
Regie: Neil Armfield
Drehbuch: Neil Armfield, Luke Davies
Schauspieler: Abbie Cornish (Candy), Heath Ledger (Dan), etc.
Inhalt:
filmstarts.de hat geschrieben:Candy (Abbie Cornish) ist ein hübsches Mädchen aus einem konservativen, gut behüteten Elternhaus und möchte Malerin werden. Ihr Freund Daniel (Heath Ledger), ein selbsternannter Schriftsteller, kommt aus eher zerrütteten Verhältnissen und hängt in der Drogenszene um den alternden aber gutmütigen Caspar (Geoffrey Rush, Muenchen) ab. Auch Candy ist in die Welt der Drogen eingestiegen und segelt langsam und unaufmerksam der Heroinabhängigkeit entgegen. Problem bei beiden Künstlern ist natürlich der Geldmangel. Schließlich prostituiert sich die hübsche Blondine, um den unverzichtbaren Kick der Droge für beide finanzieren zu können. Im Rausch ihrer eigenen kleinen Welt heiraten die zwei. Schon auf der Feier sind sie total high, so dass Candys Eltern Wind von Daniels Drogenproblem bekommen. Statt die beiden damit zu konfrontieren, lassen sie sie gewähren. So kämpfen die Frischvermählten wieder um das tägliche Geld für den Schuss. Zum ersten Mal streiten sie sich darüber, dass nur Candy ihren Körper verkauft, um die Drogen bezahlen zu können.
Als Candy schwanger wird, ändern sich die Dinge. Die beiden sind mit einer Verantwortung konfrontiert und beschließen, wieder clean zu werden. Natürlich wird aber zuerst noch einmal der „Lucky Last“, der letzte Schuss, gesetzt. Doch auch in der Vorfreude auf das Kind bekommen sie ihren Entzug nicht wirklich hin. Die Familiensituation wird unter dem Druck von Candys Eltern immer unerträglicher. Und in Problemzeiten wirken Drogen noch viel, viel verlockender…
Drei Kapitel präsentiert Regisseur Neil Armfield seinem Publikum. Sie sind mit den Überschriften Himmel, Erde und Hölle betitelt. Das lässt schon mal nicht unbedingt auf einen fröhlichen Abschluss hoffen. Aber wer jetzt denkt, dass man zwangsweise daran das Ende erahnen kann, wird überrascht sein. Der durch seine Theaterarbeit bekannt gewordene Armfield geht absolut differenziert und feinfühlig mit seinen Figuren um. Bis zum Ende scheint er ihnen, wenn man seine Kameraarbeit und die Inszenierung der Charaktere genauer betrachtet, besonders nah zu sein. „Candy“ schiebt niemandem die Schuld für das Geschehene zu, sondern porträtiert die Lebenswege der beteiligten Personen, die sich entscheiden, ihre Zukunft auf eine bestimmte Art und Weise zu gestalten. Dabei bewegen sich die Eltern ebenso wie das junge Paar am Abgrund. Die Drogensucht ist nicht das alleinige Thema des auf dem Roman von Luke Davies basierenden Films. Sie ist lediglich der Aufhänger, um das Familienleben und die Beziehungen zwischen Liebenden, Eltern, Kindern und Freunden genauer zu untersuchen. Das schweigende Tolerieren der hilflosen Eltern steht ebenso im Mittelpunkt wie die Leugnung der Probleme durch die beiden Junkies, die sich ihre eigene Lebenswelt schaffen. Candy und Daniel halten sich nur an den positiven Dingen ihrer Beziehung fest und schaffen es so, an ein Funktionieren ihres Lebens zu glauben.
Wer von euch hat den Film gesehen?
Wie fandet ihr ihn?
Ich fand ihn sehr gut, total traurig natürlich, und er hat mich sehr an mich selbst früher in meiner Bulimiezeit erinnert, dieses Ausrasten und diese Hoffnungsloigkeit...
als ich rausgegangen bin, ist mir aufgefallen, dass das nicht mehr ich bin, dass ich jetzt ein anderes Leben führe, und das war dann doch sehr schön...
Falls ihr ihn also noch nicht gesehen habt: sehr empfehlenswert!!
Kann aber auch sein, dass er einen runterzieht, nachdenklich ist man danach auf jeden Fall.