Hallo,
ich bin 26 Jahre alt und habe eine Schwester, die 10 Jahre jünger ist. Wir sind uns trotz Altersunterschied sehr nahe. Seit ca. 1,5 Jahren hat sie Essstörungen. Sie hat angefangen, alle zu bekochen, vor allem mich. Sie hat sich richtig aufgeopfert und allen alles gemacht und hinterher getragen. Dann ist der Abnehmwahn losgegangen. Sie hat im Verhältnis zu ihrer Körpergröße viel zu wenig gewogen. Ich habe dann einmal mit einer Freundin gesprochen, deren Schwester auch Essprobleme hatte und sie hat mir erzählt, dass meine bald das Sondengewicht erreicht hat. Sie war so dünn, dass ich sie gar nicht mehr angreifen wollte (umarmen, etc.), weil ich das Gfühl hatte, ich mach sie kaputt.
Dann hatte sie auch einen Leistungsabfall in der Schule. Sie hatte immer schon Angst vor schriftlichen Prüfungen (sonst ist sie ur super in der Schule!).
Sie war bis jetzt bei 2 Therapeuten, die beide gar nichts gebracht haben und wo sie dann auch selbst die Therapie abgebrochen hat. Jetzt hat sie seit April eine Therapeutin, die sie gerne mag und der sie vertraut. Was die beiden da genau in ihren Sitzungen machen, weiß ich natürlich nicht.
Aber sie scheint gut aufgehoben zu sein.
Seit einiger Zeit bricht meine Schwester hin und wieder. Sie war dann immer voll fertig und hat mich oder meine Mutter angerufen und uns das gesagt.
Jetzt waren meine Eltern ein Wochenende weg und meine Schwester wollte unbedingt alleine zu Hause bleiben. Ich hab sie öfters angerufen, sie hat eigentlich immer recht gut geklungen. Meine Mutter hat mir heute, Montag, erzählt, dass das ganze Klo voll versaut war und ur viel Essen weg ist und ur viel Klopapier verbraucht wurde. Der Verdacht liegt nahe, dass sie bewußt gegessen und gespieben hat.
Bitte, ich brauche dringend Hilfe. Ich hab keine Ahnung, wie ich ihr helfen kann? dadurch, dass sie jetzt auch wieder psychisch besser drauf ist, wird das Thema in der ganzen Familie eher totgeschwiegen. Aber man muss ja irgendetwas machen. Soll ich sie darauf ansprechen? Sie blockt halt immer gleich ab und fängt an zu weinen oder wird grantig.
Bitte, bitte, ich brauche dringend einen Rat. Sie tut mir so schrecklich leid!!
Ich danke euch allen im voraus für eure Antworten!!!
LG
#2
Hallo Große Schwester
Zumindest einen Rat kann ich geben: Schweigt das Thema nicht tot!
Es ist wichtig, dass ihr in der Familie darüber sprecht. (So kommt ihr auch besser damit klar.) Dich scheint es ja sehr zu bedrücken wie schlecht es deiner Schwester geht. Dass sie nicht reden möchte und abblockt kenne ich nur zu gut. So habe ich mich am Anfang auch verhalten.
Aber eher aus "Rücksicht"... ich wollte meine Eltern und meinen Bruder nicht noch mit Einzelheiten der Krankheit belasten. Schließlich sah ich ja, dass sie sich Sorgen machten.
Ich brauchte einige Zeit, bevor ich mich öffnen konnte und ich denke deine Schwester benötigt sie auch noch.
L.G. Seelenvogel
Zumindest einen Rat kann ich geben: Schweigt das Thema nicht tot!
Es ist wichtig, dass ihr in der Familie darüber sprecht. (So kommt ihr auch besser damit klar.) Dich scheint es ja sehr zu bedrücken wie schlecht es deiner Schwester geht. Dass sie nicht reden möchte und abblockt kenne ich nur zu gut. So habe ich mich am Anfang auch verhalten.
Aber eher aus "Rücksicht"... ich wollte meine Eltern und meinen Bruder nicht noch mit Einzelheiten der Krankheit belasten. Schließlich sah ich ja, dass sie sich Sorgen machten.
Ich brauchte einige Zeit, bevor ich mich öffnen konnte und ich denke deine Schwester benötigt sie auch noch.
L.G. Seelenvogel
#3
Aus der Ferne lässt sich das schwer beurteilen...
Es ist auf jeden Fall gut, dass deine Schwester eine Therapie macht. Weiß sie denn über die Folgeschäden von Magersucht u. Bulimie Bescheid? Vielleicht kannst du darüber mal mit ihr reden, ihr klipp und klar aufzählen, welche Konsequenzen das alles hat (sofern sie das nicht ohnehin schon alles weiß). Lässt sich hier im Forum gut nachlesen, vielleicht ist das auch ein Tipp für sie - immerhin unterstützen sich hier alle darin, von dem Mist wegzugekommen. Und grundsätzlich für sie da zu sein ist natürlich immer gut, aber das bist du anscheinend sowieso
Was ich sehr wichtig finde ist, dass du auch auf dich selbst achtest. Bulimie zieht sie jede andere Sucht Angehörige in Probleme mit hinein, mit denen man nur sehr schwer fertig wird. Deshalb vergiss nicht, dich wenn nötig auch abzugrenzen! Es ist super, wenn du für deine Schwester da bist & ihr zeigst, wie wichtig sie dir ist... damit hilfst du ihr auf jeden Fall.
Es ist auf jeden Fall gut, dass deine Schwester eine Therapie macht. Weiß sie denn über die Folgeschäden von Magersucht u. Bulimie Bescheid? Vielleicht kannst du darüber mal mit ihr reden, ihr klipp und klar aufzählen, welche Konsequenzen das alles hat (sofern sie das nicht ohnehin schon alles weiß). Lässt sich hier im Forum gut nachlesen, vielleicht ist das auch ein Tipp für sie - immerhin unterstützen sich hier alle darin, von dem Mist wegzugekommen. Und grundsätzlich für sie da zu sein ist natürlich immer gut, aber das bist du anscheinend sowieso
Was ich sehr wichtig finde ist, dass du auch auf dich selbst achtest. Bulimie zieht sie jede andere Sucht Angehörige in Probleme mit hinein, mit denen man nur sehr schwer fertig wird. Deshalb vergiss nicht, dich wenn nötig auch abzugrenzen! Es ist super, wenn du für deine Schwester da bist & ihr zeigst, wie wichtig sie dir ist... damit hilfst du ihr auf jeden Fall.
#4
hallo grosse schwester,
dein beitrag hat mich sehr bewegt und man merkt wie verzweifelt du bist und wie hilflos du dir vorkommst weil du deiner schwester helfen willst.ich selber bin seit sieben jahren betroffen aber mittlerweile sehe ich auch wie sehr mein umfeld darunter leidet.aus eigener erfahrund kann ich dir nur ein paar dinge sagen,wie es bei uns lauft.wenn deine schwester von selber auf euch zukommt ist das schonmal ein grosser schritt.ich denke sie hat ihre sucht erkannt,findet nur einfach nich den richtigen weg sich daraus zu helfen.eine gute therapeutin ist dabei sehr wichtig aber auch die unterstützung der familie.wenn sie was von der therapie erzählen will wird sie es machen,wenn sie euch nach einem essanfall(den sie ja offensichtlich hatte/hat)anruft und reden will sollte man das auch mit ihr tun.(dieses verhalten ist übrigens eher untypisch,die meisten wollen diese anfälle nämlich verstecken).sie scheint wirklich verzweifelt zu sein und sucht hilfe und aufmerksamkeit(nicht falsch verstehen).sie zeigt aber auch wieviel vertrauen sie in euch hat besonders in dich.
weisst du warum sie angefangen hat?wohnst du noch zu hause?bist du ihre bezugsperson?
ich kann nur erahnen wie schwer das für dich ist denn oft reagiere ich auf fragen sehr gereitz undagressiv.stelle nie direkte fragen,mache sie nichtr auf ihr gewicht aufmerksam,aber behandel sie auch gelichzeitig irgendwie normal.
deine schwester ist krank und braucht hilfe,aber abscheinend hat sie dies bereits eingesehen.
ich wünsche euch alles gute und viel kraft für diese zeit die für alle nicht einfach ist.
dein beitrag hat mich sehr bewegt und man merkt wie verzweifelt du bist und wie hilflos du dir vorkommst weil du deiner schwester helfen willst.ich selber bin seit sieben jahren betroffen aber mittlerweile sehe ich auch wie sehr mein umfeld darunter leidet.aus eigener erfahrund kann ich dir nur ein paar dinge sagen,wie es bei uns lauft.wenn deine schwester von selber auf euch zukommt ist das schonmal ein grosser schritt.ich denke sie hat ihre sucht erkannt,findet nur einfach nich den richtigen weg sich daraus zu helfen.eine gute therapeutin ist dabei sehr wichtig aber auch die unterstützung der familie.wenn sie was von der therapie erzählen will wird sie es machen,wenn sie euch nach einem essanfall(den sie ja offensichtlich hatte/hat)anruft und reden will sollte man das auch mit ihr tun.(dieses verhalten ist übrigens eher untypisch,die meisten wollen diese anfälle nämlich verstecken).sie scheint wirklich verzweifelt zu sein und sucht hilfe und aufmerksamkeit(nicht falsch verstehen).sie zeigt aber auch wieviel vertrauen sie in euch hat besonders in dich.
weisst du warum sie angefangen hat?wohnst du noch zu hause?bist du ihre bezugsperson?
ich kann nur erahnen wie schwer das für dich ist denn oft reagiere ich auf fragen sehr gereitz undagressiv.stelle nie direkte fragen,mache sie nichtr auf ihr gewicht aufmerksam,aber behandel sie auch gelichzeitig irgendwie normal.
deine schwester ist krank und braucht hilfe,aber abscheinend hat sie dies bereits eingesehen.
ich wünsche euch alles gute und viel kraft für diese zeit die für alle nicht einfach ist.
GIB JEDEM TAG DIE CHANCE DER SCHÖNSTE DEINES LEBENS ZU WERDEN