigen, weil ich die ganze Zeit nur denken werde: Kuck mich bitte nicht an, ich bin nicht da, und es hat mich auch nie gegeben.
Und dann habe ich wieder das von mir völlig verhasste scheue Verhalten, das ich doch gleichzeitig gerade dabei bin, abzulegen. Dann rückt alles wieder in so weite Ferne, alle meine Träume, meine Freiheit, meine Ziele. Dann ist es wieder Meilen schwerer, das wieder 'wettzumachen'.

Ich hasse das, dieses ständige mich wegen irgendwas schlecht fühlen. Genauer: Mich schlecht fühlen weil ich mal - und das mache ich bei Gott eh zu selten - Emotionen äußere.

Ich habe einst Emotionen aus Rücksicht auf andere zurückgenommen. Und jetzt hat das dazu geführt, dass ich andere quasi fast schon bald damit belästige.
Ich war erwachsener als andere, und "soll" jetzt quasi 'kindischer' werden. Ich war besser und stärker, um jetzt schlechter und schwächer zu werden.
Ich hatte das für das Gut anderer getan, und keinesfalls aus egoistischen Gründen. Und jetzt werde ich auch noch bestraft dafür, kann man das verstehen.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#221
Hi everybody.

Ich war eine Weile hier auf dem 'Ego-Trip' gewesen.
Ich mache das, wenn ich mich so richtig fertig machen möchte. Und ich mache mich gerade auch fertig. Bis nix mehr geht, bis Depp in mir aufhört, zu jammern. Weil es auch eigentlich keinen Grund gibt, das zu machen (jammern).

Wo ich schonmal die weiße Farbe da hatte, habe ich auch begonnen gleich noch Küche und Bad mit dazu zu streichen.
Bald ist das alles hier so etwas wie 'klinisch rein'.
Ich weiß nicht, was für einen Sinn es hat, aber irgendeinen wird das schon haben.

Oh, ich habe mal wieder brechende Angst vor dem Leben. Brechende Angst irgendwo zu stehen, und alle schauen mich an, und dann soll ich etwas reden.
Das kommt hier nicht rüber, aber: Ich bin teils sowas von megasensibel. Es ist, als ob Leute 'mein Herz berühren', nur wenn sie mich - dann mehr oder minder zwangsläufig - bemerken. Das ist bei mir wie Ostern und der große schöne Frühlingsregen. Und dann fange ich an zu plappern wie so eine Maultasche (äh, verstehe ich selber grad auch nicht, diese Analogie)

Ich hocke da mit einem Eimer weißer Farbe und einer (naja, es sind zwei, noch so ne kleinere) Farbwalzen, und ich streiche meine Wohnung. Irgendwie wird es immer leerer, weil dieses Weiß das irgendwie so macht.
Finde es nicht als negativ, dieses Leere.



Ich schreibe seit Stunden an diesem Beitrag hier. (Also dazwischen mache ich immer wieder anderes. Lösche dann teils auch wieder usw.)
Es regnet jetzt gerade, und ich find's schön.

Ich bin mal weg eben.
LG

Re: Bericht einer Ehemaligen

#222
Ich will nichts mehr lernen.
Ich will nicht mehr hier (Forum) sein, und gar nichts.

Ich will meine Ruhe und fertig.

Und diese ganzen Intelligenzbolzen um mich herum können mir gestohlen bleiben.
Stresse mich in diese ganze Scheiße hinein, weil man erwartet, dass ich das mache.

Mein Studium kommt mir vor wie ein einziges Kotzen, und ich werde jetzt zukünsftig mal die Klappe halten, bis jemand darauf kommt, mich zu fragen, mich anzusprechen, um nicht gleich bei der ersten dummen, schüchternen Antwort von mir zu denken: Die ist ja aber auch dumm.
Diese fucking Idioten. Ich hasse die so. Die kapieren überhaupt nichts vom Leben, können da aber - beim 'Intelektuellen' (wie ich dieses Wort schon hasse) - da den größten Macker geben.
Go to hell (die Typen), und ich will und werd' jetzt heulen.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#223
Mach mal - das tut gut !

*dich festhalte*

Kann es sein, dass Du gerade mit der Farbe Dein Leben übertünchst ? Weiss ist die Farbe der Unschuld und Du wärst gerne wieder unschuldig, oder ? Du malst Deine Vergangenheit zu. Und je länger Du das tust, um so mehr stellst Du fest, das geht nicht.

Neuer Vorschlag (habe Dein Bild lange angesehen), mach aus dem weiss etwas kreatives, Anna. Etwas einmaliges. Etwas, was nur Du kannst und was Dir dann ganz alleine gehört.

ganz liebes Grüssle an Dich
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Bericht einer Ehemaligen

#224
Ich habe hier eine letzte Zigarette, die rauche ich gerade noch, und dann ist das auch zu ende.

Hoffe mein Dozent "kapiert" wenigstens, welche Leistung es für mich ist, da überhaupt noch hinzugehen. Bringt mich fast um, diese - pardon: - Scheiße.
Dass er kein Vater und auch kein netter Onkel ist, das habe ich schon und inzwischen verstanden.

Sollen doch alle da grad denken, was sie von mir denken wollen. Ist nicht mein Problem, wenn sie mich nicht kennen. Vielleicht haben sie mich dazu ja auch einfach noch nie richtig angesprochen. Sonst würden sie raffen, dass ich auch was kann, auch wenn's nicht das ist, was sie selber können.
Ich habe keine 50 000 Bücher gelesen, keine 20 000 Filme gesehen, und nein, ich habe auch keine Liste, in denen ich meine ach so tollen Gags eintrage.
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Grad Carusos Antwort gelesen. Jetzt noch mehr am Heulen.

Einmalig. Ich wäre gerne einmalig.

Ich geh jetzt raus. Ich setzte mich mal in ein Café oder so. Mit was zum Lesen.

LG *zurück drücke*

Re: Bericht einer Ehemaligen

#225
... ich trau mich ja schon fast nicht mehr zu antworten, Anna ...

immer, wenn Du mich gelesen hast, bekommst Du Pipi in die Augen .... :cry:
Einmalig. Ich wäre gerne einmalig.
Das bist Du schon, Anna. Seit Deiner Geburt !
Und Du musst Dir und anderen nichts beweisen.
Wer Dich lieb haben möchte, wird es tun.
Genau so, wie Du bist, ohne wenn und aber.
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....