Re: Es wird aufhören! :-)

#106
Guten Morgen.

Ist gerade ein Dauerthema, aber ich beackere es so lange, bis ich damit durch bin. Deshalb ist es ja auch 'mein' threat, und niemand ist gezwungen, ihn zu lesen. Denn ja, das kann einem sehr bald langweilen!!!

Jedenfalls: dass ich so schnell und aufgrund so weniger Dinge von anderen emotional abhängig werde, hat mich stutzig gemacht, und mich gelehrt, dass ich meine Fühler weiter und breiter ausstrecken muss, so dass meine emotionalen Bedürfnisse auch schon so und ohne einen singulären, quasi bestimmten Menschen gestillt werden. Dass ich das bislang nicht getan habe, war glaub mein Problem.

Man braucht dafür ein Minimum an Selbstbewusstsein, wahrscheinlich dauerte das bei mir deshalb so lange. Und weil ich mir meiner selbst immer so unsicher war (wer bin ich, was will ich usw.). Das fand ich generell das schlimme an der ES, dass sie einem solche Prozesse erschwerte, wenn nicht gar verhinderte oder aufhielt.

Jo, wie gesagt, guten Morgen...
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#107
Manche Leute sind echt komisch. Wenn man Gespräch abrupt beendet, finde ich das immer komisch. Und v.a. asozial. Das ist es wohl wogenen ich meine anrennen zu müssen, obwohl es komplett unsinnig, weil völlig nutzlos ist: gegen Egoismus.

Re: Es wird aufhören! :-)

#108
Emotional bin ich irgendwie echt nicht immer 'zurechnungsähig'. Dass meine Krankheit in meiner Familie so ignoriert wurde, hat zur Folge, dass ich meine wahren Gefühle so gut wie nie zeige. Damals lernte ich, dass man die nicht wissen will, dass die nicht interessieren usw.

Vielleicht klingt es harmlos, weil ich es differenziert beschreibe, aber das ist es wirklich nicht. Ich habe nicht gelernt, mich zur Wehr zu setzen, durchzusetzen, auch mal andere zu verletzen. Vielmehr schütze ich andere immer. Deren Leben - z.B. das meiner Familie - beurteile ich als wichtiger als das meine. - Ich tue das nicht gerne, ich bin auch sehr traurig darüber, aber dennoch ist es so, und ich vermag es nicht zu verändern.

Und ich leide an emotional distanzierten, unterkühlten Menschen, die mir auffällig oft begegnen, für die ich Gefühle entwickle, um dann verletzt zu werden. Und vielleicht ist das so, weil ich mir da quasi unterbewusst das aussuche, was ich kenne, das, woran ich leide, und diese Leute sollen das dann aufößen (quasi stellvertretend für meine Familie, und weil ich es selber nicht kann).

Die Bulimie ist/war nicht der Auslößer dieses Verhaltens, sondern die Folge. Es wurde zuvor schon alles ignoriert, was ich emotional und geistig brauche. 'Alles' ist nun sehr harsch und in gewisserweise auch unfair ausgedrückt, aber die wesentlichen Dinge, die fehlten. Und man ist einfach nicht in der Lage, das dann zu lernen.

Manchmal würde ich gerne von heute auf morgen meine Kofer packen und verschwinden, irgendwo ein ganz anderes und neues Leben beginnen. Auch um irgendwie 'allen' zu signalisieren: ich bin nicht selbstverständlich, es gibt Dinge an und von mir, die ihr nicht wisst. Und dann hätte ich es gerne, dass sich Leute mal ernstlich um mich bemühen, dass sie Stellung beziehen, sagen, was sie von mir halten, denken und wollen. Damit es nicht immer so wirkt (zumindest für mich) als würde nur ich die anderen brauchen, whingegen ich denen scheißegal bin.

Ich habe mir sehr, sehr oft in meinem Leben mein Begräbnis vorgestellt, weil ich mir vorstelle, dass die Leute dann kämen und sagen würden, wie toll sie mich finden. Und zugleich, dass sie dies auch nur dann tun würden.

Ich bin einfach für andere. Ich habe selbst fast nie skrupel, bin immer sehr nett und sehr offen. Für die muss es wirken, als sei ich ein Felsklotz von Selbstbewusstsein, Freude, Energie usw. - Und zu Teilen bin ich das auch tatsächlich, aber dahinter und darunter ist eine sehr große Leere und Unsicherheit und Bedürftigkeit. Und bislang hat es noch niemand geschafft, da ranzukommen, ohne dann wegzulaufen. Vielleicht weil ich selbst es nicht ertrage, obgleich ich es mir wünsche.

Ich werde hier im Forum immer ganz crazy, wenn ich allzu oberflächliche Beiträge lese. In denen es scheint als ob das Symptom (also die Bulimie) das einzige oder überhaupt nur das Problem wäre. Da möchte und kann ich mich nicht dazu rechnen, und ich finde es relativ traurig, dass auch gesunde Leute bei diesem Thema sofort an 'Sie fühlte sich zu dick, sie wollte abnehmen' usw. denken. Das ist in meinen Augen und jedenfalls für mich oder auf mich bezogen ganz, ganz großer Schwachsinn. Und selbst be denen, die wohl tatsächlich nur abnehmen wollen oder wollten, ist ja wohl im Kopf mächtig was schiefgelaufen; im Kopf oder im Herzen, weil man sonst gar nicht auf einen so abartigen Gedanken kommt, auf so eine 'Lösung' des 'Problems'. - Ist mir aber ehrlich gesagt auch egal, weil für diese Form der B. interessiere ich mich nicht, da sie nicht mein Problem ist bzw. auch niemals war. Mir geht's darum zu sagen, das B. andere Ursachen haben kann. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Chiao

Re: Es wird aufhören! :-)

#109
Gestern war ein scheiß Tag bzw. Abend, von dem ich mich nur sehr mühselig (gerade) erhole.

Ich denke ich habe so etwas wie ein 'sehr großes oder starkes Über-Ich', das mit all diesen Dingen umgehen kann und das dann aber auch in den emotionalen Situationen zum Problem werden kann, denn dieses Über-Ich ist nicht bedürftig. Ganz im Gegenteil, es ist soetwas wie die Lösung, um nicht bedürftig zu sein. Je bedürftiger und darin unfähig man ist, desto stärker wird es. Aber es ist eben auch das, womit ich überlebe, womit im umgehe etc.

Auf der geistigen Ebene - so könnte man sagen - habe ich alles im Griff. Und andere, die geistig ähnliche Kapazitäten haben, beschäftigen sich nicht mit diesem ganzen 'emotionalen Mist', so wie ich. Das macht sie dann sehr erfolgreich (au diesem Gebiet). Ich bin da auch erfolgreich, aber nicht so erfolgreich wie die, weil ich eine Art 'Rest' in mir habe, der sagt: das ist nicht das (wahre oder ganze oder überhaupt) Glück.
Es ist nicht Glück, denken zu können und Gedanken zu formulieren. (zu reichlich abstraktem Zeug zuweilen) Das ist nicht Glück, und dafür wurde das Denken m.E. auch niemals gemacht, das ist nicht seine Funktion. Für manche Leute - in meinen Umfeldern - ist es das aber, und da wird es dann sogar noch - m.E. fälschlicherweise - gefördert. Also gefördert, dass das eines Menschen Glück sein soll usw. Entweder verschließen da alle die Augen vor dem Untergrundleiden oder sie wollen das nicht wahrhaben oder es ist ihnen (reichlich verantwortungslos) einfach scheißegal. - Und so jedenfalls bin ich nicht, obwohl ich zuweilen ein so dermaßen krasses Ü-Ich habe. Und soviel ich damit auch Leide: ich bin irgendwie stolz darauf und froh darüber; irgendwas sagt mir, dass das so absolut richtig ist, auch wenn es sich manchmal ganz und gar anders, nämlch als Schmerz und Hindernis anfühlt.

Re: Es wird aufhören! :-)

#110
Ich bin an einem Punkt, an dem ich Hilfe brauche. Hilfe von den (zuweilen wirklich sehr, sehr netten) Menschen meines Umfelds. Ich habe irgendwie zu viel durchgemacht, als dass ich einfach immer nur funktionieren könnte. Für mich ist's an der Zeit, Schwäche zu zeigen. Das tue ich nicht gerne, absolut nicht, aber es ist Zeit, anderen zu vertrauen.

LG
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#111
Vertrauen, ohne zu wissen, was dann kommt. Aber das ist eben wohl Vertrauen. ...

Nichts fürchte ich mehr, als meine Schwächen zu zeigen. Weil ich irgendwie Angst habe, dann alles zu verlieren. Aber jetzt, nachdem ich das bereits (nicht hier, das meine ich nicht) getan habe, ist diese Angst auch irgendwie verflogen, weil meine Stärken ja dennoch bestehen bleiben. Und ich habe sehr, sehr viele Stärken. Wirklich viele Stärken.

Ich weiß nicht, wie das rüberkommt, aber ich weine.

Manchmal muss man Jahre lang gehen, um Hilfe annehmen zu können. Muss einen ganzen Berg überwinden, muss eigentlich schon fast alles geschafft haben. Und ich glaube, dass eigentlich auch nur dann andere helfen können. Denn: Ich weiß, wer ich bin. Ich weiß, was ich gerne mache und was nicht. Ich weiß, was meine Träume sind, Ziele usw. Aber und viellleicht gerade deshalb brauch ich nun auch Schwäche. Jetzt brauche ich sie, jetzt kann ich sie zulassen.
Vielleicht ist diese Schwäche ja eine Stärke. Und deshalb brauche ich sie. Und ich brauche sie aber eben in ihrer positiven Form, als Stärke. Und dabei können mir nun andere vielleicht helfen.

LG
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#112
Ich bin Philosophin. Das ist mein Job, mein Beruf, und das mache ich auch sehr, sehr gerne.

Man denkt viel nach über die diversen Dinge dabei. Man denkt für sich, aber man denkt irgendwie auch für andere. Das mache ich ja für eine Allgemeinheit, nicht primär für mich selbst. Es ist für mich ein wirklich sehr, sehr schöner Beruf, man kann (neben der ganzen Arbeit) sehr viel Freude dabei entwickeln oder haben und 'finden', zuweilen auch 'genießen'.

Für mich ist Philosophie sowas wie ein sanfter Regen auf die Getrieben, die die Welt beherrschen. Sehr, sehr vieles kann man nicht - jedenfalls nicht jetzt sofort, gleich usw. - ändern. Aber man kann doch die Hoffnung darauf haben und seine Chancen nutzen.
Emotional gesprochen könnte man diesen Regen auch Tränen nennen. Mit der Zeit jedenfalls fangen die Getriebe an zu rosten, und dann kann man neues erschaffen und aufbauen, man kann andere Wege bestreiten usw.

Re: Es wird aufhören! :-)

#113
Moin, moin!

Wie immer im Tagebuch-Stil... :-), Thema heute: Unsicherheit

Ich werde wahnsinnig schnell unsicher, wenn ich von anderen zu Dingen nicht mehr oder minder unmittelbar eine Rückmeldung bekomme. Sehr schnell beginne ich dann an mir und allem, was ich bin und tue zu zweifeln. Das kann micht zuweilen richtig depressiv machen. Nun will ich lernen, das abzustellen, und mir selbst die (positive) Rückmeldung zu meinem Verhalten geben.

Oder anders gesagt: ich will bei mir 'anwenden', was ich anderen wie selbstverständlich sage, nämlich dass jeder Mensch, genauso wie er ist, gut und 'richtig' ist. (also von Kriminellen usw. abgesehen) Und dass es nicht wichtig ist, was andere sagen, und dass man seinem Herz vertrauen kann und soll. - 'Cool' und souverän bleiben, was man tut hat wirklich meistens einen (guten, bestimmten) Sinn, selbst dann, wenn er anderen nicht unmittelbar einleuchten sollte. - Man sollte sich nicht von anderen abhängig machen, weil man selbst dann bald 'niemand' mehr ist.

Manchmal überzeugt man Leute sogar damit, dass man von ihnen gänzlich unabhängig ist. Denn tatsächlich ist man das ja auch, jeder Mensch kann sich da 'freischaufeln', auch wenn es mal mehr, mal weniger schwierig ist.

Erwachsen werden ist schwierig... :-)
LG an alle!

Re: Es wird aufhören! :-)

#114
Ein Punkt, der mir dazu noch einfällt: Sobald man eine Entscheidung trifft / eine Handlung vollzieht etc., daraufhin "automatisch" unsicher wird, an sich selber zweifelt -ja, was soll da das Gegenüber auch denken?
Die natürlichste Reaktion des Gegenübers darauf wäre a: "Ohje, scheinbar steht die/der da selbst nicht dahinter. Dann muss die Handlung/Entscheidung ja wohl blöd oder falsch gewesen sein."

Genauso umgekehrt: Man entscheidet / tut etwas souverän und mit Selbstverständnis und steht hinter seinem Handeln, dann werden die Menschen um einen rum erstmal davon ausgehen, dass das schon so stimmt, was man entschieden / getan hat.

Und dieses "hinter sich stehen", "hinter seinen Entscheidungen und seinem Handeln stehen, das sollte man sich auch wert sein, finde ich. Zumindest dann, wenn man mit reinem Gewissen von sich sagen kann, dass man weder böswillig noch fahrlässig etc. gehandelt hat.

Du bist tatsächlich Philosophin, hauptberuflich? Ein interessanter Beruf, stelle ich mir vor, ich habe noch nie einen leibhaftigen Philosophen getroffen. Aber: du schreibst, du denkst für andere mit. Ich muss ehrlich sagen, dass mir das ein wenig sauer aufstößt. Zum Einen, weil ich jedem Menschen den Verstand und die Fähigkeit, für sich selber zu denken zugestehen mag (und was der eine für falsch hält, kann für den anderen richtig sein).
Und zum anderen, weil ich mich frage, welche Auswirkungen, welche realen Bezüge dieses Denken auf die Welt hat. Handelt es sich bei der Philosophie denn nicht um eine recht immaterielle Disziplin, die - und in diesem Punkt gehe ich von meinem persönlichen Eindruck in der heutigen Zeit aus - wenig Einfluss auf die Gesellschaft hat? Ich würde mich über deine Meinung dazu freuen!

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag =) =)

Re: Es wird aufhören! :-)

#115
Hey Christie! :-)

Da muss ich 'schnell' "korrigieren": Es war nicht so gemeint, dass andere nicht denken (im Sinne nicht wollen oder und schon gar nicht, dass sie das nicht könnten). Das klang vielleicht so und war blöde formuliert, weil Denken (des Denkens wegen) halt meine Haupttätigkeit ist. Für mich ist jeder Mensch Philosoph. Das tun und können wir in der ein und anderen Weise alle, und da würde ich auch niemanden jemals über andere stellen. Wirklich wirklich nicht. Es tut mir sehr leid, wenn das so rübergekommen ist.
Aber vielleicht bezog sich das auch viel mehr auf den Punkt, den Du angesprochen hast: der Einfluss auf die Gesellschaft und damit die Verantwortung, die man da in gewisserweise dann hat. Aber als Philosoph kann und möchte man auch immer nur 'anbieten', was andere dann daraus machen, bleibt völlig ihnen überlassen.

Deine Gedanken zu den eigenen Entscheidungen finde ich sehr gut. Da trifft einen Kern der Sache, und auch meine Erfahrung ist, dass die Reaktionen andere auch viel davon abhängigen, wie man selbst dazu steht. Und genau das möchte ich auch noch viel mehr lernen.

Ich wünsche Dir auch einen schönen Tag! :-)
Liebe Grüße
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#116
Zum Thema "für andere Denken" - das hatte ich mir fast schon gedacht; da hab ich dich scheinbar einfach falsch verstanden ;)

"Anbieten" - das ist wahrscheinlich das richtige Wort! Anbieten in Diskussionen und auch durch Vorleben, denke ich mal. Wenn man so eine Einstellung hat und gerne "denkt", überlegt, sein Köpfchen benutzt - ja, dann könnte man wirklich sagen, dass wohl jeder Mensch im weitesten Sinne ein Philosoph ist. Mehr oder weniger ;) Eine schöne Sicht, so hab ich das bisher gar nicht wahrgenommen.
Danke für den Gedankenanstoß
*wink

Re: Es wird aufhören! :-)

#118
Guten Morgen,

jemand, den ich noch nicht so lange kenne, der aber weiß, dass es mir vorgestern nicht so gut ging, schreibt mir, dass er hofft, dass es mir gut geht. Das finde ich sehr, sehr nett, aber was ich darauf antworten soll, das weiß ich nicht. Gerne möchte ich etwas antworten, schon alleine weil ich das nett und höflich finde.

Aber zugleich habe ich keine Lust zu schreiben: Ja, ja, mir geht's super. Das wäre eine Lüge. Und ich weiß nicht, ob das jemand ist, der die Wahrheit verkraftet oder damit umgehen kann. Umgehen in einer Weise, die dann wiederum ich verkrafte. ...

LG

Re: Es wird aufhören! :-)

#119
Was wäre, wenn du so etwas in die Richtung "danke für deine sms, das hat mir gut getan" oder "ich hab mich darüber gefreut" schreiben würdest? Du musst ja nicht mal auf seine Frage eingehen, sondern es neutral halten. Ihm einfach nur zeigen, dass du es sehr schön von ihm fandest, dass er an dich gedacht hat.
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Es wird aufhören! :-)

#120
Hey black_white,

danke für Deinen Vorschlag, finde ich gut! So ähnlich habe ich es nun auch gemacht, nur mit der Ergänzung, dass es mir noch nicht ganz gut, aber besser geht. Ich denke das war okay.

Voll lieb, dass Du mitdenkst und mir hilfst!!

LG
Laona