Re: Stationäre Therapie,obwohl kein unterstes UG?

#4
Hallo Schweinchen,

also erstens: Wenn Du in eine Klinik für Essgestörte kommst, laufen da alle Gewichtsklassen rum. Wie im richtigen Leben. (War zumindest bei mir so.)

Und zweitens: Sehr viele Patientinnen denken, sie nehmen jemandem den Platz weg, dem es schlechter geht....

lg

aire

P.s.: Ich finde, Du solltest Deinen Nicknamen ändern in etwas Nettes. ;)

Re: Stationäre Therapie,obwohl kein unterstes UG?

#6
Auch Leute mit Normalgewicht/Übergewicht sterben an Essstörungen. Warum also sollten die weniger Anrecht auf einen Therapieplatz haben? Ich war auch mit NG in der Klinik und war zusammen mit UG, NG und ÜG in einer Essgestörtengruppe. Du brauchst den Platz. Wenn du also die Möglichkeit einer stat. Therapie hast, würde ich nicht nein sagen. Ganz abgesehen davon, dass auch stark ug Personen in eine Klinik gehen und keinerlei Therapiemotivation haben. Ob die dann nicht lieber mal den Platz jemandem gelassen hätten, der etwas mehr wiegt, aber unbedingt aus der ES heraus möchte?

Ich würde die Gelegenheit am Schopfe packen :)
"It's in our country's interests to find those who would do harm to us and get them out of harm's way."

Re: Stationäre Therapie,obwohl kein unterstes UG?

#8
schweinchen hat geschrieben:Huhu,
ich weiß auch nicht. Ich pendle immer zwischen oberes UG und NG... Ist doch komisch. Ich glaube,dass andere den Platz dann eher brauchen. Oder dass sie vllt denken: "Oh guckt mal,wie sieht die denn aus?Was will die denn hier..." Ich weiß auch nicht. Sicher doof sowas zu denken. Aber irgendwie...

LG
Als ich in der Klinik war, waren die Bulimiker und Bulimikerinnen hauptsächlich NG, mit einer Tendenz zum ÜG.

Auch sonst... ich kenne durch meine SHG und Freundeskreis Bulimikerinnen, die fast ausnahmsweise NG und ÜG hatten!

:wink:
ich muss alleine klarkommen. Fängt ja schon beim einkaufen an. Damit ich das nicht machen muss,hunger ich lieber.Irgendwie alles ziemlich anstrengend. Fühl mich irgendwie allein gelassen und ein bissel überfordert...Mit Studium,Arbeit,Haushalt...Klingt alles eher lächerlich,ich weiß. Aber fühl mich wirklich schlapp.
Kein Wunder, dass Dich das alles überfordert, wenn Du durch Deine Mangelernährung gar keine Kraft/Motivation zum Einkaufen hast :| Mache Dir doch mal so einen Plan, an welchem Wochentag Du z. B. einkaufen gehst. Nimm Dir vor, auch Gesundes in den Wagen zu packen (Brotwaren, Butter, Milch, Obst, Gemüse...). Das brauchst Du zum ÜBERLEBEN!

Ich denke, hättest Du keine ES, würde Dir der Alltag viel leichter fallen. Vielleicht wäre das ja ein Anstoß, mal "klein" anfangen zu essen... :wink:

Liebe Grüsse
Zuletzt geändert von CoCoRiCo am So Nov 14, 2010 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Stationäre Therapie,obwohl kein unterstes UG?

#10
Mensch, aber in den 1,5 Jahren kann so viel passieren!

Ich habe echt Angst um Deine Gesundheit! Irgendwie scheinst Du zu denken, Du wärst "unbesiegbar"... dabei stiehlt Dir die ES beim jeden Kotzen Lebenstage :(

Hmm....

naja, alles Gute für die kommende Woche ;)

<3
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Stationäre Therapie,obwohl kein unterstes UG?

#12
Hey Du,
ich denke, wenn man ganz tief in der ES drinsteckt, ist es verdammt schwer ambulant. Vor allem dann, wenn man völlig verlernt hat, was normales Essen heißt. So wie Du es schilderst, bist Du ja entweder MS oder Bulimie, ohne "normale" Phasen dazwischen. Bei mir war das auch so, ich war extremes UG, v.a. MS und dabei eben immer mal wieder FAs oder Erbrechen der zu Hause "aufgezwungenen" Mahlzeiten, ich wusste auch überhaupt nicht mehr, was normales Essen heißt...und so 100%ig weiß ich das immer noch nicht.
Ich denke, wenn Du bereit bist, Dich darauf einzulassen, dann ist eine stationäre Therapie eine echte Chance, aber Du musst es wollen und vielleicht auch bereit sein zuzunehmen, wenn Du aktuell UG hast...aber aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass ich ambulant meine Therapeuten immer wieder verarscht habe, was die ES angeht - und damit auch mich selbst... :(
Heute wünschte ich mir, ich hätte nach meiner ersten erfolglosen stationären Therapie (lag an mir und der Klinik) noch einmal den Mut dazu gehabt.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Wolke

Re: Stationäre Therapie,obwohl kein unterstes UG?

#14
Hallo <3
Was haltet hier für besser? Eure Erfahrungen? Bringt eine stationäre Therapie überhaupt was?
Wenn man WIRKLICH etwas ändern will, gesund werden will: Dann bestimmt.

Ich denke, man nimmt immer etwas aus einer stationären Therapie mit... aber ob es dann mit der ES zu tun hat, wenn man sonst keine Motivation hat, etw. zu ändern.

Was mich interessieren würde:

Traust Du es Dir zu, gemeinsam mit anderen Kranken Mahlzeiten zu Dir zu nehmen, ohne danach zu hungern/zu kotzen usw.?

Wie stehst Du einer möglichen Zunahme gegenüber? Wäre es Dir mehr wichtig, GESUND und FREI zu sein oder schlank zu bleiben/abzunehmen?

Liebe Grüsse und ich hoffe, Du findest Deinen Weg :*
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Stationäre Therapie,obwohl kein unterstes UG?

#15
Hallo liebes schweinchen
Ich habe hier den Titel dieses Threads kopiert, weil dies der eigentliche Grund ist, wieso ich hier schreibe.

Code: Alles auswählen

 Stationäre Therapie, obwohl kein unterstes UG? 
JA!
Und zwar deshalb, weil eine Therapie, vielleicht auch eine Psychotherapie nicht davon abhängig ist, ob man UG hat.
Natürlich gibt es einen Bereich, wo man nicht fähig genug ist eine Therapie wirklich durchzuführen, d.h. mit dem Kopf zu arbeiten, weil der Körper zu wenig Nahrung erhält, und man sich von dieser lebensbedrohlichen Situation zuerst distanzieren muss um an sich arbeiten zu können.
Aber alles andere spielt doch überhaupt keine Rolle!
Und nein, man muss auch nicht unbedingt UG sein, damit man eine Therapie machen kann.
Ein Mensch kann im Kopf, d.h. psychisch genau so krank sein, und man sieht ihm das äusserlich nicht an, d.h. er hat weder UG noch ÜG.
Eine psychische Krankheit eben, und die findet im Gehirn statt.

Liebe Grüsse,
Larissa
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!
cron