Hallo Katjusza!

Es tut mir sehr leid, was deiner Freundin passiert ist.

Du hast geschrieben, deine Freundin tut sich sehr schwer damit, sich anderen anzuvertrauen.
Hm, ich kann nicht sagen, was nun das beste Verhalten wäre, um ihr zu helfen, aber wäre ich an deiner Stelle, würde ich versuchen, dass sie (mit mir gemeinsam) eine Beratungsstelle aufsucht.

Für Leipzig (wenn es den Ort betrifft) hab ich die Add. gefunden:
Beratungsstelle für Frauen
Schenkendorfstr. 27
04275 Leipzig

Tel: 0341 - 39 197 91
Fax: 0341 - 39 107 33

Email:
frauenberatung@leipzigerinnen.de

Man kann sich auch per Email beraten lassen. Alles anonym und kostenlos.

Deine Freundin wird einen Prozess durchmachen, in dem sie versucht zu begreifen, was (und wie es) passiert ist. Und noch kommt sie zu dem Punkt, an dem sie das Gefühl hat, sie hätte mitschuld... und sieht es vielleicht weniger als Verbrechen.
Aber es ist ein Verbrechen... und sie hat nicht schuld. Es hätte nicht einmal einer Träne bedurft. Ein einzelnes Nein hätte reichen müssen...
Ihr erstes Nein hat die Sache schon zu einem Verbrechen werden lassen... egal, was davor passiert ist, egal was sie anhatte, wie sie getanzt hatte,... egal, ob sie vorher vielleicht bereit dazu war.

Es kann sein, dass sie das anders sieht bzw. fühlt... und da kommt es darauf an, wer ihr dieses Gefühl nehmen kann.
Vielleicht reicht schon ein Gespräch mit dir... doch, wenn sie Probleme damit hat, sich zu öffnen, fällt es ihr vielleicht leichter, zu reden und zuzuhören, anzunehmen, dass sie schuldlos ist, bei "Expertinnen" bzw. bei Frauen, die das Selbe durchgemacht haben.

Es ist ihr etwas Grauenhaftes passiert und das lässt sich nicht so einfach und folgenlos runterschlucken. Das muss und darf sie nicht... auch, wenn sie das in ihrer momentanen Gefühlslage am liebsten hätte.

Und was diesen Typen angeht...
Solange deine Freundin in der Öffentlichkeit darüber schweigen will, würde ich noch nichts zu ihm sagen... in der Öffentlichkeit. Ich würde ihm mit Verachtung begegnen... warum, wird er schon selbst wissen, oder herausbekommen.

Liebe Grüße!

ach ihr zwei, bald ist es acht, ich glaube fast sie wird nicht kommen - vor mir zu weinen ist ihr einmal geschehen, traurig aber wahr, als ich sie mit einem Nein aus der Liebe in "nur" Freundschaft entließ.
Das macht es nicht eben leichter.

sonnenblume, ich schrieb dort oben

schade nur, dass es in diesem fall sie ist, derern werte entscheidend sind - andere als meine und dennoch meiner akzeptanz enthoben, denn wer bin ich, dass ich an ihr etwas zu akzeptieren hätte?

das heißt nichts anderes als "was auch immer du entscheidest, ich bleibe da"
und so wird es sein.
war eben laufen, eine stunde trab durch den wald kann vieles lösen, auch wenn sich eine schnellstraße jetzt dort entlangschlengelt, wo ich mit Hund und mit erwachsen wurde. der Hund ist ja auch gestorben.

Sie ist zu stark, immer gewesen, um jetzt hilfe von außen zu nehmen - das könnte ihr das genick brechen, es ist wie manche von uns die sich keinem anvertrauen, heimlich bleiben - perfekt sein müssen.

Ich danke euch sehr, es wird schon gehen

ich weiß, habe das eigentlich auch nur noch mal geschrieben weil ich es wichtig finde. als ich es damals einer freundinn erzählt habe (kurz nachdem es passiert ist) war ich so fertig das sie hätte alles tun können. weil ich viel zu schwach war um überhaupt noch was zu sagen.... und sie hat mein vertrauen ausgenutzt was unsere freundschaft kaputt gemacht hat. bis heute hasse ich sie dafür, vielleicht sogar mehr als ihn... auch wenn die personen, denen sie es gesagt hat, es für sich behalten haben. es ist ein teil meines lebens über den ich zumindest jetzt entscheiden will!

liebe mari, eben lese ich deine zeilen erst - darum jetzt das wort dazu.


die leipzigerinnen kenne ich, frauen- und mädchenarbeit hat nicht viele gesichter in einer kleinen stadt - patante frauen, offene weiber und die schenkendorf auch so günstig gelegen, dass e sich davor und danach halbwegsweit reisen lässt mit blick auf himmel und wiese.

I gonna talk her into that, denke ich, und weiß ja, dass das quark ist.
Sue und sich beraten lassen, gott, kein pferd könnte vermögen sie in richtung Südvorstand zu pilgern (3 minuten von der Bib weg .. ) mit dem vorhaben, sich dort hilfe zu holen.

vielleicht irre ich mich und sie sehnt sich danach - wird sich vieles heute abend enstcheiden. wenn sie die tür aufmacht.
es ist acht. .. nun, dann werde ich mich eben ins auto setzen... oder ein anruf.

danke mari, dein pragmatismus ehrt dich, macht schritte denkbar, wenn man doch selber vor lauter mitfühlen blind ist.

bis morgen zusammen, es trollt sich eine pudelnasse katze

v*rg*wa*ig* von "einem den wir für einen Freund hielten" sind vor der Justiz noch mal doppelt schwer haltbar.
alles kacke.

guten morgen,

ich will nur kurz den abend hier lassen, vielleicht fragt sich die eine oder andere. empathie ist ja im allgemeinen eine besondere qualität der mitglieder dieses forums.
natürlich kam sie nicht, was klar war und erst gegen mitternacht gelang ein erreichen, was nicht klar war.
nicht mal anschauen konnte sie mich und sah so zerschlagen aus und versuchte mir zu sagen was alles doch eigentlich in ordnung ist und mit ein bisschen zusammenreißen wieder begradigt werden könne, was grad einen knick bekommen hat - du bist kein grashalm. zum beweis dann mal ein schimmern im auge.

eine nacht-autofahrt bis 2 unter mond und durch kleinstädte rettete sie vor mir, denn viel zu schnell für meinen geschmack in kurven sagt "sei lieber still, ich könnte die kontrolle verlieren" - und so musste sie nicht angst haben vor fragen oder gesichtsverlust oder schlimmerem.

geredet haben wir nicht, nur wortlos uns später unter decken und die köpfe zusammengesteckt, die nacht in trügerischer ruhe verbracht, wie liebende auf der flucht. Meine kleine Sue. Shitto, aber es war gut so - nun weiß sie dass wir nicht reden müssen, ich auch, dass so arme reichen erstmal und wegschieben auch ok ist, bis man sich seinen teufeln stellt.

Ich danke euch sehr für die schlaglosen räte und offene ohren,

Katja

und wie gehts jetzt weiter?

noch eine nacht als liebende auf der flucht oder doch den gefühlen verbalen ausdruck verleihen?

nicht als paul, nur wie - in trügerischer ruhe.
sie wird schon kommen, wenn sie soweit ist.
und wenn sie nie kommt weil sie nie soweit war dann weiß sie wenigstens dass es anders hätte sein können.
vielleicht reicht das ein stück weit - wissen zu können ohne muss

und wie gehts dir heute so dabei, katja?

es kommt nicht darauf an wie es mir damit geht sondern ihr.
aber gut -- es geht mir unterdurchschnittlich gut. wut und angst und hilflosigkeit sind nicht die gefühle meiner ersten wahl.
wenn du mit dieser frage aber meinst, ob ich glaube dass eine gemeinsam verbrachte nacht ein probates mittel zum spenden von trost war, dann mein ich "ja" - nähe ist, zumindst in dem von uns nach wie vor geachteten Rahmen) nichts ungewöhnliches mit der forderung der neuen erfahrung zwischen uns sondern natürlich über die jahre gewachsen.
gewohnt und daher wenig erschreckend, ganz nah dran an der "normalität"

da ich sie nicht kenne, sondern nur dich, wollte ich eben wissen, wie es dir damit geht. entschuldige, dass ich mich für dich interessiere. egal, kannst eh nix dagegen machen.

mein rat-wenn auch viel zu spät

lass sie einfach- wenn sie bedarf hat zu reden wird sie reden
und wie du so schön sagst-vielleicht wird sie auch nie reden.
nur da sein-das reicht!
warum hilflos fühlen? du tust das was sie braucht

ich würde nicht reden.
wenn´s mir mies geht-was schlimmes passiert ist- brauch ich keine umarmung und tröstende worte.
ich will es nicht zerhacken und darin rumwühlen sondern ich brauche
jemand der einfach da ist und mich in ruhe läßt

zu dem ich kommen kann-nur dasitzen kann
keine unangenehme stille sondern ruhe und frieden und das gefühl von geborgenheit und verstanden werden ohne worte und ohne umarmungen.

jemand der mich in ruhe läßt und trotzdem da ist-
der ein seil hält wenn ich auf der klippe balanciere-
mit dem ich trinken kann bis zum black out-


jemanden der mich ohne worte versteht und mich das so lange mit mir ausmachen läßt bis ich denke ich will es teilen

du tust genau das richtige

Hallo Ihrs!

Ich will keinem hier auf die Zehen steigen... nur...

"Lass sie es sich mit sich selbst ausmachen... wenn sie nicht reden will, lass sie schweigen bis sie von selbst kommt... wenn sie nie reden will, soll sie nie reden...
...bei mir ist es auch so. Jemand der nur DA ist, der reicht."

Reicht der oder das wirklich?
Keiner von euch will reden. Und keiner will jemanden an seiner Seite, der ihm dazwischen redet...
...aber gehts euch gut?

Dass jemand mal DA ist, macht eine schier unerträgliche Situation erträglicher... für den Moment. Aber hat das Nicht-Reden hier wirklich irgendwem geholfen?

Dass jemand DA ist, ist bei schweren Problemen mehr ein Hilfstropfen auf dem heißen Problemstein.
Denn dass jemand bloß da ist, hilft mir den Moment, aber es bringt mich nicht weiter. Bringt mich auf keine neuen Gedanken....
bringt mich nicht voran.

Und wenn ich mich selbst dann auch nicht voranbringen kann... dann bleib ich stehen.

Zwingen und unter Druck setzen... jemandem etwas aufzwingen, sollte man nicht... und nur mal da sein ist völlig in Ordnung. Aber darüber hinaus sollte man - als Freund - sein möglichstes versuchen, den Freund nicht stehen zu lassen, wenn man merkt, er kann sich nicht mehr bewegen...

Seltenst bemerkt es der Freund selber... und meistens auch zu spät. Denkt, er schaffts und schaffts dann nicht... weil er kein Übermensch ist.

LG!

ich kann nur für mich reden und die dinge aus meiner sicht
beurteilen
mir geht´s gut damit- ja

ich kann nicht reden- ich WILL NICHT reden
ich möchte möglichst alles vergessen-in ne kiste packen-zunageln
und tief vergraben. dann geht´s mir gut
und einer der für mich da ist reicht mir.
was nützt es die dinge tot zu reden

mari hat geschrieben: - als Freund - sein möglichstes versuchen, den Freund nicht stehen zu lassen, wenn man merkt, er kann sich nicht mehr bewegen...

das eine schließt das andere ja nicht aus

soso.
ich bin angesichts dieser eurer zeilen ganz froh, dass mein bauch derzeit mal nicht mit dehnübungen und vorverdauen beschäftigt ist sondern mit mir redet. werde mich auf ihn verlassen denn damit fuhr ich ganz gut bisher, werde meine hand um ihre falten und sie um pflastersteine führen, damit sie draußen unter himmel nicht eingesperrt ist und rauchen kann gewissensbisslos, das hilft schon stückweise.
was machte ich mir denn vor mit mir klären zu können, was sie braucht? un unding - wiese frage ich sie denn nicht?
auch nach einem so tiefen schlag traue ich dieser intelligenten frau sehr wohl zu, mir zu sagen wann sie was oder wen braucht - vielleicht ja nicht mich und gespräche aber -

@paul
ich las deine zeilen als leisen vorwurf, entschuldige bitte.
mir fällt zu wenig leicht deine fürsorge zu erkennen.
Es geht mir gut, merkwürdiger weise