Morgen...Beratungsgespräch

#1
Hallo ihr Lieben!

Tja, was soll ich sagen? Ich hatte mir ja geschworen, mich dieses Jahr endlich meinen Problemen zu stellen und den Kampf gegen die Krankheit zu beginnen. Und nun hab ich morgen tatsächlich mein erstes Beratungsgespräch! Nur sehe ich der Sache mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. Auf der einen Seite bin ich froh, dass jetzt endlich was voran geht. Der absolute Stillstand der Situation in den letzten Monaten hat mich ziemlich fertig gemacht, und die Last der Wahrheit ist immer schwerer geworden. Andererseits muss ich gestehen, dass ich ziemlich große Angst habe, da morgen hinzugehen. Ich zittere jetzt schon, wenn ich daran denke. Es kommt mir so unwirklich vor, dass ich etwas, das ich 5 Jahre lang geheim gehalten habe, nun plötzlich einer völlig fremden Person erzählen soll. Ich habe einfach Angst, dass ich das nicht schaffe und kein Wort herausbringe. Wie soll ich denn all das aussprechen was ich selbst noch immer nicht wirklich wahrhaben will? Und was wenn mich die Panik packt und ich einfach nicht hingehe? Dann bin ich genauso weit wie vorher, aber ich ertrage diese Untätigkeit nicht länger....
Außerdem weiß ich gar nicht was ich dort so genau sagen soll. Ich meine, klar, das liegt eigentlich auf der Hand, aber wie soll ich dieser Person in die Augen sehen und aussprechen, was ich doch nie jemandem erzählen wollte? Ich weiß nicht wie ich das machen soll...
Vielleicht habt ihr ja irgendwelche Tipps, wie ich mich etwas beruhigen kann und vor allem, wie ich mich überwinden kann, das morgen wirklich durchzuziehen und nicht wegzulaufen so wie sonst immer.
Auch sonst bin ich für jedes aufmunternde Wort empfänglich ;-)
Vielen Dank und ganz liebe Grüße,

eure Lágrima
My problems hide in numbers that leave when I gag and heave
I weighed out every option, that scale's not fot for advice

#2
super, daß du dich dazu überwunden hast, dir hilfe zu holen!
deine angst ist normal! das gehört dazu, schließlich ist es ja ein riesiger schritt, nach 5 jahren jemanden dein geheimnis anzuvertrauen! aber wenn du's geschafft hast, den termin dort auszumachen, schaffst du das hingehen auch noch! ganz sicher!!!
was mir bei solchen ersten gesprächen mit therapeuten immer hilft, ist die tatsache, daß ICH es in der hand habe, wieviel ich von mir preisgebe.
das schwierigste ist immer der einstieg, danach läuft das gespräch von alleine. überleg dir heute doch ein paar mögliche einstiegssätze (ruhig aufschreiben), wie du es für dich am besten formulierst.
und dann... laß es auf dich zukommen!

ganz viel kraft (für heute) und mut (für morgen) und einen sonnigen gruß!
hella :wink:

#3
danke hella, deine antwort hat mir wirklich mut gemacht. aber langsam krieg ich doch panik. in einer stunde bin ich schon auf dem weg dahin...mann, ich glaub ich pack das nicht. ich hab keine ahnung was ich denen dort erzählen soll. und ich hab ja auch noch nie darüber gesprochen. oh je...jetzt heißt es ruhig bleiben. auf jeden fall nochmal vielen dank für die aufbauenden worte.
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#4
Find ich super, dass du dich dazu entschlossen hast :D
Hab dir ja bereits erzählt, dass ich mir bei meinem Beratungstermin vorher einen mords Kopf gemacht hatte und das Ganze im Endeffekt nicht mal halb so wild war... :wink: also keine Angst
Ich drück dir ganz fest die Daumen und warte auf ein Lebenszeichen von dir nach dem Termin :)
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung!

#5
hey lisa-marie!
erstmal vielen dank für die gedrückten daumne, die kann ich wirklich gut brauchen. und ich bin immernoch total froh, dass du davon erzählt hast, wie das alles bei dir war. nicht zuletzt deswegen hab ich mich schließlich auch getraut, einen termin auszumachen :-) jetzt muss ich da nur noch hingehen...aber ich werds auf jeden fall tun, alles andere wäre falsch.
klar werd ich euch nachher erzählen wie es gelaufen ist. ihr seid die ersten (und wohl vorerst auch die einzigen) die das erfahren werden ;-)
bis dahin alles liebe, eure zitternde lágrima
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#6
puh, das wäre geschafft! ich war tatsächlich dort. dann erzähl ich euch mal wie die ganze sache so gelaufen ist.
also erst mal bin ich dort mit ungefähr 20 minuten verspätung aufgetaucht :oops: ich hatte die entfernung völlig falsch eingeschätzt. von der u-bahn, die eigentlich genau in der straße hält, muss man noch ewigst laufen. und dann bin ich erst noch ein paar mal an der eingangstür vorbeigelaufen. ich hab den eingang einfach nicht gesehen, weil das nur so eine komische kleine tür mit rollos davor war... ich dachte schon, die ham die hausnummer einfach ausgelassen :lol: naja jedenfalls bin ich dann da rein und die frau hat mich gleich ganz freundlich begrüßt. sie meinte das würde öfter vorkommen, dass die leute zu spät kommen ;-)
ach, das ist wahrscheinlich alles völlig uninteressant, sorry. jetzt also zum gespräch: ich muss sagen, es hat sich sehr seltsam angefühlt. zum allerersten mal habe ich das wort "bulimie" in gegenwart einer anderen person ausgesprochen. ich dachte im vorfeld, das wird unglaublich schwierig oder ich muss heulen oder sonst was. aber es kam mir so erstaunlich leicht über die lippen...einfach so. und auch im weiteren verlauf des gesprächs kam es mir irgendwie so vor, als würden wir nicht über mich sprechen, sondern über eine dritte person. das irritiert mich doch etwas. kann es sein, dass ich mir die krankheit noch gar nicht richtig eingestanden habe? oder kommt das von selbst im laufe der therapie? naja, jedenfalls werden die von der beratungsstelle jetzt mal einige therapeuten anrufen, die für mich in frage kommen und schauen, wo ein platz frei wäre. ich find das toll dass die das für mich machen.
also alles in allem war es wirklich nicht schlimm. die frau war sehr nett und hat auch akzeptiert, dass ich wohl nicht allzu gesprächig war :-) und ich bin froh, diesen schritt gegangen zu sein. jetzt muss doch mal was vorwärts gehen! ich kann allen nur raten, sich auch an so eine beratungsstelle zu wenden. und glaubt mir, wenn ICH sage dass es nicht schlimm ist, dann könnt ihr das alle!
und vielen dank natürlich euch allen für eure unterstützung und hilfe, ohne die ich wohl noch nicht so weit wäre wie ich es jetzt bin *euch alle drück* :-)
ganz liebe grüße,
eure lágrima
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#7
Hey!

Wenn ich solche Sachen lese, dann kommen mir fast immer die Tränen! Ich finde das soooo mutig und toll, dass du dir Hilfe geholt hast und nun bereit bist, was gegen deinen Krankheit zu machen! Ich weiß noch, als ich mich endlich dazu überwunden habe, mich an eine Beratungsstelle zu wenden und wie schwer dieser eine Schritt für mich damals war. Ich dachte, ich schaffe das NIE! Aba ich hab es geschafft!
Und gemeinsam schaffen wir das ALLE!

Alles, alles Gute weiterhin! Du kannst stolz auf dich sein!!!!!
Butterbrot!
*Do I even have the strength to try*

*Is it better to try and fail than fear?-Can I know?*

Bild

#8
Hallo zusammen!

Ich misch mich hier einfach mal ein. :)

Was habt ihr denn am Telefon gesagt, als ihr bei der Beratungsstelle angerufen habt? Das allein ist für mich schon eine Hürde. :cry:
Ich glaub ich fang sofort an zu flennen, so peinlich wär mir das....

:roll: