Hart und streng zu den Betroffenen sein?

#1
Puuuh bevor ich mein Problem hier erläutere muss ich erstmal sagen wie froh ich bin dieses Forum hier gefunden zu haben. Es ist echt ne Erleichterung.
Also ich hab eine Freundin, eine von meinen besten, die seit ungefähr 2 Jahren unter Bulimie leidet. Vor 3 Monaten hab ich wirklich gedacht alles würde besser werden, weil sie sich in eine Psychiatrie einweisen gelassen hat. Ich war der festen Überzeugung, dass das der erste Schritt zur Besserung ist aber seit der letzter Woche weiß ich ,dass es nicht so ist. Meine Freundin hat sich nämlich entschlossen die Klinik zu verlassen und schwups die bubs ist sie auch schon drauße.. Es wäre ja auch nicht schlimm wenn sie jetzt geheilt wäre abetr dem ist nicht so. Es ist alles wie beim Alten. Sie frisst wieder Unmengen in sich hinein und k**** es später wieder aus. Es hat sich wirklich überhaupt nichts verbessert aber das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass meine Freundin eigentlich auch gar nicht gesund werden will. Sie hat zu mir gesagt, sie müsste sich jetzt ersmal auf die Schule konzentrieren , das hat Vorrang. Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll. Manche, die nicht mehr soviel mit ihr zu tun haben ,sagen ich soll ihr die Bulimie mit ihren ganzen Konsequenzen vor Augen halten: Was sie alles zerstört wie ihren Körper, ihre Organe , ihre Seele. Ich soll ihr sagen , dass sie regelrecht krepieren wird wenn sie damit nicht aufhören wird. Meine Freunde meinen auch ich sollte ,dass nicht sanft und ruhig sagen sondern sie regelrecht anschreien denn erst so werden ihr die Augen geöffnet. Ich soll von nichts anderes reden als von der Bulimie wenn ich bei ihr bin und mich vollkommen darauf konzentrieren. Und das Härteste was sie mir vorgeschlagen haben ist, dass ich meine Freudin zur Wahl stellen soll: Entweder unsere Freundschaft oder die Bulimie. Wenn sie sich für die Bulimie entscheidet ,soll ich die Freundschaft natürlich nicht beenden, aber so soll ihr klar werden , was sie alles durch die Bulimie verlieren kann ,damit sie endgültig einen Schlussstrich setzten kann.
Wie ihr euch denken könnt bin ich nicht ganz von dieser Methode überzeugt sonst würde ich euch nicht um Rat fragen. Ich zweifle daran , ob Härte und Strenge wirklich die beste Lösung sind. Was meint ihr dazu würdet ihr so vorgehen. Ich wäre sehr froh, wenn mir sowohl Angehörige von Betroffenen als auch selber Betroffene antworten würden denn vielleicht könnt ihr mir mit eurer Meinung helfen eine Lösung zu finden.

Danke schonmal

lg
Paula

#2
Hallo Paula,
ich selbst bin seit 9 Jahren betroffen und kann dir trotzdem keine allgemeingültige Antwort liefern aber bei den Vorschlägen, die dir genannt wurden stockt mir der Atem. Ich kann jetzt natürlich nur von mir selbst sprechen aber ich würde mit mir nicht so umgehen lassen und mich distanzieren. Deine Freundin wird wissen, dass sie krank ist und ich bin mir fast sicher, dass sie letztendlich auch weiß wie sehr sie sich selbst und ihrem Körper mit der Kotzerei schadet, doch dieses Wissen allein führt nicht aus der Bulimie heraus. Niemand kotzt einfach nur aus Spass oder nur um dünner zu werden. Hinter so einem Verhalten stecken immer tiefgründigere Probleme. Bei mir dient das Kotzen z.B. als Ventil. So schaffe ich es Gefühle, Wut, Aggressionen, Schmerz usw. rauszulassen. Dieser Spruch "Es ist doch alles zum kotzen" wird zur Realität. Es erleichtert einfach. Mir hat es geholfen zu überleben. Eine Essstörung hat oft aber auch viel mit Kontrolle zu tun, denn auf diesem Gebiet lässt man sich nicht reinreden und hat alles im Griff. Leider ist es einem lange Zeit nicht bewusst warum man überhaupt diese Krankheit hat. Immerhin liegen ihr Dinge zu Grunde mit denen man, warum auch immer, nicht umgehen konnte oder kann. Das macht denke ich verständlich warum man sich so auf's essen und kotzen konzentriert und sich mit den Ursachen nicht beschäftigen will. Sich mit den Gründen für eine Essstürung auseinanderzusetzen ist einfach schmerzhaft. Bei deiner Freundin könnte dies der Fall sein, da sie die Therapie abgebrochen hat.

Versuche für deine Freudin einfach nur da zu sein. Druck ausüben ist das Falscheste was du tun könntest, denn Druck verschlimmert die Situation nur. Biete ihr Gespräche an und gib ihr das Gefühl, dass du trotzdem für sie da bist, egal ob sie nun kotzt oder nicht. Und ganz ganz wichtig ist, dass du dir bewusst machst, dass nicht du sie heilen kannst. Diesen Weg muss deine Freundin selbst gehen. Du kannst eine unterstützende Rolle einnehmen aber zwingen kannst du sie nicht.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Wenn du Fragen hast, versuche ich sie dir gerne zu beantworten.


Liebe Grüße Nici

#3
Was mir noch eingefallen ist, Bulemiker sind sehr sensible und verletzliche Personen. Da ist man mit Härte und Strenge denke ich an der Falschen Adresse. Es verletzt nur noch mehr.

LG Nici

#4
Also erstmal...
etwas androhen, das hinterher nicht gelebt werden kann ist absoluter Blödsinn, damit macht man sich nur unglaubwürdig.
Überhaupt ist es Unsinn mit Härte an einen Menschen heran zu gehen.
Benimm dich so wie du magst, so wie es deinem Befinden entspricht. Schütze und schone sie nicht vor der Realität und wenn dir ihr suchtbedingtes Verhalten auf den Keks geht, dann sag ihr das. Aber erzieherisch würde ich auf keinen Fall tätig werden. Irgendwann wird eh der Zeitpunkt kommen, an dem sie sich mehr und mehr zurück zieht, nehme ich an. Eine zuverlässige Freundin, wie es gesunde Menschen wären, wirst du in ihr sowieso nie finden.
Alles Liebe
Elke

#5
huhu,

Ja ich kenn das Problem auch meine beste Freundin leidet seid dem sie 14 ode r15 ist an Bulimie, mittlerweile ist sie 19.

Wie oft ich ihr shcon gesgat habe sie soll aufhören... aber es bringt nichts , sie isst isst und ja dann.. ihr wisst schon... wenn ich mal net soviel mit esse , weil ich gesättgt bin shcuat sie mich nur komisch an...
Ist es denn normal, dass ich bei jedem Bissen den sie zu sich nimmt gelcih denke "Das ist Verschwendung, das kommt eh nur wieder ins KLo" ? ...
Jedenfalls ist sie zu keiner Thearpie bereit, wisst ihr ob sie gemerkt hat das es eineKrankheit ist weiß ich net , ich bezweifle das, denn wenn man das weiß , lässt man sich helfen , acuh wenn es "mur" ein Gespräch bei der Diakonie oder ähnlichem sein kann.. Sie sagt immer:" JA das geht net die schule, alle bkommen das mit... " und sowas, dabei empfinde ich das nur als ausrede , eine Gesprähtherapie wäre doch etwas oder ? Ich würde sie auch net alleine gehen lassen m, ntürlcih würde ch sie begleiten, ich bin ja auch mit die einzigeste die davon weiß...

Was kann man nur machen ..

Danke Greetz Tuku
cron