Therapiefortschritt oder nicht?!

#1
Heyhi,

leider komm ich nur sooo selten dazu zu schreiben, da ich kaum ins Netz gelange derzeit :(

Ich möchte gerne folgendes loswerden... ich habe ja geschrieben, dass ich seit geraumer Zeit in Therapie bin und ich bisher nicht das Gefühl hatte, dass diese ganze Sache überhaupt etwas bringen würde. Schliesslich hatte ich mich sogar dazu entschlossen, die Thera abzubrechen, denn wie gesagt sah ich da sehr wenig Sinn bzw. habe ich auch sehr sehr großen Druck mirgegenüber verspürt, dass ich schnell Erfolge verzeichnen müsse. Das ist natürlich überhaupt nicht gut. Dieses Druck verspüre ich sowieso sehr sehr oft mir gegenüber und in Alltagssituationen - oft denke ich, dass alles perfekt sein muss und ganz ehrlich, dass ist fast immer zum scheitern verurteilt. :((

Naja... auf jeden Fall sprach ich mit der Therapeutin darüber und sie merkte, dass sie mich teilweise sehr unter Druck setzte und ich ihr auch Zeichen geben solle, wenn es zuviel ist etc... das Problem bei mir ist das ich immer so viel wie möglich aufnehmen will, denn die Tipps und Ratschläge sind alle sinnvoll. Ich bin mir sehr sicher, dass sie eine gute auf ihrem Gebiet ist. Dennoch bin ich oft und auch sehr sehr schnell überladen und kaum aufnahmefähig. Kennt ihr dieses Gefühl? Das zieht sich bei mir wie ein roter Faden derzeit durchs Leben, dann bin ich total fertig, fang an ans Essen zu denken und mir ist alles egal. Wirklich alles... ich lebe dann quasi nur so dahin, ohne über Konsequenzen oder so nachzudenken! Erschreckend ist das und ich schäme mich dafür! Die vermeintlich letzte Sitzung brachte aber irgendwie die Wende... ich merkte das ich ihr bisher kaum vertraut hatte, obwohl ich keinen Grund dazu habe ihr nicht zu vertrauen im Gegenteil... ich muss offener sein und auch kritischer mit mir selber umgehen, damit ich die Krankheit überwinde! Es ist zwar nicht leicht, aber ich habe nun angefangen viel aufzuschreiben... meine Gedanken, Gefühle etc... das hilft mir irgendwie. Dadurch kam ich auch zu neuen erkenntnissen die ich schon wieder verdrängt hatte... mein Problem hat viel mit der Beziehung zwischen mir und meiner Mutter zu tun. WÄhrend der Thera haben wir das kurz angesprochen gehabt bisher, aber direkt fallen gelassen - es hiesse eine Mutter hat man und so... aber mein Verhältnis zu meiner mutter ist anders. In der letzten Stunde fragte mich meine Therapeutin, wie ich ihr gegenüber empfinden würde. Ich konnte nur von einer Art Hassliebe sprechen! Das ist sooo traurig. Sie fragte mich dann nach Beispielen und mir fielen nur negative Bsp. für Hass ein. Ich nannte vielleicht vier Momente aus meinem Leben und ich hätte sicher noch 50x andere nennen können. Das ist einfach sooo traurig - ich würde meine Kinder nie so behandeln wie ich behandelt wurde. Nunja... letztlich machten viele Dinge Sinn und ich konnte vieles wiedererkennen womit ich heute Probleme habe. Scheinbar habe ich viele Dinge überhaupt nicht richtig gelernt... Dinge wie Struktur, Kontinuität, Verantworung das sind alles Fremdwörter irgendwie. Klar ist mir die Bedeutung bekannt, nur habe ich Probleme alles organisatorisch im Leben unter einen Hut zu bekommen. Ich habe keinen Rythmus! Kommt euch sowas bekannt vor? Nun heisst es das ich einen Plan aufstellen muss, indem ich lerne einen Rythmus für mich einzuhalten von klein an... beginnend beim Essverhalten, dass ich 5x am Tag regelmässig über mehrere Monate esse und das dann irgendwann verinnerliche... sie sagte das es sehr schwer ist so etwas umzusetzen, aber das ich das mit ihrer Hilfe schaffen kann, wenn ich es wollen würde! Und ich sage euch... - ich will verdammt nochmal! Dennoch ist es schwierig - wie soll ich beginnen, schaffe ich das überhaupt alles, etc ... ich fühle mich innerlich noch immer sooo leer. Falls ich das nicht schaffe, sagte sie, dann ist ein stationärer Aufenthalt wohl die einzige Möglichkeit mich zu resozialisieren... und scheisse... sie hat Recht damit, wenn ich das so betrachte... hmm ich frage mal direkt, ob hier einige Parallelen rauslesen und wenn ja dann würde ich euch um erfahrungsberichte bitten. Ich bin derzeit doch sehr hin und hergerissen und habe einfach Probleme einen Plan aufzustellen!

Danke fürs zuhören :)

#2
Hallo!

Das mit dr Hassliebe kommt mir bekannt vor, das habe ich schon mal im Forum gelesen, ich suche mal (ups, war auch ein Beitrag von dir)

Plan - ich bin auch Planlos. wie soll ich einen Plan aufstellen?? Ist bei mir auch ein Problem. Keine Ahnung. Aber ich schiebe den thread mal nach oben ja?

*schiiiieeeeb*

lg

aire

#3
ich kenn das sehr gut, dass mir alles zuviel wird, und mir dann alles egal wird... so hab ich das noch gar nie gesehen... insofern: danke für den denkanstoss! :)