Hallo ihr Lieben,
ich bin 23 und leide (wieder oder immer noch) an Bulimie.
Ich war als Kind und auch Jugendliche ziemlich pummelig, wurde deshalb oft gehänselt und auch von meiner Familie darauf hingewiesen. So mit 14 habe ich eine Diät gemacht und ziemlich viel abgenommen. Das fanden natürlich alle toll, aber als ich immer dünner wurde, begannen v.a. meine Eltern, sich Sorgen zu machen. Richtig dürr war ich zwar nie, dennoch drehte sich bei mir alles ums Abnehmen oder Gewicht halten. Ich wollte auf keinen Fall mehr so dick wie vorher und nicht mehr beachtet bzw. gehänselt werden.
Mit ca. 17 begann ich dann, mich ab und zu nach dem Essen zu übergeben. Ich dachte natürlich, ich hätte das unter Kontrolle. Irgendwann war es dann soweit, dass ich mich jeden Tag übergab. Dazu muss ich sagen, dass ich nie Fressanfälle habe, während denen ich mir dann Unmengen von Nahrung zuführe und mich danach übergebe, sondern ich esse eigentlich ganz normal und übergebe mich dann, einfach, damit ich weniger Kalorien zu mir nehme.
Mit 18 habe ich eine Therapie gemacht. Meine Familie denkt bis heute, dass es nur wegen Depressionen - die ich auch hatte - war. Bis heute wissen nur sehr wenige Menschen von meiner Bulimie, der Mann, den ich dieses Jahr heirate, gehört dazu. In der Therapie habe ich sehr viel über mich gelernt u. woher meine Essstörung stammen könnte etc. pp., es hat mir also viel gebracht. Ich habe es auch tatsächlich geschafft, eine ziemlich lange Zeit damit aufzuhören, mich zu übergeben. Ich dachte, die Zeiten wären vorbei. Vor kanpp 2 Jahren fing es dann wieder an - ich weiß nicht wieso, aber langsam und schleichend kam das Gefühl wieder, das Essen loswerden zu müssen. Mittlerweile ist es leider so, dass ich es auch vor meinem Verlobten geheim halte, da ich ihn nicht weiter damit belasten will.
Ich habe bereits zwei Therapien hinter mir, und ich weiß ja auch, was meine psychischen Probleme sind bzw. wo sie herkommen. Ich weiß nun nicht, ob eine weitere Therapie mir was bringen wird, v.a. weil ich nach meiner Hochzeit ins Ausland ziehe, und es dort wesentlich schwieriger als hier in Deutschland ist, psychologische Hilfe bei Essstörungen zu erhalten. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll: ich will nicht mit einer Essstörung in die Ehe, und ich will so auch keine Kinder bekommen. Ich will eine gesunde Frau und Mutter sein!
LG
Sahara91
Re: Ich will endlich gesund werden!
#2Als ich deinen Text lass, konnte ich mich sehr gut in deine Lage versetzen. Ich habe im Nov/Dez 2013 auch einen Klinikaufenthalt absolviert. Danach ging es ca. 2 Monate realtiv gut. Ich musste zwar ein wenig zunehmen, jedoch konnte ich dies relativ gut verkraften, da ich sehr positiv eingestellt war.
Mmentan bin ich leider wahrscheinlich am gleichen Punkt wie du. Nämlich bin ich wieder mit der ganzen Vergangenheit konfrontiert, da ich es auch nicht mehr schaffe, normal zu essen, ohne jeglche Gedanken an erbrechen und abnehmen. Seit einiger Zeit wurde ich auch wieder öfters rückfällig und bin mir dadurch auch nicht sicher, wem ich dies berichten soll. Ich versuchte zu den engsten Personen ehrlich zu sein, jedoch klappt das eher nicht so optimal.
Mein Plan ist es über diese innere leere und unzufriedenheit mit meinem therapeuten zusprechen. Dir würde ich von herzen auch raten, dass du mit einer Bezugsperson offen und ehrlich über die momentane Lage sprichst..
Denk daran, es wird sonst wieder wie früher und man kommt aus diesem Muster nur schwer raus..
Falls es Dir hilft, kannst du mich immer kontaktieren und mich um rat fragen.
Evtl. hilft es dir ja, wenn man sich austauschen kann. Denn es scheint so, dass wir in der ähnlichen lage stecken, da wir eigentlich beide diese Krankheit begraben möchten.
Ich wünsch dir noch einen guten restlichen Tag..
Grüsse.. Xx
Mmentan bin ich leider wahrscheinlich am gleichen Punkt wie du. Nämlich bin ich wieder mit der ganzen Vergangenheit konfrontiert, da ich es auch nicht mehr schaffe, normal zu essen, ohne jeglche Gedanken an erbrechen und abnehmen. Seit einiger Zeit wurde ich auch wieder öfters rückfällig und bin mir dadurch auch nicht sicher, wem ich dies berichten soll. Ich versuchte zu den engsten Personen ehrlich zu sein, jedoch klappt das eher nicht so optimal.
Mein Plan ist es über diese innere leere und unzufriedenheit mit meinem therapeuten zusprechen. Dir würde ich von herzen auch raten, dass du mit einer Bezugsperson offen und ehrlich über die momentane Lage sprichst..
Denk daran, es wird sonst wieder wie früher und man kommt aus diesem Muster nur schwer raus..
Falls es Dir hilft, kannst du mich immer kontaktieren und mich um rat fragen.
Evtl. hilft es dir ja, wenn man sich austauschen kann. Denn es scheint so, dass wir in der ähnlichen lage stecken, da wir eigentlich beide diese Krankheit begraben möchten.
Ich wünsch dir noch einen guten restlichen Tag..
Grüsse.. Xx