an alle

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Von xelli am 19.12.2001

eigentlich halte ich nicht viel von weihnachten und lasse weihnachtsgrüße immer links liegen... aber zu hause hab ich ja kein internet... daher weiß ich auch nicht, wann ich wieder kommen kann... vielleicht schaff ichs ja noch morgen oder am freitag... aber egal... sicher ist sicher, also heute ;-)

ich möchte allen frohe weihnachten wünschen, nen guten rutsch, viel kraft und dass ihr NIE den mut verliert!!

dazu möchte ich noch eine kleine geschichte aus einem liebingsbuch von mir aufschreiben, hoffe sie gefällt euch...


Als ich einmals Eichhörnchen im Park fütterte, bemerkte ich ein kleines unter ihnen, das mir nicht zu trauen schien. Die anderen kamen ganz nahe heran und fraßen mir aus der Hand, dieses aber hielt sich in sicherem Abstand. Ich warf ihm eine Erdnuss zu. Es huschte heran, griff sie sich nervös und sauste sofort wieder weg. Beim nächsten Mal schien es bereits viel weniger misstrauisch zu sein und kam schon etwas näher. Je sicherer es sich fühlte, desto größer wurde sein Vertrauen zu mir, bis es schließlich sogar zu meinen Füßen saß und genauso zutraulich war wie alle anderen und genau wie diese um Erdnüsse bettelte.
So ist das mit dem Vertrauen. Es läuft immer auf das Vertrauen zu sich selbst hinaus. Die eigenen Ängste können niemals andere überwinden, das muss man schon selber tun. Das ist gewiss nicht leicht, weil Furcht und Zweifel sehr hartnäckig sind. Wir haben immer Angst, zurückgewiesen zu werden, und also halten wir sicheren Abstand. Wir glauben, wenn wir uns absondern, schützen wir uns damit. Aber so geht es auch nicht, denn das lässt uns allein und ungeliebt.
Selbstvertrauen beginnt mit der Einsicht, dass nichts falsch daran ist, Ängste zu haben. Angst zu haben ist das Problem nicht, denn wir alle fühlen uns manchmal furchtsam und unsicher. Das Problem besteht auch nicht darin, dass man ehrlich genug ist, sich seine Ängste einzugestehen. Im Gegenteil, wenn immer ich meine eigenen Zweifel und Unsicherheiten zugebe, macht mich dies offener den anderen Menschen gegenüber. Je tiefer ich in mich selbst gehe, desto stärker werde ich, weil ich mir bewusst werde, dass mein wirkliches Ich stärker ist als alle Ängste.
Wenn man sich hingegen selbst voll akzeptiert, so wie man ist, wird auch das Vertrauen vollständig, und es bleibt nicht länger ein Graben zwischen einem selbst und den anderen, weil in einem selbst keine Gräben mehr sind. Und dort, wo einst die Ängste saßen, kann jetzt Leben wachsen.

alles liebe...
eure xelli