#16
Lieber sarmiento!

Ich könnte mit dir glaube ich stundenlang über das Themas reden.. aber da unter anderen Jen schon einiges sehr gut formuliert, so wie ich es jedenfalls nie formulieren könnte, hierzu gesagt hat, möchte ich nur kurz was dazu schreiben:

Ich finde es bemerkenswert dass du trotz dass du weißt wie es ist mit einer Essgestörten zu leben, 4 Beziehung mit verchiedenen eingingst. Du hast es immer wieder versucht, was zeigt dass du unsere Krankheit tolerierst. Danke für diese Versuche!

Ich glaub dir aus tiefstem Herzen dass es verdammt hart ist,solch eine Bezihung zu führen. Ich kenne mich selber bei dem Gedanken etwas so gutes nicht verdient zu haben, obwohl ich mittlerweile vom Gegenteil überzeugt bin! Ich kenne mich auch wenn ich mich im Vergleich zu einer stark Essgestörten, mit jemandem auseinander setze der sich nicht schön findet oder sich ritzt oder sich hasst.. obwohl das nicht solche Ausmaße hatte wie du es jetzt glaube ich durchgezogen hast in deiner beziehung,. ich weiß wie anstregend es sein kann jemandem immer wieder versuchen zu übermitteln dass die Person für einen schön ist und dass sie liebenswert ist und dass es schade ist dass sie nicht sieht wie schön das Leben sein könnte.. Deshalb hast du wirklich schon einiges geleistet.

hm jetzt wird mein Beitrag doch was länger lol..

Du glaubst dass eine Essstörung eine Beziehung erschwert. Diese Ansicht teile ich voll und ganz. Da könnte ich wohl kaum was gegen sagen. Aber ich glaube trotzdem dass du dir nicht vornehmen solltest es nie wieder mit einer essgestörten zu probieren. Du siehst doch wie viele unterschiedliche Typen es von uns gibt. Jede geht da komplett anders mit um. ich würde alles drum geben die Beziehung von der ES zu trennen weil ich weiß dass es sonst nicht gut geht.. bitet gib das nicht auf. Stell dir vor, du verpasst die beste Beziehung deines Lebens und das Gefühl es doch eines Tages mit solch jemandem geschafft zu haben. Du könntest einer Essgestörten sicher viel geben da du schon viel Erfahrung gesammelt hast.

Ich glaube dir dass du absolut keinen Nerv mehr hast wieder solch eine Person neu kennenzulernen aber jede ES ist anders und jeder lebt sie anders. Es gibt tausend unterschiedliche Gründe dafür. Und ob nun jemand seine Probleme im Suff ertränkt oder sie auskotzt oder agressiv wird.. jeder Mensch hat so seine Probleme. Ähnliche Erfajrung kannst du mit gesunden Frauen auch machen, nur auf eine andere Art..

Ich bitte dich hier in dem Forum noch etwas länger zu bleiben und dein Thema noch eiter zu verfolgen.. auch wenn teilweise welche hier was reinschreiben wasnicht umbeding tpasst aber du musst auch verstehn dass wir manche Dinge schnell in den falschne Hals kriegen und persöhlich nehmen.. ui jetzt pauschalisier ich ja auch.. aber es ist halt so. wird sind schnell angreifbar aber jeder auf eine andere Weise.. Aber dein: "es interessiert mcih nicht was ihr denkt" klang auch ein wenig unfair. der satz war überflüssig.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und dass du mehr versuchst zu verstehen als alle in eine Schublade zu stecken. Sieh dir manche Dinge einfach genauer an..

ahja und ich glaube auch wie jen meinte dass du jemand sein könntest der wen braucht auf den er aufpasst und um den man sich sorgt.. manche Menschne sind halt so, dass sie alles stehn und liegen lassen(auch eigene Probleme) und schnell anderen helfne wollen und sich dabei erstmal vergessen. So jemand bin ich auch.. tut auch mal ganz gut zu sehn dass andere probleme haben um ehrlich zu sein.. mir hilft das oft, auch wnen da sjetzt blöd klingt, zu sehen dass auch andere Leben nicht perfekt sind..wär ja auch langweilig!

Ich hab sie auch sicher 5 mal gefragt ob es zu Beziehungsproblemen kommen wird durch die Essstörung. Sie meinte Nein, da sie ja nicht mehr untergewichtig war. Wie ich geschrieben habe, es war nicht die Anorexie selbst, welche die Beziehung zerstörte sondern ihr Charakter.
das klingt ein bisschen so als glaubst du angelogen worden zu sein.. aber entweder denke ich mal hat sie selber geglaubt dass sie das packt und die bezihung damit nicht vermischt, oder sie wollte es sich hoffnungsvoll einreden, oder sie wollte nicht dass du dann alles deshalb aufgibst (kann ich mir sehr gut vorstellen ) oder es einfach so probieren. wei auch immer sie so ist, ich bin davon überzeugt dass ihr nicht kla war dass es so enden würde..

ich wünschte ich könnte dir irgendeinen überzeugenden satz sagen der dich dazu bringt das ganze etwas anders zu sehn, aber ich fürchte das kann ich nicht und du würest deine meinung auch nicht ändern.. ich kann dich nur bitten dass du versuchst so oft du es sicherlich auch schon versuchst hast, essgestörte zu verstehn. ich wette du hast da schon 1000 mal drüber nachgedacht, denn dir blieb nichts anderes übrig wenn du nicht ganz kalt wärst(und das bist du nicht sonst wärst du nicht hier..) , ich meine dmait auch nicht dass du jeden mist verstehst den wir im kopf haben wnen wir essen sehn etc. aber einfach die situation in der wir uns befinden nicht vergisst.. zu verstehen odr dir vor augen zu führne wie hart es für und manchmal sein kann auch wnen dich dieser satz sichr schon total nervt.. aber es ist nunmal teil unseres charakters doch bei jeder wiederum anders...

Ich wünsche dir einfach alles Gute!

#17
Lieber Sarmiento !

Kennst Du die Geschichte von Sisyphus aus der griechischen Mythologie ?
Das ist der Typ, dem zur Aufgabe gemacht wurde, einen Felsblock einen steilen Hang hinaufzurollen und jedesmal, wenn er knapp vor dem Gipfel war, ist ihm das Mistding entglitten und wieder den Hang hinuntergerollt.

Eine Beziehung zu einem anderen Menschen ist ein wenig damit vergleichbar. Der Felsblock sind die Hoffnungen und Erwartungen, die wir in eine Beziehung hineinwünschen. Wir rollen diesen Stein nun da hoch, das bedeutet wir investieren in eine Beziehung. Der Gipfel wäre das perfekte Glück, Harmonie und Liebe in Einem. Glückseligkeit in Reinkultur.

Das wird es so nie geben. Und es ist völlig egal, ob es sich dabei um eine Partnerschaft mit einer essgestörten Person handelt, oder nicht. Dieser Stein wird uns immer wieder entgleiten und jedesmal, wenn das passiert ist, werden wir aufs Neue überlegen, ob es der Mühe wert ist, einen weiteren Versuch zu starten, noch einmal den Berg anzugehen.

Eine Person mit einer Ess-Störung (völlig egal, ob Du das jetzt Anorexie oder Bulimie oder wie auch immer bezeichnest), hat keinen anderen Charakter, wie eine gesunde Person auch. Sie rollt nur ihren eigenen Stein den Berg hinauf, wie Du auch. Solange man das parallel nebeneinander her tut, kommt natürlich der Punkt, an dem man zu fluchen beginnt. Warum lässt Du Deinen blöden Stein nicht einfach los und hilfst mir meinen Stein den Berg hinauf zu rollen ? Das ist die Sicht des Angehörigen.
Sie denkt das gleiche. Warum musst Du Deinen doofen Stein den Berg hochrollen, obwohl für mich nicht der Gipfel das Ziel ist, sondern die nächsten 30m auf dem Weg nach oben ?
Und da sie sich nie über die Bedeutung des Gipfels und der Wegstrecke und der eventuellen Teamarbeit unterhalten haben, scheitern beide daran.

Lass doch Deinen Stein einfach mal da liegen, wo er gerade liegt und erkläre nicht den Gipfel des Berges zum absoluten Ziel, was es zu erreichen gilt, sondern schieb doch mal den Stein des Partners ein Stück mit. Die Freude, wenige Meter zusammen bewegt zu haben, ist ein ähnlich schönes Gefühl, wie wenn Du mit Deinem Stein alleine am Gipfel ankommst. Nur schade, dass Du eben da oben alleine stehen wirst, weil Deine Freundin mit dem Rollen nicht hinterher gekommen ist.

Personen mit einer Ess-Störung sind in keinster Weise beziehungsunfähig, ganz im Gegenteil. Nur wenn ich zu 100% damit beschäftigt bin, einen Stein einen Berg hinaufzurollen, dann fehlt der Atem, um Dir noch nebenbei ins Ohr zu flöten, wie toll Du gerade Deinen eigenen Stein umherwuchtest.

Es ist Dein Recht, diese Aufgabe zu beenden. Völlig ok. Aber es ist Unrecht, dann so abzurechnen, als ob Dir dabei einer ein Bein gestellt hätte, als Du gerade voller Elan schon kurz vor dem Gipfel warst. Das hat sie nicht.

Ihr hattet nur bloß nie ein gemeinsames Ziel.

Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

#20
@caruso: danke für deine liebe nachricht und auch dir ein großes dankeschön für diesen sehr beeindruckenden beitrag.. echt, das hast du super ausgedrückt...

was ich noch unbedingt loswerden wollte, richtet sich wieder an sarmiento:

in meinem ersten beitrag habe ich dir zugestimmt, dass eine essstörung ein erhebliches problem für eine beziehung darstellen kann, unter anderem, weil viele von uns das problem haben, glück nicht annehmen zu können, nicht damit klarkommen, geliebt zu werden. diese meinung vertrete ich auch überzeugt. wie gesagt, ich habe selbst erfahrungen damit gemacht.

doch dann sage ich dir, dass nicht alle den gleichen charakter haben udn du siehst darin einen widerspruch. - ich nicht. ich glaube dir, dass die beziehung vor allem daran gescheitert ist - um mal in der bildlichen darstellung von caruso zu bleiben - dass sie deine hilfe nicht annehmen konnte, wenn du versucht hast, ihr ein stück beim rollen des steines zu helfen, ja, dass sie sich die ohren zugehalten und vielleicht sogar geweint hat, wenn du ihr gesagt hast, wie toll sie das macht und wie sehr du sie dafür bewunderst und liebst. das wird daran liegen, dass sie das letzte mal, als sie einen berg erklommen hat, vielleicht einen partner an ihrer seite hatte, der sie dabei angeschrien oder ihr das hinaufrollen auch noch erschwert hat. dass sie nun diese neue art, die sie nicht verdient zu haben glaubt, überfordert, ist völlig klar, oder?

soviel zu deiner ex freundin.

ABER es gibt auch viele essgestörte, die anders sind. sicher haben wir gemeinsamkeiten. und sicherlich ist es so, dass viele diesen zug haben, glück von sich zu weisen - aber weißt du was?

1. spreche ich hierbei nicht von allen. es gibt sehr viele ausnahmen
du pauschalisierst, weil du nur solche essgestörte kennen gelernt hast.
das ist genauso, wie wenn ich jetzt sagen würde, alle alkoholiker sind ungepflegt, weil ich es vielleicht gleich mit den sogenannten "pennern" (entschuldigt diesen ausdruck, eigtl gebrauche ich ihn nie, weil er meiner meinung nach sehr abfällig ist) in verbindung bringe. dabei vergesse ich all die, die vielleicht sogar noch eine hohe position in einer firma innehaben, immer mit anzug durch die gegend laufen und sehr gepflegt aussehen. genau das machst du gerade. du hast ein paar leute aus einer gruppe kennengelernt und legst den mantel, den diese leute anhatten, nun über den rest der gruppe. das ist nicht in ordnung. und das ist auch mein hauptanliegen an dich: dass du diesen mantel von dieser gruppe wieder herunternimmst und auf den personen ruhen lässt, die ihn tatsächlich tragen.

2. es ist keine frage des charakters, meiner meinung nach. nein, es ist ein teil der krankheit. denn ich denke, den charakter kann man zwar formen, aber nicht um 180° ändern. zumindest nur sehr schwer. der charakter macht uns aus. und du meinst nun tatsächlich, dass dieser "charakterzug" uns ausmacht? da muss ich dir heftigst widersprechen.

DENN es ist möglich - und es sollte im idealfall unser aller ziel sein, solche züge - ich nenne es mal symptome der krankheit - im laufe der zeit zu bekämpfen und irgendwann ganz abzulegen.

wenn du mit einer frau zusammen kommst, die ein problem damit hat, das glück anzunehmen, dann heißt das nicht, dass das bis zuletzt so bleiben wird. mit viel geduld und unterstützung von dir könntet ihr es gemeinsam schaffen, dass sie lernt, damit umzugehen, und sich vielleicht irgendwann so richtig darüber freuen zu können.

was ich dir damit sagen will: KEINE von uns, die den stempel essstörung auf der stirn trägt, wenn cih das mal so krass formulieren darf, ist für immer dieser krankheit ausgeliefert. für uns alle besteht die chance - die wir hoffentlich wahrnehmen - diesen stempel wieder wegzuwischen. das problem an der ganzen sache ist nur, dass wir nicht wissen, mit welchem mittel wir ihn wieder abbekommen, denn jede von uns braucht ein anderes mittel. und so probieren wir, vielleicht jahrelang, ein reinigungsmittel nach dem anderen durch, sind hin und wieder auch mal genervt davon, vielleicht auch kurz vorm aufgeben, aber die chance, das wir das richtige finden und den stempel beseitigen können, besteht.

es ist also FALSCH, ZU SAGEN "ALLE ESSGESTÖRTEN SIND SO"
richtiger wäre es zu sagen: viele von ihnen haben gewisse züge.
aber ich bin dennoch dagegen, zu sagen, wir hätten alle denselben charakter. die züge, von denen du schreibst, sind meiner meinung nach nicht teil des charakters sondern teil der krankheit.

das kann ich dir so bestimmt sagen, weil ich selbst diese züge hatte und so gut wie nicht mehr habe, während mein charakter aber derselbe geblieben ist.

was ich dir auch noch sagen wollte: die denkweise, dass die magersucht euch keine probleme gemacht hat, weil sie ja nicht untergewichtig war, ist auch nciht in ordnung. an diesem punkt muss ich dich sogar ein wenig kritisieren, denn ich kann nicht verstehen, wie du nun schon soviel erfahrung mit essgestörten gemacht hast und das noch nicht verstanden hast. es geht nicht in erster linie um das gewicht. und ich finde es furchtbar, wenn dann irgendwelche leute sagen "naja, soo schlimm ist es ja noch nicht, er oder sie ist ja noch nicht zu dünn". - das ist nicht der punkt!!! ich finde es so furchtbar, weil das meine eigenen eltern zu mir gesagt haben, als ich ihnen mitteilte, dass ich in die klinik gehen würde. oft musste ich mir das anhören, weil ich niemals wirklich richtig untergewichtig war. dass ich dafür allerdings innerlich schon völlig kaputt war, sah mir natürlich keiner an.

und ich möchte einfach, dass du weißt, dass es nciht allein am gewicht liegt. und wie du siehst können auch einstellungen und ansichten, die durch die essstörung entstanden sind, zu gravierenden problemen führen.

ich wünsche mir auch, dass du noch etwas länger in diesem forum bleibst. solange, bis du uns vielleicht verstehen und einen schritt zurück machen kannst. nochmal: es ist nicht fair, zu pauschalisieren. und wie shcon gesagt, du wirst damit viele verletzen oder noch mehr verunsichern. vielleicht das letzte stückchen selbstbewusstsein zertrümmern. viele von uns neigen dazu, solche "kritik" sofort als vorwurf zu verinnerlichen. viele von uns denken vielleicht schon lange "ich bin ja sowieso beziehungsunfähig". doch das ist schade. denn das sind sie nicht.

auch ich dachte lange zeit, ich wäre es. ich dachte, ich wäre ein zumutung für die männer. und heute weiß ich, dass das so ein blödsinn ist. und dass das problem vielmehr darin lag, dass jeder wohl eher mit seinem eigenen stein beschäftigt war. und das kann dir in der beziehung zu jeder anderen auch passieren. die basis sollte sein, eine taktik zu entwickeln, wie man am besten ein stück gemeinsam diesen stein vor sich herschieben kann...

- nochmal danke für das schöne bild, caruso :-) *vordirverneig...*

lg, jen

#21
o.k, danke für die Antworten. Ihr habt mir wirklich geholfen. Denn nun weiss ich wirklich, dass ich nichts falsch gemacht habe. Einigen kommt ja das, was ich geschrieben habe, bekannt vor.

Ach ja zur Charakterfrage: Also viele ES Kranken einen ähnlichen Charakter haben ist wohl klar. Wer was anderes behauptet, der will die Realität einfach nicht wahrhaben.
Klar gibt es aussnahmen, die gibt es bei jeder Krankheit und klar kenne ich nicht alle ES Kranken auf diesem Planeten, aber schliesslich werden an den Uni`s Jahre investiert um im Psychlogie Studium das Problem zu verstehen (was auch vorwiegend von Frauen und ES kranken gemacht wird).
Also hier mal die Parallen, welche ich in meinem ES Umfeld entdeckt habe:

1. extrem ehrgezig, verbissen
2. drang um zu funktionieren
3. ruhelos
4. Stärke (welche aber auf unsicherheit aufgebaut ist und gar keine ist)
5. Ambivalenz (z.B Nähe und Distanz zum Partner)
6. Helfersyndrom. Anderen helfen nur sich selbst nicht.
7. Selbstzerstörerisch
8. Unfähigkeit Glück zu akzeptieren.

Ich bleib bei meinem Statement. Und werde nie mehr was mit einer ES Kranken anfangen. Diese Entscheidung habe ich eigentlich schon vor der Beziehung gefällt. Nur hat mich meine Ex was vorgemacht und ich bin darauf eingestiegen. Nein, das werde ich sicher nicht mehr machen. Solche Menschen sind für mich zu anstrengend. Ich möchte keine Freundin mehr, bei welcher ich mich jedes Wocheende wieder fragen muss, was sie woll jetzt wieder für ne Mücke in der Birne hat. Ausserdem bin ich ein Mensch der viel geben möchte, aber auch einiges bekommen möchte. Bei meinen Beziehungen mit ES war das immer so, dass ich zu 80% zu hörte und 20% sie mir zu hörte. Ich mag auch nicht immer meiner Freundin sagen müssen dass ich Körper in Ordnung ist. Mag mich auch nicht über jeden kleinen Tick der Freundin unterhalten. Mich interessieren auch Kleider und Handtaschen einen Scheissdreck, wirklich.
Nein, dass ist jetzt alles vorbei. Ich musste schon 15 Jahre lang meiner Mutter und Schwester zu schauen wie sie mehrmals täglich das Klo zu gekozt haben. Es gibt praktisch keine Mahlzeit bei der meine Mutter keinen Essanfall hatte. Wievele dutzende Male musste ich mich in Grund und Boden schämen in irgend welchen Restaurants oder zu Hause wenn mal selten Besuch da war. Mit 12 Jahren ging ich da mal zu einen Freund essen mit seiner Familie und musste feststellen, dass es dort ganz ruhiger und anders zu und her ging. Als kleiner Junge dachte ich das bei uns zu Hause sei alles normal.
Nein, das kommt jetzt alles zu einem Ende.

#22
Versteht mich nicht falsch. Ich hab ansonsten nichts gegen ES Kranke. Auch wenn sie mir viel Leid in meinem Leben gegeben haben. Mir ist durchaus bewusst das ES durch einen Schmerz oder s*x**ll* m*ssbr**ch etc verursacht wird. Das tut mir ja auch leid, aber ich muss halt auch schauen, dass ich selber auf einen grünen Zweig komme.

Von mir aus kann jede ihre ES haben, ich werd einfach in Zukunft einen Bogen darum machnen, da solche Menschen für mich nicht mehr in Frage kommen. Ich wünsch mir natürlich das jede mal den Weg daraus findent. Bitte macht das nicht so wie meine Mutter es gemacht hat. Wenn man Kinder gross ziehen möchte hat man eine riesen Verantwortung.
Ständiges Erbrechen vor den Kindern zähle ich persönlich auch zu einem m*ssbr**ch. Ist meine persönliche Meinung.
Und wenn ihr einen Freund habt welcher den ganzen ES Zirkus mitmacht, dann seit dankbar dafür. Ist auch gar nicht selbst verständlich in der heutigen Zeit, wo Mann und Frau eh schon oft 120% Arbeiten und völlig ausgelastet sind.

#23
ich kann dich sehr sehr gut verstehen sarmiento

es ist frustrierend wenn man nur gibt und gibt und versucht zu helfen wo
man kann und es läuft doch alles immer nur ins leere

mein freund hat auch zu mir gesagt ich mache es ihm immer schwerer
mich zu lieben


und ganz ehrlich
ich selbst könnte es mit mir keine woche aushalten...

sarmiento hat geschrieben:Bitte macht das nicht so wie meine Mutter es gemacht hat. Wenn man Kinder gross ziehen möchte hat man eine riesen Verantwortung.
Ständiges Erbrechen vor den Kindern zähle ich persönlich auch zu einem m*ssbr**ch. Ist meine persönliche Meinung.
.
ich versuche es so gut wie möglich von ihm fernzuhalten-aber ich
habe die befürchtung er bekommt viel mehr mit als ich denke

ich habe schreckliche angst davor ihm damit zu schaden :?

wie hast du das ganze damals aufgenommen wenn man fragen darf?

#24
Nur mal eine Frage: Siehst du einer Frau mit ES das an der Nasenspitze an? Das alles bedeutet für mich nämlich auch... egal, wie verliebt du wärst, egal, ob sie deine Traumfrau wäre, alles gut laufen würde... wenn du nach, sagen wir 2 Jahren, mitbekommen würdest, dass sie eine ES hat, würdest du sie verlassen?! Richtig?

Es ist nicht so, dass ich es nicht verstehen kann---ganz sicher nicht. Beziehungen mit Frauen, die eine ES haben, sind mit Sicherheit alles andere als einfach und viele von den Problemen, die du beschrieben hast, kenne ich auch... die Beziehung mit meinem Ex ist ja auch nicht ohne Grund zu Ende gegangen. Aber... das war die Frage, die ich dir wirklich stellen muss...
Über den Wolken der Gedanken gibt es einen Himmel wunderbarer Stille, den nur die Seele kennt, die keine Angst vor´m Fliegen hat

#25
so wie ähnchen seh ich das eigentlich auch... wenn du einen menschen liebst und dann herausbekommst das er eine ES hat (war bei meinem freund so) würderst du ihn dann verlassen???
ich weiß nicht ob man das nicht nur so einfach sagt... ich würde mal darüber nachdenken ich bin mir sicher das eine beziehung zu einer person mit ES sehr schwierig ist da ich selbst seit über einem jahr in einer lebe und mein freund es sicher nicht immer einfach hat...

du hast gesagt nicht die ES hat die beziehung kaputt gemacht sondern ihr charkater... aber du hast dich doch in sie UND oder gerade in ihren charakter verliebt oder? ich weiß das man anders wird wenn man eine ES hat aber der mensch ist noch immer der selbe auch vielleicht ein wenig verstecke von trüben gedanken...

ich wünsche dir das du deine nächste beziehung zu deiner zufriedenheit führst.. du kannnst uns ja dann sagen ob du mit einer person ohne eine ES glüklicher bist... den ich finde gerade menschen mit ES haben ein sehr gutes einfühlsamvermögen...
Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun.

#27
hallo sarmiento,

ich bin hin und hergerissen.

auf der einen seite kann ich dich verstehen. sicher ist es nicht einfach, dass du soviel miterleben musstest. umso mehr stellt sich mir die frage, wie du dich überhaupt, nachdem du deine schwester und deine mutter erlebt hast, überhaupt auf eine frau einlassen konntest, die unter einer essstörung leidet. ich hätte es verstanden, wenn du von anfang an gleich wieder den kontakt abgebrochen hättest. dass du dies nicht getan hast, zeigt meiner meinung nach auch in zügen, dass du indirekt versucht hast, gegen diese krankheit zu rebellieren. vielleicht hast du unterbewusst den wunsch entwickelt, deiner freundin daraus helfen zu wollen. du wirst jetzt sicherlich diesen gedanken abstreiten. aber weißt du, ich denke auch, dass dir das gar nicht bewusst war. aber dass du nun enttäuscht bist, liegt auf der hand. zum einen, weil sie schluss gemacht hat, zum anderen, weil du vielleicht in einer hoffnung, die du niemals auszusprechen oder gar zu denken gewagt hast, gescheitert bist. ich kann deinen frust verstehen, deine wut, die in dir brodelt. aber bei allem verständnis und allem mitgefühl: ich finde deine pauschalisierende haltung und deine nicht vorhandene bereitschaft, diese mal zu überdnken, nicht in ordnung.
mag sein, dass du nichts mehr mit einer essgestörten anfangen magst. das ist die eine und ganz allein deine sache. zu der ich dir übrigens sogar raten würde. ich glaube nicht, dass du das noch einmal verkraftest.

die andere sache ist die, dass du uns alle in einen topf schmeißt und nicht von deiner meinung abweichst. ich kann nur noch einmal betonen, diese züge, von denen du sprachst und die du so schön auflistest, gehören meiner meinung nach zur krankheit, nicht zum charakter.

ich möchte versuchen, dir zu erklären, was ich meine, indem ich persönlicher werde:

ich werde dir was zu den folgenden eigenschaften schreiben:

1. ehrgeizig, verbissen

- damals: war ich auf jeden fall
- heute: bin zwar noch ehrgeizig, aber in keinem fall verbissen, bin in dieser hinsicht um einiges lockerer geworden

2. drang, um zu funktionieren
- hat damals mein leben bestimmt
- ist heute nur noch in extremsituationen und nur in ansätzen vorhanden. ich will nicht mehr funktionieren, weil ich ein mensch bin. ein mensch, der auch mal das recht dazu hat, eben nicht zu funktionieren, eben auch mal fehler und schwächen haben zu dürfen, pausen zu brauchen

3. ruhelos
- war ich damals
- bin ich heute absolut nicht mehr. mir wird oft gesagt, ich wäre die gelassenheit und ruhe in person

4. stärke
- hatte ich damals und heute
NUR habe ich sie damals gegen mich verwendet, heute für mich
die stärke ist nicht vorgetäuscht oder unecht, bei keinem von uns, nur wird sie falsch eingesetzt

5. ambivalenz
hatte ich damals nicht und heute schon gar nicht
wenn cih probleme mit nähe hatte, dann habe ich das mit mir selbst ausgemacht, aber niemals an anderen ausgelassen

6. helfersyndrom:
damals absolut
heute helfe ich mir, damit ich anderen helfen kann

7. selbstzerstörerisch
war ich damals so gut wie immer
bin ich heute nur in extremsituationen

8.unfähig, glück zu akzeptieren
war ich lange zeit
heute versuche ich, mein glück zu genießen


du fragst dich jetzt sicher, warum ich das alles schreibe, warum ich das jetzt hier so aufliste. ich möchte dir damit verdeutlichen, dass diese züge sich ändern können, wenn sich die krankheit ändert. das ist für mcih ein eindeutiger beleg dafür, dass die züge zur krankheit und nicht zum charakter gehören. dass viele essgestörte diese züge haben, liegt sicher nicht daran, dass sie alle denselben charakter haben, sondern dass es symptome dieser krankheit sind. wie du siehst, habe ich versucht, mir diese züge abzugewöhnen und zu ändern. warum? ich tat dies ganz bewusst, weil sie für mcih ein teil der bulimie sind. und um die zu besiegen, müssen wir zunächst unsere grundeinstellung überdenken. aber doch nicht unseren charakter!
ganz ehrlich. es war mein charakter, dieses kämpferische, optimistische, meine geduld und ausdauer, mein einfühlungsvermögen, mein mitgefühl, all das, was mich letztendlich dazu gebracht hat, die bulimie zu bekämpfen. mein charakter ist schon immer so vorhanden gewesen nur durch den kampf noch ausgeprägter udn stärker geworden. aber mein charakter hat nichts, wirklich gar nichts mit der bulimie zu tun.

und ich kann dir noch einen beleg geben. ich habe mich viel mit essgestörten auseinandergesetzt und bin schon auf die verschiedensten charaktere gestoßen. das, was du oben aufgezählt hast, hatten sie wohl alle mehr oder wneiger gemeinsam. aber die einen waren selbstlos, die anderen sogar extrem egoistisch, die einen ruhe- die anderen antriebslos, die einen rein distanziert, die anderen ambivalent, etc.
verstehst du, was ich dir sagen will?

es ist nicht fair von dir, uns alle über einen kamm zu scheren. wir haben gemeinsamkeiten, das stimmt. aber der eine ist so, der andere ist so. wir alle sind individuen, die durch eine krankheit miteinander verbunden sind. aber wir sind nicht identisch. essgestört ist nicht gleich essgestört. und ich finde es schade, dass du das nicht verstehen kannst. du wertest uns auf eine gewisse weise damit ab. du vermittelst - zumindest mir -das gefühl, dass wir eh keine chance haben, da raus zu kommen, dass wir eh alle dieses los gezogen haben, dass wir nicht beziehungsfähig sind und es - das mag jetzt sehr provozierend sein, aber so kommt es bei mir an -nicht verdient haben, eine beziehung zu führen. zumindest deutest du das an, als du meinst, wir sollten doch froh sein, dass wir überhaupt einen freund hätten. denk bitte mal darüber nach, was du hier für aussagen bringst.

ich denke, dass jede von uns beziehungsfähig ist, wenn sie sich klargemacht hat, dass sie den weg aus der essstörung alleine gehen muss und dies auch tut. dass sie die last nicht ihrem partner auflädt. dieser wiederum darf allerdings auch nicht versuchen, sie ihr abzunehmen. und wenn diese beiden jetzt hand in hand weitergehen, jeder seinen weg, sich gegenseitig unterstützend, aber nciht aufreibend, wenn diese beiden offen alle probleme ansprechen ( wofür auch die bereitschaft des anderen da sein muss, zuzuhören, die du ja scheinbar nicht mehr hattest - wenn du ehrlich zu dir bist) , dann denke ich, kann es auf jeden fall funktionieren.

wie gesagt ich stehe im moment in einer sehr glücklichen beziehung, wenn auch noch nicht lange, aber mein freund hat auch schon situationen miterleben müssen, in denen ich wieder leichte probleme hatte. doch das steht nicht zwischen uns. wir reden darüber und ich überlege mir, wie ich es besser machen kann und das wars. und auch in meinen vorigen beziehungen. die essstörung war niemals ein problem, ganz ehrlich. aber vielleicht liegt der schlüssel auch darin, dass mich meine freunde als individuum, als frau, nicht als kranke behandelt haben. das könnte ein weiterer grund für das scheitern einer solche beziehung sein.

ich finde es schade, dass du immer noch mit diesen scheuklappen weiterrennst. bleib doch bitte mal stehen und nimm sie für einen moment ab. und dann überlege dir, ob es wirklich so ist, wie es für dich scheint.

nimm dir zeit. für dich. nimm dir all die zeit, die du brauchst. und auch ich kann nur sagen, dass du dich erst einmal um dich sorgen solltest, bevor du wieder was neues beginnst.

ich wünsch dir alles liebe

jen

#28
Naja, es ist nun mal passiert. Hab sowieso vor mich in den nächsten Tagen über den Jordan zu schicken.

Damit möchte ich die Diskussion beenden. Es bringt nichts mehr.

#29
über den Jordan schicken...

na hör ich aber ganz klar raus, dass du doch auch Probleme mit deinen eigenen Charakter hast?

liegt er "nur" daran das du jetzt einige Fehlgrisse bei Frauen hattest, oder steckt ein ganz anderes Problem dahinter?

liebe Grüsse aus Zürich
Happy***