-->Angst<---

#1
Hallo,

ich hatte heute wieder mal ein Gespräch mit einem meiner besten Freunde. Er ist einer der Wenigsten der über meine Bulimie bescheid weiß.

Irgendwie hat er es wieder geschafft und mir ein total schlechtes Gewissen gemacht. Er hat schon mal eine Freundin fast durch Magersucht verloren und will das natürlich nicht nochmal erleben.

Nur trotzdem. Er hat mir geschildert wie die Speiseröhre zerfallen kann und dass man früher oder später Speiseröhrenkrebs bekommt. Dann eine Magensonde bekommen kann usw.

Sicher will ich damit aufhören. Ich glaube, wie alle hier! Und ich schaff es bestimmt auch. Jetzt überhaupt... Bei dem Gedanken Speiseröhrenkrebs zu haben oder zu bekommen... Man merkt es ja erst wenn es zu spät ist.

Kennt ihr jemanden oder seit ihr selber von Speiseröhrenkrebs betroffen??

Wie gesagt ich habe gerade ur Angst, dass sich bei mir nach ca. 3 Jahre Bulimie Krebs bildet...

lg, Juli

#2
na ja, so schnell geht das nicht, denke ich. Aber ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen, habe ich nämlich selbst auch! höllische Angst! Ich leide schon seit 7 Jahren an der Bulimie. Zum Glück in den letzten Monaten sehr reduziert - ich kotze ein bis zwei mal pro Woche - das ist für mich wirklich wenig.

Du kannst aber schon auch etwas tun, damit du deinen Magen und deine Speiseröhre ein wenig schützt. Frag deinen praktischen Arzt nach magenschützenden Medikamenten, die schützen die Schleimhaut und auch die Speiseröhre. Das gefährliche ist ja v.a. die Magensäure. Ich weiss es nicht wirklich, aber der Logik halber, denke ich das Wasser oder Milch trinken unmittelbar nach dem Erbrechen auch die Säure aus der Speiseröhre spült und neutralisiert. Wie gesagt - bin kein Arzt. Aber ich habe durch diese Maßnahmen (medikamente und trinken) eigentlich bis jetzt keine Probleme. Außer gastritis, aber das kommt momentan eher durch das Binge eating...

alles gute,
djinn

#3
Hi ich find es nicht ok wie dein freund dir angst macht klar kann man krebs bekommen kann man aber vom rauchen auch und die meisten die da von krebs betroffen sind rauchen noch nicht mal.
außerdem brauchst du keine angst haben so schnell geht das mit krebs nicht sonst müsst ich schon zehnmal krank sein so lang hab ich das schon.
natürlich ist es besser wenn du gesund wirst aber ich sehe keinen sinn darin dir nur damit du gesund wirst angst zu machen auf dauer klappt das dann sowieso nicht.

lg lorelei

#4
Wenn es nur so einfach wäre, aus Angst vor den möglichen Folgen mit dem süchtigen Verhalten aufzuhören, ich glaube, dann hätten viele hier im Forum schon längst aufgehört.

Dein Freund macht sich sicher Sorgen um Dich, trotzdem ist es keine sehr gute Methode, dem Süchtigen Angst zu machen. Ich selbst hatte 24 Jahre lang Bulimie. Krebs habe ich keinen bekommen (was natürlich auch noch später folgen könnte, jeder Mensch kann schließlich Krebs bekommen, und es gibt einen Haufen Risikofaktoren, nicht nur die Bulimie), ich habe kaputte Zähne und oft Verdauungsbeschwerden (Sodbrennen, Blähungen). Aber das ist ja alles nicht lebensbedrohlich, und andere, die keine Bulimie hatten, haben so etwas auch.

Ein bisschen Angst vor den Folgen zu haben schadet natürlich auch nicht. Die Einstellung, mir passiert schon nichts, solltest Du auch nicht haben. Denn natürlich kann Dir etwas passieren. Aber Du solltest Dich von der Angst nicht so runterziehen lassen. Wenn Du es schaffen kannst, zu akzeptieren, dass Bulimie eine schwere Krankheit ist, die behandelt werden kann, dann kannst Du vielleicht auch die Bereitschaft entwickeln, Dich in eine Behandlung zu begeben und auch selbst alles zu tun, um da rauszukommen. Denn das ist der einzige Weg, der zu einem gesünderen Leben führt.

Ich wünsche Dir alles Gute,
Susanne

#5
@ Djinn: ich hoffe echt, dass sich krebs nicht so schnell entwickelt denn wenn ich so zurück denke was ich meiner speiseröhre schon alles "angetan" habe. jeden tag des öfteren erbrechen... manchmal schmecke ich sogar die magensäure. dann noch heiß gekochtes und darauf kalte dinge... ziemliches kaos. da müsste die speiseröhre echt sehr robust sein!

ich muss jetzt echt wieder was tun. nur ich hab die erfahrung gemacht wenn man sich mit dem gedanken angefreundet hat aufhören zu wollen wirds nach einer gewissen zeit etwas schlimmer. nur diesmal ist der wille denk ich mal stärker! hoff ich mal... zumindestens reduzieren.

danke für den tip mit den magenschützenden medikamenten!

#6
es ist toll wenn du gesund werden willst und dazu kann ich nur gratulieren aber angst brauchst du wiklcih lkeine zu haben.

lg lorelei

#7
@ Lorelei: er wollte die radikale methode benützen. ich denke sie hilft vielleicht "jetzt", aber was ist mit morgen?! auf jeden fall denke ich wieder darüber nach und mich beschäftigt es, denn früher oder später bekommt man gesundheitliche schäden...

stimmt, bei rauchern kann man auch beobachten, dass sie durch diverse aufschriften auf den zigarettenpackungen, nicht von ihrem laster zurückschreiten.

lg

#8
@ Susanne P.: es ist nicht leicht seinen süchten zu entkommen, da hast du recht.

im nachhinein muss man sich doch dann fragen... war es das wert? das sind alles schäden die man sich selber zugefügt hat. andere menschen haben die gleichen schäden und können selbst nichts dafür...

ich weiß nur dass ich NICHT krank werden will (körperlich) und damit aufhören sollte. um so früher um so besser... nur leichter gesagt als getan.

#9
ja aber ich bin mir nicht sicher das die radikale methode nützt denn genauso wie sich die bulimie entwickelt brauch es zeit bis man sie los wird.

bin sicher er hat das nicht bös gemeint aber er sollt sich über das ganze besser informieren denn unwissenheit schützt vor torheit nicht.

lg lorelei

#10
Danke für eure Antworten.

Meine "Angst" ist jetzt ein Wenig gemildert.

Das Schrecklichste für mich wäre echt, dass ich mit Speiseröhrenkrebs diagnostiziert werden würde. Aber für wem nicht?!

Auf jeden Fall werde ich versuchen meine Sucht verstärkt zu bekämpfen und das K* zu reduzieren und am Besten wäre überhaupt damit aufzuhören.

Schöne Grüße

#11
liebe miss deluxe

als ich meinem hausarzt erzählt habe, dass ich bulimie habe, hat er mir gesagt, dass das für die speiseröhre schädlich ist, da durch die relativ grossen menge an magensäure, diese anfängt die speiseröhre zu zersetzten, quasi, langsam fängt sie sich an aufzulösen, die magensäure fängt an die speiseröhre zu verdauen. das ist natürlich ein seeehr laaaangsaaamer prozess. aber der prozess, dieser stoffwechsel ist sehr plausibel. klar, ich hatte auch angst. und wie. diese vorstellung, einfach schreeeecklich!!!!
aber es hat mich nicht davon abgehalten, weiterhin zu erbrechen.

ich denke wie susanne. wenn man anfängt, die bulimie als eine echt ernsthaft schlimme krankheit anzusehen/ anzunehmen, dann kann man auch anfangen, hilfe zu suchen/anzunehmen.

mir hat meine therapie, die ich seit einem jahr mache wirklich seeehr geholfen. die anfälle werden immer seltener, ich esse immer normaler, es ist einfach toll.
machst du therapie? hast dus dir schon mal überlegt?

galaktischer gruss

galaxy

#12
@ galaxy: danke, für deinen beitrag.

früher oder später müssen einfach schäden auftreten, das sollte jedem klar sein der unter dieser sucht leidet...

ich werde wahrscheinlich auch eine therapie machen oder ich bekämpfe die sucht durch meinen starken willen.... nur muss ich ihn gezielt einsetzen und es auch konsequent durchsetzen!

lg