#61
Hallo Djinn!
Was machst du denn in der Klinik den ganzen Tag und was diagnostizieren die denn eigentlich bei dir?
Tja...ich mache nicht viel...morgens um 6:30 Uhr ist wecken angesagt, dann um 7:00 Uhr Frühstück (Kaffee & Kippe), dann ggf. irgendwelche Therapien (Ergo = Mal- und Bastelstunde, Bewegungstherapie, Freizeitgestaltungsgruppe...) oder lästige Visiten/Gespräche. 11:45 Uhr ist Mittagessen (wenigstens das Essen ist akzeptabel bis gut). Irgendwann nachmittags bis max. 16:00 Uhr gibts ggf. nochmal irgendwelche Therapien. Um 18:00 Uhr gibts Abendbrot und um 23:00 Uhr ist Nachtruhe, wenn man nicht nachts noch im Raucherzimmer rumhampelt ;)
Da nicht jeden Vor- oder Nachmittag Therapien stattfinden, an denen man teilnimmt / teilnehmen soll gibt es verdammt viel Leerlauf und man raucht verdammt viel oder schläft verdammt viel.
Dann gibt es sog. Bezugspfleger als Ansprechpartner, die aber nicht regelmäßig Dienst haben, sprich also nicht verfügbar sind wenn man sie braucht oder anderweitig beschäftigt.
Insgesamt ist eine effektive Betreuung oder Möglichkeit zu Gesprächen, die meiner Meinung nach noch vor den Therapien die wichtigste Rolle spielen sollten absolute Mangelware.

Diagnostiziert worden ist gar nichts...jedenfalls weiß ich von keiner Diagnose, möglicherweise habe ich auch nicht gerade dazu beigetragen irgendwas diagnostizieren zu können, da ich die Ärztin nicht besonders leiden kann und dementsprechend unbrauchbare Antworten gegeben habe.
Allerdings drängt es mich auch langsam danach mal eine Diagnose zu erfahren. Wie die lautet ist mir nicht so wichtig, wichtig ist mir nur, dass es eine gibt. Ich glaube, das würde mir helfen meinen merkwürdigen wie-auch-immer-Zustand ernstzunehmen, ggf. zu verstehen, sich zu informieren und in Zukunft gezielter auf irgendwelche Alarmglöckchen zu reagieren. Ich werde nächste Woche mal meinen Therapeuten darauf ansprechen.
Seit ich in der Klapse bin, sehe ich, wie wichtig und hilfreich mir mein Therapeut ist! Freue mich schon auf nächste Woche.

Was ist Remergil?? Ein tetrazyklisches Antidepressivum mit dem Wirkstoff Mirtazapin....es stimuliert die Serotonin- und Noadrenalinausschüttung, stimmungsaufhellend, angstlösend und verdammt schlaffördernd.
Genaueres recherchiere ich grad im www.

So weit so gut....

Lieben Gruß
Lupus

#62
:? ich bin auch so eine, die immer mit Kippen herumspaziert. Vorallem wenn ich eh schon Ameisen im Hintern habe, blöd ist nur, mich machen die Zigaretten noch nervöser - sehr clever. Aber scheinbar brauch ich immer irgendwas im Mund und in den Fingern :roll: .

Na ja, der Alltag in der Klappse klingt ja nicht sehr spannend, das was für mich angenehm klingt, ist dass man eigentlich zur Ruhe gezwungen wird...ob man damit umgehen kann, ist halt die andere Frage...wußte gar nicht, dass Ergotherapie sowas mit Malen und Basteln ist. Hab irgendwie immer gedacht, dass das so mit Hometrainer fahren und Pulsmessen ist :oops: wahrscheinlich wegen Ergometer *lautdenk* Peinlich. Na ja.

Ach so das ist ein AD, das macht dich so müde? Ich nehme ja Efectin, das ist auch eines, das auf den Serotonin- und den Noradrenalinspiegel wirkt. Ich muss schon mehr gähnen, aber es macht mich nicht so fertig bzw. beruhigt mich nicht wirklich. Aber das ist ja gut, wenn du schlafen kannst. Jetzt hast du ja die Zeit dazu und wahrscheinlich auch viel nachzuholen an Schlaf, oder?

Ich suche auch immer nach einer Diagnose. Ich weiß auch nicht, es ist ja irgendwie egal, denn es geht mir eben so wie es mir geht. Aber es wäre so hilfreich, na ja, ich würde einfach gerne wissen, was das ist, dass mich so fühlen lässt wie ich mich fühle. Man hätte etwas in der Hand. Etwas greifbares, etwas realeres. wenn ich meine Ärztin frage, was dem zugrunde liegt, sagt sie immer, dass etwas "altes" also ein oder mehrere Ereignisse, Erlebnisse, Erfahrungen - traumatische Erfahrungen - nicht aufgearbeitet ist und deshalb diese Spannungszustände in mir erzeugt. Die ich eben durch die ES, durch Depressionen, etc. kompensiere oder nur so bewältige. Wobei das natürlich kein wahres bewältigen ist. Aber bei mir gab es nicht wirklich so ein Schlüsselerlebnis. Es gab hunderttausend Kleinigkeiten, die mir weh getan haben, die schief gelaufen sind. Es gibt auch so leise Ahnungen, dass mal ein m*ssbr**ch passiert ist, der ist allerdings total verschüttet. Da hab ich nur so Bildfetzen, Gefühle aber nix konkretes. Leider. Mir wäre wirklich lieber, dass ich haargenau weiß, was passiert ist, das ursächlich ist dafür, wie es mir jetzt geht.

Sag mal, bist du eigentlich ganz alleine oder gibt es jemanden, der dich besucht, der dich zu Hause erwartet oder zu dem du gehen kannst? Ich frag nur, weil du noch nie davon geschrieben hast.

liebe grüße dir,
djinn

#63
;(

Hallo Djinn!

Mittwoch soll ich entlassen werden. Aber grad im Augenblick laufe ich wieder voll neben der Spur. Ich glaube das wird nichts mit Mittwoch.
Habe ich kein gutes Gefühl bei obwohl ich andererseits die Schnauze voll hab von dem Laden.
Mal sehen.

Grüße
Lupus

#64
Hey Lupus,

schön von dir zu hören!

Na ja, dann bleib doch einfach länger dort! Kann schon verstehen, dass dir der Laden auf die NErven geht, aber wenns zu Hause auch nicht besser ist...Mensch wählt das geringere Übel.

Wann ists soweit mit der anderen Klinik?
Bist du alleine oder kommt dich wenigstens wer besuchen?

Ich hab jetzt noch ein zusätzliches Medikament, das hilft mir sehr. Entweder ists Placebo oder es ist wirklich eines, das endlich einschlägt. Jedenfalls sitz ich jetzt im Zug und renn ihm nicht hinter her oder schau nur zu wie er ständig an mir vorbeirauscht - du verstehst. Bin sehr glücklich drüber!

Bleib dort, wenns dir nicht gut tut zu Hause zu sein, hat ja gar keinen Sinn dich da irgendwie zu Hause abzuquälen oder dummen, trüben Gedanken nachzuhängen. Is ja nicht für ewig.

alles liebe,
djinn

#65
Ich habe eine Freundin, die kommt mich besuchen, aber im Augenblick möchte ich das nicht, ich habe nichts zu sagen und zuhören tue ich auch nicht.

Ich habe nach einer Diagnose gefragt, sie lautet: Persönlichkeitsstörung...toll! - auf die Idee wäre ich nie gekommen ;/
...es gibt da verdammt viele von, da kann ich nun gar nichts mit anfangen.
Ich laufe total neben mir und tue merkwürde Dinge...und verstehen tue ich das alles auch nicht. Da grinse ich breit, fühle mich super und drehe den Strick in der Tasche hin und her und es hört nicht auf. So langsam vermute ich entweder Borderline oder was Bipolares...werde mal gezielt danach fragen.

Ich könnte schon wieder....da drängt sich einfach auf und ich weiß, ich habe keine Ruhe bevor ich nicht...ich weiß ich sollte denen das sagen, aber ich habe Angst, dass ich a) nicht entlassen werden und b) keinen Ausgang mehr bekomme.

So, muss zurück
Lieben Gruß
Lupus

#66
hmmmm, das ist schon komisch und zum ärgern eigentlich....Persönlichkeitsstörung - toll. Da würden wir ja alle nie drauf kommen. Und sowas nennt sich Arzt. Da könnt ich auszucken. :evil: Ich hab übrigens auch keine Diagnose erhalten. Außer, dass ich eben aus irgendwelchen tiefer /früher liegenden Ereignissen heraus solche Spannungszustände entwickle, die mich so fühlen lassen. Toll. Auch das hätte ich nie im Leben erraten. scheinbar rücken die mit ihren Fachausdrücken partout nicht heraus. Aus welchen Gründen auch immer. Ich hab dann manchmal das Gefühl, dass sie glauben, wir sind nicht nur gerade schlecht beisammen sondern auch blöd. Das ist aber wohl der größte Blödsinn - man nimmt an dass die das wissen müssten :roll:

Du, wenn du wirklich sowas wie bipolar oder Borderline vermutest, dann sprich sie drauf an. Oft ist die eigene Wahrnehmung um einiges schärfer als die der ach so einfühlsamen Dottores. Vielleicht hilfst du ihnen auf die Sprünge?!?! Traurig wär das, aber dann könnten sie dir vielleicht besser helfen, als sie jetzt im Stande zu sein scheinen....
Ich fürchte auch schön langsam, dass diese Klappsen stark im argen liegen. Aber wenigstens bist du dort in einem "geschützten Rahmen" so blöd das klingt und wirst davon abgehalten, etwas zu tun, was du sicher irgendwann bereuen würdest. Es wird dir irgendwann wieder besser gehen, da bin ich mir sicher.
Das mit der Freundin versteh ich. Aber wieso stellst du den Anspruch an dich ihr was erzählen oder zuhören zu müssen? Sie kann ja einfach mal bei dir sein, damit du nicht einsam bist. Das ist doch das Wesen einer Freundschaft - man muss nicht immer geben um zu nehmen. Aber wenn du das momentan nicht willst, kann ich das auch verstehen. Ich zieh mich auch eher zurück. Manchmal will ich mich auch von meinem Freund trennen, nur damit ich ihm (so wie ich glaube) das nicht antun muss und er nicht leidet. Aber das wäre doch absurd, ich liebe ihn ja. Und wenn er in meiner Lage wäre, wäre eine Trennung für mich das schlimmste, egal wie anstrengend und belastend sein Zustand für mich wäre.

Ich würde dich gerne besuchen - leider bist du ja so weit weg! Aber ich bin jedenfalls virtuell bei dir! Vielleicht kannst du das ja ein bisschen nehmen...ich würds mir wünschen.

liebe Grüße an dich, liebe Lupus!

#67
Hi leute,

bin grad etwas durch den Wind, weil ich in der Therapie über den mehr als 2 jahre dauernden m*ssbr**ch durch meinen damaligen Freund geredet habe...jedenfalls hat die Therapeutin und auch noch anderen mir gesagt, dass man das was passiert ist sehr wohl als solchen bezeichnet. Und das war ein bissl viel für mich. Konnte gar nicht über die einzelheiten reden - bekomme sofort Panik. Aber egal. Jetzt hab ich zwei Gläschen Sekt reingekippt (die fahren ein wie nur was, wegen der Medis, da sollte man nämlich nichts trinken - pahhh sag ich da nur).


Das was ich eigentlich sagen wollte: ich HABE ES GESTERN MEINEM CHEF GESAGT!!!!!! und er war super nett. ganz besorgt und hat mir jegliche Bedenken und Sorgen um den Betrieb und die Kollegen sofort genommen. Man, bin ich erleichtert. Jetzt gibts kein zurück. Am Montag pilgere ich auf die GKK und versuche mit dem Wisch den mir die Psychiaterin ausgestellt hat, eine Kostenübernahme durch zu kriegen. Mir graust jetzt schon, wenn ich höre "parteienverkehr von 7.30 - 13 Uhr" - WÄÄÄÄÄÄÄHHHHHH SCHLAAAAANGEN von Menschen und depperte Chefärzte, die frustriert sind, weil sie nicht in einem Spital gelandet sind oder au fder Uni.

Ach, ich höre jetzt auf. Bin sooo betrunken und muss jetzt noch mit dem Auto wohin...noch ein bissl weggehen. Na bravo....


Lupus, meld dich mal. du bist nicht alleine unter den Verrückten!!!! :wink: :cry:

#69
Hi quargel!

danke, für deine Mitfreude!

Und ja, es war absolut blöd noch zu fahren, denn es hat sich alles gedreht, obwohls "nur knapp 2 Gläschen waren - aber durch die Medikamente sind die irre eingefahren. Ich war 2 Stunden nachher noch nicht ganz gerade im Kopf. Aber das Stück zu fahren war kurz und ich kenne es auswendig. Trotzdem: dafür gibts keine Entschuldigung, deshalb nämlich weil ich auch andere gefährden könnte. Und das ist Scheiße.

#70
Gute Nacht (im Sinne von hallo Nachteulen)!

Ich weiß wieder mal nicht wohin mit meinen Gedanken und auch nicht wo ich dafür einen thread aufmachen sollte - deshalb schreibe ich einfach hier weiter. Wenn Mondwölfchen wieder mal vorbei schaut (was ich hoffe), dann sei mal lieb gegrüßt und außerdem weißt du dann auch gleich, was bei mir grade so abgeht.

Nun, viel! Aber irgendwie auch so chaotisch und ungeordnet. Ich bin diese Woche auf vieles draufgekommen. Da war mal die Sache mit der Operation an meinem Eierstock als ich 5 Wochen alt war (getrennt von meiner Mutter war ich im Spital eine knappe Woche und meine Ma hat mir vor ein paar Tagen erzählt, dass sie annimmt, dass damals Säuglinge nicht ausreichend bis gar nicht narkotisiert wurden). Dann kam die Erkenntnis (für mich), dass ich eben schon als ´kleines Kind gelernt habe, Schmerz, Enttäuschungen und andere Gefühle abzuspalten. Das ist ein Überlebensritual für ein Kind, aber jetzt als Erwachsene bereitet mir dieses mittlerweile automatisierte "Verhaltensmuster" in dem Sinn Probleme, dass ich gar nicht mehr weiß, wann ich es tue und dass mir das unmöglich macht, Gefühle jeglicher Art auch mal rauszulassen. Wenn meine Therapeutin nun anfängt vorsichtig nachzubohren und es ihr gelingt, zu dem Gefühl vorzudringen, gerate ich sofort in Panik und versuche nur noch die Contenance zu bewahren und mich wieder zu stabilisieren. Ich fange dann an zu zittern und zu zappeln, es beutelt mich richtig, ich atme schnell und mehr ein als aus, in meinem Kopf rennen die Bilder wie in einem zu schnell abgespielten Film und ich kann gar nicht mehr klar denken. Eigentlich würde ich so gerne alles rausheulen, aber das geht nicht. Die Panik kommt, aber nicht die Erlösung, die Erleichterung. Dann fange ich mich und gehe wieder raus. Das ist total anstrengend und auch beängstigend.

Dann ist die Geschichte mit meinem Exfreund. Ich habe von mehreren Seiten gehört, dass das, was damals passiert ist, sehr wohl m*ssbr**ch genannt werden kann. Das ist für mich total komisch. Ich hätte es nicht als das bezeichnet, weil ich auch mir die Schuld daran gebe - so quasi: es gehören 2 dazu. Ich war auch part of the game. Aber lustig gefunden hab ich es nie. ich habe ihn auch nie geliebt und wohl gefühlt beim Sex habe ich mich schon gar nicht....aber das würde hier nun ausufern.

Dann sind da noch die Arztbesuche....es ist komisch wenn mich meine Ärztin wieder darauf hinweist, dass nur ein ganz ganz ganz kleines bisschen fehlt, dass mein Gewicht unter die MS Grenze fehlt und das ich gewarnt werde, sowohl was die Periode betrifft, als auch, dass es mein Körper und meine Psyche gar nicht brauchen können dass ich innerhalb von knapp 3 Monaten so viel Gewicht verloren habe...und dass man mir sagt, dass man mir es ansieht, dass ich wirklich dünn bin - vorallem geworden bin...denn ich sehe mich ja nicht so. Gut, ich weiß meine Hosen schlabbern, aber ich fühle mich nicht dünn. Ich fühle mich auch nicht als hungernd. es geht einfach so leicht...

Außerdem sagt mein Freund, dass ihn das ur belastet - ich habe ihm von den Dingen erzählt, die da so aufgetaucht sind und natürlich sieht er, dass ich abnehme.
Geschnitten hab ich mich auch ziemlich und zwar ohne es wirklich mitzubekommen. Im Anschluss an die Gschichte von der Operation....da ist kein bewusstes Schmerzgefühl in mir, ich spüre nicht wirklich die Trauer, aber etwas dumpfes diffuses, undefinierbares hängt über mir, drückt auf mich, und ... lässt mich schneiden! So richtig wie es im Buche steht. Ich spüre den Schmerz nicht richtig, die Enttäuschung, den Schock, das Alleingelassen worden sein, ich kann auch nicht weinen obwohl ich schon entfernt eine Traurigkeit spüre aber eben nur entfernt. und deshalb muss ich etwas tun, was für mich real spürbar ist. Wenn ich schneide, dann spüre ich das ja und sehe ein Ergebnis. Eine reale Verletzung.

Das ist schon alles komisch. Heute hab ich ein Gewicht in der Früh gehabt, dass dann schon irgendwie beängstigend für mich war (keine Sorge so ug bin ich nicht, ich falle gerade unter die definierte MS Grenze, also ab da nennen die Ärzte es MS) aber es ist für mich einfach so ein Schock, dass ich so schnell und ohne ein bewusstes Zutun oder eine große Anstrengung da hin gekommen bin - wieder! Und die FAs begrenzen sich nun auf 1x pro Woche (ohne K). Meist k* ich nur noch einmal pro Woche und einen FA behalte ich eben. Die andere Zeit esse ich eben wenig. Aber ich faste nicht oder so...

Es beängstigt mich aber, was da so abgeht. Ich nehme ja neben den ADs auch noch andere Spannungssenkende Medikamente und trotzdem....von stabilisieren würde ich gerade nicht reden. Warum kann ich nicht abschließen? Na ja, aber wenn ich mir ansehe, welche Erkenntnisse ich in letzter Zeit (in den letzten Tagen) gewonnen habe, dann bin ich noch weit von einer Bewältigung entfernt! Mir wird ja gerade erst schön langsam bewusst, was passiert ist. Und ich beginne auch erst schön langsam meinem Gefühl vertrauen zu schenken, und wenn das nur annähernd seine Richtigkeit hat, in welche Richtung dieses Gefühl weist, dann steht mir noch mehr bevor (auch in Richtung m*ssbr**ch).

Das lässt mich so ohnmächtig werden. Das ist alles so ungreifbar, so absolut nicht real für mich! Ich kann darüber reden als ob es mich nicht betroffen hätte. Ich spür da nix. Außer wenn ich mit jemandem rede, der gezielt Fragen stellt, der mein Gefühl anspricht, dann kommt die Panik.

hmmm, ich habe noch keine Ahnung was da auf mich zu kommt. Aber das Leben, das ich vorher hatte, mit: ich studiere, ich arbeite, ich leiste, ich lächle wenn es von mir verlangt wird, ich funktioniere, ich geh ein bissi in Therapie, weil ich ein bissi unter einer ES leide, diese Tage sind gezählt, wenn nicht vorbei. Diese Lüge und vorgetäuschte Normalität kann ich mir selber gegenüber nicht mehr halten. Ich stehe nun jeden Tag auf und weiß dass ich gegen eine Suchtkrankheit kämpfe. und ich weiß, dass ich eine Menge Scheiße erlebt habe (auch wenn andere noch ganz andere Dimensionen an Scheiße erlebt haben), und dass ich mir nicht mehr ein unbefangenes, halligalliwonnewaschtrog Leben vortäuschen kann. Aber - wie meine Thera immer sagt - die Dinge sind schon passiert! Das ist das gute dran! Man muss sie nicht noch mal erleben! na ja, das ist schon ein Trost! Aber dass ich zu denen gehör, die m*ssb**ch* geworden sind (wenn auch vorerst noch innerhalb einer Beziehung - den Rest hab ich ja noch nicht bewusst), dass hätt ich mir nicht träumen lassen....und das ist eigenartig und damit muss ich erstmal umgehen lernen...

ok, jetzt hab ich meinen wöchentlichen FA halbwegs verdaut, jetzt werd ich mal schlafen gehen...meine Männer (Freund, Hund, Kater) und die süße Katzenmaus schlafen schon alle....ich werd mich mal dazugesellen!


wünsch euch schöne Träume - obwohl ich mich ja echt frag, ob das hier wer liest...

#71
Ohja, Djinn. Deine Beiträge werden gelesen! Nicht nur das. Auch mit größter Sorge verfolgt.

Mein Herz zerspringt, wenn ich deinen Beitrag lese. Ich möchte dir jetzt aber nur ganz kurz mitgeben:

Halte durch und halte fest. An den schönen Dingen in deinem Leben, die gibt’s noch immer. An der Therapie, die bringt dich weiter. Und an den Menschen in deinem Umfeld, die dich lieben. Und ganz besonders an der Zukunft, denn die bringt dein Leben!

Der Weg ist beschwerlich, doch wie deine Thera auch schon sagte, das Schlimme liegt hinter dir.

Ich werde dir persönlich ausführlicher schreiben. Ich wollte dir nur sagen, dass ich da bin. Du fehlst mir und ich denke sehr oft an dich. Ich freue mich, dich kennen gelernt zu haben und es tut mir wahnsinnig leid, wenn ich in der letzten Zeit nicht da war. Deshalb, weil du ein ganz besonderer Mensch bist und ich dich als meinen liebsten Mailkontakt, als Gleichgesinnte, als Verbündete, als Freundin nicht missen möchte!

Einen schönen Sonntag wünsch’ ich dir! Umarm’ dich, meine Liebe!

#72
Liebe viennesse!

Es freut mich und rührt mich sehr, gerade von dir so eine liebe Antwort zu bekommen!

Du hast ja ganz recht, man darf nicht nur die dunklen Seiten im Leben sehen und das tu ich auch nicht (nicht nur). Es gibt da auch eine Menge schönes - vorallem, das noch vor mir liegt!

Ich freue mich sehr, dass du mir schreibst, obwohl unser Kontakt so plötzlich abgerissen ist und das ja an mir gelegen hat. Ich war nur damals leider nicht fähig, irgendwie konkret Kontakt zu haben, es kam alles so durcheinander, so intensiv, so überfallsartig. Mittlerweile geht es mir besser, also relativ gesehen (im Vergleich zu der Phase im September und auch noch Oktober, November - da begannen ja dann diese Schlafprobleme). Die Medikamente helfen mir. Und ich beginne wieder mehr raus zu gehen. magst du nicht auch zu dem Treffen am 8. dezember kommen? Es ist eine nette Runde (ich kenne allerdings nur einen Teil). Ich bin irgendwie trotzdem nicht so richtig fähig, intensive Freundschaften einzugehen, weißt du wie ich meine? Ich habe das Gefühl alle Kraft brauche ich für mich...und ich fürchte mich immer, nicht genug geben zu können...kannst du das nachvollziehen?

Aber: wie geht es dir denn? Du hattest ja auch eine schwere Zeit, es tut mir so leid, dass ich da nicht für dich da sein konnte.

Freue mich, wenn du mir wieder ein bisschen von deinem Leben erzählst - auch was aus deinen beruflichen Pläne geworden ist!

Alles Liebe
djinn

#74
Liebe Djinn!

Bin noch da ;) - mal wieder auf Heimurlaub - mal sehen ob ich das Wochende mit Übernachtung zu Hause hinbekomme oder ob ich heute abend wieder die Flucht ergreife.
Man man man....es sind nun schon bald vier Wochen, die ich in der Psychiatrie bin und noch immer ist nicht abzusehen, wann es an der Zeit ist entlassen zu werden. Immer wieder schmiere ich zwischendurch ab.
Wenn ich einen guten Tag habe oder ein paar gute Stunden nehme ich mir die "Stationsgitarre" (eine sehr gute Gitarre) und versuche ein paar Weihnachtslieder zu lernen.
Es fällt mir nach wie vor sehr schwer, zu akzeptieren, dass ich krank bin und auch eine Berechtigung dazu habe und mich bemerkbar zu machen, wenn es mir schlecht geht.
Was Staffelstein angeht so habe ich heute erst die Anmeldung in den Briefkasten geworfen und ich muss nächste Woche ganz dringend mal bei der Krankenkasse vorbeilaufen.

Bis denn mal...
Liebe Grüße
Lupus

#75
OHHHHH!!!! Hallo liebe Lupus!!!!! :D


freue mich ja sehr, dich zu lesen!!! Wie gehts dir denn? Hoffe, du hältst es heute zu Hause aus! Damit du noch ein bisschen schreiben und erzählen kannst! Fühlst du dich denn gut aufgehoben in der Klinik? Wie lange dauert es denn dann, wenn du jetzt den Antrag abgegeben hast?

Naja, habe gerade die selben Dinge am Laufen! War am Di bei der Krankenkasse - so ein super Unsympathler von Arzt, der meinte beurteilen zu können, ob ich nach D darf oder nicht und warum oder warum nicht....das ist ein tolles Gefühl, wenn man weiß, dass mein Schicksal in Händen einer gescheiterten Medizinerexistenz liegt...na ja, so schlimm wars auch wieder nicht. Er meinte, stationär angebracht. Aber ob österreichischer Tagsatz rückerstattet wird oder weniger oder gar nicht für Simbach, das steht noch in den Sternen. Vor Weihnachten krieg ich hoffentlich noch bescheid.


Und du? Wie lange dauert das bei dir? Ich fahr Fr mal hin und schau mir Simbach an, damit ich weiß, wofür ich ansuche....aber ich hab hier nur gutes gehört und die Antwort von ihnen kam prompt per mail, etc. also scheint nicht so schlecht zu sein...hoffentlich. Meinem Chef hab ichs auch schon gesagt!


Wie geht es denn bei dir voran? Wie geht es dir körperlich und seelisch? Besser als anfangs als du rein kamst?

freu mich von dir zu hören!

alles liebe und bussi und eine gute Nacht,
djinn
cron