stationär für mich überhaupt das richtige??

#1
hallo ihr lieben,

ich hatte ja bereits vor ca. 1 woche ein beratungsgespräch bzgl. eines stationären aufenthalts. die leitende oberärztin meinte, ich solle doch eine psychoanalyse machen (siehe letzter beiotrag ;) ) und wenn die essanfälle wieder tägliche kommen, dann in stationäre behandlung!
man muss dazu sagen: das gespräch war in den semesterferien, als es mir endlich wieder besser ging. in der zeit habe ich die ess-brech-anfälle soweit reduziert, dass ich teilweise mehrere tage (relativ problemlos) symptomfrei war !!

als jetzt diese woche das studium wieder angefangen hat und somit auch der lernstress, ging alles wieder von vorne los. ich war total depressiv und hatte wieder tgl. FA' s... einerseits glaube ich, dass die depressive phase auch durch das PMS bedingt war und natürlich auch dadurch, dass ich plötzlich wieder allein in meienr whg war,mich einsam gefühlt habe und niemanden in greifbarer nähe. deshalb bin ich grad im zwiespalt ob staionär ja oder nein!

meine überlegung ist jetzt folgendermaßen: da es in den semesterferien soooo gut ging, weiß ich nicht, ob ich von einer stationären behandlung so viel profitieren werde!??? ich habe den eindruck, dass ziel der stationären behandlung v.a. ist, ein geregeltes essverhalten wieder zu bekommen, was ich ja bereits ganz gut alleine hinbekommen habe während der semesterferien!
ich möchte eher die tiefer liegenden ursachen aufarbeiten und weiß nicht so genau, ob dafür stationär das richtige ist oder doch lieber eine einzeltherapie (psychoanalyse o.ä. )????? schließlich hat man stationär v.a. sehr viele gruppengespräche und überwachung während/nach dem essen usw... außerdem ist man da so in seiner eigenen behüteten "welt",von allen problemen abgeschottet und richtig kritisch wird's bei mir ja nur in dem stresssituationen!
die alternative zu stationär wäre, dass ich meine eigene whg aufgebe und in eine WG ziehe und zusätzlich eine psychoanalyse mache und in eine selbsthilfegruppe gehen...

die stationäre behandlung könnte ich am mittwoch beginnen, bis montag muss ich aber bescheid geben, ob ja oder nein. wenn ich die 10wochen mache, muss ich auch mein semester abbrechen, weshalb ich auch so lang am rumüberlegen bin.

wäre suuuuper, wenn ihr mir eine einschätzung geben könntet,. ob ihr meint, dass ich von einem stationären aufenthalt profitieren würde, oder ob ich praktisch schon "einen schritt weiter" bin und ich lieber langfristig den problemen auf den grund gehen sollte?

ganz liebe grüße!
Zuletzt geändert von Schabernack am Fr Apr 20, 2012 23:14, insgesamt 2-mal geändert.

Re: stationär für mich überhaupt das richtige??

#2
Hallo und herzlich Willkommen!

Also von den Häufigkeiten entsprichst du in etwa mir (auch wenn solche Angaben im Forum nicht erlaubt sind, also bitte editieren) und auch das mit in den Ferien / außerhalb von zuhause besser sein kenne ich. Ich fände es jetzt z.B. wichtig zu wissen, was die Probleme sind, mit denen du zu kämpfen hast, die die B auslösen. Sind das Traumatas aus der frühen Kindheit ist stationär sicher nicht schlecht, um ein Auffangnetz zu haben, wenn du an die schwierigen Themen kommst. Sollten es Alltagsthemen sein, mit denen du in der Klinik nicht konfrontiert wirst fände ich eine Therapie am Ort des Geschehens sinnvoll, wo du dich dann gleich mit den Problemen auseinander setzen kannst, die da kommen. So zumindest meine Einschätzung. Solltest du dich für die stationäre entscheiden, kann die WG nachher eine gute Ergänzung sein, du wirst auf alle Fälle noch etwas nach der Klinik brauchen, zumindest eine ambulante Therapie. Auf der anderen Seite wäre es vielleicht gar nicht verkehrt mit WG plus Analyse zu beginnen, das ist eh auch schon ein tolles Unterstützungsteam.

Aber schlussendlich kommt es v.a. darauf an, womit DU dich am wohlsten fühlst.

Ich wünsche dir alles Gute für deinen Weg und gn8,
Kibi
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: stationär für mich überhaupt das richtige??

#3
Hallo kibi,
erstmal vielen dank für die antwort :)
kleines Ich-bin-ich hat geschrieben:Hallo und herzlich Willkommen!
Ich fände es jetzt z.B. wichtig zu wissen, was die Probleme sind, mit denen du zu kämpfen hast, die die B auslösen. Sind das Traumatas aus der frühen Kindheit ist stationär sicher nicht schlecht, um ein Auffangnetz zu haben, wenn du an die schwierigen Themen kommst. Sollten es Alltagsthemen sein, mit denen du in der Klinik nicht konfrontiert wirst fände ich eine Therapie am Ort des Geschehens sinnvoll, wo du dich dann gleich mit den Problemen auseinander setzen kannst, die da kommen.
also prinzipiell sind es schon sehr viele dinge aus der kindheit, die ich aufzuarbeiten habe. v.a. was meine eltern anbelangt... die FA's sind bei mir halt ein ventil, wenn ich stress hab und es mir nicht gut geht. die alltagssituationen lösen das ganze aus, aber ich denke der hund liegt wo anders begraben...
ich habe halt bedenken, dass stationär der fokus zu sehr auf das wiedererlernen eines normalen essverhaltens und hunger-/sättigungsgefühl gelegt wird und nicht so sehr auf die psychische komponente!???
andererseits tendiere ich auch dazu, mir dinge so hinzudrehen und ausreden dafür zu suchen/finden, warum's genau jetzt mal mit dem essen nicht gut läuft. ich bin ein meister im schönreden

Re: stationär für mich überhaupt das richtige??

#4
Schabernack hat geschrieben: ich habe halt bedenken, dass stationär der fokus zu sehr auf das wiedererlernen eines normalen essverhaltens und hunger-/sättigungsgefühl gelegt wird und nicht so sehr auf die psychische komponente!???

es gibt viele kliniken, mit unterschiedlichem behandlungsangebot (wobei eigentlich der psychische hintergrund bei der essstoerungsbehandlung meist wichtiger bestandteil ist) - klick dich doch mal durch deren homepages und lass dir detaillierteres informationsmaterial ueber deren behandlungsmethoden zukommen. da ist bestimmt was fuer dich dabei.
sun will set