Re: was tun, wenn......

#17
ja jani, ich konnte Berührung von Thera nie zulassen oder ertragen. Einmal vor ca. 3 Monaten hatte ich wegen Heul-druck, was ich versucht hab zu unterdrücken, so starkes Nasenbluten, dass ich rasch in ihr Bad musste und da hat sie mir eine Hand auf meine Schulter gelegt. Hat glaub ich gut getan irgendwie, doch bei der nächsten Sitzung hätte ich es nicht mehr ertragen. Das ist ja das Verrückte, auf der Einen Seite hätte ich gerne eine Berührung und auf der Anderen Seite kann ich es nciht ertragen. Sie ist einfach zu nah und das tut weh, verstehst du bzw. ihr? Keiner ist mir so nah, wie meine Thera und das macht fertig irgendwie, weil man sich schützen muss. Es darf nicht zugelassen werden, dass man verletzt wird und abgesehen davon, verdient man es gar nicht, diese Nähe.
cogito

Re: was tun, wenn......

#18
Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, aber ist es für dich genrell auch schwierig, dass du eine Art Abhängigkeit und so eine enorme Sympathie für deine Therapeutin empfindest?
Für mich persönlich ist das nämlich etwas, was mich ein wenig belastet hat. Ich hab mich abhängig gefühlt und so, als wenn ich sie wirklich dringend brauchen würde. Aber ich hab erfahren, dass das auch oft sein muss in einer Therapie. Dass Therapeuten absichtlich solch ein Verhältnis aufbauen, damit der Patient auch Vertrauen aufbauen kann und leichter erzählt und die Hilfe auch eher angenommen wird. Zum Ende der Therapie muss sich das natürlich ändern, sonst kommt man ja nie von der Person los. Allerdings sind das Prozesse, um die sich eben der Therapeut kümmert.

Es ist auf jeden Fall nichts Ungewöhnliches und vor allem solltest du davor keine Angst haben!! Und wenn, dann sprich mit deiner Thera. An solchen Sachen kann man arbeiten. Wir müssen alle lernen über all diese Dinge zu sprechen, sonst kann man uns ja auch nicht helfen.

Ich wünsch dir alles Gute!
I don't mind the horror that surrounds me

Re: was tun, wenn......

#19
natürlich musst Du Dich schützen und eine Berührung kann soviel auslösen,wovor Du Angst hast.
Ich erinnere mich,als ich in einem Altenheim gearbeitet hab,da war eine Frau,die nie angefasst wurde,da sie eine ansteckende Hauterkrankung hatte.(also nur mit Handschuhen).
ich hab trotzdem ihre Hand genommen und sie fing dann an zu weinen und hat lange nicht mehr damit aufgehört..............
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: was tun, wenn......

#21
[quote="Valerie"][quote="ja,ne,is klar"]da war eine Frau,die nie angefasst wurde,da sie eine ansteckende Hauterkrankung hatte
ich hab trotzdem ihre Hand genommen und sie fing dann an zu weinen und hat lange nicht mehr damit aufgehört..............[/quote]

Wie wahnsinnig traurig :cry:[/quote]

ja das stimmt, aber auch absolut unverantwortlich und nicht gerade professionell oder ?

Re: was tun, wenn......

#22
das ist mir heute auch klar,das sollte auch im Grunde ein Negativbeispiel sein,was man auslösen kann mit Berührungen.

Jani
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: was tun, wenn......

#29
Ja ich habe ja geschrieben dass ich das grundsätzlich sehr lieb fande ;) zumindest meinte ich das mit dem satz dass ich es traurig finde dass es oft so weit kommt.
mit genug zeit kann man den menschen auch mit so hindernissen wie handschuhen genug freundlichkeit und nähe bvermitteln... nur wie so häufig fehlt in pflegeberufen für sowas die zeit...

Re: was tun, wenn......

#30
Hey cogito,

also ich habe noch keine bewussten Erfahrungen mit meinem inneren Kind gemacht. Ich konnte für meinem Täter auch erst keine Wut empfinden, ich habe mir alles zugeschoben, so wie du es tust. Ich glaube das hängt sehr stark zusammen, ob man sich dann noch mal auf jemanden einlassen kann.

Bei meiner ersten Therapeuten war es so, dass ich auch erst sehr kritisch war, immer sehr distanziert und ohne jegliches Gefühl gesprochen habe. Es fällt mir eh schwer Gefühle zu beschreiben, gerade was mit der Tat zu tun hat, da das bei mir auch total abgespalten ist (Schutzmechanismus). Aber mit der Zeit habe ich gemerkt. Hey, die Frau versteht mich. Die guckt mich gar nicht komisch an, die fühlt mit mir mit und sagt mir wie blöd andere gehandelt haben und nicht ich. Das zu glauben war nicht leicht, aber ich habe es vor allem rational angenommen (irrational kommen immer wieder zweifel etc, aber wer kennt das nicht). Ich habe der Thera richtig vertraut und habe sie auch vermisst wenn sie im Urlaub war, ich hatte sogar richtige Angst, dass ihr etwas passiert.

Weinen konnte ich vor ihr aber trotzdem nur ein mal. Nun wo ich meine neue Thera erst 2 mal gesehen habe, musste ich da schon mit den Tränen ringen. Und ich weiß genau, sie ist die richtige für mich, weil sie mir auch rein mit ihrem Fachwissen, sehr weiterhelfen kann und sehr einfühlsam ist.

Irgendwann kommt auch der Schritt, dass du dich öffnen kannst. Du brauchst eben noch ein bisschen. das mit dem Brief finde ich gar keine so schlechte Idee. Du musst ihr ja auch nicht gleich alles erzählen, du kannst ja nur sagen, dass du in letzter Zeit merkst, das du körperliche Nähe verspührst, das aber nicht zulassen kannst. Du musst es ja auch nicht auf die Thera beziehen, so ganz allgemein. Deine Bindungsangst und so.

Alles liebe die Kleene
Glaub nicht alles was du fühlst.