Ich finde Eigenverantwortung ja auch im Prinzip gut, weil man ja auch im Alltag dann überleben muss. Aber wie Awan sagt - ich bin 32/33 gewesen als ich dort war (ja... mein Klinikgeburtstag...) und bin seit ich 13 bin essgestört. Ergo habe ich null Ahnung, was normale Portionen sind. Und dass man regelmäßig essen muss. Und was ne Zwischenmahlzeit sein darf... demnach war es für mich hart, diese Strenge erstmal zu erleben aber es war das einzige, was mir helfen konnte. Denn hätte ich weiter tun und walten können wie ich wollte - ich denk, dann wüsste ich bis heute nicht, wieviel man wirklch essen "darf" um nicht nur mal das geforderte Gewicht zuzunehmen, sondern eben auch zu sehen, dass man damit halten kann und es die Ernährung eines ganz normalen Menschen ist
Und ja, ich finde die Vorstellung, dass man eben als Essgestörte absolut von Anfang an dafür selbst verantwortlich ist, bissl fragwürdig. Weil - wüssten wir es, müssten wir ja nicht in die KLinik um es wieder zu lernen.
Auch fand ich die Sanktionen bzw die Kontrollen gut, denn ja es ist hart, aber man sieht ja, dass es wirklich vielen geholfen hat. Vor allem im Vergleich zu andren Einrichtungen in Ö. Irgendwie schade, dass das nun geändert worden ist. Habe gesehen in LInz gibt's nun was, was sich sehr nach dem alten Konzept aus Eggenburg anhört.
Das gemeinsame am Tisch sein aller Störungen... mein Galgenhumor sieht hier schon die Übergewichtigen den Dünnen sagen, sie sollen halt einfach essen, während die Dürren den Dickeren sagen, sie sollen sich eben zügeln und dazwischen die Bulimikerin, die meint, essts halt beide und nehmt nicht zu indem ihr aus Klo geht.
!!!!!!!Sorry, ich möchte hier niemanden angreifen, bitte versteht diese radikale Aussage mit einerseits viiiiel Ironie und Sarkasmus, aber ich denke, es steckt evt ein Fünkchen Wahrheit darin!!!!!!!!!
Das Phasenkonzept fand ich sehr gut und man hat zumindest in meinem Turnus gesehen, dass selbst diese 8 Wochen noch kurz sein können, und viel Verunsicherung und Tüftelei auslösen, wenn man dann alleine essen muss und dann vielleicht sogar noch eigene Lebensmittel beim Spar drüben kaufen gegangen ist, die man dann selbst einschätzen muss. Ich weiß nch, dass ich damals die Hürde des Nussstrudels gewählt habe, und dann mit dem eingepackten Ding zu der lieben Küchendame gegangen bin und gebettelt hab, dass sie mir bitte so viel gibt, wie sie uns geben würde, wenns ihr Strudel wäre *lol*
Ich frag mich nur, wieso man mit Wechsel der Oberärztin gleich alles neu gestalten musste. Vor allem, weil es ja ein funktionierendes Konzept war...
