hallo dunkler engel,
also dass ich es geschafft habe, würde ich noch nicht wagen zu behaupten, aber nach 10 jahren es, die ich auf der pro-seite verbracht habe, hat es endlich klick gemacht, und es geht jetzt seit 3 jahren schrittweise aufwärts.
ich mache eine thera und ich gehe in eine shg, was mich auch sehr weitergebracht hat. außerdem hat es mir gehollfen, nach dem studium mit dem arbeiten anzufangen. dadurch habe ich viel weniger das gefühl, meinen eltern gegenüber gewisse ansprüche erfüllen zu müssen.
mit dem essen war ich aber ehrlich gesagt heillos überfordert nach den langen jahren es. ich habe zwar schon lange phasen ohne fas gehabt, aber ich habe trotzdem ständig nach richtlinien gegessen, entweder diät, oder low carb, oder jeden tag sport, normal war daran eigentlich nichts.
vor einer woche war ich zum ersten mal in einer ernährungsberatung für essgestörte, und das war eine der besten entscheidungen meines lebens.
wenn man alles weiß, kann man trotzdem alles falsch machen, weil sich in der essstörumg automatisch viele halbwahrheiten über gesunde ernährung manifestieren. (meine erfahrung, weil man doch immer den abnehmwunsch im hinterkopf hat).
ich esse jetzt seit einer woche nach den richtlinien der ernährungsberaterin und schreibe protokoll. in zwei wochen wird sie mit mir alles durchsprechen und dann einen idealen plan für mich erstellen.
mein gewicht ist bis jetzt gleich geblieben, und darüber kann ich noch froh sein. eigentlich sollte ich abnehmen, aber sie hat mir klar gesagt, dass mein schlechter stoffwechsel das in den nächsten paar monaten nicht zulassen wird - dank meiner jahrelangen fehlernährung, obwohl ich objektiv gesehen dick bin.
die gedanken bleiben natürlich nicht automatisch weg. was ich dagegen tun kann, versuche ich zu tun. ich habe zwei hosen gekauft, die nicht überall zwicken und zwacken und mich an meinen dicken körper erinnern. außerdem sage ich mir immer wieder, dass ich vielleicht im neuen jahr mit dem abnehmen anfangen kann, wenn ich es jetzt schaffe, das normale essen durchzuziehen.
ganz ehrlich ist es viel leichter, wenn ich weiß, da ist eine person, die alle zwei wochen mit mir über das essen spricht und mir hilft.
meine mama ist da keine große hilfe. sie ist selbst seit einem jahr ms, und gestern kam schon so ein spruch: "hast du jetzt schon was abgenommen, du warst doch bei dieser ernährungsberatung?"
die ernährungsberatung hat gesagt, ich soll alle zwei stunden was essen, für den stoffwechsel, und das ist natürlich sehr schwer, wenn ich mit meiner mama zusammen bin, die dann immer ganz kritisch auf mich schaut. aber ich zieh das jetzt durch
also die ernährungsberatung kann ich echt empfehlen, nach 10 jahren es ist es sehr schwer, allein ein gefühl für das essen zurückzubekommen.
lg, virginia