Meine eigentliche Geschichte fängt weiter unten an, ich habe es fett markiert. Wer sich die Vorgeschichte anschauen mag, der kann dies gerne tun. Sie tut nicht wesntlich etwas zur Sache... Was ich hier genau will weiß ich nicht. Tipps? Ratschläge? Ich würde gerne meine Ex-Freundin wieder haben. Denn ich denke sie rennt davon...

Hallo,
ich brauche dringend Hilfe. Oder nur eine andere Meinung, Tipps und Vorschläge. Ich bin 23 und meine (Ex)Freundin ist 18. Wir waren auf einer Schule, haben uns so vor gut 2 Jahren auf einer Englandfahrt kennen gelernt. Sie war damals „normal“ von Gewicht her, also hatte man ihr nichts angemerkt. Wir hielten danach ein wenig Kontakt. Damals hatten wir beide noch andere Beziehungspartner. Es war so ein wenig was machen, einmal im Monat weg gehen.

(ich nenne mal meine Freundin „Ulla“)

Der Kontakt wurde dann irgendwie intensiver und kräftiger letztes Jahr im März. Ich hatte mit meiner Freundin Schluss gemacht, sie mit ihrem Freund. Wir fingen an jeden Tag etwas zu machen, am Wochenende, im Internet schreiben, Telefonieren. Ich habe mich verliebt und gefragt ob das bei ihr auch so ist. Leider war dies nicht so. Der Kontakt brach danach total aber(erst nach zwei Wochen). Und hier habe ich schon gesehen das sie wirklich ARG dünn ist…

Das war so im Mai letztes Jahr. Ich habe daraufhin viel mit ihrer Schwester gemacht, so hatten wir immer mal wieder Kontakt wenn sie ans Telefon ging und ich mit ihrer Schwester reden wollte. Oder wenn ich mal vorbei kam um einen Film zu schauen.

Im September hatte ich dann das Gefühl ihr wieder schreiben zu müssen, ich habe es lange unterdrückt, habe erfahren das sie wieder mit ihrem Exfreund zusammen ist und dachte es würde dumm kommen. Ich tat es trotzdem und wir verstanden uns SOFORT wieder wie früher(sie hatte auch sehr viel zu genommen > sah „normal“ aus, gute Figur, Hintern und Brust bekommen). Wir lachten, wir hatten Spaß, wir unternahmen sehr viel. Die Geschichte zog sich wieder hin, ich verliebte mich wieder (obwohl ich mir fest nahm, dies nicht zu tun, Gefühle eben…). Anfang November waren wir in einer Bar, sie hatte echt viel getrunken und es kam soweit das sie mich küsste. Es ging den ganzen Abend so. Ich dachte natürlich wir wären zusammen oder es war der Anfang dahin. Leider war es das nicht im Ansatz. Es ging dann soweit das wir immer wieder etwas machten und am Wochenende immer wieder „rum machten“. Sie schlief öfter bei mir. Sie blieb sogar mal 4 Tage am Stück. Ich würde unser Verhältnis als „beste Freund mit rum machen“ bezeichnen. Zumindest von ihrer Seite aus. Ich für meinen Teil wollte mehr.

Aus Spaß und um sie auch ein wenig zu provozieren, schrieb ich eine SMS mit dem Inhalt “Ich habe mich in dich verliebt. Willst du mit mir gehen, kreuze bitte an.. usw.“. Völlig kindisch. Doch die SMS ist wohl der Grund warum wir zusammen gekommen sind.

Ich bekam natürlich keine Antwort, es ging alles wie immer. Bis sie auf einmal abends(an einem Wochenende Anfang November) anrief und fragte ob ich zuhause sei sie müsse mir etwas sagen. Ich sagte, dass ich auf eine Party gehe aber sicherlich früh zurück komme. Sie meinte dann sie will doch nicht aber irgendwie auch schon, sie schämt sich. Ich habe gesagt sie solle einen Brief schreiben, sie wollte erst nicht, sagte dann jedoch zu. Als sie zu mir kam wollte sie mir den Brief nicht geben. Ich musste ihr versprechen das ich den Brief im Bad lese, sie möchte nicht dabei sein.

In dem Brief gestand sie mir ihre Gefühle, ABER sie wisse nicht warum. Weil sie mich nicht als Freund verlieren will oder weil sie wirklich Gefühle hat. Sie schrieb in dem Brief dass sie sehr widersprüchlich sei. Das sie Probleme hat, das sie ihr Leben nicht im Griff hatte auch wenn man es nicht sieht. Und so war es auch. Man sah nichts von Problemen. Wir verhielten uns danach als wären wir zusammen, es war Samstag Abend und wir küssten uns und hielten Händchen. Sonntag ebenso. Wir sahen einen Film doch sie musste gehen. Als sie ging, sagte sie auf einmal „das ist jetzt dumm… du denkst jetzt wir sind zusammen…“. Ich fiel natürlich aus den Wolken doch ließ mir nichts anmerken. Am Abend als sie zuhause war bekam ich noch eine SMS. „Ich merke, dass ich mit dir glücklich sein kann und genau davor schrecke ich zurück“. Ich hab das natürlich zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich kapiert. Wir telefonierten schon wieder einen Tag später. Danach kam eine etwa dumme Aktion. Mittwoch wollten wir wieder Telefonieren und Freitag waren wir auf eine Party eingeladen.

Ich schrieb eine SMS das Mittwoch nicht geht weil ich zu tun habe und Freitag auch nicht. Es kam nur ein „Schade“ zurück. Als es nun Freitag war, schrieb ich ihr eine SMS was sie denn nun macht (abends). Sie koche mit einem Freund und schaue eine DVD. Innerlich war ich total sauer. Sie wusste dass mich das stören würde. Ich ließ mich nun dazu (das erste und einzige mal in meinem Leben) etwas zu rauchen und viel viel Alk zu trinken. Ich merkte aber schon, das es nicht gut war und ging nach hause bevor etwas passierte. Leider zu spät. Ich schrieb ihr das sie nun gewonnen hat, das sie doch rum machen kann mit wem sie will, das ich auch nicht eifersüchtig bin, das sie mich zerstört habe und das ich sie hasse… dumme Aktion natürlich voller Ironie.
Am nächsten Samstag war kein Kontakt. Ich lud ihre Schwester auf ne Party ein, von einem Freund von mir, mit dem Satz das sie auch Ulla mitbringen könnte. So war es dann auch. Wir saßen uns gegenüber und sagten nichts. Ich konnte ihr nicht in die Augen schauen. Der Freund, der diese Party machte war natürlich ein sehr gut aussehender Typ.

(Anm. Ulla hatte vor unserer Beziehung ca. 20 Leute mit denen sie nur rum gemacht hat. Es lief nur Küssen und Knutschen, aber es waren sehr viele. NATÜRLICH alles nur Typen die gut aussahen.)

Sie setze sich zu ihm hin und ich sah in ihrem Blick wie sie das genoss das es mir weh tat. Wir redeten kurz bevor ich ging, ich entschuldigte mich für die SMS, sagte ich wollte das nicht, zu viel Alk, zum ersten mal Drogen und so. Sie meinte das sie mich so gar nicht kennt.

Ich ging. Am Sonntag draufhin schrieb ich ihr eine Email. Ich entschuldigte mich für die SMS, sagte das es mich fertig macht wenn sie so ist, das ich es nicht verstehe wenn sie mir sagt wir könnten glücklich sein, sie aber keine Anstalten macht. Ich sagte, ich wolle sie nicht als beste Freundin nicht verlieren. Sie schrieb zurück das sie nunmal kompliziert sei und das ich durch solche Sachen (meine SMS) ich es nicht erreichen werde, dass wir jemals zusammen sind. Was ich sehr seltsam fand war auch das sie meinte wir können NIE zusammen sein, weil sie nicht für Beziehung gemacht ist, weil sie sozial abgestumpft ist, sie habe keine Freunde, sie habe keine Gefühle deswegen sei sie so kalt manchmal und verwirrend.

Sie rief am selben Abend noch an, wir verstanden uns sofort wieder blendet. Dann erzählte sie mir, das sie mit meinem Freund am Abend und in der Nacht noch rum gemacht hat… mich traf das total. Denn sie verletzte damit MICH, 5 Tage vorher schrieb sie mir diesen Brief und die SMS… und dann mit einem Freund von mir?! Ich ließ mir nichts anmerken und alles war ok. Sie kam daraufhin von Dienstag auf Samstag zu mir. Das übliche Spiel. Am Tag beste Freunde, Abends rum machen. Das lief auch die nächste Woche so.* Dienstag auf Sonntag. Mittwoch Nacht (als wir mal wieder rum machten) sagte sie dann auf einmal, das wir nicht mehr rum machen sollten weil ich das nur falsch verstehe, sie könne NIE ein Beziehung mit mir führen… ich sagte natürlich dass das okay ist (was es natürlich nicht war)… Sie sollte eigentlich bis Sonntag bleiben. Danach wollte ich mir eine Auszeit gönnen. Bis dann etwas passierte. *(In der Zeit von Sonntag auf Dienstag erzählte sie mir auch das sie Magersüchtig sei. Beschrieb es als „lächerliches“ Problem. Und so wie sie es am anfang sagte, war es auch nicht so wirklich wild. Sie schaue auf ihr Gewicht. Hat MANCHMAL Tage an denen sie wenig isst… )

Samstag Abend gingen wir in eine Disco. Zu viert. Sie war nach 2 Minuten auf der Tanzfläche, tanzte irgendwen an. Sie sah mir ins Gesicht und lachte, sie ließ sich von einem anderen Drinks ausgeben. Dann ging sie wieder auf die Tanzfläche und tanze eng umschlungen mit irgend nem Typen. Ich bin ausgerastet und einfach gegangen. In der Nacht kam sie dann mit den anderen drei (Mitbewohner + Freundin). Ich war wach, tat aber so als ob ich schlief. Ich merkte das sie ihre Sachen packte und ging und vor meiner Zimmertüre heulte. Sie schlief im Wohnzimmer. Am Sonntag draufhin ging sie. Und schrieb mir gegen Mittag eine Mail.

Sie sagte das erinnere Sie an die Situation mit meiner SMS. Sie sagte noch einmal so grausame Dinge wie „ich kann niemanden lieben“ – „ich habe dir gesagt ich enttäusche die Menschen, auch dich…“. Ich gab keine Antwort. Am Abend drauf hat sie mich angeschrieben (ICQ >Chatprogramm) ob ich sie ignorieren wolle für immer. Ich sagte das ich nichts sagen kann. Das sie scheiße gebaut hat, das sie mich verletzt hat, so wie vor zwei Wochen. Sie wollte mit mir telefonieren, sie müsse mir noch mal etwas sagen. Ich sagte nein, sie soll schreiben, ich bin zu fertig um zu telefonieren. Sie schrieb mir dann auf einmal das sie gern mit mir zusammen sein würde. Ich habs am Anfang nicht so direkt verstanden. Sie kam am Abend und… wir waren tatsächlich zusammen. Sie merkte wohl dass sie mich braucht und das sie mich verlieren würde und wüsste nun endgültig das sie mich will.

Die ersten vier Wochen waren eine halbwegs normale Beziehung. Bis sie mir auf einmal gestand das sie fast einmal v*rg*wa*ig* worden wäre und ihre Magersucht Bulimie hat. Das war für mich kein Grund Schluss zu machen oder sie weniger zu lieben. Sie sagte mir dann „du liebst mich wahrscheinlich jetzt nicht mehr“ als sie mir das mit der fast v*rg*wa*ig* sagte. Ich hab natürlich energisch dazwischen gehalten. Habe ihr gesagt dass meine erste Freundin auch ein ähnliches Problem habe und ich mit dieser zwei Jahre zusammen war. Ich war ein wenig zu eifersüchtig, die „üblichen“ Probleme halt. Was anders war, das wir jeden zweiten tag stritten. Und wir wussten nicht mal warum. Ich bin dann eines Tages ausgerastet und hab ihr mal so richtig die Meinung gesagt….

… und genau da fängt meine eigentliche Geschichte an. Mitte Dzember sind wir zusammen gekommen. Gestern hat sie Schluss gemacht. Sie hat Bulimie, richtig stark. Wenn wir zusammen sind, dann fühlt sie sich gut. Isst fast „normal“. Denkt nicht so oft daran. Doch immer wenn sie alleine zuhause ist verfällt sie in Fressanfälle und Rauskotzen. Sie meinte mal das ich deswegen Schluss machen würde. Das ist natürlich Quatsch. Ich sagte ihr, wenn sie das in 20 Jahren noch hat, bin ich bei ihr. Den nächsten Fehler den sie machte, war ihrem Ex zu schreiben. Und hier fing ich an auszurasten. Sie wusste, das er noch etwas von ihr wollte. Sie kennen sich jetzt seit 3 Jahren,( GENAU zu diesem Zeitpunkt fing die ES an. > nicht wegen ihm!), waren 3 mal zusammen in der Zeit. Meist nie länger als drei Monate.

(Warum sie so gut zusammen passten aus MEINER Sicht, war das er ein richtiger Idiot ist. Er ist biologisch eine Frau, möchte aber ein Mann sein. Und das ist sein Problem. Er hat nicht viele Freunde, wird verarscht, sogar seine Mutter spricht ihn mit seinem Frauenvornamen an. Hart natürlich. Sie sagte mir, das sie in den Beziehungen maximal 2 Tage glücklich war. Er hat auch beim ersten Mal Schluss gemacht, weil er ihre beste Freundin scharf fand+dann mit ihr rum gemacht hat. Er hat ihr in 2 Jahren EINMAL(!) gesagt das sie wunderschön ist. Er hat sie nie um sie gekümmert. Wenn ich sie frage „warum hast du ihn geliebt“. Sie konnte mir NIE eine Antwort geben, bis auf die eine „er hat mich so genommen wie ich bin“. Er wusste das mit den ES nicht, er hat es auch nicht gesehen, obwohl sie Anfang der Beziehung dicker war. Dieser Mensch ist kaputt. Er hat immer wieder seinen seelischen Müll an ihr ausgeladen. Sie hat es nie gestört, weil er nie etwas sagte wegen ES, selbst als er es wusste(sie sagte es ihm irgendwan, interessiert hat es ihn nicht) … NICHTS kam… Ich finde das unfassbar.)

Ich bin ausgerastet und habe ihr gesagt mich stört, das sie mit ihm Kontakt hat. Ich wusste dass er in Sachen ES nie etwas gemacht hat, kein „hör auf damit“ – „kein wir schaffen das“ NICHTS. Und er wollte sie zurück. Nach und nach wurde mich auch klar, das sie ihm nur schrieb, weil ich eben nicht so war. Ich sagte ihr, das ich möchte das sie ES nicht mehr hat in 2 Jahren ODER das wir es wenigstens versuchen Sie fing an von einer Therapie zu reden und ob ich ihr helfen würde. Was für eine Frage… NATÜRLICH… Ich sagte ihr auch das ich nicht Schluss mache wenn sie in 5 Jahren noch ES hat. Aber wir sollten es wenigstens versuchen dagegen anzukämpfen.
Nach meinem Ausraster zwang ich sie dazu, sich zu entscheiden. Seine Freundschaft oder unsere Beziehung. Mir war eigentlich klar das nun Schluss war. Sie legte auf als ich ihr das am Telefon sagte. In den vier Wochen erzählte sie so oft von ihm (95% negativ) und jedes Mal wenn er nachts besoffen anrief um sie mal wieder als Schlampe und Hure zu bezeichnen ging sie ans Telefon.
Einen Tag später, rief sie an. Zwei Minuten war alles normal. Dann fing sie an zu weinen. Sie hatte sich kurz vorher mal wieder richtig übergeben (incl. Vorherige Fressanfälle). Ich ging natürlich sofort los (wir wohnen 35km auseinander, sie leider auf einem Kaff wo einma am Tag was fährt). Letzte Ubahn und Zug in der Nacht + Taxifahrt. Sie wollte mich sehe. Ich habe nicht eine Sekunde gewartet. Am Abend (oder mehr Nacht) hat sie fürchterlich geweint. Nebenbei sagte sie mir, sie rief ihren Ex an und erzählte ihm das sie nie wieder Kontakt will. Ich war natürlich erstaunt. Ich hätte NIE gedacht das sie sich für mich entscheiden. In den vier Wochen war ER immer Nummer eins. Und es wurde dann auch besser. Gehalten hatte das mit dem Kontakt aber nicht wirklich lange. 5 Tage, dann schrieben sie und telefonierten sie. Ich sagte ihr das sie aufhören soll und wir stritten uns. Es war fast wie Schluss machen. Sie schrieb mir eine Mail, ich ihr eine. Sie sagte, sie brauche mich um gegen ihn und ES anzukämpfen. Ich schrieb ihr, dass ich da bin. An diesem Abend haben wir auch das erste Mal miteinander geschlafen (sie war Jungfrau). Das war ein großer Schritt. Am nächsten Tag traf sie sich mit ihm (sie wollte mir das nicht erzählen, zufällig las ich eine SMS von ihrem Ex, das er sich auf das morgige treffen freue, sie hatte mir erzählt das sie eine Freundin trifft. Am Ende wollte sie alleine mit ihm reden und mir danach das sagen) und sagte ihm das sie ENDGÜLTIG keinen Kontakt mehr will. Er war natürlich ein wenig sauer. Es war Sonntag. Und nach dieser Woche verstanden wir uns so gut, sie machte sich mehr vertrau mit mir, ließ mich in das Thema Bulimie hinein. Was ich nicht wusste ist, das sie ihm schon Donnerstag Abend schrieb als Antwort auf eine Email in der er meinte er braucht sie. Es war nur eine „du hast keine Schuld am Ende unserer Beziehung“ aber sie schrieb auch einen Brief den sie ihm geben wollte. Sie entschuldige sich, sagte das sie schöne Zeiten hätten. Immerhin kein “ich liebe dich“.

Ich bin natürlich wieder etwas ausgeflippt. Sie verschweigt das dann immer. Dumm nur das ich den Brief zufällig entdeckte. Es war dann soweit das wir uns anschrien und ich gehen wollte (wir waren bei ihr). Irgendwie dachte ich aber ich sollte sie nicht alleine lassen und sie würde was dummes machen. Und so war es auch, ich ging zurück und sah das sie sich am Knöchel geritzt hat… ich hab ihr erstmal geholfen das zu verbinden und die Blutung zu stoppen. Als sie auf einmal eine Schachtel in der Hand hielt, wo schon mehrer solcher Verbände voller Blut waren. Wo eine ganze Reihe Sachen zum ritzen war. Ich habs ihr natürlich weg genommen. Sie fing an zu weinen, sagte sie denke an ihn weil es bei ihm leichter war. Sie konnte Kotzen… und das wars. Ihm war es egal, er hatte es nicht gemerkt. Sie musste nicht nachdenken, das Problem erstmal weg schieben. Sie schrieb ihm, weil sie unglücklich war. Sie würde das nie tun wenn sie glücklich ist. Da denkt sie nichtmal an ihn. Aber immer dann, wenn sie kotzen will denkt sie an ihn. Oder andersrum… Wir beschlossen es noch einmal in Angriff zu nehmen.

Es dauerte eine Woche und sie schrieb ihm wieder… Auch in dieser Zeit verstanden wir uns immer besser. Diesmal war für mich endgültig Schluss. Am Telefon sagte sie mir das (sie war arbeiten). Ich sagte, nun hat sie mich verloren. Ich wollte ihr dann gleich ihre Sachen bringen wenn sie Arbeit aus hatte. Das taten wir auch. Sie sagte dann wieder das sie mich braucht und in eine Threapie gehen will. Sie bezeichnete mich als das beste was ihr je passiert ist. Sie entschuldigte sich, sagte sie wisse auch nicht warum sie ihm schreibt und will es nie wieder machen. Ich ließ mich wieder darauf ein. Das war nun vorletzten Mittwoch. Seitdem haben sie nicht mehr geschrieben. Das Problem ist halt einfach das ich 0 Vertrauen habe (im Gegenteil, sogar Misstrauen) nach den ganzen Geschichten. Es ging mit von Montag bis Mittwoch nicht so gut. Wir stritten Donnerstag. Ich sagte, das ich keinen Fortschritt sehe. Vor drei Wochen sagte sie mir das sie in Therapie gehen wolle aber seitdem kam nichts mehr. Ich habe ihr damals gesagt es muss nicht sofort sein, nicht dieses Jahr, ich würde nur gerne eine Rückmeldung kriegen. Die bekam ich nicht. Was ich bekam sind Ausflüchte zum Exfreund… Sie hat immer noch Briefe, Fotos, Zeichnung von und an ihm in ihrem Zimmer. Alles zusammen bestimmt über 100 Mal dass er in ihrem Zimmer ist. Ich… vielleicht zweimal? Sie hat noch ein Foto von ihm im Geldbeutel. Das war Hauptgegenstand des Streits. Ich sagte ihr dass sie das weg werfen solle, ich sagte ihr das schon vor 4, 3 und 2 Wochen. Sie sagte sie könne das ganz locker. Hat es aber bis heute nie gemacht.

Gestern nun schrieb ich eine Email mit diesen Punkten. Wir trafen uns redeten. Sie meinte, sie glaubt nicht das ich ihr jemals wieder trauen könnte und das belastet uns. Gleichzeitig könne sie auch nie zu 100% sagen das sie nicht ihm wieder schreibt. Ich meinte das ist ok. Je länger du es nicht tust umso besser wird es. Wir sprachen uns aus, gingen zu ihr.

Dann fragte sie auf einmal „Glaubst du wir schaffen das“. Meine Antwort war „Nein, ich denke du wirst ihm wieder schreiben und ich werde daran zerbrechen. So denke ich, hoffen, und dafür kämpfe ich auch, tue ich etwas anderes. Deine ES, ja, das schaffen wir. Das weiß ich. Wenn du es auch willst.“ Sie sah mich an und sagte „Ich kann nicht mit dir zusammen sein wenn ich noch immer an ihn denke…“ Es war also aus. Mehr sagte sie nicht. Das noch zwei Mal. Wir haben beide bitterlich geweint, ich sagte ihr das wir das schaffen, wir haben in den letzten 6 Wochen viel geschaffen. Doch sie sagte nichts, sie sagte nur dass ich gehen sollte. Ich sagte ihr sie solle mir sagen das sie genau weiß das sie jetzt das richtige tut. Keine Antwort. Ich sagte, sie solle mir sagen das sie weiß das es falsch ist, weil beide es wissen. Sie sah dann zu mir auf, fing an zu weinen aber sagte nichts.

Sie schrieb mir noch eine SMS „Ich hätte dir so gerne ins Gesicht gesagt dass es ich weiß das es falsch ist… es tut so weh so wie ich gerade zu sein“. Wir telefonierten noch eine halbe Stunde… eigentlich sprach ich nur eine halbe Stunde. Warum sie aufgibt, warum sie den Fortschritt den wir in 6 Wochen gemacht haben, nicht sieht, warum sie immer noch an ihn denkt, warum sie denkt ich verlasse sie eines tages wegen ES… sie meinte sie will heute nochmal anrufen. Sie bedankte sie für alles, dafür das ich immer da war, ich sagte sie solle aufhören sich zu bedanken, so etwas ist eine (auch wenn sie das vorher nie erfahren hat) Selbstverständlichkeit Sie meinte, sie will heute nochmal anrufen. Ich denke, das wird sie nicht tun.

Und da sind wir nun. Ich weiß nicht was zu tun ist. Meiner Meinung nach, läuft sie weg. Sie hat viel geweint an den Abenden am Wochenende, immer wieder gesagt, sie will ihn nicht mehr, er hat ihr nie gut getan. Sie denke nur an ihn wenn ES stark wird.
Sie meinte sie braucht mich. Sie wisse nichtmal was sie an ihm geliebt hat…

Nachdem ich so ausgerastet bin(vor 6 Wochen) hat für mich unsere Beziehung begonnen.
Vorher war es seltsam. Es gab Tage da haben wir uns getroffen und sie hat mich nicht zur Begrüßung und auch danach nicht geküsst. Das hat sie total geändert. Wir liegen im Bett, wachen auf und sie küsst mich von sich aus. Das war in den ersten vier Woche nicht drin. Sie umarmt mich von sich aus, sie kommt fast täglich und sagt mir mehr Einzelheiten ihrer Bulimie. Wir haben richtig viel Sex. Vorher hatte sie Angst vor Zärtlichkeit. Wir duschen zusammen, Baden zusammen. Vorher getrennte Badnutzung. Wir kochen zusammen mit Spaß(!). Daran war nie zu denken. Es ist als wäre sie aufgeblüht, ein anderer Mensch.

Ich kriege leider schnell mit, wenn sie schlecht drauf ist. Ich sehe das sofort an ihren Blicken. Sie stört das teils. Ich weiß nicht warum ich das sofort sehe. Aber ihr Ex hat das natürlich nie gesehen und so hat er sie auch nicht darauf angesprochen.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Im Prinzip weiß sie, dass sie keinen Kontakt will. Und wenn sie nun Schluss macht wird es keine Woche dauern und er ist wieder da. Ich habe Angst dass sie mich jetzt gehen lässt weil es einfacher ist. Ich habe Angst das ihre ES stärker werden. Ich habe in der Beziehung und auch gestern gesagt, „egal was passiert, und selbst wenn du mit ihm wieder zusammen kommst, ich bin für dich da wenn es um ES geht. Wir wissen beide, das er es niemals sein wird…“

Nun, was soll ich tun? Sie kriegt ihn nicht aus dem Kopf heraus und weiß gleichzeitig das er falsch ist. Sie weiß das es nicht lange dauert und die beiden sind wieder zusammen und sie wieder **kg leichter ist… (als Anmerkung. Letztes Frühjahr wäre sie fast gestorben weil sie zu wenig wog, im Sommer hat sie angefangen zu kämpfen und über **kg zugenommen), das hat sie mir auch vor ein paar Wochen so bestätigt.
Ich kann sie nicht zwingen dass wir zusammen sind. Aber wie will sie ihn denn aus dem Kopf raus kriegen, wenn ich nicht mehr da bin. Sie kann ja jetzt tun und lassen was sie will. Ich will sie natürlich wieder und andererseits habe ich Angst das ich sie irgendwann wieder sehe mit ihm… und total abgemagert(er steht dazu natürlich noch auf dünne Mädels…). Ich fühle mich als hätte ich menschlich versagt. Im Moment würde ich zu ihr hingehen wollen und sagen „Leck mich, wir sind zusammen. Wir kriegen das hin.“ Aber… ich weiß nicht. Sie sagte, sie will mal 5 Tage am Stück glücklich sein. Sie meinte, sie könne das mit mir („dem besten was ihr je passiert ist“) schaffen. Mit ihm nicht.

Ja, das wars. Etwas lang, aber ich bin total am Ende…

PS: Eine Thera will sie aktuell nicht machen (was ich verstehen kann). Da sie im Mai Abschlussprüfung hat, in der Woche hat sie zweimal Abends einen Vorbereitungskurs darauf, einmal Ballett, mich und die Arbeit von 8-16:30 Uhr. Da ist es natürlich schwer Zeit zu finden.

Ich weiß, ich schreibe manchmal etwas schlecht oder nicht wirklich in richtigem Deutsch. Ich hoffe, man sieht es mir nach. Dieser Text war nicht ganz einfach für mich…

hallo kane,

ich habe deine "geschichte" komplett gelesen und muss sagen, dass sie mich sehr berührt hat. du musst ein wunderbarer mensch sein. was du für diese frau getan hast und tust, ist in meinen augen der wahnsinn. alles andere als selbstverständlich. was eher verständlich ist, sind deine sehr selten vorgekommenen ausraster, das war einfach nur menschlich. insofern möchte ich gleich vorwegnehmen, dass du in keiner weise versagt hast. du hast gekämpft, von der ersten minute an. du liebst grenzenlos. du gibst, was du geben kannst. deine freundin kann sich sehr glücklich schätzen.

ich bewundere dich für dein verhalten, denn es ist nicht leicht, mit so einem menschen zusammen zu sein, der permanent seine gefühle ändert, einen zurückweist und dann wieder nah bei sich haben will. meine vermutung ist völlig aus der luft gegriffen, aber mir fällt dazu gleich "borderline-störung" ein. eine sehr gute freundin von mir hat das und ich denke, viele hier im forum. diese taucht oft im zusammenhang mit bulimie auf oder eben umgekehrt. charakteristisch dafür ist genau dieses verhalten: nähe zulassen können und dann kurze zeit später wieder gar nicht mehr damit klar kommen. doch natürlich kann ich mich auch irren, sowas müsste diagnostiziert werden. ich kann dir nur sagen, falls es das ist, ist es als angehöriger leichter, dies zu wissen. wenn ich weiß, dass jemand diese störung hat ( und da ich mich auch viel damit auseinandergesetzt habe), kann ich damit problemlos umgehen, nehme vieles nicht mehr allzu persönlich. weiß ich es nicht, macht es mich eher fertig, weil ich das verhalten nicht verstehen kann.

ich kann deine freundin verstehen und möchte versuchen, dir ihr verhalten zu erklären. teilweise hast du es ja selbst schon durchschaut: zum einen hängt sie wohl noch sehr an ihrem ex, da dieser die ES unterstützt, indem er völlig passiv daneben steht und sie machen lässt. bei ihm kann sie ihre sucht ausleben, ohne darin gestoppt zu werden. für einen süchtigen ist dies tatsächlicher "einfacher", wie sie ja selbst sagte, da man nicht dagegen ankämpfen und vielleicht auch einsehen muss, dass man professionelle hilfe braucht. der kontakt mit dir tut ihr gut. sie liebt dich auch, soweit ich das beurteilen kann. es klingt zumindest sehr danach. sie hat mit dir ihr erstes mal verbracht - nach so einem erlebnis. du bist DER mensch, dem sie richtig vertrauen kann, bei dem sie weiß, dass sie ihm nicht egal ist. das löst in ihr zwei gefühle aus: zum einen ist es etwas unbekanntes, etwas neues und auch schönes, dass sich jemand ernsthaft um sie sorgt. das berührt sie und macht sie glücklich. zum anderen lässt es ihre sucht nicht zu, dass sie jemandem wichtig sein kann, der sie auch richtig ernst nimmt, da dieser dann immer versuchen würde, sie von der sucht wegzubringen. es ist also die bulimie, die da gegen dich und für ihren ex kämpft, nicht sie selbst. hätte sie diese krankheit nicht, würde sie dich, glaube ich, sofort in ihre arme schließen, mit dir zusammen sein wollen und eure liebe genießen können. die krankheit steht euch demnach mehr als im weg.

zudem kommt noch ihre erfahrung mit der versuchten v*rg*wa*ig*, die vielleicht auch die bulimie ausgelöst oder verstärkt hat. sie hat sie absolut noch nicht verarbeitet, sonst würde sie nicht erwarten, dass du gleich schluss machst oder sie weniger wert ist, nachdem sie dir das gesagt hat. sie glaubt, dass andere denken, dass sie deshalb eklig ist, dass sie es verdient hat, DASS SIE SELBST SCHULD IST. das ist ein großes problem, was behoben werden muss. denn dieses problem kann zu den abgefahrensten verhaltensweisen führen, die ich teils auch bei ihr sehen kann: sie geht zu männern, die ihr nicht gut tun (ihrem ex), sie provoziert andere ( indem sie sie anbaggert.. vielleicht sogar, damit nochmal was passiert, da sie es ja verdient hat, in ihren augen) - von denen, die ihr gut tun (du) entfernt sie sich, weil sie glaubt, dass sie es nicht verdient hat. ich hatte so eine phase auch einmal. es hat eine weile gebraucht, bis ich mir dieses glück zugestehen und auch annehmen konnte.

zuletzt der große hang zur autoaggression. ein mensch, der sich selbst verletzt, bestraft sich für irgendwas. mit ihrem verhalten ist sie ebenfalls selbstverletzend: sie gibt sich mit ihrem ex ab, der sie beschimpft und weicht deinen liebevollen worten aus. ich glaube, deine freundin muss erst einmal damit klar kommen, geliebt zu werden. es scheint etwas neues für sie zu sein, mit dem sie noch nicht richtig umgehen kann. sag ihr, dass sie es verdient hat. sag ihr, dass sie sich fallen lassen darf. sprich mit ihr über das, was sie bewegt...

ABER

begeh bitte nicht den fehler, ihr therapeut sein zu wollen. in dem, was du schreibst, zeigst du schon ansätze davon. mach dich nicht co-abhängig. häng dich nicht zu sehr in die sache rein. unterstütze sie, aber setze auch grenzen. stelle bedingungen. du kannst nicht alles akezptieren, nur weil sie krank ist. manchmal brauchen gerade diese menschen ein klares nein, eine klare abgrenzung, um den richtigen weg einschlagen zu können.

momentan machst du wirklich alles mit, was ich nicht gut finde. sie ist krank, ja - aber was ist mit dir? vergiss dich nicht. die alkohol-drogen geschichte sollte ausreichen. du warst selbst schon über deinen grenzen. mach das nicht noch einmal. und fühl dich nicht als versager, wenn du etwas von dir wegschiebst, was du gar nicht leisten kannst. du bist kein ausgebildeter therapeut, du bist ihr freund. ich finde es gut, dass du ihr zur seite stehst, aber sag ihr ruhig öfter, dass dich ihre ES stört, sag ihr ehrlich was du denkst und fühlst, mach dich nicht klein neben ihr, nur weil dir ihre probleme größer erscheinen. deine sind auch wichtig.

meine vermutung ist, dass sie keinen plan hat, WIE sie sich hilfe holen kann. hier bist du gefragt: bring sie zur therapie. gib sie dort symbolisch ab. gib die verantwortung in die hände eines professionellen therapeuten. und bitte, hab kein verständnis dafür, dass sie es aufschiebt. dafür gibt es keinen grund. du schreibst, ist klar, wann soll sie sich die zeit nehmen und klingst schon äußerst co-abhängig. unterstütze sie nicht im verdrängen und aufschieben. konfrontiere sie mit der notwendigkeit und dringlichkeit der therapie. einmal die woche für eine stunde hat man zeit. es ist eine schöne ausrede, zu sagen, man hätte soviel zu tun. sie sollte mit einer ambulanten therapie anfangen und vielleicht nach der stressigen zeit in eine stationäre übergehen. es geht um ihr leben, auch wenn es nicht mehr offensichtlich ist. ich weiß nicht, wieviel du über bulimie weißt, aber es ist nicht nur das untergewicht, an dem man sterben kann. bulimie zieht viele grausame folgeschäden nach sich, an denen schon viele menschen gestorben sind. das schlimme daran: man sieht es den betroffenen oft nicht an. sie kann mit dir lachen und rumalbern und plötzlich umfallen und tod sein, weil ihr herz aufgehört hat, zu schlagen (durch das ständige erbrechen kann man schlimme herzprobleme bekommen, um nur einen folgeschaden zu nennen) . das ist ein sehr krasser fall, aber keiner, den man ausschließen kann. ich möchte dir damit die dringlichkeit klar machen.

als ich damals in stationäre therapie bin, haben mir aus meinem umfeld einige rückgemeldet, dass ich doch noch recht stabil aussehe. innerlich war ich kaputt, aber das sieht man ja nicht. als ich in der klinik ankam, sagte der arzt, dass ich das nicht mehr lange gepackt hätte. wäre ich nicht in die klinik, wäre ich vielleicht auch nicht mehr da. und keiner empfand es als soooo dringlich.

bulimie wird oft unterschätzt. was ist wichtiger: die abschlussprüfung oder ihr leben????
ich sehe ein, dass sie die prüfung machen will. da spricht auch nichts dagegen. aber: unternehmt jetzt schon was. einleitende schritte, die irgendwann in eine stationäre therapie führen.

1. geh mit ihr zum hausarzt. sie sollte sich komplett durchchecken lassen, um schlimmstes erstmal auszuschließen, bzw. parallel beobachten und behandeln zu können
2. frag den hausarzt um eine adresse eines psychotherapeuten. lasst euch eine überweisung geben und macht einen termin aus. frag den arzt vielleicht, wo sie am schnellsten genommen werden kann.
3. bring sie zum therapeuten. geh in der ersten sitzung auch mit rein, wenn sie es wünscht. sei an ihrer seite. begleite sie auch die folgenden male, bis du dir sicher sein kannst, dass sie auch alleine weiterhin hingeht.
4. erkundigt euch gemeinsam nach kliniken, die bulimie behandeln. schaut euch vielleicht schonmal welche an. mein rat wäre, dass alles auf einen stationären aufenthalt hinauslaufen sollte. vielleicht im sommer dann. ich denke, dort kann sie am besten behandelt werden.

soviel zu ihr und zur krankheit.

was den ex betrifft, zählt er meiner meinung nach indirekt zur sucht. demnach finde ich dein "kontaktverbot" sehr richtig, auch wenn ich sonst immer gegen sowas innerhalb von beziehungen bin. doch er tut ihr nicht gut. sie sollte den kontakt echt abbrechen. doch es kann sein, dass das zeitgleich mit der therapie geschieht. dass sie sich von der bulimie und vom ex gleichzeitig löst, da für sie beide schon so eng zusammen gehören.

meinst du, du kannst das noch mitmachen? bleib bei ihr, wenn du es noch kannst. sie braucht dich wirklich. aber sorge dich auch um dich selbst. such dir eine selbsthilfegruppe für angehörige, oder geh in eien beratungsstelle. und denk nicht: ich hab doch gar nichts, denn angehörige brauchen mindestens genauso viel unterstützung. dort kann dir auch immer gesagt werden, wie du ihr am besten helfen kannst. dass du hier gelandet bist, war auch schonmal ein guter schritt. schreibe, wenn dir danach ist. spiel deine eigenen sorgen nicht herunter, denn was du gerade tragen musst, ist enorm viel.

ich wünsche dir dafür alle kraft der welt.

glg, jen

Hallo Jen,

ich gebe zu, eine Antwort fällt mir schwer. Du hast in vielen Punkten recht. Und es tut weh dies zu lesen.

Du sprichst Dinge an, die auch so von ihr kamen. Es ist erschreckend und erstaunlich aber es tut auch ein wenig „gut“ es zu lesen. Ich hoffe es wird mir helfen.

Ob ihre v*rg*wa*ig* etwas mit ihrer Bulimie zu tun hat ist mir gar so nie in den Sinn gekommen, da der Zeitabstand recht groß dazwischen war. Die Sache war vor 8 Jahren, als sie 10 war. Ihre Bulimie fing „so richtig“ an vor 3 Jahren, also als sie 15 war.
Allerdings hast du Recht, die Sache ist noch lange nicht aufgearbeitet. An dieses Thema komme ich aber noch schwerer heran, habe aber auch hier das Gefühl, dass sie es nicht so sehr betrifft bzw. mitnimmt bzw. daran denkt wie ihre ES. Verstärkt hat diese Tatsache aber vielleicht ihre ES. Auf diesen Punkt bin ich selbst gar nie so gekommen.

Du hast Recht. Sie sagt mir regelmäßig „ich habe dich nicht verdient“. Ihr dies auszureden ist/war schwer. Ich denke ich kann ihr das auch nicht „ausreden“. Sie muss selbst dahinter kommen. Hat dir etwas spezielles geholfen?
Auch den Satz „ich war vielleicht mit ihm zusammen, weil ich nichts besseres verdient habe“ kam mal.
Neben mir hat sie eigentlich nur ihre Cousine, die ein wenig davon weiß (incl. Probleme mit ihrem Ex und mir). Natürlich weiß die Cousine im Vergleich zu mir (und ich weiß bestimmt nicht alles) vielleicht gerade mal die Hälfte. Diese Cousine ist die einzige mit der sie so richtig Kontakt hat. Letzte Woche hat sie mir eröffnet das sie keine Freunde haben will (bzw. sozialen Kontakt(e)) denn sie würde sich manchmal gerne „tot hungern“. Und wenn sie keine Kontakte hat, dann fällt es nicht so auf.

Ja, du hast schon Recht. Ich decke meine Probleme manchmal nicht auf. Ich denke, ich muss perfekt oder fast perfekt sein um ihr zu zeigen dass wir glücklich sein können. Wenn ich so darüber nachdenke ist es natürlich Blödsinn. Aber ich habe mir dieses Verhalten schon sehr gut angewöhnt. Es gibt natürlich Zeiten und auch Tage da rede ich mit ihr darüber was mich nervt, stört oder warum ich schlechte Laune habe. Die sind aber echt selten. Als Außenstehender denkt man dann, dass man ihr noch mehr Probleme zumutet.

Ich muss gestehen, ich habe gemerkt dass es Quatsch ist zu warten, mit einer Therapie, als ich es ausgeschrieben habe. Sie hat noch genügend Zeit und das stimmt so, da hast du vollkommen Recht. Und jetzt wo ich darüber nachdenke, könnten nach ihrer Prüfung schon die nächsten Ausreden folgen. Sie wollte ausziehen von zu Hause, sie wollte sich eine neue Ausbildung suchen. Es wird wohl wirklich nie den richtigen Zeitpunkt geben.

Die Folgen von Bulimie sind mir durch sie bewusst(bestimmt nicht alle). Sie hatte eine Zeit, wo sie ihre Periode nicht mehr bekam. Ihre war ständig kalt. Sie hatte mal eine „Bindehautentzündung“. Ausgelöst von MakeUp das in die Augen durch zu viel weinen kam. Sie hatte so viel geweint, weil sie sich so oft übergeben musste… Damals waren wir nicht zusammen, ich erinnere mich noch, wie ich ihr empfahl zum Augenarzt zu gehen und sie meinte „das habe ich häufiger, schon ok“. Im Nachhinein total erschreckend das zu erfahren, dass es keine „normale“ Bindehauentzündung ist/war.
Habe natürlich auch viel im Netz gelesen (wikipedia u.a.). Das sie Bulimie hat, hätte ich ihr so auch nie zugetraut. Sie war immer sehr lustig und lebensfroh, doch je weiter und tiefer unsere Freundschaft ging, desto mehr habe ich erfahren das dies gar nicht so ist.
Ich fragte sie neulich nach ihrem schlimmsten Ereignis/Erinnerung. Sie meinte, das sie einen Tag hatte an dem ihr unendlich kalt war. Sie hatte sich T-Shirts und Pullis angezogen. Sie hatte sich Decken geholt, die Heizung war den ganzen Tag voll aufgedreht. Helfen konnte damals ihre Mutter, die sich zu ihr legte. Sie meinte durch ihre Wärme hat sie es überwunden. Sie konnte sich auch teilweise kaum mehr bewegen.
So etwas zu hören ist grausam und ich will auf keinen Fall das es wieder so weit kommt. Egal ob wir zusammen sind oder nicht.

Deine Schritte finde ich gut. Hab natürlich selbst schon einmal daran gedacht was zuerst. Sie meinte, sie wollte letzte Woche sogar an einer Beratungsstelle anrufen, aber dann dachte sie daran dass sie ja gar keine Zeit habe.
Sie meinte dass sie auch schonmal beim Psychologen war, der war ihr nicht kompetent und wirklich freundlich genug UND natürlich wollte sie sich gar nicht mit dem Problem auseinander setzen.
Ich würde natürlich auch mitgehen wenn sie mich braucht und das auch erlaubt ist?!

Ich denke auch oft daran, dass wenn sie keine ES mehr hat, er weg ist. Sie hat das auch mal so angedeutet. Wenn sie keine ES hätte und „normal“ wäre, hätte sie keinen Grund mehr mit ihm irgendwas zu machen. Manchmal sieht sie das Ganze ein.

Ja. JA! „Natürlich“ kann ich das noch mitmachen. Und wie ich schon zu ihr sagte, wenn sie ES noch in 5,10,15 Jahren hat würde das für mich kein Grund sein sie zu verlassen. Ich glaube zwar nicht, dass sie mir das wirklich richtig glaubt. Ich hoffe es jedenfalls. Ich werde mir auch Hilfe holen, wie du meintest. Ich denke dann kann ich noch besser mit dieser Situation umgehen. Vielleicht „hilft“ ihr das auch ein wenig, wenn sie das sieht. Vielleicht sieht sie dann, das ich es „wirklich“ ernst meine.
Ich hoffe nun, dass sie heute oder morgen anruft oder mich sonst irgendwie kontaktiert.

Deine Antwort hat mir viel Kraft gegeben, ich danke dir.


PS: Das Thema Borderline erstaunt mich. Natürlich kennt man Borderline „so ein bisschen“. Hätte das aber nie so wirklich mit ihr in Verbindung gebracht. Dachte ihr Verhalten „gehört/zählt" komplett zu ES. Irgendwie hast du da schon ein wenig Recht. Danke für den „Tipp“.

hallo kane,

schön, dass du nochmal geschrieben hast. angehörige wie dich gibt es eher selten. du gehst sehr reflektiert an die sache heran, bereit, alles zu geben. das beeindruckt mich nach wie vor. ich finde es super, dass du dir selbst auch hilfe holen willst. ich denke, dass du deine freundin so viel besser begleiten kannst, auf diesem schwierigen weg. und ja, ich denke, dass du ihr damit auch etwas zeigen kannst: dass du es ernst meinst, aber auch dass es für dich nicht leicht ist. vielleicht motiviert sie das, auch etwas zu tun.

ich glaube, dir braucht man kaum mehr etwas mit auf den weg geben, außer kraft und zuversicht, denn du machst vieles schon sehr richtig.

nur eins nochmal: achte auf dich.

ja, es ist erlaubt, beim ersten mal der therapie dabei zu sein, wenn es ihr hilft. ich habe damals auch eine freundin mitgenommen. sie hat mich bis ins wartezimmer begleitet und wäre auch mit ganz rein gegangen. sie saß da und gab mir sicherheit und ruhe. ohen sie wäre ich wohl nichtmal hingegangen. ich hätte den termin einfach abgesagt. ich brauchte sie, um diesen schritt zu machen. letztendlich bat ich sie dann im wartezimmer auf mich zu warten. doch das schaffte ich nur, weil ich wusste, dass sie auch mit rein gegangen wäre. weil ich wusste, sie wartet draußen. das gab mir viel halt.

es kann sein, dass deine freundin tatsächlich an einen therapeuten geraten ist, mit dem sie nicht ausgekommen wäre. so etwas kommt oft vor und man sollte den mut haben, dann weiter zu suchen, bis man sich auch wohl fühlt. es bringt nichts, wenn sie sich dort nicht öffnen kann.

die lange zeitspanne zwischen der versuchten v*rg*wa*ig* und dem ausbrechen der bulimie hat nichts zu sagen. viele verdrängen solche erlebnisse unbewusst. spielen sie herunter. auch das habe ich selbst erlebt: irgendwann kommt die erinnerung wieder und scheint einen fast umzuwerfen. die bulimie könnte eine methode gewesen sein, damit umzugehen - muss es aber nicht. das ist nur eine möglichkeit.

es ist schwer, dem partner klarzumachen, dass er alles glück der welt verdient hat, wenn er so drauf ist, wie deine freundin. mir haben endlose diskussionen mit meinem freund geholfen. er hat mich verbal ziemlich in die enge getrieben, indem er nicht locker gelassen und mich - wenn ich sowas gesagt habe - sofort gefragt, welchen grund es dafür gibt, dass ich nichts besseres verdient habe. anfangs sagte ich noch "ist halt so", doch nach und nach konfrontierte mich diese ständige fragerei auch mit erinnerungen. das half mir, mich selbst mehr damit auseinanderzusetzen, denn du hast recht: ändern kann sie diese gedanken letztendlich nur selbst.
bei mir war es zu beginn so schlimm, dass ich mich permanent entschuldigt habe, wenn beim sex mal etwas nicht so lief, wie wir es vor hatten. mein erster freund hatte mich in solchen momenten immer ziemlich angeschrien und beschimpft. das war so in mir drin, dass ich nur darauf wartete. einmal sagte ich zu meinem jetzigen freund: kannst du mich nicht einfach anschreien oder mir eine runterhauen? das bin ich mehr gewöhnt, damit komm ich klar. aber ich komm nicht mit der liebe klar, die du mir gibst. aus meiner heutigen situation empfinde ich das sehr krass. doch auch das zeigt doch, dass hoffnung besteht. ich würde niemals mehr solche äußerungen bringen, diese zeiten sind vorbei.

ihr schafft das auch...

bring sie zur therapie.. und such dir selbst eine

glg, jen

Hallo Jen,

ich denke, ich werde versuchen mich mit ihr heute zu treffen. Es soll ja noch ein schöner Tag werden (Sonnen und Wärmetechnisch, vielleicht ein gutes Zeichen) und da möchte ich noch einmal mit ihr reden. Wir hatten Freitag nicht wirklich die Zeit dazu, da sie ständig ablockte.

Ich werde ihr auch mal zu 100% sagen was ich denke und fühle, dass wir das schaffen können, dass mich ihre ES „stören“ (etwas, das ich nie gemacht habe) und einige kleine anderer Sachen. Ich werde ihr auch sagen, dass ich ihr meine Probleme anvertrauen werde. Ich habe mich mal halbwegs schlau gemacht, wo in unserer Nähe (Nürnberg) etwas ist. Möchte das aber natürlich mit ihr auch zusammen machen, ihr zeigen dass ich schon gesucht habe. Ich werde ihr auch sagen, dass sie Glück verdient hat. Hat das nicht jeder Mensch?

Deine Geschichte ist „krass“. Aber nachdem mir meine (Ex-)Freundin ja schon einiges mitgeteilt habe, kann ich mir „vorstellen“ was in dir vorging bzw. wieso du dies getan hast. Es freut mich, dass du es geschafft hast und glaubst dass du Glück verdient hast.

Ich hoffe nur, sie glaubt und vertraut mir.

Danke Jen, du hast mir sehr geholfen.

PS: Falls noch jemand andere Sichtweisen, Tipps, Ratschläge oder vielleicht sogar Erfahrungsberichte hat, wäre ich dankbar dafür (ich hoffe du verstehst das Jen )

Wir haben heute geschrieben und gesprochen. Was soll ich sagen? Ich habe verloren, es ist und bleibt Schluss,

"Originalzitat: Ich danke Dir. Ich danke Dir für die letzten
wunderwunderschönen Monate. Wir hatten eine, wenn auch meist, sehr
stressige Zeit zusammen. Aber dennoch war es echt schön. Aber die
Tatsache, vor der wir jetzt stehen, zeigt mir, dass ich einfach zu
schwach bin / war um eine Beziehung mit Dir einzugehen (wie Du auch
schon geschrieben hast).

Ich kann einfach nicht jemanden in mein Leben lassen, wenn ich noch
selbst zitternd auf dem Boden kauere.
Äußerliche stehe ich mittlerweile wieder. (Welch wunder.) Doch
innerlich bin ich noch nicht ganz intakt."

Sie hat gewonnen denn sie will Dienstag bei einer Beratungsstelle anrufen. Ihre Email wirkte echt und ernst und glaubwürdig. Leider hat sie mich nicht mehr angerufen, als ich in einer meiner Mails schrieb, das sie nicht anrufen braucht wenn sie wirklich keine Zukunft sieht.

Gut für sie, schlecht für mich. Ich weiß, ich sollte es wohl auch positiv sehen. Aber ihr versteht, das ich das im Moment noch nicht kann.

Netterweiße hat sie auch gleich wieder Kontakt mit ihrem Ex gehabt per Netz, der natürlich gleich eine Spitze gegen mich los gelassen hat. Nun, ich weiß nicht wie es nun weiter geht... Ich bin am Arsch. Sie hörte sich im kurzen Gespräch (vor meiner Mail) sehr gut an, ich verstehe nicht warum. Ich verstehe nicht warum sie sofort wieder Kontakt mit ihm hat. Freitag wollte sie noch so lange versuchen keinen Kontakt zu haben.

Schade, auch wenn es nur eine kurze Zeit war, es war intensiv und... es ist so verdammt hart. Ich hoffe sie ruft Dienstag an.

lieber kane,

das tut mir extrem leid für dich... und ich muss ehrlich sagen, dass ich gerade nicht weiß, was ich dir raten soll. es ist so hart, mit einem süchtigen zusammen sein zu wollen. und zugleich sehr bewundernswert. diese abweisungen sind teil der krankheit, nicht teil ihrer person, dafür hat sie schon viel zu oft gesagt, dass eigentlich DU derjenige bist, der ihr gut tut.

sie geht, weil sie glaubt, diese beziehung nicht tragen zu können. sie geht, weil sie denkt, dass es noch mehr kraft kostet, sich auf dich einzulassen, da du auch gegen die bulimie kämpfst. ihr ex stellt ein gegengewicht zur therapie dar. es ist völliger schwachsinn, was sie nun tut: sich auf den ex einlassen und eine therapie beginnen. das ist kontraproduktiv.

ich befürchte, du brauchst geduld. sag ihr, dass du um sie kämpfen wirst. ich glaube, sie liebt dich wirklich. gib nicht so schnell auf. ich glaube, es ist noch nicht alles verloren

lg, jen

Ich komme mir vor, wie in einer Soap.

Ich hätte(habe)tatsächlich um sie gekämpft.

Nun habe ich heute erfahren, warum es am Freitag von jetzt auf gleich "Klick" gemacht hat. Sie hat mit ihrer Schwester geredet, diese ist am Abend weg, mit dem Ex von meiner Freundin. Da ist alles hoch gekommen, deswegen war Schluss.

Genialerweiße ist der dann auch gekommen, als ihre Schwester mich zum Bahnhof gefahren hat. Sie haben sich unterhalten, gut verstanden und das wars für Freitag... würg -.-

Das beste. Am Samstag wollten sie alle weg, er war wieder dabei. Das weg gehen zerschlug sich, so gestaltet sich daraus eine 4er Party (meine Freundin, ihr Ex, die Schwester + deren Freund). Es kam, wie es kommen musste. Sie landeten im Bett und haben sich geküsst mehrmals die Nacht, er hat auch da gepennt.

Sonntag haben sie wieder per Internet geschrieben. Sie vermisste ihn da ein wenig.

Damit kam sie heute heraus. Sie schob es natürlich auf ihre ES, auch wenn sie meinte dass das zu einfach ist. Sie bereut es, hat seine Sachen auch schon in eine Kiste geworfen und will diese nun los werden. Sie meint dieses Ereigniss hat ihr gezeigt das sie ihn nicht mehr will (sie bezeichnete ihn als Heroin). Sie wollte natürlich noch eine Chance auch wenn sie das so nicht sagte.

Ihr tat es leid, sie hat geweint, meinte sie wäre eventuel Schizophren. Sie sagte auch einiges, was hier schin aufgefährt war. Es war neu diese Gefühle von und für mich, Überforderung, bei ihm konnte Sie die Sucht ausleben was sie liebte.

Ich weiß nun nicht genau was ich tun soll. Ich helfe ihr auf jeden Fall bei ES, dabei bleibe ich. Das habe ich auch gesagt bevor Schluss war (lange davor). Sie will morgen da anrufen, ich hoffe es klappt. Was nun aus dem "uns" wird? Ich weiß es nicht. Wenn ich darüber nachdenke dann ist es wirklich wie in einer Soap, total unwirklich. Das sie ihn wirklich hinein gelassen hat, zweimal, rum gemacht haben, bei ihr geschlafen und dann noch geschrieben... es verletzt total. Ich weiß auch gar nicht was ich denken soll, ich hoffe sie macht es ernst. Sie will nun ALLE Sachen von ihm entfernen, den Kontakt abbrechen (auch wenn sie das hundert mal sagte) und naja...

Das gute nebenbei ist, das ich erfahren habe das ihre Cousine halb ausgerastet ist als sie das gehört hat. Ihre Cousine ist wirklich ein ehrlicher Mensch, auch wenn sie nichts gemacht hat, ich muss mich bei ihr bedanken.

Von ihrer Schwester dagegen bin ich enttäuscht. Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis. Auch wenn meine Freundin machen kann was sie will, sie hätte nie etwas mit dem Ex machen dürfen schon gar nicht Treffpunkt bei ihr zu Hause machen sollen. Sie wusste wie anfällig meine Schwester da ist.

Nun ja... ich hoffe sie ruft da morgen an, dann hat die Geschichte "etwas" positives....

Neuer Tag, neues Glück was? Gestern hatten wir eine Unterhaltung. Und es war tatsächlich so, dass nach den Ereignissen am Montag sie ihm eine SMS schrieb dass sie keinen Kontakt mehr will. Er fuhr dann zu ihr und wartete da auf sie. Leider hat sie es nicht gepackt und ihn raus geschmissen. Die gute Reaktion ist das sie ihm wohl gezeigt hat, was er falsch gemacht hat (in der „Hauptzeit“ der Bulimie, schrieb sie Einträge auf Blockblättern, Notizen, wie der Tag war, wie oft erbrochen, was gegessen, eine Art Tagebuch NUR für die Bulimie, sie führte nebenbei ein „richtiges“ ohne viel auf die Bulimie zu sprechen zu kommen), sie hat ihm die Blätter mit „sie an, du warst nie für mich da“ gegeben. Danach ist er weg.

Davor hat sie sich wohl leider einlullen lassen. Er meinte dass er sich geändert hat UND das er sie nur als Mensch vermisst (wenn schon keine Beziehung geht), und das es OK für ihn ist, wenn Sie und ich zusammen sind, so lange wir glücklich sind.

Das „lustige“ daran ist, das ich ihm auch per Mail eine Nachricht zukommen hab lassen am selben Tag OHNE das ich wusste, was da war. Ich habe ihm mal gezeigt was er alles getan und falsch gemacht hat, wo er nie hingeschaut hat. Ich habe ihn nicht beleidigt oder provoziert, ich habe das echt sachlich (was echt schwer war, bei dem Thema) geschrieben.

Nun fasse ich es allerdings nicht, dass sie überlegt hat wieder mit ihm zusammen zu kommen. Sie meinte, sie weiß nicht ob sie mich liebt genauso wenig wie ihn. „Es muss ja einen Grund geben, warum ich dir weh tue, und an ihn denke“ höre ich oft. Irgendwie hat sie ja auch recht. Ich habe nun gestern bei ihr geschlafen, ich möchte nicht das er sich nun wieder da rein stiehlt in ihr Leben. Wir sind nicht zusammen auch wenn ich das noch will und weiter kämpfe in dem ich ihr aufzeige wie schlecht er ist.

Das, wohl aber aller schärfste ist, (ich denke einige kennen sich mit twitter, myspace und co. aus), das er heute Nacht in seiner Statusnachricht hat: „Ich freue mich aufs Wochenenede“. Ich finde das unglaublich. Ich weiß nicht, ob ich blöd bin oder überreagiere, aber wenn mir meine Exfreundin sagt, das sie keinen Kontakt will UND sie mir das Intimste der Welt gibt, worauf steht wie sie sich abgemagert hat (8 Monate abmagern und Kotzen auf 4 Blättern, *kg in 8 Monaten), und ich das Kommentar kriege „da, sieh an wo du nie da warst“, dann frage ich mich doch was ich falsch gemacht habe? Und er freut sich aufs Wochenende?

Das schlimme ist ja, ich wurde faktisch Betrogen und ich bin der, der kämpft. Klar, für sie Stress pur. Sie hat gestern da angerufen und bald einen Termin. Ich wusste schon dass sie mich dafür hasst, sie hat es mir auf Nachfrage gesagt, es ist ein großer Teil warum sie Schluss macht, ich habe sie mehr oder weniger dazu gebracht ihre ES zu bekämpfen. Natürlich war mir das klar, aber dass das ganze nun so ausufert?

Ich habe Angst, dass sie zu ihm geht und den ersten Termin nicht wahr nimmt oder was danach kommt. Ist ja erst einmal nur ein Beratungsgespräch. Ich habe Angst auch sie zu verlieren. Auch weil ich nicht weiß warum. Kann es wirklich sein, das sie einen Menschen liebt, der daneben stand als sie sich auf (ich darf ja *kg nicht sagen)*kg abgemagert hat? Sie passte in einer Kinderhose… Sie erzählte mir mehrmals wie sie sehr sie ihn hasste. Und nun? Es scheint im Moment so, dass sie sich mehr zu ihm als zu mir hingezogen fühlt. Sie sagte gestern 2-3 Mal „Ich weiß nicht was richtig ist“.

Ich bin ratlos. Für heute ist geplant dass wir wieder uns treffen und wie „normale“ Menschen benehmen. Sie hat mir wenigstens die Chance gegeben mich zu „beweisen“ so zu sagen. Ich will eigentlich nur die Tage nutzen und sie „abschotten“ von ihm. Ich glaube nicht dass er sich geändert hat. Ich weiß aber gar nicht ob das richtig ist. Wenn das „normal“ wäre, würde ich sagen „gut, ich hab verloren“. Aber unter den Umständen das sie mir in der Beziehung und auch davor gesagt hat das er halt ein Arschloch ist und unter der Tatsache das er nie etwas gemacht hat, frage ich mich halt… Ist es Liebe, Gewohnheit, die Krankheit? Ich bin so ratlos…

Sie hat gestern einen Satz gesagt als sie meinte dass sie auch ihre Eltern ein wenig hasst. Sie meinte „alle (ihr Ex, ihre Eltern, ihre Schwester) haben zugesehen und nichts gemacht, beim ersten Mal weiß man nicht was man tun soll… aber danach will man das doch lernen…“. Ihr war zwar klar, sagte das auch, dass ich von Anfang an lernen wollte und helfen wollte, aber wenn sie so einen Satz sagt über ihn und so grausame Dinge, warum liebt sie ihn dann noch?


Ich weiß nicht, ob das jemand liest, aber es ist auch eine Art "Frust raus lassen"

hallo kane,

ich lese nach wie vor, was du hier schreibst, da es mich sehr interessiert und ich dir echt wünschen würde, dass mal etwas licht am ende des tunnels zu sehen ist.

die sache scheint echt extrem verzwickt zu sein und es fällt mir schwer, da noch einen rat zu geben. was ich aber sehr deutlich sehe, ist, dass du dich auf die dauer damit kaputt machst. vielleicht solltest du ihr ein limit stellen: mach eine therapie und komm dann wieder. oder zumindest die beziehungsfrage auf die zeit nach der therapie verlegen und sie bis dahin freundschaftlich begleiten, wenn du das kannst. ich interpretiere ihr verhalten nach wie vor als einen teil ihrer bulimie. ihre äußerungen sagen ja indirekt auch: du bist der einzige, der hinsieht. du bist mir wichtig.
natürlich musst du auch berücksichtigen, dass auch du grenzen hast. mach ihr das klar. ja, sie ist verwirrt. und ja, sie ist krank. aber auch in diesem zustand kann man entscheidungen treffen. mach ihr klar, welche wege es gibt. das leben und du auf der einen, die krankheit und der ex auf der anderen seite. sie selbst formuliert es doch immer so. und dann verlange von ihr eine klare entscheidung. allein der weg zur therapie bedeutet im prinzip eine entscheidung für ersteres. auch das sollte ihr klar sein.
ich wünschte, sich könnte sich mehr auf dich einlassen, ich glaube, du wärst ein super begleiter und freund für sie..

hast du eigentlich shconmal für dich nach hilfe gesucht? kümmere dich darum. vergiss das nicht.

lg, jen

Ich habe auch schon daran gedacht, sie einfach jetzt in die Thera gehen zu lassen und gut ist.

Weiterhelfen werde ich ihr so oder so. Ich denke nur halt auch, das wenn sie mit ihm zusammen ist bis es denn zur ersten Therapie/Psychologenstunde/was auch immer kommt, dann erzählt sie nicht die Wahrheit. Sie weiß ja im Prinzip das irgendwann dass das Thema auch auf ihn kommen wird. Und sie hat ihn sehr oft geschützt in den letzten Wochen und Monate. Da habe ich natürlich Angst, dass sie sich etwas vor macht.

Und ich habe natürlich auch Angst das sie erst gar nicht da hin geht. Vielleicht zur ersten Beratungsstunde und danach?

Ich bin mir auch zu 100% sicher, wenn sie das durchzieht erledigt sich das Problem von alleine, er wird nicht mehr in ihrem Leben sein, dafür wird sie dann schon selbst sorgen. Aber, kommt es denn wirklich so weit wenn ich nicht mehr da bin? Das hört sich jetzt Beschützermäßig an, aber je länger/intensiver wir Kontakt hatten und umso länger/intensiver wir in die Beziehung gingen, kamen wir große Schritte vorwärts.

Und natürlich, kommt hinzu, das ich sie auch als meine Freundin nicht verlieren will. Ich weiß, diese Therapie ist wichtiger als unsere Beziehung. Aber wir hatten uns immer auf diesen Schritt ein wenig vorbereitet (ich zumindest, gedanklich). Das es hart wird, war klar. Vor allem da sie nun jetzt den Kampf beginnt, kann ich mir vorstellen das eine gewisse "Abneigung" vorhanden ist gegen mich. Ich bin ja der, der das was sie einst so sehr liebte und teilweise immer noch liebt "töten" und er steht für die pure Entfaltung dieser Bulimie.

Es ist also echt... doof... Einerseits muss und will ich sie bei der Therapiesache zu 100% unterstützen, zum anderen will ich sie nicht als Freundin verlieren und zum anderen Kämpfe ich gegen einen Ex-Freund, bei dem ich nicht weiß, ist er nun doch ihre Liebe oder Teil der Krankheit.

Nein, Hilfe habe ich mir noch nicht gesucht. Ich war natürlich erstmal froh das sie mir am Montag sagte was los war. Dienstag war ich nur gespannt darauf ob sie anruft. Dass dann so etwas noch kommt war etwas überraschend und hat natürlich erst einmal alles andere abgelenkt...

Und nun stecke ich ein wenig in der "Zwickmühle". Wenn nun übermorgen Schluss wäre, dann, so gut kenne ich sie, wird der Kontakt immer weniger, weil ich mir auch zu 100% sicher bin das er wieder stärker in ihrem Leben ist. Dann brauche ich ja keine Hilfe mehr, sie wird mich immer weniger zu sich ran lassen und irgendwann ist der Kontakt weg. Hört sich zwar blöd an, es klingt nach "was soll ich mir die Mühe machen, wenns eh bald vorbei ist", aber das hat sie bisher mit jedem ihrer Freunde gemacht.

Hey Kane,

ich habe das meiste Deiner Berichte gelesen, und ich denke, daß es höchste Zeit für Dich ist, Dich mit dem Thema "Co-Abhängigkeit" zu befassen, und ggf. erst einmal selbst eine Therapie zu machen. Um zu klären, warum Du in solchen "Negativmustern" verharren willst.

http://www.coda-deutschland.de/

Ich kann Dir nur raten, Dich aus dieser destruktiven "Beziehung" zu lösen. Es wird Dir nicht gelingen sie zu "retten", so ehrenhaft das auch klingt. Aber eine ES ist eben eine Beziehungsstörung, und die B* ist eine Sucht. Und beides muß Deine Freundin erst einmal für sich selbst erkennen, und dann muß sie selbst Maßnahmen für eine Veränderung ergreifen.

Wenn Du Dich Co-Abhängig verhältst, leistest Du der Suchtkranken nur noch Vorschub, ihr Suchtverhalten weiter fortzuführen. Erst wenn niemand mehr da ist, zur Verwirrung und Ablenkung, "zum Spielen" sozusagen, wird eine suchtkranke Person, bereit, sich zu hinterfragen.

Man kann eine süchtige Person nicht durch gutes Zureden in die Abstinenz bringen, das ist eben genauso wie Du es ja auch erlebst. Heute "Ja", morgen "Nein, übermorgen "Jein"...... usw. . Das findet kein Ende, solange die inneren Strukturen, die diese Sucht verursachen, nicht erkannt und aufgelöst werden.

Ehrlich gesagt, Du scheinst doch ein klasse Mann zu sein, warum suchst Du Dir nicht ein GUTES MÄDEL, die Dich liebt, die nur mit Dir in Partnerschaft sein will, und die Du auch auch liebst. Unnötige Beziehungquälereien muß man sich nicht antun, es gibt auch "Gute Partnerschaften".

Und, warum ich das so sagen kann, ICH WAR SELBST EINMAL FRÄULEIN ULLA, einsam, verwirrt und von einem Bett ins andere. Aber selbst ich lebe seit zehn Jahren abstinent von der B* und habe seit acht Jahren eine gute Partnerschaft. Ich liebe meinen Freund, und ich würde ihn niemals wegen einem anderen verleugnen. Jeder soll wissen daß ich wirklich glücklich mit ihm bin. Und ich glaube, mein Freund sieht das genau so, weil er mich auch liebt.

Aber der Weg bis hierhin, der war steinig, einsam und hart. Dabei konnte mir niemand helfen, den mußte ich ganz alleine gehen. Ich habe so einige Therapien gemacht, und auch viele Selbsterfahrungsgruppen. Es hat insgesamt 19 Jahre gedauert. Eine lange Zeit.

Ich wünsche Dir viel Erfolg in Deinen Angelegenheiten,
mögest Du und möge auch Fräulein Ulla die Hilfe bekommen, die Ihr braucht,
das Leben kann sehr schön sein, wenn man die Schönheit erst einmal erkennt,

Liebe Grüße

Mary Mary

Eine „gute Partnerschaft“ so zu finde ist ja auch nicht so einfach, hängen ja Gefühle dran . Immerhin war diese Partnerschaft ja eigentlich ok. Bis eben Freitag.

Danke jedoch für den Link, ich denke den werde ich morgen gebrauchen können. Ich werde heute noch einmal bei ihr schlafen. Ich werde sehen ob sich etwas getan hat. Seit gestern weiß ich, dass sie nun auch totale Zukunftsängste hat. Sie weiß nicht wohin mit sich selbst. Ihren aktuellen Beruf mag sie nicht besonders. Dort wo sie sich bewerben wollte, hat sie den (stark durch Bulimie) Termin verpasst, hinterher so dargestellt als wäre es nun nicht wichtig. Sie befasst sich mit anderen Richtungen und erklärt mir nun das sie das vielleicht doch nicht will.

Ihr habt recht, ich denke ich werde mir das heute Abend noch einmal anschauen. Sie hat Tendenzen, dass sie da nun raus gehen will. Ich bin mir sicher wenn ich aus ihrem Leben bin, dann wird sie das nicht schaffen. Heute Abend oder spätestens Morgen werde ich dann auch, wie Jen meinte, ein Limit setzen. Eventuell gleich sagen das es beim Schluss bleibt, bis sie WIRKLICH in diese Therapie geht oder da wieder heraus kommt. Wenn sie dann in dieser Zeit wieder zurückzieht durch ihn oder sonst etwas, dann werde ich mir zwar riesige Vorwürfe machen aber dann ist sie auch für sich selbst verantwortlich.

Danke für den Link, wie gesagt, morgen werde ich ihn brauchen (ich gehe stark davon aus, das sie sich gegen mich entscheidet bzw. ich das schon tuen werde). Hoffen darf man ja trotzdem Mal.

Danke für eure Hilfe, auch wenn es wohl am Ende nicht wirklich etwas gebracht hat (Beziehungstechnisch gesehen). Immerhin hatte diese Beziehung das gute das sie einen Termin hat und das ist… das ist wohl mehr als sie und ich uns am Anfang gedacht haben.

Verloren.

Das ist das einzige, was ich jetzt denken kann. Ich habe bei ihr geschlafen, und es wird wohl das letzte Mal gewesen sein.

Wir wollten den Abend zusammen verbringen, nicht über „das“ Thema reden und einfach nur schauen ob wir normal miteinander umgehen können. Ich wollte dies, weil ich mir dachte, dass er bald wieder auftauchen würde und sie Rückfällig werden würde mit ihm (sie meinte dazu das sie das sicher nicht wird) UND da sie eine ehemalige Freundin am Samstag getroffen hatte, diese ist noch „voll drin“ in ihrer Bulimie. Meine ExFreundin meinte sie hatte sie ausgelacht weil sie gesehen hat dass sie zugenommen hat und auf einem guten Weg ist die Krankheit zu besiegen. Diese Freundin hätte sie gestern Abend wieder gesehen beim Ballett. Wir wussten beide was nach Ballett passieren würde. Da wollte ich halt einfach für sie da sein.

Wir haben zusammen gegessen doch irgendwie merkte ich schon dass es einfach nicht sein sollte. Es war ein wenig verkrampft. Ich hatte ihr versprochen, dass ich sie nicht auf „dieses“ ganze Thema anspreche. Das hätte ich auch geschafft. Mit Sicherheit. Ich habe nur mit jeder Minute gemerkt wie sie anders geworden ist. Der Mensch der immer lachte wenn ich da war, sah mich nun an, als wäre ich ein Fremder. Das war die Tage zuvor teilweise auch so. Seitdem ihr Ex Montagabend da war, ist sie anders. Selbst Montagnachmittag (bevor er da war) war sie „wie immer“. Sie hat mir gesagt dass sie mich betrogen hat und dass sie mich wieder will, lachte aber wenn wir mal die Situation entspannten und Witze machten.

Ich habe dann das Thema doch angesprochen, diesmal anders. Ich fragte ob sie mich heim fahren könnte. Sie sah mich an und hätte fast geweint und fragte „warum?“. Für mich war die Situation wirklich zu 100% klar. Beim Essen sagte sie „ich hätte auch ohne dich gegessen“. Ein Satz, der so sehr weh tut. Das hat sie mal vor unserer Beziehung gesagt, als ich noch nichts genaues wusste. Sie hat das mit einem Lachen und einer Überzeugung gesagt die mir weh tat und ich ihr glaubte. Danach kam ihre Schwester, wollte mit ihr „Rauchen“ natürlich war mir klar, worum es ging. Zufällig sprach ihre Schwester kurz vorher auch an, das Samstag ein Discobesuch anstand und fragte ob sie mit will. Ich denke, ihre Schwester hat ihr gesagt dass ihr Ex mit kommt beim „Rauchen“. Ihre Cousine hat dann zufälligerweiße auch angerufen. Der einzige Mensch der etwa genauso viel weiß wie ich. Sie meinte am Telefon nur etwas abwertend „naja… mal sehen… ich erklärs dir morgen“.

Die ganze Zeit beim Essen war sie sehr „aggressiv“ mir gegenüber. Ich hab ihr dann das auch gesagt, dass sie noch nie so war und das sie wohl nach dem Satz schon die Bulimie Kampf voll angenommen hat und mich nicht mehr brauche. Außerdem tat ich etwas, was für mich absolut nicht üblich ist. Als sie mit ihrer Schwester rauchen war, kontrollierte ich ihr Handy. Es waren mehrere SMS von ihm zu ihr. Das übliche „du hast wegen mir so viel durch gemacht, ich möchte nur das es dir gut geht. Ich liebe dich, ich habe mich geändert“ Kram. Von ihr war auch etwas. Sie schrieb, das sie den Ring mochte den er ihr geschenkt hatte. Es waren auch mehrere „ich vermisse dich“ und „ich liebe dich“ dabei.

Das schlimme daran, das bin ich nicht. Ich würde so etwas nie tun. Ich würde nie auf die Idee kommen so einen Scheiß abzuziehen und sie zu kontrollieren. In unserer Beziehung war sie mehrmals im Bad duschen ohne mich. Handy, Geldbeutel und Tagebücher lagen immer nur 10cm entfernt. NIE bin ich auch nur auf die Idee gekommen. Und dann so etwas. Ich habe nicht einmal nachgedacht, hatte keine Skrupel. Das ich dann natürlich auch etwas finde ist doppelt schlimm, denn ist eine Art „Bestätigung“…

Sie hielt mich aber irgendwie auf zu gehen, also blieb ich da. Wir machten aus das ich am nächsten Tag gehe wenn sie ihre Cousine abholt und noch schön Frühstücken wollte. Wir lagen im Bett, redeten noch über dieses und jenes und hatten Sex. Ich weiß gar nicht warum und wie es dazu kommen konnte.

Der morgen heute war dennoch… seltsam. Es fing wieder mit dem Thema an. Ich hatte ein schlechtes Gefühl. Sie machte ihren Laptop an und ich sah das „myspace“ Zeichen in ihren Emails. Es schreibt eigentlich nur er da. Ich sagte sie kann sich die Nachrichten anschauen, wir sind nicht mehr zusammen, ist ihr Leben, sie brauch das nicht mehr verstecken. Ich meinte auch, dass sie das Bild von ihm im Geldbeutel nicht mehr verstecken brauche. Wir stritten etwas und sie meinte ich solle doch nachschauen. Bei myspace war tatsächlich keine Nachricht. Dann ging sie zu ihrem alten Geldbeutel, nahm das Bild von ihm und zerriss es vor meinen Augen demonstrativ. Das war aber der alte Geldbeutel, im neuen habe ich dann trotzdem gesucht, denn mein „schlechtes Gefühl“ hat mich bisher nie getäuscht in dieser Beziehung. Ich hatte das erst 4 oder 5 Mal, aber jedes mal hatte ich Recht, jedes mal hatte si Kontakt mit ihm. Sie hatte viele Bilder von vielen Leuten. Nur von ihm nicht. Dachte ich. Bis ich die letzte Karte raus holte und dort versteckt ein Passfoto war. Ich war natürlich angepisst und wollte gehen. Sie meinte aber sie wisse nicht wie das da hinkomm. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge kann man ihr glauben. Sie hat das Bild angesehen und war total verwundert. Ich weiß nicht ob man ihr glauben kann. Entweder sie ist eine gute Schauspielerin, oder er war da wirklich dran.

Ich fragte sie, ob er am Montag mal kurz alleine war, sie meinte ja. Dann hätte er das tun können.
Danach haben wir uns wieder eingekriegt, gingen in die Küche und haben geredet, Zeitung gelesen und Kaffee getrunken. Das seltsame ist, dass sie VORHER mich umarmte und sagte „ich will nicht alleine sein“. Ich sagte „wenn du ihn hast, wirst du doch nicht alleine sein…“. Es kam keine Antwort, sie sah mich nur an und ging in die Küche. In der Küche fing sie zwei Mal an zu weinen. Beim ersten Mal meinte sie, sie liebte es wenn wir in der Küche sind, essen oder trinken würden und beim Zeitung lesen einfach nur reden würden. Beim zweiten Mal sagte sie, sie wollte zur Buchmesse in Leipzig, nun hat sie keinen mehr, der mitgehen würde „du wärst ja bestimmt mit… aber jetzt?“.

Wir sind dann hoch ins Bett, haben gekuschelt und uns umarmt und tatsächlich miteinander geschlafen. Danach war gemeinsames duschen und fertig machen auf dem Programm. Es lief im Radio das Lied „Somebody told me“ von „The Killers“ (in dem Lied geht es um einen Typen, der versucht die Nummer von einer Frau zu kriegen, erfährt dann aber das diese einen Freund hat(te) der aussieht wie eine Freundin). Sie sagte „Hey, das ist das Lied vom Kai“ und hat gelacht. Kai ist ihr Ex, der biologisch gesehen eine Frau ist und ein Mann sein will.

Beim fertig machen habe ich sie gefragt „warum hast du das Bild zerrissen von ihm und dir“. Sie schminkte sich und sah mich dabei die ganze Zeit an, es hat bestimmt eine Minute gedauert bis sie sagte „Weil ich dir zeigen wollte, dass ich stark sein will“. Ich fragte „war es schlimm, hat es dir etwas ausgemacht?“. „Nein“ war die Antwort. „Wolltest du für uns stark sein?“. Ich bekam keine Antwort, sie sah mich an, schminkte sich weiter und gab mir keine Antwort.

Ich habe sie auch gefragt "denkst du, du willst ihn weil du ihn liebst?" Es kam keine Antwort", "denkst du, du willst ihn wegen der Krankheit?" Es kam nur ein Blick und ein "ich weiß es nicht".

Danach kam ihre Cousine und wir fuhren weg. Am Bahnhof kam sie nicht mit zum Gleis oder Automaten. Sie sah mich um Auto nur tot traurig an. Ich sagte noch dass ich eine Fahrkarte brauche und zum Automaten müsse aber sie kam nicht mit. Das wars, ein „Bis dann“ habe ich gesagt und sie meinte „Tschüss“.

Und nun? Ich habe keinen Schimmer. Ich habe immer wieder Hoffnung bekommen, weil sie mit mir schlief, sie mich küsste und in meinen Arm kam. Sie fing beim Frühstücken an zu weinen, sie zerriss das Bild, sagte sie wolle nicht alleine sein. Sie sah mich an wie zu Anfang unserer Beziehung als sie mir jedes Wochenende nachts im Bett sagte „Hilf mir, ich schaffe das nicht ohne dich“. Die Hoffnung die ich habe ist nun die Zeit. Je länger er nicht da ist, desto klarer ist sie. Außerdem ist bis 13 Uhr ihre Cousine bei ihr. Die einzige die von Anfang an auf meiner Seite war und wusste das der Typ nicht gut ist/war.

Ich habe das Gefühl versagt zu haben (was ich ihr auch so sagte), weil sie mir immer wieder (in den ersten 4 Wochen, wie geschrieben, jedes WE und auch ab und an Mal unter der Woche, danach nicht mehr so oft) sagte das sie mich braucht, im Kampf gegen ihn und gegen die Bulimie. Der krasseste Satz war „wenn du es nicht schaffst gegen ihn anzukommen, wer dann?“. Und nun? Am Dienstag wollte sie nicht das ich komme, sie sagte gleich am Anfang „Ich weiß nicht ob das mit uns Sinn hat, vielleicht Liebe ich ihn ja wirklich, ich will dir nicht in zwei Tagen sagen das ich ihn liebe und weh tun“. Ich habe gesagt das nehme ich in Kauf und ich zeige dir, je länger du von ihm weg bist umso klarer wirst du. Und so war es ja nun auch. Am Ende zerriss sie sogar das Bild. Das konnte sie in 10 Wochen Beziehung nicht. Versteh ich nun alles wie ich es will oder ist es noch so dass sie kämpfen will und nicht kann.

Sie deutete schon an das sie nicht mehr so viel Kraft hat. Gestern rief er zwei Mal an. Ich sagte „du wolltest nicht Rückfällig werden, wenn ich nun nicht da wäre, was wäre passiert?“ Ich bekam keine Antwort. Ich meinte, er wollte dir Zeit lassen, fair sein und hat gesagt wenn wir glücklich sind ist es ok, warum ruft er dann jeden Tag an UND warum geht er einfach so in deinen Geldbeutel? Siehst du nicht, wie krank das ist.

Sie sah mich nur an. Den ganzen letzten Abend und der heutige Morgen war grausam. Jedes Mal wenn sie mich ansah, sah es so aus wie „Hilf mir da raus“, sie sagte es ja auch halbwegs beim frühstücken (bilde ich mir zumindest ein), sie schlief mit mir, küsste mich. Sie fand es doof dass er immer anruft und das mit dem Geldbeutel tat. Aber sie braucht Zeit für sich meint sie. Was okay ist. Ich hab ihr angeboten (gestern) dass wir das Wochenende bei meiner Oma in Ruhe (200km von hier) verbringen können (so war es vor 2 Wochen geplant). Sie meinte, sie habe sich total gefreut, weiß aber nicht was richtig und falsch ist. Und das ist die Hauptaussage. Sie will Zeit, einen Tag für sich und nicht reden und nicht denken.

Das Problem ist halt einfach das er nicht locker lässt. Es ist Wochenende, darauf hat er sich gefreut. Ich sagte auch das sie gerne jede Zeit der Welt haben kann, aber auf die Frage wenn er anruft und ob sie ran geht, sagte sie halt nichts.

Und so sehe ich das. Je länger sie wieder von ihm weg ist desto besser ist das (natürlich aus meiner Sicht). Sie sagte es am Montag treffend. Er ist das Heroin und Dealer. Er kommt und dann weiß sie nicht mehr was los ist und alles ist scheiße. Und genau so sehe ich das. Je länger ich sie weg bekomme, desto mehr kämpfte sie an und kam aus sich heraus. Sie hat gestern und heute wieder neue Sachen erzählt die ich so nicht wusste (Vorlieben, Hobbys, Vergangenheit). Das tut sie nur wenn sie sich wohl fühlt.

Und nun bin ich heute weg. Ich denke nicht dass sie sich heute melden wird ABER er wird kommen und sich melden. Und sie wird wohl ran gehen. Und genau deswegen denke ich „verloren“. Er „spielt“ unfair. Sagt er meldet sich nicht, sagt er findet es okay wenn sie mit mir glücklich ist… und macht das Gegenteil.


Ich wollte ihr noch einmal sagen das sie sich jederzeit gerne melden kann, egal aus welchem Grund. Sie meinte heute, "Das es heute,vielleicht, kein Abschied für immer ist". Das ist alles so... seltsam. Es ist als würde sie auf einen Tritt warten der sie zu mir bringt. In den letzten 3 Tagen hat sie sich sehr positiv gewandelt. Aber nun bin ich nicht da, nun wird der Dealer kommen...

Aber sie muss ja auch einen „kleinen“ Schritt machen und sich von mir helfen lassen. Ich kann sie ja nicht entführen und sie von ihm fern halten, ein wenig muss sie es ja doch selbst wollen. Und da kommt das „ich weiß nicht was richtig ist“ ins Spiel. Würde er (und ich) mich fern halten, dann würde sie zu mir kommen (da bin ich zu 100% sicher). Aber wenn ich nicht da bin und er kommt, was dann? Und genau deswegen verliere ich. Heute Abend kommt der Dealer, gibt ihr Heroin und dann… dann bin ich weg… und ich denke immer daran wie sie mir in die Augen sah und sagt „Hilf mir, ich will nicht alleine sein“ – „Hilf mir, ich schaffe das nicht ohne dich“….


PS: Es tut mir leid für die Fehler und die Gramatik, aber ich kann echt gerade nicht wirklich klar denken und schreiben. Ich hoffe so sehr, dass sie anruft, und uns noch eine Chance gibt oder vielleicht einfach nur das WE zu meiner Oma oder es einfach ganz normal und langsam starten will oder heute oder morgen nur einen normalen Tag verbringen will. Mit aufstehen, frühstücken, lesen und den Tag "normal" ohne Streit verbringen. Denn ich weiß, je länger ich da bin umso mehr ist sie wieder die, die ich kenne.
Ich denke das wirklich, ich brauche nicht mehr lange, bis sie wieder die alte Kämpferin ist. Ich hätte mir gewünscht das wir es bis zum Therapietag aushalten zusammen. Danach bin ich mir sicher, erledigt sich das Problem von selbst.
Es fühlt sich falsch an sie jetzt gehen zu lassen, weil ich weiß das er dann da sein wird und sie dann wieder weg von mir ist, ich denke diesmal für immer. Aber, ist das wirklich sie? Oder ist das die Krankheit? Es fühlt sich falsch an, weil sie anstalten machte, das sie ihn gar nicht wollen würde.