Re: frau b* vor gericht

#16
Also, wenn ich die Wahl hätte, die Bulimie aus meiner Biographie zu löschen, ich glaube, ich würde es nicht tun. Ich habe viel gelernt, was mir entgangen wäre. Unter anderem habe ich eine Sichtweise mehr auf die Welt.

Re: frau b* vor gericht

#18
hallo aire,
stimmt, die b* begleitet uns nicht umsonst, wir werden dadurch auf defizite aufmerksam, die uns ohne die b* u.U. nicht unmittelbar klar wären, nicht in dieser brisanz. die auflistung soll dazu motivieren, sie aus dem eigenen leben zu verbannen, was nicht gleichbedeutend ist, sie aus der biografie zu löschen. es gibt zum glück ja auch aspekte, wie du erwähnst, die uns gestärkt und weitergebracht haben.

Re: frau b* vor gericht

#19
Naja, könnte ich es mir aussuchen hätte ich sicher nicht gern "Defizite" die der Bulimie Daseins-Berechtigung geben!


(achja und ich finde, dass viel zu viele Menschen viel zu wenig kritisieren)
Zuletzt geändert von Para am So Sep 14, 2008 12:19, insgesamt 1-mal geändert.

Re: frau b* vor gericht

#22
aire hat geschrieben:Also, wenn ich die Wahl hätte, die Bulimie aus meiner Biographie zu löschen, ich glaube, ich würde es nicht tun. Ich habe viel gelernt, was mir entgangen wäre. Unter anderem habe ich eine Sichtweise mehr auf die Welt.

Ja, der Gedanke is mir auch gekommen. In gewisser Weise hat mich die Bulimie auch positiv verändert; ich bin zB dankbarer geworden, nimm nich alles als selbstverständlich hin. Auch bin ich auf eine Art risikobereiter geworden und hab mich Dinge getraut, die ich mich vorher nie getraut hätte. Naja, negative Erfahrungen überwiegen natürlich.

LG, Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: frau b* vor gericht

#23
Hm...also dankbar bin ich da überhaupt nicht. Sicher gehört es zu meinem Weg, aber dankbar wäre was anderes. Da müsste man ja auch jeder anderen Krankheit (z.B. Krebs o.ä.) dankbar sein, weil man im Krankheitsverlauf ganz sicher lernt, viele Dinge anders zu sehen. Mir ist aufgefallen, dass Leute, die mal shwer krank waren, oft ihr ganzes Leben umkrempeln und Dinge wirklich mit anderen Augen sehen. Aber wäre ich durch eine furchtbare Krankheit zwangsläufig eine andere Einstellung zum Leben bekommen hätte, der Krankheit dankbar? Hm..nein ich denke nicht. Ich wäre höchstens dankbar, diese neuen Erkenntnisse fürmich zu haben und die Krankheit besiegt zu haben.

Re: frau b* vor gericht

#24
Dankbar für diese Erkrankung wäre ich vielleicht auch gewesen, wenn sich dadurch "nur" meine An- oder Einsichten geändert hätten.
Aber jetzt, da ich erkennen muss, was aus mir geworden ist, wie die Folgen davon mich den Rest meines Lebens begleiten werden und ich manche Wege, die ich zweifelsohne sonst nie eingeschlagen hätte, weitergehen muss - kann von Dankbarkeit nicht die Rede sein....
Zuletzt geändert von Lilli26 am So Sep 14, 2008 13:06, insgesamt 1-mal geändert.

Re: frau b* vor gericht

#25
Oh nein, nein, "der Bulimie" bin ich nich dankbar, unter keinen Umständen, nur ich bin dankbar geworden für die schöne zeit, die ich davor hatte. Ich hoffe es is jetz klarer :?

LG, Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: frau b* vor gericht

#26
[Entschuldigt, ich muss nochmal schnell dazwischen funken...]
Nads hat geschrieben:OT:Wenn man allerdings immer, überall und bei jedem umd allem kritisiert, ist die Gefahr groß, schnell nicht mehr ernst genommen zu werden..
Achja, wieso denn eigentlich? Wenn die Leute nicht in der Lage sind objektiv und sachlich an Kritik ranzugehen egal was und wer kritisiert (wird), ist das unterm Strich nicht mein Problem, sondern das der Leute die sich meiner Kritik und somit einer anderen Sichtweise nicht annehmen wollen...


Auch wenn ich "überall und immer und bei jedem und allem" kritisiere (was eigentlich nicht wahr ist, aber nunja), gibt das noch lange keine Berechtigung sie nicht ernst zu nehmen... wie blöd!



Ich kann übrigens auch niemanden ernst nehmen der viel zu viel über mögliche Kritik hinwegsieht und überall nur rosarota Wolken sichtet.

Re: frau b* vor gericht

#28
"freundlicher Umgangston" ... oftmals ist es nur schmieriges Rumgeheuchel um andere bloooß nicht auf den Schlips zu treten...

Viele haben doch auch nur wahnsinnig Schiss nicht gemocht zu werden und halten darum schroffere Kritik zurück (oder sind immer gleich bei kleinster Kritik total empört). Zu dieser Sorte gehöre ich absolut nicht... ich lege es aber auch nicht unbedingt drauf an jemandem "auf den Schlips zu treten", ... ich bin nur ungezwungen. Aber das ist wohl verboten...


Mein Geschriebenes könnte man locker auch als "freundlich" interpretieren, das will nur keiner. Tja...