hoffnung auf thera - und jetzt wird alles nur noch schlimmer

#1
zuerst wollte ich nur kurz sagen, dass ich hier nicht so oft schreibe - früher hat mich das oft extrem getriggert - aber ich muss meine gedanken endlich loswerden.

ich hab mich um einen therapieplatz bemüht und hab jetzt endlich hoffnung, dass es wirklich klappen könnte. die therapeutin meinte, dass ich mitte februar nochmal anrufen soll und dann würden wir auf jeden fall einen termin ausmachen, noch für februar. (ruf schon seit 3 monaten an)

jetzt hab ich aber gemerkt, dass seit die thera in greifbare nähe rückt die krankheit immer schlimmer wird! ich halte keinen einzigen tag mehr durch, kann irgendwie gar nicht mehr essen ohne ein derartig schlechtes gewissen zu haben und wieder zu k...
kennt das jemand? irgendwie ist da so dieses gefühl "jetzt nochmal richtig ausleben, wenn die thera anfängt hör ich dann ja auf"

...es geht mir total schlecht. vor allem psychisch. ich bin oft tagelang nur zu hause und mache nichts anderes... mein soziales leben existiert fast nicht mehr. ständig ist nur der gedanke da, wann ich wieder die möglichkeit hab, was ich alles essen könnte etc. abends sitz ich lieber zu hause und k... als mit meinen kommillitonen zu feiern oder irgendwas anderes zu machen. von den anstehenden prüfungen ganz zu schweigen! ich kann einfach nicht lernen - selbst wenn ich mal nicht k..., womit ich eigentlich fast meine komplette zeit verbringe, kreisen meine gedanken nur ums essen :( ich bin verzweifelt

ich hab das gefühl ich könnte noch ewig weiterschreiben - aber danke auch so schon mal fürs lesen...
man lebt, wofür man sterben würde

Re: hoffnung auf thera - und jetzt wird alles nur noch schlimmer

#3
Heii, also ich weiß genau wovon du redest. Bei mir ist es allerdings erst schlimmer geworden, nachdem ich die ersten GEspräche mit der Therapeutin hatte - und es kommt mir so vor, als kämpfe der bulimische Teil in mir krampfhaft um seine Existenz - eben weil ihm zuleibe gerückt werden soll. Meine Therapeutin meinte auch, dass es mir erstmal schlechter gehen könnte im Verlauf der Therapie. Eben weil das bulimische Verhalten von uns gebraucht wird, wenn es uns nicht gut geht, wenn wir pannungen und Ängste (Gefühle jeglicher Art eigentlich) nicht aushalten können, sondern einfach eliminieren möchten.
Dass bei dir eine Thera ansteht löst natürlich einiges aus, es soll ja schließlich dein bisheriges Leben radikal verändern - eines ohne Bulimie daraus entstehen. Dass mit dieser Entscheidung ein Haufen Emotionen einhergehen ist nur natürlich - und das Fressen und Kotzen leider deine REaktion darauf.

Ein anderer Gedanke war bei mir oft, dass ich die Therapie gar nicht brauche - ich schaff das ja alleine, ich kann ja ainfach aufhören wenn ich will. Oder manchmal auch, dass die Therapeutin mir sagt, meinen Therapieplatz sollte doch besser jemand bekommen, der es nötiger hat als ich.
Da ging es mir dann erstmal immer schlechter - natürlich weil das wiederum mit Emotionen - Angst, Unzulänglichkeitsgefühlen, Unsicherheit verbunden war, aber andererseits vielleicht, weil mein Körper meinem Kopf zeigen wolllte, wie verdammt nötig ich diese Therapie habe - und dass es da eben keine Ausrede gibt :roll:.

Ich verstehe dich sehr gut, auch ich war die letzten Tage einfach nur hilflose Zuschauerin meiner Sucht. Aber ich hoffe nachdem ich diese Dinge eingesehen habe, besteht für mich wieder ein bisschen mehr die Möglichkeit Akteurin zu werden statt passiv geschehen lassen.

Re: hoffnung auf thera - und jetzt wird alles nur noch schlimmer

#4
hi essence,
Dass bei dir eine Thera ansteht löst natürlich einiges aus, es soll ja schließlich dein bisheriges Leben radikal verändern - eines ohne Bulimie daraus entstehen. Dass mit dieser Entscheidung ein Haufen Emotionen einhergehen ist nur natürlich - und das Fressen und Kotzen leider deine REaktion darauf.
ich kann da nur zustimmen, du hast im moment ne menge Anspannung, mit der du umgehen musst und da benutzt du natürlich das altbekannte ventil.Dann ist da wahrscheinlich auch noch ein Teil in dir, der jetzt klammert und die ES nicht ganz loslassen will, so war es bei mir auch,aber der Teil wird schwächer,wenn man nach und nach merkt wieviel schöner die tage ohne die Krankheit sind.

Sei nicht verzweifelt, sieh es mal so: Du hast die Klinik in Sichtweite und wirst bald mit Profi-Hilfe an dir arbeiten können, du musst nicht ewig in diesem kreislauf stecken, indem du jetzt festsitzt.
Es wird besser werden, nicht den Mut verlieren!!!!!!!!

Emilia
Den Weg kannst du nicht immer wählen, aber die Richtung